So wie ich MA damals wahrgenommen habe, kam waffenlos(Cadena do Mano, Pangamut, "you name it") erst spät....viel zu spät und wurde, wie Klinge eher "Stiefmûtterlich" behandelt....dafür "spielte" man viel mit Stock(ohne viel Biss) und lernte "1000" verschiedene Entwaffnungsserien....die meisten Trainierenden, wie du schon erwähntest, haben/hatten einen anderen "background"....wen mich heute jemand fragen wûrde, wûrde ich starke parallelen zum Escrima, daß in WT Schulen unterrichtet wird, sehen....eine "add on" Waffenkunst....auch passt dein Vergleich zum DJJV mMn recht gut, da damals größtenteils auf Breitensportniveau trainiert wurde....fairerweise muss ich jetzt aber auch dazu sagen, daß mein Kontakt mit MA jetzt gut 20Jahre her ist...evtl hat sich ja was im Vergleich zu damals getan!?
Geändert von Stixandmore (10-12-2023 um 23:26 Uhr)
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Morgen Stixandmore und zusammen.
An vielem was Du schreibst, mag was dran sein, aber, für mich liest sich das alles nicht schlecht. Stifmütterlich behandelte Klinge kann halt auch einfach bedeuten Stockfokussiert zu sein und das Waffenlose Zeugs kommt doch in den meisten Stilen spät und ist oft sehr unstrukturiert. Breitensport ist ja vielleicht auch das, was die philippinische Kampfkunst braucht, wenn man will dass auch mal jemand in die "kleinen" Linien kommt, damit die nicht noch irgend wann aussterben.
1000 Entwaffnungen, lol. Hatte ich auch so kennengelernt und dazu eine Information erhalten: "Die Entwaffnungen sind sehr wichtig, denn sie sind das, was Du jemandem zeigst der danach frägt was Du machst".
Mit der Parallele zum EWTO Escrima-Anhängsel meinst Du jetzt aber nur die Wahrnehmung als Anhängsel, oder? Komisch; gerade das Modern Arnis scheint mir sehr gut als komplette Kampfkunst zu wirken, aber, ich schaue da auch nur mit meinem trüben Adlerauge von aussen drauf; hatte das eigentliche MA leider nie angetestet.
Bom dia!
Sorry, wen ich schreibe "Klinge" mein ich in erster Linie Messer....ob jetzt Stock oder lange Klinge macht erstmal keinen Unterschied für mich.....
Spät naja....so wie ich danach trainiert habe, würde ich eher nein sagen....ich bin damals zu einem anderen Anbieter, bei mir in der Nähe gegangen- da war das Training geteilt; ein Tag gab's waffenlos(wo man dann auch versucht hat mir eine vernünftige boxerische Grundstruktur beizubringen, was ich so im MA eben nicht gesehen habe) am anderen Tag Waffen zu gleichen Teilen(Stock und Messer) auch später beim Pekiti war es anteilig ähnlich aufgeteilt.....
Zum Thema Breitensport...."jeder Topf hat einen Deckel"...meins war es nicht!?
Yo, du zeigst also jemanden damit, was du machst....mein Eindruck war viel unnötige Spielerei und wenig Kampf(was jetzt nicht heisst, das man sich in jedem Training den "Schädel" einkloppen muss!?)....aber gut, die meisten Kampfkunste schleppen ja so einen Ballast mit sich rum
Und ja....die Wahrnehmung, als Anhängsel....aber wie gesagt lange her....
