
Zitat von
Lampe
Ich denke Biologische und Soziale Natur sind dabei verknüpft, weil viele Soziale verhaltensweisen im Kern aus unsere Primatenzeit stammen.
Und da widerspreche ich eben vehement und behaupte, daß die biologische Evolution spätestens mit der Gehirnentwicklung abgeschlossen war (dürfte so mit dem Homo habilis vermutlich gewesen sein, wenn nicht schon früher - manche sagen mit der fleisch- und fettreichen Ernährung des Neanderthalers. Da wird aber noch diskutiert) und danach eben die kulturelle Evolution einsetzte. D. h. der Mensch wurde nicht mehr im Laufe der biologischen Evolution an die Umwelt angepaßt, sondern "kompensierte" seine mangelnde Anpassung duch Veränderung der Umwelt bzw. Erfindung neuer Reaktionsmöglichkeiten auf sie. Da sind die Verhaltensweisen aus der Primatenzeit sozusagen im Feuergebrauch untergegangen. Welche Primaten nutzen das Feuer? Sie haben Angst davor; nur der Mensch, bzw. die frühen Hominiden, haben diese Angst überwunden. Ein deutliches Zeichen der geistigen "Ent-Primatisierung".
Und die Rückführung sozialer Verhalensweisen auf biologische bzw. evolutionär entstandene - tja, das ist eben ein typisches Argumentationsmuster der bürgerlichen Welt. Wie gesagt, die kulturelle Evolution, Jahrzehntausende lang, hat besonders unser Sozialverhalten evolviert (gemeinsames Waldelefant-Jagen braucht Verständigung, Vorausplanung, Mitarbeit des Einzelnen etc.). Schon allein der Gebrauch des Feuers hat womöglich die Menschen zu etwas sozialeren Wesen gemacht und damit vom primatentypischen Von-der-Hand-in-den-Mund Leben weggerückt. Dann noch der Gebrauch und die Weitergabe von symbolischer Kommunikation (Höhlenmalereien, Schnitzereien, Schmuck = geistige Kultur); materieller und kultureller Austausch über weite Entfernungen - das sind die Wurzeln menschlicher Kulturentwicklung. Dagegen hat der Primat keine Chance.
Übrigens, zur Erheiterung: nach neuesten Erkenntnissen stecken in der mitteleuropäischen Bevölkerung so ca. 1,5 - 2 % Neanderthaler-Gene. Manchmal meint man ja, es wäre mehr.
Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit