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Thema: Karate überlebt nur als Sport?

  1. #1
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    Standard Karate überlebt nur als Sport?

    Hallo,

    wer den Verfassern dieses Artikels folgt, kommt zu dem Schluss, dass Karate nur durch/als Sport "überleben" könne, wobei "Sport" dabei ausdrücklich Wettkampfsport meint:

    https://archbudo.com/view/abstract/id/16279

    Unter "Karate" verstehen diese beiden Autoren jedoch bereits das, was ich als "Sport-Karate" bezeichnen möchte, d. h. jene bereits stark abgewandelten Disziplinen, die seit den 1950er Jahren herkömmliches Karate fast gänzlich an den Rand der öffentlichen Wahrnehmung gedrängt haben.

    Grüße,

    Henning Wittwer
    Geändert von Gibukai (15-12-2023 um 13:48 Uhr) Grund: Link

  2. #2
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    Standard

    Auch wenn ich nicht aus dem Karate komme, würde ich das (leider) so unterschreiben. Ist im BJJ nicht anders. Kampfkunst hat nicht mehr die gleiche Attraktivität, wie ich sie z.B. in den 80ern noch kennengelernt habe. Neben MMA für die Jungen und Krav Maga für die Älteren, ist nicht mehr so viel los mit den Kampfkünsten.

    BJJ ist 30 Jahre nachdem es bekannt wurde, auch komplett zu einem Wettkampfsport geworden, was ich wirklich traurig finde.....

  3. #3
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    Ich frage mich da immer, ob es nicht im größeren Stil gelingen könnte, Kampfkünste in die Moderne zu überführen, indem man sie z.B. relevanter für Sicherheitsbehörden macht? Im Pekiti Tirsia Kali scheint das z.B. ganz gut funktioniert zu haben.

    Im Karate hat Habersetzer sowas nach meinem Dafürhalten mal versucht mit seinem "Tengu-Ryu".

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tengu-Ry%C5%AB

    Man kann vom Habersetzer nun halten was man will, den Ansatz finde ich aber nicht schlecht.

  4. #4
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    Standard

    Naja, der Artikel ist halt Meinungsgebrabbel.

    It is
    obvious that the appropriate name for No holds
    barred sport fighting [5] is ‘slugfest’ or equally
    explicit synonyms (that’s what they’re talking
    about – see glossary).
    The purpose of practising martial arts is to maintain
    physical and mental health [6]. Therefore, martial
    arts are neither combat sports nor self defence
    systems [7] – it is not contrary to the truth that
    specific techniques such as martial arts or combat
    sports can be used in self-defence.
    Solange es in Auseinandersetzungen "Restregeln" gibt, die eine gewisse Selbstkontrolle im Bezug auf den Gegner verlangen, sind sie in meinen Augen noch sportlich.

    Karate ist ja viel alleine Bewegungsläufe üben, denen es am direktem Bezug zum Kampf mangelt.
    Es wird immer ein Klientel geben, das sich auf diese Art dem Thema "Kampf" ein WENIG nähern möchte.

    Wir haben die ursprünglichen Bewegungsprinzipien der kata verloren.
    Also werden direkte Linien der Art, wie Hennig die Energie hatte, sie aufzusuchen, letztlich wohl aussterben.
    Die sind aber eh nicht "Karate" im aktuellen Sinne.

    Sogar die noch herauslesbaren technischen Prinzipien aus anschaulicheren Stilen wie Goju- oder Uechi-Ryu interessieren kaum jemanden.
    Karate bedeutet für viele auch eine rigide, nicht erforschende Trainingsweise.
    Und dafür wird es auch weiter einen Markt geben.
    Man sehe sich den weltweiten Prüfungsprogrammblödsinn mit arretierten Techniken über den Gelbgurt hinaus an.
    "We are voices in our head." - Deadpool

  5. #5
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    Zitat Zitat von Gibukai Beitrag anzeigen
    Hallo,

    wer den Verfassern dieses Artikels folgt, kommt zu dem Schluss, dass Karate nur durch/als Sport "überleben" könne, wobei "Sport" dabei ausdrücklich Wettkampfsport meint:

    https://archbudo.com/view/abstract/id/16279

    Unter "Karate" verstehen diese beiden Autoren jedoch bereits das, was ich als "Sport-Karate" bezeichnen möchte, d. h. jene bereits stark abgewandelten Disziplinen, die seit den 1950er Jahren herkömmliches Karate fast gänzlich an den Rand der öffentlichen Wahrnehmung gedrängt haben.

    Grüße,

    Henning Wittwer
    Für mich ist das ein Kinder oder alten Sport. Eine ein und Ausstiegsdroge unter der Prämisse hat Karate durchaus seine Berechtigung.

  6. #6
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    was ist denn eigentlich eine kampfkunst?

    eine bewegungslehre mit historischem anwendungshintergrund?

