natürlich ginge das, aber mit boxen hast du es anfangs einfacher. du meinst ja, dass es mit erfahrungen in die richtung noch nicht weit her ist... und dann gleich mit MMA einsteigen? ich würde davon abraten. erst ein paar monate basics im boxen, dann zum Muay Thai wechseln, wenn du das wirklich willst (mit allem, was damit dann auf dich zukommt). check dich doch erst mal selber sozusagen - wie du mit einem vollkontakt sport klar kommst. sollte das im boxen prima laufen und spaß machen und du einfach mehr und auch auf andere art vollkontakt willst, dann kannst du ja jederzeit ins MT oder gar ins MMA wechseln.
wenn du 'FMA willst, dann geh BITTE nicht in einen WT/WC/VT verein! mach richtige FMA und nicht ein "anhängsel" von etwas anderem (Wing Tsun und umfeld).
über das problem, das wir (oder besser: sehr viele) FMA leute mit dem sogenannten "Escrima" im rahmen von WT strukturen haben, will ich hier nicht im detail eingehen. da kann man ronane zu schreiben (es gibt keinen FMA stil, der NUR Escrima heißt. Arnis, Eskrima, Escrima und Kali sind nur synonyme für FMA ganz allgemein, keine stilbezeichnungen und was soll Avci-Escrima sein? Wing Tsun Escrima?, also sozusagen Kung Fu FMA???? du siehst, wo da der blödsinn drin steckt). ich rate also als FMaler vom Avci "Escrima" eher ab. Gibt sehr viele gute alternativen, die nur nicht so massiv beworben werden, wie die kommerziellen WT-ableger... falls echtes interesse besteht, frag hier im board (anfängerforum oder eben FMA forum) einfach mal nach.
ja, mit "selbstverteidigung" werben sie alle
aber es ist ne kampfkunst, kein SV system. Aus kampfkünsten kann man bestimmte technische, manchmal auch taktische aspekte rausnehmen, die für die SV sinnvoll sein können, deshalb ist es aber noch lange kein SV orientiertes training dort. kein mensch braucht zb. KATAS für die SV (nur ein beispiel unter vielen.) Es gibt allerdings unter den vielen Karatestilen und vereinen auch einige, die ein gutes "kloppertraining" anbieten (neben Katas und co) und zt sogar vollkontakt sparrings machen (aber nur SEHR SEHR selten unter dem deckmantel eines Shotokan vereins).
eben: kampfkunst ... KUNST
gleiches gilt für die meisten TKD vereine. dazu würde ich mir, wenn denn wirklich SV im vordergrund stehen sollte mal gedanken machen, warum denn die ganze hohe, und sehr oft "schnappende", statt durchgezogene treterei sein muss. für sv ist das kontraproduktiv wegen gleichgewicht, kleidung, nicht vorhandenem vorherigen dehnen usw.. die tiefen, durchgezogenen tritte mit immenser durchschlagskraft, wie u.a. auch im MT (und in einigen anderen Kampfsportarten bzw. Kampkünsten und sv-systemen) ist da sinnvoller ... deshalb ja auch der tipp, Boxen für die sv zu nutzen: fester stand und vollkontakt ohne "treterei". dazu etwas mit "ringen" im weitesten sinne, um etwas werfen, hebeln und bodenkampf mit einem sich wehrendem partner trainieren zu können... und die basis für alles andere ist gelegt.
kampfKUNST wär dann die kür, die man dann zusätzlich zu einem richtigen SV training macht (wenn es dir wirklich vor allem anderen um SV geht). super sache, man lernt viel, das sich beim kämpfen anwenden lässt (wenn es die richtige trainingsgruppe ist, von stilunterschieden will ich nicht reden, denn auch das ist stoff für ganze romane) und noch einiges, was mit "perfektion" und "kultivierung" der bewegung zu hat.
aber relativ schnell kämpfen zu lernen, geht eigentlich in den meisten fällen am besten im KampfSPORT mit kontakt und echter, nicht abgesprochener gegenwehr.
und dann gäbe es noch die "reinen" SV systeme. auch da gibt es welche, die eigentlich eher Kampfkunst sind, sich aber als SV system verkaufen (Hap Ki Do wird zb. MANCHMAL als SV system dargestellt, obwohl es eine eigene Kampfkunst ist. M.e. trifft das auch auf das DJJV Ju Jutsu zu, wie es in den meisten - nicht allen! - vereinen praktiziert wird)
du siehst, es ist nicht gerade einfach, wenn man noch keine großen erfahrungen mit den hunderten stilen und verbänden hat. das marketing der leute sollte für dich keine große rolle spielen. da ist mehr als die hälfte entweder dreist gelogen oder so vereinfachend formuliert, dass es mit der realität nur noch wenig zu tun hat. vielleicht wissen es manche auch gar nicht besser...
was am ende wirklich bleibt, ist das, was die erste antwort auf deinen post beinhaltet - probetrainings. teste alles mögliche an, was du erreichen und bezahlen kannst und willst. dort, wo du keinen spaß hast, gehst du nicht mehr hin (EGAL: wie toll das system theoretisch sein mag, egal, ob es das tolle Boxen ist oder FMA oder WT oder sonst was). kein spaß = du wirst dort nie und nimmer gut werden und dich zum training irgendwann hin quälen müssen. hast du nach einigen monaten probetrainings bei den unterschiedlichsten systemen und vereinen eine hand voll "spaß-favoriten", dann wähle den, wo du dir am sichersten bist, dass du dort auch inhaltlich lernst, was dich in sachen SV weiter bringt. das wirst du schon merken, zumal es ja ein paar "objektive" kriterien gibt. vielleicht merkst du aber auch, dass dir der "KUNST"anteil am Hap Ki Do oder Kung Fu stil oder was auch immer wichtiger ist, als die reine SV und bist zufrieden, wenn du "etwas für die SV mitnehmen kannst" und ansonsten einfach fasziniert bist, was dort alles so gemacht wird, wie es dort eben gemacht wird. zu einem gewissen grad ist Kampfkunst immer auch "spiel" mit anspruch