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Thema: Colonel Monsterys Methode zum Kampf mit dem Spazierstock

  1. #1
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    Standard Colonel Monsterys Methode zum Kampf mit dem Spazierstock

    Der ein oder andere wird Selbstverteidigungsmethoden mit dem Spazierstock des 19. Jh. kennen. Die Franzosen waren mit dem la canne früh dabei und haben viel dazu begesteuert, z.B. das etwas andere canne Vigney des Bartitsu in Großbritannien. Hier um KKB kennt man auch italienische und irische Methoden des Stockkampfes.
    Wir haben uns die letzten Monate mit Monsterys Methode beschäftigt, die er in New York in seiner Schule unterrichtet hat.
    Nichts Spektakuläres und auf den ersten Blick vielleicht auch schwer nutzbar, aber ich denke, wenn man diese Grundlagen immer wieder wiederholt geht es eher darum den Gegner schnell mit Schlägen zu bombardieren um seinen Vorteil zu suchen.




  2. #2
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    Erinnert mich an akademisches Fechten(Mensur) - hängende Deckung, viele Aktionen aus dem Handgelenk (die Klinge macht da den Job).


    https://www.youtube.com/watch?v=uGrfQEqK2h0

    https://www.prosieben.de/serien/gali...nde-verbindung


    Halte sonst nicht viel davon aber die Ausbildung / Progression am Schläger (Säbel) scheint gut zu sein.

  3. #3
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    Die heutige Mensur ist ein Kind oder sagen wir Überbleibsel von Säbelsystemen des 19. Jh.
    Das Hiebfechten nach kreußlerischen Grundsätzen von Fehn und Roux ist dabei maßgeblich beteilig. Aber auch andere Systeme wie Christmann Hau= Stoßfechten setzt auf Hiebe aus dem Handgelenk.
    Solche Stile ziehen eine gute Deckung mit schnellen "leichten" Hieben weiten Hieben aus Schulter oder Ellenbogen und den damit verbundenen Blößen vor.

    Ich denke auch, man kann, egal was man vom möglichen Umfeld der heutigen Mensur hält, anerkennen, dass die Erfahrung, die Fechtmeister des akademischen Fechtens mitbringen, durch die lange und lebendige Tradition ein sehr gutes Level hat. Aber das soll hier nicht das Thema sein.

  4. #4
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    Nice.
    Ich sehe natürlich wieder viele Gemeinsamkeiten mit dem Broadsword-Fechten.
    Wir haben Cuts aus dem Handgelenk und die Hanging Guard z.B.
    Aber letzten Endes ist das Broadsword fechterisch vermutlich eng mit dem Säbel verwandt... (zumindestens dann in der Zeit, anfangs vielleicht auch nicht)
    women life freedom

  5. #5
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    Sehr interessant. Danke für das Teilen der Videos. Habe von Colonel Monstery schon vor einiger Zeit gehört. Mat Easton hat mal von ihn einem seiner Videos gesprochen. Ging um das Buch glaube ich. Rekonstruktionen von dem Kampfystem habe ich aber bisher noch nie auf YT gesehen.

  6. #6
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    Immer wieder interessant, deine Videos!
    Ich sage mal, für ein System, welches er in 2 kurzen Kapiteln erklärt ist eigentlich überraschend viel "Fleisch" in dem System. Man darf nicht vergessen, es handelte sich bei seiner Schrift nicht um eine mittelalterliche Zurschaustellung virtuoser Meistertechniken, sondern um eine kurze Anleitung, mit derer ein normaler Leser mit etwas Übung zuhause sich verteidigen lernen soll.
    Mich fasziniert ja auch, dass er bei den Boxlektionen mit Schlägen aus der Hüfte heraus wie in Karate anfängt.

  7. #7
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    Danke Euch!
    Ich habe mir gedacht Stock ist für die meisten hier im Forum sicherlich interessanter als Stoßdegen :-)

    Ich sehe natürlich wieder viele Gemeinsamkeiten mit dem Broadsword-Fechten.
    Genau alles was Du genannt hast, gehört auch irgendwie zusammen, mit ein paar kleinen Anpassungen rechts und links. Mc Gregor wäre stolz auf dich

    Rekonstruktionen von dem Kampfystem habe ich aber bisher noch nie auf YT gesehen
    Ich habe das Buch seit es 2015 erschienen ist und du hast recht. Man finded zwar einiges zum Boxen aber zum Stock gab es nicht wirklich was und das war wie ich finde eine Schande und musste behoben werden. Der Quaterstaff wird sicherlich auch irgendwann noch folgen.