Geändert von Stixandmore (11-12-2023 um 10:14 Uhr)
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es ist jedenfalls kein "anhängsel" irgend einer andere organisation. der DAV steht für sich - immer schon, seit gründung. da hat kein anderer verband die finger drin. ich weiß nicht, wie Stix auf das wörtchen "anhängsel" kommt
wenn eine gewisse hohe anzahl von mitgliedern feststellbar ist, die zugleich in bestimmten anderen KKs trainieren (v.a. Ju Jutsu war das damals), dann hat das doch nichts mit "anhängsel" zu tun. nicht MA bedient sich bei JJ, sondern, wenn, dann umgekehrt. ich kannte das nur so, dass Ju jutsuka auftauchten, weil bei ihnen eben training MIT dem stock fehlte und das zu katastrophalen ergebnissen bei der JJ stockabwehr führte, die dann in deren trainings auch meist durch die des MA ersetzt wurde. auch andere FMA systeme hatten zu jener zeit einen relativ hohen anteil an Ju Jutsuka. "anhängsel" sehe ich da überhaupt nicht. mit einem gewissen einfluss des Small Circle Ju Jitsu, der ja v.a. bei Dieter erkennbar ist, wenn es zb. um hebelketten und seine geliebten fingerhebel geht, wird man auch kein "anhängsel" dieses stils. es ist halt einer der einflüsse, die man ins eigene integriert. ... ist, wie ÜBERALL in den FMA so.
der vergleich mit ETWO und "deren" Newman Escrima (oder früher Latosa) passt in diesem sinne also gar nicht. niemand schreibt dem DAV vor, was er im training zu tun und zu lassen hat, damit es zum stil von etwas anderem passt an dessen organisation man auch noch angegliedert wäre (siehe die beschränkungen im waffenlosen Latosa Escrima, die Latosa ja bemängelt hatte ... und ihn ja auch - neben anderen dingen - wieder hat abstand nehmen lassen von der EWTO)
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Na, den Begriff "Anhängsel" ja ich verwendet und war vielleicht etwas unscharf, negativer und nicht identisch mit "add on"; sorry. Aber so völlig sinnentstellt war meine Wiedergabe ja nicht, wenn Stixs Aussage war dass die Leute primär etwas anderes trainiert haben und das Arnis quasi die zweite Geige gespielt hatte.
Konkret wusset ich nichts davon wie der Abstand zwischen Latosa und der EWTO zustande kam, aber in dem Interview auf FMA Discussion ist mir aufgefallen wie er auf Deans Frage nach Deutschland reagiert hatte. Schade: das EWTO Escrima hat die Sicht auf philippinische Kampfkunst im deutssprachigen Raum so stark geprägt dass viele Eskrima mit dem Latosa Stil gleichsetzen.
@Stixandmore: die Entwaffnugnsspielereien sind zwar auch nicht meins, aber in meiner Wahrnehmung ist das kein Ballast. Es gibt halt Gruppen denen eben genau das gefällt und unter strategischen Gesichtspunkten (wenn man beispielweise an eine bestimmte Institution möchte) kann dies und anderes zu bestimmten Zeiten und an bestimmten Orten nutzvoll und adäquat sein. Unter anderen Voraussetzungen kann es kommerziell sinvoll sein viel mit Cargohosen, Tarnshirts und Militärstiefeln aufzutreten. Das ist aber das Coole an den FMA, dass quasi jeder seinen Film fahren kann und findet, egal ob man auf sagenumwobene Schwertkämpfer, Military Style Klpperei oder Geschicklichkeitsspielchen steht, hehe.
Schade: das EWTO Escrima hat die Sicht auf philippinische Kampfkunst im deutssprachigen Raum so stark geprägt dass viele Eskrima mit dem Latosa Stil gleichsetzen.
Das stimmt. Noch schlimmer finde ich, als Latosa Schüler, das EWTO Escrima mit Latosa gleichgesetzt wird. Es ist allenfalls ein Teil davon. Und ja, Latosa hat lange gewartet/zugesehen/gebraucht (nehmt ein Verb Eurer Wahl) bis er dem ein Ende gesetzt hat und sich von der EWTO verabschiedet hat.
