Subtil wird in der Selbstverteidigung meiner Erfahrung nach dies vermittelt:
- Das kannst du eh nicht
- lauf weg
- du wirst verlieren
- gegen Messer hast du keine Chance
- laß alles mit dir machen
- andere sind eh besser
- versuch es gar nicht erst
Ich habe nie so richtig verstanden, warum man SV ausübt, wenn nichts davon etwas hilft. Dann sollte man Langstreckenläufer sein.
Gerade Menschen, die immer wieder nachgeben mußten in ihrem Leben, weil ihnen niemand zeigte, wie man sich behauptet schadet jeder dieser Sätze. Und jeder, der sich behauptet, "riskiert" eine Auseinandersetzung.
Das ist genau der Grund, warum mich Jura fasziniert. Dort im Strafrecht ist niemand nett. A führt zu B, führt zu C. Abführen. Und alle Beamten machen mit, da gibt es kein "ob" wenn jemand zu Knast verurteilt wird, da gibt es nur ein "wie lange". Und egal, wie stark du bist, die Zeit im Knast kriegt die Leute klein.
Auch sind die Sätze so pauschal nicht richtig.
Ja, es mag sein, daß Messerangriffe tödlich sind. Doch gibt es nur Messer oder weglaufen? Ich sehe das Grundproblem darin, daß wir keine Distanzwaffen mit uns führen. Wir sehen schon, daß dort eine Gruppe gewalttätiger Menschen ist. Drehen wir uns um und gehen weg, weckt dies ihren Jagdinstinkt, denn es zeigt "Ich bin ein Opfer und du sicher". Darüber will natürlich niemand in der SV reden.
Meiner Erfahrung nach ist das Ego das Einzige, das dich am Leben hält. Denn es zeigt dem Gegenüber etwas sehr Wichtiges:
Auch du wirst Schaden nehmen
Es ärgert mich, daß SV, ein Ort, an den meist Menschen gehen, die Gewalterfahrungen gemacht haben so designt ist, daß sie den Opfern von Gewalt noch mehr Hilflosigkeit beibringt.
Wie stehst du zu der Ideologie von Selbstverteidigung und welche Ideologie findest du besser?