    st eigentlich überraschend viel "Fleisch" in dem System
    finde ich auch. Es ist sicherlich nicht komplett und kann noch ergänzt werden, man sieht aber die Methode sehr gut aus dem wenigen was da ist. Das ganze ist nicht mal aus einem Buch, sondern sind einige Zeitungsartikel, die in NY erschienen sind. Das musste kurz und knackig sein und am besten noch Lust auf mehr machen ;-)

    Wen die Hände an der Hüfte nicht gleich ans Karate erinnert haben, hebe bitte die Hand. Tatsächlich ist es aber garnicht mal so unüblich, bestes Beispiel ist dabei z.B. Jacob Happel, er macht das nicht anders.
    Oder Italien; Paolo de Scalzi hat ebenfalls eine ähnlich Übung in seinem Turnen (ginastica educativa) als Vorübung zum Boxen.

  8. #8
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    ich habe kraft vermisst.

    das system arbeitet nur aus dem arm heraus?
    also geeignet für scharfe klinge und laserschwert (scnr )
    kraft soll durch geschwindigkeit aufgebaut/kompensiert werden?
    oder sehen wir nur grundlegende techniken, die noch mit entsprechender beinarbeit verbunden werden müssen?
    kommt zur beinarbeit auch noch ein video?

    fand deine andere clip-serie auch spannend.

  9. #9
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    Man entwickelt beim Fechten schon eine spezielle Muskulatur. Der Unterarm meines Fechtarmes war schon wesentlich dicker als der andere. Die Kraft ist neben der Technik durchaus vorhanden. Wer einen Stock als Verteidigung mitnimmt wird schon was Stabiles, eventuell an der Spitze eisenverstärkt, wählen. Schläfe ist auch empfindlich.
    Klar ein Stock ist kein Säbel, aber zur Not...
    "Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)

  10. #10
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    Zitat Zitat von big X Beitrag anzeigen
    ich habe kraft vermisst.
    Nein, da kommt nichts mehr nach. Das ist leider alles was wir haben.
    Aber wie Billy schrieb und wie ich im Video sagte, wenn man geübt ist, bekommt man über die Handgelenkmoulinettes (in Verbindung mit evtl. Armstreckung) ganz schön viel Bums hin.
    Das mag nicht so viel sein, wie man aus einem voll ausgeholten Hieb bekommt, ist dafür aber schneller und Monstery setzt hier anscheinend lieber auf ein Maschienengewehr als auf die Panzerfaust,
    Fechtmeister unterscheiden grob zwischen drei Möglichkeiten zu Hieben:
    1. aus dem Handgelenk - sehr schnell - geringste Kraft
    2. aus dem Ellenbogen - "mäßig" schnell - "mäßig" Kraft
    3. aus der Schulter - langsam - viel Kraft

    Zusätzlich kommt es auch ein bisschen auf den Stock an. Ich habe bei meinem eine Gummikappe für mehr Gewicht und bessere Balance beim gehen, damals waren das eher metallene Endkappen mit evtl. ein bisschen extra Blei drinne. Das verschieb die Rotation und Schlaghärte auch wieder ein bisschen zu seinen Gunsten. Und zuletzt ist sich Monstery dessen wohl auch bewusst, weil er nur Gesicht und Waffenhand als Ziele nennt. Alles andere hat nicht genug Wirkung im Kampf.

    Die Mehrheit der europäischen Stocksysteme (und dazu zähle ich Monstery jetzt auch mal) setzt aber auf größere Ausholbewegungen.
    Wir haben beschlossen, dass wir uns in Zukunft noch einige praktisch ansehen werden. Ich denke ich kapere meinen Thread dann einfach und füge die bei Zeiten hier noch entsprechend an.

  11. #11
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    Dank Dir auch für die Videos!

    Die Thematik liegt ja sozusagen am Rande meines Interessensbereichs, zu meiner Schande muss ich aber gestehen, dass ich mich im Europäischen wirklich nicht gut auskenne.