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meinst du das so?: da viele Ju Jutsu blackbelts auch MA trainer sind (oder auch viele Ma trainer Ju Jutsu blackbelts), hat das einfluss auf die art, wie die ihr training im MA gestalten und welche inhalte sie betonen (inklusive einbringen technischer dinge, die aus dem JJ stammen)?
das mag so sein. finde nur "anhängsel" etwas schräg ausgedrückt dann.
das programm des DAV (nicht, wie es die trainer im detail umsetz[t]en oder "ergänz[t]en") ist jedoch keinesfalls irgendwie Ju Jutsu orientiert. da steht letztlich überwiegend ja Remy Presas hinter. das ist schon "original" FMA - falls es sowas denn überhaupt gibt.
so, wie ich "anhängsel" verstanden hatte, wäre der DAV so ne art "unterabteilung" des DJJV und das ist doch wirklich quatsch. der DAV ist mitte der 80er von leuten mit verschiedenen KK-hintergründen gegründet worden. Dieter war von Anfang an Bundestrainer und damit "stilistisch und inhaltlich" die dominante figur. und Dieter hat nen background in Combat Arnis (diese gruppe, die es noch in Freiburg gibt) und Tae Kwon Do (und Kung Fu? da bin ich mir aber nicht sicher, ob ich das richtig erinnere). hinzu kommt natürlich noch so einiges an anderen FMA und einiges an diversen KKs... er macht das ja, mit viel internationalem kontakt, schon ne ganze weile seit der DAV gründung.
Geändert von amasbaal (11-12-2023 um 16:26 Uhr)
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dann ist ja alles ok.
zumindest in klingenangelegenheiten unterschreibe ich das mit der zu zerstörenden hand natürlich auch.
ich habe aber dennoch nach wie vor auch großen respekt vor der kunst in der kampfkunst, und was die "kunst" der entwaffnung von stöcken (!) angeht, fand ich MA eigentlich immer vergleichsweise (sehr) gut.
ich bleib dabei: in jedem fall etwas, das vielen menschen die FMA näher bringen kann (breitensportfunktion im positiven sinne) und das bei einigen trainern (und den dazu passenden trainierenden) durchaus trainings bieten kann (hab ich damals ende 80er bis 91 zb.. im damaligen DAV/Dieter "stammverein" in Essen - u.a. noch mit Alfred Plath als teilnehmer und co-trainer - so erlebt), die auch weit darüber hinaus anspruchsvoll und recht knackig/rasant ablaufen.
ich hoffe, der te ist nicht sauer, dass wir hier den stil als solchen und dessen umsetzung in trainings diskutieren. ich denke, wir alle können uns drauf einigen: wer noch keinen zugang zu den FMA hat, aber auch leute, für die die "art" des MA im DAV genau das richtige sein könnte (guckt euch die ganzen demos mit Dieter an, dann wird klar, wie DAV MA aussehen soll), der sollte sich das training dieser neuen gruppe auch anschauen.
ich bin jedenfalls recht dankbar dafür, dass ich mit MA anfing, als Dieter hier in der SPOHO studierte, was mir 3 einheiten die Woche in kleinen gruppen mit ihm als trainer bescherte. das hat mir eine sehr solide basis verschafft. mit den jahren wurden meine persönlichen vorlieben in sachen FMA immer klarer und der zwangsläufig enstehende "eigene" stil der umsetzung des trainierten bildete sich heraus. danach wurde dann dahin gewechselt, wo es dann am besten passte... und so weiter. das sind die schritte, die man eben im laufe von vielen jahren macht - so ziemlich jeder, in so ziemlich jeder KK.
geschadet hat mir MA nicht - im gegenteil. auch, wenn ich inzwischen seit langem eher messer- und Panantukan/Kadena/Pangamut etc. orientiert und eher "klassisch" unterwegs bin und mir meine "anhängsel" Silat und Boxen eine recht starke stilistische orientierung in sachen "eigene art FMA zu betrachten und zu trainieren" beschert haben.
Geändert von amasbaal (11-12-2023 um 17:07 Uhr)
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Neu ist die Modern Arnis Gruppe in Darmstadt nicht wirklich, wir haben nächstes Jahr 30-jähriges Jubiläum, wir haben uns nur seit Corinna einem Verein in Darmstadt-Eberstadt angeschlossen, weil die bisherige Schulsporthalle nicht mehr zur Verfügung stand.
Modern Arnis (DAV) ist sehr wohl als komplette Kampfkunst zu sehen, da sie alles in einem ausgewogenen Verhältnis enthält. Sie hat in allen Leveln in allen Bereichen immer etwas neues, das auf dem bereits Erlernten aufbaut. Hierbei ist vor allem die Übertragbarkeit der Techniken vom Stock auf waffenlos und auf Alltagsgegenstände ein zentrales Konzept.
