Zitat von
MGuzzi
Und für mich ist die entscheidende Frage, wie denn eine solche "Entscheidung" zustandekommt.
In Stesssituationen trifft man nun mal keine "vernünftigen" Entscheidungen.
.
Wäre alles kein Problem gewesen darüber zu sprechen , wenn du es sauber vom Streitthema getrennt hättest und , deine Gesprächspartner informierst darüber , das du dich vom Streitthema , nämlich dem aktuellen Urteil , entfernst .So aber bist du ständig zwischen dem eigentlichen Thema und deinem Anliegen hin und her gehüpft und hast nie VORHER , zun verstehen gegeben , das du gerade wieder im Hüpfen bist. So zu diskutieren , kann nur schief gehen
In Stesssituationen trifft man nun mal keine "vernünftigen" Entscheidungen.
Dieser Satz so pauschal wie er da steht ist nicht richtig !.
Die Vernunft ist nicht so total abgeschaltet , wie du es gerade darstellst und der Fight and Flight Modus ist nicht etwas so Starres , wie er gern als Phrase benutzt wird . Auch in den gern benutzten Schlagwort "Hochstresssituation" ist vernünftiges
Handeln , im Sinne von "sinnvoll" und "durchdacht" , noch möglich . Und keiner reagiert gleich , nur weil da ein Zustand aufgerufen wird der zwar immer das gleiche Wort bekommt , aber sich eben NICHT gleich äussern wird , beim konkreten Menschen .
Wir hatten erst vor kurzem das Thema , Stress und Tunnel .
Der Tunnel existiert , aber A) nicht als etwas pauschales , was immer gleich abläuft und auch nicht immer in gleicher Intensität
Und B) Schränkt er nicht total deine Fähigkeit vernunftbegründete Handlungen vorzunehmen völlig ein .
Es ist vielmehr eine Art Verschiebung . Vieles läuft tatsächlich so ab ,das man sagen kann , das da feste , alte innere Programme aktiviert werden , ABER man ist nicht eine Art physischer Roboter der keine Entscheidungsfähigkeit mehr besitzt und die sogenannte Vernunft ist nicht völlig weggewischt.
Es verschieben sich nur die ANTEILE dessen was überwiegt . Aber da ist kein Entweder/oder , so man keine vernünftige Entscheidungen mehr treffen kann.
Und diese Verschiebung der Anteile , also wie stark mehr der eine Anteil überwiegt (z.b. Programme ) und der andere ( z.b. Entscheidungsfähig für Strategien und Taktiken ) zurückgedrängt wird , ist von Situation zu Situation , von "Hochstress" zu Hochstress" verschieden .
Hat viel damit zu tun , wie vertraut die "KERNELEMENTE" der konkreten Situation sind . was für Trigger in ihr enthalten sind , welches Stresslevel tatsächlich ausgelöst wird , also in anderen Worten wie es bewertet wird und wie wir gewohnt sind den Stress IN UNS auszuhalten .
Allein an Hand der Beschreibung eines äusseren Ablaufs , wie in unserem Beispiel mit dem Besoffenen an der Tür , kann keiner wirklich sagen , was in der Frau getriggert wurde und wie stark die angeprochene Verschiebung eintrat.
genau DAS hast du übrigen selber festgestellt . Du erinnerst dich ?
Zitat von
MGuzzi
In welcher Not sie war, kannst du nicht entscheiden, und das Gericht meiner Ansicht nach auch nicht, denn das ist seehr subjektiv.
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Jetzt aber stellst du dich wieder hin und schreibst , das man in Stresssituationen keine vernüftigen Entscheidungen treffen kann , obwohl du vorher klar gemacht hast , das keiner wirklich wissen kann in welcher Not , also in welchem Stress , sie tatsächlich war. Denn es ist, wie du sagst , nunmal seehr subjektiv .
Also nur um dir nochmal deine Logik vor Augen zu führen .
Obwohl du sagst das niemand wissen kann in welcher Not sie tatsächlich war , kannst du trotzdem alle unsere Argumente , was es an Handlungsmöglichkeiten gab , wie z.b. Hindernisse Aufbauen , nicht raus gehen , nicht die Tür öffnen usw,, über Bord werfen , und DAS auf Basis von , "das man in Stress keine vernüftige Entscheidungen treffen kann"
Ich bin ehrlich gesagt froh , wenn Gerichte nicht sooo arbeiten , denn dann ist wirklich Tür und Tor geöffnet für haltlose Urteile.
Geändert von Cam67 (23-02-2024 um 13:06 Uhr)
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)