    Big X möchte ich mich anschliessen: als ich die Bewegungen gesehen habe, musste ich sofort an Klinge denken, aber ist vielleicht auch nicht verwunderlich bei Monsterys militärischem Background. Mich würde interessieren wie man das System im Kontext einordnen kann. Welche Art von Kampf/Bedrohung hatte der Stilgründer vor Augen, bzw. war in dem soziokulturellen Kontext relevant? Im Sinne eines "Gentleman" Duells kann ich mir das sehr gut vorstellen. Was die Effizienz gegen massive Angriffe angeht, da bin ich mir unschlüssig: es fehlt etwas die Wucht, aber andererseits möchte ich auch lieber keine metallne Stockspitze mit entsprechender kinetischer Energie ins Gesicht bekommen. Auf den Philis gibt es ja zum Teil auch so Systeme mit Spazierstock, die nicht wuchtig aussehen, wo man dann aber zum Teil mit Körperarbeit oder Schritt die Spitze mit entsprechendem Impuls ins Gesicht rammt.

    Interessant ist auch die Einteilung der Hiebe aus Deinem letzten Post: gibt es - wie im Asiatischen - im Europäischen in manchen Stilen auch die Vorstellung dass Hiebe aus der "Mitte" (Teille) oder durch komplexe Körperbewegungen "entstehen" (aus der entsprechenden Bewegung einen Impuls bekommen)?

    P.S. auch wenn ich nicht immer was schreibe, haben mir die anderen Videos auch gefallen!

  12. #12
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    die moulinett-schläge kenne ich als "abanicos" oder fächerschläge.
    sehr schnell. mit bein- und körperarbeit kann da mehr kraft rein.
    aber von der schlagkraft nicht mit normalen schlägen (siehe punkt 4) zu vergleichen.
    gegen jemenschen mit vorwärtsdrang nur mit viel beinarbeit im freien raum verwendbar.

    vielleicht hat er die beinarbeit nur zahlenden kunden zeigen wollen?

    Fechtmeister unterscheiden grob zwischen drei Möglichkeiten zu Hieben:
    1. aus dem Handgelenk - sehr schnell - geringste Kraft
    2. aus dem Ellenbogen - "mäßig" schnell - "mäßig" Kraft
    3. aus der Schulter - langsam - viel Kraft
    ich würde da noch ergänzen:
    4. aus dem ganzen körper - ganz langsam - meiste kraft (also auch drehung in hüfte und fuss)

    Wir haben beschlossen, dass wir uns in Zukunft noch einige praktisch ansehen werden. Ich denke ich kapere meinen Thread dann einfach und füge die bei Zeiten hier noch entsprechend an.
    ich bin gespannt.
    was schwebt dir vor? canne? bartisu?

  13. #13
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    Zitat Zitat von big X Beitrag anzeigen
    die moulinett-schläge kenne im als Abanicos
    Darf ich fragen, welches Dein System ist und was dort die Bedeutung von Abanicos (sozusagen im engeren Sinne) ist?

  14. #14
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    Zitat Zitat von big X Beitrag anzeigen
    die moulinett-schläge kenne ich als "abanicos" oder fächerschläge.
    sehr schnell. mit bein- und körperarbeit kann da mehr kraft rein.
    Mmhh, je nachdem, aus welcher Haltung "Witiks/Abanikos" ausgeführt werden, kann man damit Kokosnüsse knacken....ich hab einige Leute gesehen, die daß bei einem Sommercamp an frei schwingenden/hängenden Kokosnüssen demonstriert haben....von daher kann da schon gut "Saft" regeneriert werden!?
    Good judgement comes from experience; and experience, well that comes from poor judgement

    The naked truth is better than well dressed lies

  15. #15
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    Zitat Zitat von Stixandmore Beitrag anzeigen
    Mmhh, je nachdem, aus welcher Haltung "Witiks/Abanikos" ausgeführt werden, kann man damit Kokosnüsse knacken....ich hab einige Leute gesehen, die daß bei einem Sommercamp an frei schwingenden/hängenden Kokosnüssen demonstriert haben....von daher kann da schon gut "Saft" regeneriert werden!?
    weil es (abaniko horizontal, winkel 1) eben nicht nur aus dem handgelenk kommt (kommen muss). bei mir "rotiert" dabei jedenfalls die "achse" (hüfte und die schulter dreht mit ein) und gegebenenfalls wird dabei auch ein schritt/eine gewichtsverlagerung nach vorne gemacht. dazu kommt, dass das nicht nur mit der waffenband vorne, sondern auch mit ihr hinten möglich ist, was zusätzliche power bringen kann, wenn die hüfte mit eingesetzt wird. außerdem ist ein dünner spazierstock, was anderes, als ein schwereres und dickeres holz.
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

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