Natürlich haben wir auch Kampfkünstler, die vorher etwas anderes gemacht haben oder auch parallel noch machen und mit Modern Arnis ihre Kenntnisse erweitern wollen.
Modern Arnis ist sehr viel Kopfsache, immer ein Umsetzen von dem was man sieht oder gezeigt bekommt in eigene* Bewegungen.* Dabei stehen die Techniken und deren korrekte Ausführung im Vordergrund.* Wer ein wildes Draufprügeln mit einem Stock erwartet ist hier falsch. Auch gibt es bei uns keine Wettkämpfe, da wir den Partner immer als Partner sehen und nicht als Gegner.* Auch könnten Wettkämpfe nur bedingt einen echten Kampf nachbilden, da man entweder mit Rüstungen kämpft, Punktekampf über schnelle Treffer macht und dabei nur noch schnell rein springt und dann wieder raus, oder eben Verletzungen riskiert, die wir, da wir am nächsten Tag wieder unseren normalen Berufen nachgehen wollen, nicht riskieren können oder wollen.
Die angesprochenen "1000 Entwaffnungen" sind gut übersichtlich in 12 Serien eingeteilt, wobei in jedem Level ein oder zwei neue Serien erlernt werden. Dabei geht es in jeder Serie um ein bestimmtes Konzept, so das man nicht einfach nur 1000 Entwaffnungen als Einzel-Techniken lernt, sondern immer verschiedene Techniken innerhalb des jeweiligen Konzeptes auf verschiedene Angriffe.
Um nochmal auf den Unterschied zwischen den Modern Techniken und den klassischen Techniken im Modern Arnis einzugehen möchte ich noch folgendes sagen.
Grundsätzlich ist im (DAV) Modern Arnis alles* was den Stock als Platzhalter einer Machete sieht und schneidende Bewegungen macht zum klassischen Arnis zu rechnen, wobei man auch viel tiefere Stände hat als im Modern.
Beim Modern ist der Stock ein Stock und kann auch als solcher gegriffen werden. Die Gegenangriffe mit dem Stock sind im Modern Schläge und keine Schnitte.
Modern Arnis ist auf jeden Fall eine Kampfkunst, die für jeden etwas bietet und die man bis ins hohe Alter machen kann. Es macht sehr viel Spaß und wird nie langweilig, weil es immer wieder etwas neues zu lernen gibt.
Gesendet von meinem SM-S908B mit Tapatalk
Hier "harke" ich nochmal ein, da vieles in diesem Abschnitt eher "naja" ist......
Auch woanders steht erstmal die korrekte Ausfûhrung der Techniken im Vordergrund; nur sollte man, wen man diese vernûnftig beherrscht die dann mal unter Druck und mit mehr Biss üben/testen....von "wildem Draufknüppeln" ist da erstmal nicht die Rede....kann so enden, muss aber nicht...liegt halt immer an den Ausführenden und den Trainern das vernünftig aufzuziehen....
Wettkampf? Rüstung? War auch nicht wirklich die Rede von und ist beides auch nicht wirklich die Essenz was mMn FMA eigentlich ist....wo von ich sprach, war Sparring, was halt auch nicht immer in jedem Training sein muss, aber mal von Zeit zu Zeit gemacht werden sollte und nochmal: es liegt an den Teilnehmern und Trainern was daraus gemacht wird....ansonsten ist das nämlich so ähnlich wie, wen man zum Fitnessboxen geht und dann meint sich damit wehren zu können...und Verletzungen a la mal einen Stock auf die "Pfoten" zu bekommen oder ähnliches kann dir auch im "normalen" Trainingsbetrieb passieren.....ob die Leute wegen der Arbeit können oder wollen hört sich so an als ob sie zum Sparring gezwungen werden sollen!? Eher nein, nedas aber im Vorfeld kategorisch abzulehnen ohne den Leuten wirklich die Entscheidung zu lassen ist eher "naja"
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