Das lässt sich vermutlich nur je nach Situation entscheiden. Grundsätzlich empfinde ich es aber so gut wie immer als Bedrohung, wenn jemand ein Messer zieht. Außer, er will seinen Apfel schälen. Es mag aber Situationen geben, wo klar ist, dass der andere nur dumm rumredet. Aber damit kommen wir dann auch zum Punkt: diese Fälle werden sicher nirgendwo aufgezeichnet oder gemeldet, so dass es für die Statistik komplett irrelevant sein dürfte, wo genau die Bedrohung nun beginnt
Mein Punkt ist, dass das vollkommen egal ist, weil es weder in dieser noch in irgendeiner anderen Statistik jemals auftauchen würde. Also auch nicht in der gleichen, wie ein tatsächlicher Messerangriff. Oder andersrum: ich gehe davon aus, dass die Statistik nur tatsächliche Messerangriffe enthält, weil die von Dir genannte Version, dass jemand nur angibt, ohne vorzuhaben, das Messer einzusetzen und dass der andere das auch genau weiß a) sehr unwahrscheinlich sein dürfte und b) nie irgendwo zur Anzeige gebracht würde.Ein Messer ziehen und angeben reicht für dich nicht. naja ,das war ja auch genau MEIN Punkt . Deswegen hat das ja auch in meinen Augen nichts in der gleichen Statistik , wie ein tatsächlicher Messerangriff zu suchen . In der Diskussion bisher , sag es aber für mich so aus, das eine messerbeteiligung ,und sei es nur das zeigen des messers , schon als Messerangriff auftauchen sollte .
Jetzt aber die eigentliche frage. "ab wann ist es denn nun eine Bedrohung" . für denjenigen der da Messer vor dem Gesicht hat , gerade als Jugendlicher , kann das allein schon sehr bedrohlich gewertet werden , was ihn ev. veranlasst , Dinge zu tun die von ihm verlangt werden , die er sonst nicht tun würde . und trotzdem sehe ich da noch keinen Messerangriff im tatsächlichen Sinne , aber eine massive Bedrohung... und beides sollte differenziert in einer Statistik auftauchen. Mit Betonung auf differenziert. also nicht Statistik um jeden Preis , sondern wenn schon Statistik , dann bitte mit Differenzierung.Dieser Fall nicht, wobei ich die Statistik da nicht so genau kenne. Aber ich vermute, das sind überlagernde Kategorien, wie etwa Raub (mit oder ohne Einsatz eines Messers), Mord und Totschlag (mit oder ohne Messer) und eben Verbrechen unter Zuhilfenahme eines Messers. Da braucht man imho nicht unbedingt zu differenzieren, wenn man zunächst einmal wissen will, wie häufig Messer bei Verbrechen eingesetzt werden. Und das finde ich angesichts der öffentlichen Debatte und vermeintlichen (?) Panikmache eine gute Fragestellung.Was genau ist jetzt für dich die Haarspalterei?
Was sollen denn diese rein formalen, physischen Messerattacken genau sein und welchen Sinn würde er ergeben, sie zu erfassen? Würdest Du dann auch unterscheiden wollen zwischen Abstechen aus Eifersucht, Abstechen aus Angeberei, Abstechen als Strafe, Abstechen aus Mordlust oder Abstechen um ins Paradies zu gelangen? Ich meine, da wäre eher die Unterscheidung der Motive wichtig und die Waffe egal. Ob ich jetzt aus Eifersucht erstochen, erschlagen oder erschossen werde, ist mir eigentlich ziemlich egal.Die Diskussion geht um Statistik zur Thematik Messerangriffe ...
Und da kann es in meinen Augen sinnvoll sein zu unterscheiden , ob wir mit der Statistik Delikte untersuchen wollen, also juristische Auslegungen oder einfach nur rein formale , physische Messerattacken.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
wäre ja in ordnung, wenn es so kommuniziert würde (zb "steigerung von messerbedrohungen und -angriffen um x%") und nicht 2 (oder noch mehr inhalte) unter dem label "MESSERANGRIFF" subsummiert werden.
ich sehe aber ein, dass es so schöner für die mediale ausschlachtung (vor allem in einer bestimmten zeitung) geeignet ist.
Ohne hier jetzt noch mal weiter die Statistik zu bemühen. Aktuelle Meldung von eben - wieder jugendliche Täter und wieder Tatort Bahnhof:
Offenbar Messerangriff 17 Jahre alter ukrainischer Nachwuchsbasketballer in Oberhausen getötet
https://www.spiegel.de/sport/basketb...ef=re-so-tw-sh
Die Polizei bestätigte, dass es am Samstagabend an einer Bushaltestelle auf dem Willy-Brandt-Platz in Oberhausen eine Auseinandersetzung zwischen zwei Jugendgruppen gegeben habe , in dessen Folge ein 17-Jähriger aus der Ukraine zu Tode gekommen ist, mutmaßlich durch Messerstiche. Die eingerichtete Mordkommission nahm demnach zwei männliche Tatverdächtige fest, einen 15-jährigen Deutsch-Türken aus Gelsenkirchen und einen 14-jährigen Deutsch-Griechen aus Herne.