  7. #7
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    Kampfkunst ist eine Tradition, in der man steht, die man respektiert und weiterentwickelt, um ein weiteres Glied in der Kette zu sein.....

  8. #8
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Kampfkunst ist eine Tradition, in der man steht, die man respektiert und weiterentwickelt, um ein weiteres Glied in der Kette zu sein.....
    weiterentwicklung gibt es doch nur durch anwendung , also sport.

  9. #9
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    Sport ist EINE Anwendung, eine Wichtige, aber es gibt noch viele andere wichtige Aspekte. Das Kämpfen in all seinen Formen, eben auch ohne große Regeln, die innere Körpermechanik, die Philosophie einer Kampfkunst, die Wertigkeit herausstellen, bzw. einer breiten Öffentlichkeit präsentieren, usw.

    Ich war letztens auf einem BJJ Turnier und da hingen unzählige Banner, Flaggen, etc. aber nicht ein Bild von Helio Ich meine 30 Jahre nachdem diese Kampfkunst bekannt wurde, ist die Wertschätzung für den Gründer und die Tradition gleich Null und sowas ist für mich unverständlich.

    Ich liebe Kampfkunst und ich stehe auf den Schultern von Giganten, die dafür gesorgt haben, dass ich diese Kampfkünste überhaupt lernen kann und dafür hab ich extrem viel Respekt und Dankbarkeit und vergesse bei allem, was ich mache, nicht, warum das überhaupt erst möglich ist.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Kensei Beitrag anzeigen
    Im Karate hat Habersetzer sowas nach meinem Dafürhalten mal versucht mit seinem "Tengu-Ryu".

    https://de.wikipedia.org/wiki/Tengu-Ry%C5%AB

    Man kann vom Habersetzer nun halten was man will, den Ansatz finde ich aber nicht schlecht.
    Das was ich davon bisher gesehen habe, unterscheidet sich doch kaum in der Art des Trainings von sonstigem Karate.

    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    weiterentwicklung gibt es doch nur durch anwendung , also sport.
    Also zumindest auf Shotokan bezogen und innerhalb der sportlichen Entwicklung ist das heutige Sport Karate deutlich weniger anwendungsrelevant als vor 30-40 Jahren.

  11. #11
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Also zumindest auf Shotokan bezogen und innerhalb der sportlichen Entwicklung ist das heutige Sport Karate deutlich weniger anwendungsrelevant als vor 30-40 Jahren.
    Judo auch, BJJ auch, Boxen (im vergl. zum old school boxing) auch .... auch, ... auch, ... auch (lange liste nicht nur im KS bereich, sondern auch m KK bereich)

    entweder es wird versportlicht, oder vergeistigt oder mit "kundenfreundlichen" inhalten und methoden verwässert und verweichlicht
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  12. #12
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    anwendungsbezogen auf was ? SV? Krieg? waffenlos? mit waffen?

    nur die reale anwendung deckt lücken auf.



    warum muss ein gründer ( war er es wirklich) verherrlicht werden? verstehe ich nicht.

  13. #13
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    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    anwendungsbezogen auf was ? SV? Krieg? waffenlos? mit waffen?

    nur die reale anwendung deckt lücken auf.

    warum muss ein gründer ( war er es wirklich) verherrlicht werden? verstehe ich nicht.
    Du hattest doch geschrieben, dass es Weiterentwicklung nur durch "Anwendung, also Sport" gebe. Ich stelle hierzu fest, dass sich im Karate Sport heute weniger gekloppt wird, als vor Jahren. Daher ist mir nicht klar, wo es eine "Weiterentwicklung" gegeben haben soll? Der normale Turniersport ist da jedenfalls weniger Anwendungsrelevant und zwar auf allen Ebenen.

    Und hat hier irgendjemand einen Gründer verherrlicht oder habe ich was übersehen?

  14. #14
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    ich sehe entwicklung: schau doch vollkontakt karate an und / oder auch neue wettkampfformen wie combat karate etc.

  15. #15
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    Zitat Zitat von marq Beitrag anzeigen
    ich sehe entwicklung: schau doch vollkontakt karate an und / oder auch neue wettkampfformen wie combat karate etc.
    Ersteres ist ja nicht wirklich neu. Die ersten JKA / Shotokan Wettkämpfe haben Ende der 50er Jahre stattgefunden. Vollkontaktkarate gibt es im Prinzip ebenfalls seit den 50ern und Vollkontakt Turniere auf jeden Fall seit den 60ern, gibt sich kaum was. Und Karate Combat ist eher eine Randerscheinung. Wenn Du Dir die Masse der Karate Wettkämpfe anschaust sind die weniger hart und kämpferisch als früher, gemessen am Kampf-Aspekt eine Rückentwicklung.

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