Zitat von
amasbaal
wenn es im wettkampf anders besser funktionieren würde, hätte man es geändert, um leichter gegen diese dummen "ausholer" gewinnen zu können.
das ist die klassische "MMA" argumentation: es wird gemacht, was klappt, um sein ziel zu erreichen.
haut man sich mit stöcken, merkt man, was geht und was nicht. wenn man nur trockenübungen macht, bleibt alles theorie.
das argument, das sei aber sport, zieht hier nicht, weil es ja früher gar keiner war, und eine kampfKUNST,so, wie wir das aus China zb. kennen, war es im eigentlichen sinne ja auch nicht: es war ausbildung zum stock/klingenkampf fürs echte leben. wenn erst vor relativ kurzem nun in den meisten fällen eine kampfkunst mit "systemen" draus gemacht wurde, wurden dennoch die grundbewegungen beibehalten. das "über/hinter dem kopf" ist keine erfindung der neueren zeit. eskrima bezeichnet eine art zu fechten. eher nicht die elegante, sondern sog. "kriegsfechten". die bezeichnung kommt nicht von ungefähr. warum sollte man in der tribalen kriegsführung dinge machen, die ihr ziel nicht erreichen und dabei sogar eigengefährdend sind? die erfahrung über die generationen hätte "fehler" beseitigt. man will ja den krieg gewinnen und auf eigener seite möglichst geringe verluste haben. warum sollten die spanier, bzw. die für die spanier tätigen internationalen söldner und die jesuiten, die bevölkerung in den wehrdörfern auf eine art unterrichten sollen, die sie selbst nicht als praktikabel im krieg erfahren hatten und durch "nicht funktionierendes" in der dorfverteidigung die bemühungen, effektive gegenwehr gegen die moro-überfälle zu organisieren ad absurdum führen?
warum kämpft man so (zumindest aus der längeren distanz heraus) im realen leben, wenn man eine hiebwaffe führt? wieso werden stöcke und schwerter geschwungen - immer schon, wenn das blödsinn ist? (und ich sage hier an keiner stelle, dass man das immer und in jeder situation tun sollte. es gibt augenblicke, wo es dann doch ganz eng und in der box bleiben muss und gerade mit klinge in der nahdistanz lohnt es sich häufig schnitte und stiche quasi nur noch direkt und mit kurzer bewegung aufzusetzen und durchzuziehen/reinzudrücken, also gar nicht zu "schlagen/stoßen/slashen")
der in den clips, der den stock so führt und die 2.hand so einsetzt, wie es angeblich keinen sinn macht, ist der, der so ziemlich alles in den kämpfen abgeräumt hat. von erfolgreichen athleten lernt man. jedenfalls gilt das ja für die alles erhabenen MMA. warum sollte es für die FMA nicht gelten: im möglichst freien zweikampf erprobt, für brauchbar befunden, beibehalten. wäre das "falsch" wäre es aussortiert worden. man will ja gewinnen, denke ich mal.
auf den DOG Brothers events sind leute aus allen möglichen nicht-FMA kampfkünsten und kampfsportarten. warum sollten die das ähnlich machen, wie die, die aus den FMA kommen, wenn sie dadurch nachteile beim kampf hätten?
ich kann nur feststellen: alle machen es, alle haben es gemacht, es wurde und wird im zweikampf (kriegerisch und sportlich) gemacht und gäbe es was besseres und zugleich einfacheres (zum anwenden), dann würde eher das "bessere" gemacht. passiert(e) aber nicht.
und wie schon gesagt: Latosa lebt von der medio distanz, die kämpfe finden aber meist im largo statt und wenn man sich zu nahe kommt, dann geht man entweder auseinander oder im notfall (!) ganz rein, die medio distanz dabei möglichst schnell überbrückend. dass man DABEI dann manchmal treffer in kauf nimmt (weil schutz und sport), die man in "echt" niemals in kauf nehmen würde, mag sein. DA kann man dann kritik üben an "zu offen", zu gewagt usw..
machnmal sind die dinge halt komplex und es gibt nicht EINE methode, die in JEDEM fall sinn macht.
die angebliche "universallösung" für alles überlasse ich da jedenfalls anderen... und da funktioniert sie ja auch nicht, wie man immer wieder zu sehen bekommt - nicht im zweikampf in dem keine vorgegebenen stil-standards einzuhalten sind, sondern im freien kampf.