Beide sind laut Polizei bereits erheblich kriminalpolizeilich in Erscheinung getreten. Gegen den 15-Jährigen beantragte die Staatsanwaltschaft Essen einen Haftbefehl wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Der 14-Jährige wurde »nach den polizeilichen Maßnahmen seinen Erziehungsberechtigten übergeben, da sich der dringende Tatverdacht gegen ihn letztlich nicht erhärten ließ«.
Das finde ich bei diesen Meldungen immer den krassesten Teil. Dass man das einfach nicht in den Griff zu bekommen scheint. Wird da nicht konsequent durchgegriffen? Brauchen wir strengere Gesetze (glaube ich ja eher nicht)? Mehr Streetworker? Das wäre eigentlich die wichtigere Diskussion als, welche Messer noch verboten werden sollten oder ob ich erst zustechen muss, damit es als Messerangriff in die Statistik kommt. Ich meine, hätte der einen Totschläger oder Schlagring verwendet, wäre es doch im Grunde dasselbe.
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Wir fangen halt an, die Früchte der verfehlten Integrationspolitik zu ernten. Selbst wenn wir ab jetzt niemanden mehr reinlassen und massenhaft Streetworker einstellen, wird das Problem noch eine Weile anhalten (Jahre bis Jahrzehnte) oder es wird nie wieder vollständig zurückgehen und sich auf einem gegenüber den 2000ern erhöhten Niveau einpendeln.
Geändert von egonolsen (12-02-2024 um 12:32 Uhr)
"man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel
Nicht in DIE Statistik , sondern in EINE Statistik, also eine extra dafür .für Messerangriffe . dann wäre es eben nicht dasselbe wie mit Totschläger oder Schlagring. weil ? genau,..weil differenziert ...^^
Weil du fragtest , "wozu ?" , nun um z.b. herausfiltern zu können , ob bei Zunahme von Messer Mitführung in bestimmten Bevölkerungsgruppen oder allgemein in der Bevölkerung , auch die Bereitschafft es zu benutzen gleichermassen angestiegen ist bzw. in welchem Verhältnis es zu einander steht.
Ob , bei Messerbeteiligung , unabhängig der juristischen Bewertung , also ob Nötigung , Erpressung, Raub usw. die Bereitschaft gestiegen ist , es auch zu benutzen . Und bei dieser Art an Statistik spielt es auch keine Rolle ob aus Angeberei, Eifersucht usw. dann etwas passiert , es zählt der reine formale Akt des Messerangriffs. ...weil du fragtest.
Mit formalen Angriff meine ich den, welchen du oder ich oder Amasbaal , vor Augen haben , wenn wir im Training jemanden einen Übungsmesser in die Hand geben und sagen "greif mich an" ....spätestens dort ist uns allen klar , was damit gemeint ist.
Würde der Traningspartner/Schüler jetzt nur mit dem Teil rumwedeln , oder es zeigen , oder in die Tasche stecken .. würden wir alle ihn fragen "greifst du mal bitte an? " , weil wir eine konkrete Vorstellung von Messerangriff haben ...nämlich Ein Zustechen , ein Schneiden , tatsächlicher Angriff halt ..ganz formal ...ohne irgendwelche juristische Auslegung .
Und dieser formale Akt müsste auch in EINER Statistik mit auftauchen . Deshalb schrieb ich , das es manchmal sinnvoll ist , weg von Delikte zu denken und damit weg von juristischen Bewertungen , weil sonst der Datenpool verfälscht wird. Abhängig von dem was ich statistisch erfassen will...siehe oben.
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Täter ist 15, greift 2 Leute mit 9 Stichen an, tötet einen davon....Das ist einfach nur noch krass, mit was für einer Tötungsabsicht in so einem jungen Alter vorgegangen wird.....
https://www.bild.de/regional/ruhrgeb...7434.bild.html
Wobei diese Tat würde noch nicht einmal als von ausländischen Mitbürgern begangene Tat in die Statistik aufgenommen werden, da bei deutschen Staatsbürgern mit Migrationshintergrund nicht mehr nach Herkunft unterschieden wird. Auch Doppelstaatsbürgerschaften fallen da raus. Da zählt nur der deutsche Pass.
Geändert von hopihallido (12-02-2024 um 13:41 Uhr)
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