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Thema: HP-Formen mit anderem Abaluf?

  1. #46
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    @Dare2Win:
    Du schreibst immer die gleiche Message an allen möglichen Stellen. Und immer wiesst Du alles, kannst alles besser einschätzen und verstehen. Glückwunsch dazu.
    Wie kann jemand, der eigentlich schon alles weiss denn noch hoffen, was neues zu finden.
    So viele Stile und so viele propagieren Formen als Grundtechnikenschule, als Teil ihres Lernens/Schulens/Trainierens. Wohlgemerkt als (einen) Teil.
    Vielleicht ist es ja nicht grundsätzlich falsch mal zu überlegen, was einem Sachen bringen können, anstatt nur an einer Denkschiene festzuhalten.

  2. #47
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    [/QUOTE]Wenn Formen einen Sinn haben, sollten sie die Kampfkraft steigern. Irgendwann muss man natürlich loslassen von der Standardform - zumindest als Kämpfer; der Lehrer kann das wohl nicht - und entweder formlos trainieren. Oder eben mit einer eigenen, vielleicht besseren Form. [/QUOTE]

    Formen steigern nicht die Kampfkraft, wie sollten Sie? Das ist, wie ich in einem anderen Post schrieb, nicht der Sinn von den Wing Chun Formen - ich moechte hier wiederholen, um Kampkraft zu steigern, d.h. um besser Kaempfen zu koennen, muss man - das sollte keine Ueberraschung sein - ...Kaempfen. Dazu muss man noch Dinge wie Schlagkraft, Schnelligkeit, etc. fleissig trainieren. Hier in Fatsaan sagen Gung Fu Leute so etwas wie: "Die Formen und "Schattenboxen" (sage ich mal) sind "tot", man macht sie durch Partner-Training und Kaempfen "lebendig".


    Im WC - und anderen Arten - ist das aber anders. Es findet kein Fortschritt mehr statt. Das heißt, dass die Praktizierenden entweder zu dumm sind, in ihrer eigenen Logik gefangen sind oder das System keine Entwicklungsmöglichkeit mehr bietet. Dass irgendwo noch ein Meister im Verborgenen sitzt, der das Geheimnis des überlegenen WC hat, darf man 2024 wohl ausschließen.

    Und wenn ein System keine Überlegenheit bietet, warum sollte man es dann trainieren, aus Spaß? Okay. Warum nicht? Aber der Anspruch der WC-Gemeinde ist nicht selten, dass die Theorie sehr ausgefeilt ist, und daraus dann auch eine Überlegenheit im Kampf resultiert.
    Ich gehe mal davon aus, dass es ziemlich kontra-produktiv ist, auf ein Wing Chun Forum fragen zu stellen, und gleichzeitig behaupten Wing Chun Praktizierende seien dumm oder ihr System ineffizient...



    Es gibt viele Meister verschiedener Wing Chun-Linien, die exzellentes Wing Chun haben, die aber keiner kennt. Sogar in deren lokalbereichen sind sie nur Insidern bekannt. Diese Leute siehst du nicht auch Youtube oder sozialen Medien...



    Es ist ja nicht ohne Grund, dass gerade auf WC-Board in epischer Länge über Theorien und Konzepte hitzig diskutiert wird. Das ist in vielen anderen Arten nicht so.

    Was ist es nun? Unfähigkeit der Praktizierenden, das System zu entwickeln, oder ist das System ausentwickelt und kann einfach nicht mehr mit anderen Stilen mithalten? Das versuche ich zu ergründen.

    Vielleicht kommt das diskutieren von Theorien auch davon, dass man schlecht anderes auf einem Board wie diesem diskutieren kann? Koennte ja auch sein, dass in es in Stilen wie Boxen und Muay Thai wenig(er) Theorie gibt, und dass daher Diskussionen ueber dieses Thema auf den entsprechenden Foren weniger zu finden sind?

    Wer sagt denn, das Wing Chun als Kampfstil nicht mit anderen Stilen mithalten kann?

    Du meinst im freundlichen Sparring und im MMA Kontext?

    Dazu zwei Dinge:

    1. Wing Chun ist - auch wenn Leute heutzutage, besonders wenn sie kein Wing Chun trainieren dies als "Ausrede" betrachten - nicht fuer solche Dinge gedacht. Erfahrungsgemaess macht es keinen Sinn "Zweiflern" uebers Internet dies zu erklaeren.

    2. Man sollte nicht einen Stil als solches fuer das Versagen seiner Vertreter verantwortlich machen, wenn diese a) an bestimmten Stellen im Lernprozess stagnieren b) keine Intensitaet und angemessenes Trainingsvolumen haben - zwei mal die Woche jeweils 90 Minuten training, davon 30 Minuten Form, 30 Minuten Pun Sau, und abschliessend 30 Minuten "One Step Sparring", das bringt nicht viel.

    Dazu sollte gesagt werden, dass viele Traditionelle Gung Fu Schulen, nicht wirklich einen Lern- oder Trainingsprozess haben, durch den der Lernende systematisch und progressiv and der freien Anwendung des Stils herangefuehrt wird. Was man sieht ist, dass solche Schulen traditionelle Formen und Partner-Training machen, aber wenn es ums Kaempfen geht, trainieren sie Sanda...

    Meiner Meinung nach ist das (behauptete) Problem, nicht mangelnde Entwicklung und Anpassung, sondern einfach dass der Stil nicht "richtig" und intensiv genug trainiert wird.
    Man sollte nie vergessen, dass hartes und konsequentes Training nicht jedermans Ding ist, und dass ein solches Training die meisten eher abschreckt als anzieht - und die grosste Anteil der Wing Chun Schulen heute ist an die Praeferenzen und beduerfnisse der Masse angepasst...

    Es gibt aber zum Glueck immer nocht einige Schulen, wo ”korrekt" trainiert wird und man lernen kann Wing Chun einzusetzen, wie es gedacht ist.


    Am besten für Kampfkraft ist natürlich freies Training. Aber davor kommt eben formales Training. Und das sind im WC u.a. die Formen.

    Jeder Weltklasseboxer verbringt die meiste Zeit seines Trainings mit Routine und feilen an Techniken (gute Form) und muss die elende Kritik seines Trainers ertragen, dass er doch bitte ohne Ansatz schlagen möge, die Hand nach dem Jab nicht fallen lässt und überhaupt mal wieder auf die Distanz achten soll. Sparring, also freies Training, ist zumindest im regulären Betrieb ein kleiner Bruchteils des Trainings. Es wird erst in der Kampfvorbereitung forciert.

    Die meiste Zeit im Training ist Drill. Und Drill bedeutet im WC optimieren von hoffentlich gute einstudierten Techniken aus den Formen.
    Die Formen sind, wie ich schon anderswo zu erklaeren versucht habe, einer der fruehsten Schritte im Lernprozess und haben ein bestimmtes Ziel. Gedrillt wird auch im Wing Chun, es werden auch Techniken aus den Formen benutzt, aber nicht notwendigerweise spezifische Formen-Sequenzen (wobei es in der Konzpetion des Gulo Wing Chuns etwas anders ist), und Praezision ist essentiel.

    MfG

  3. #48
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Das Problem, das du beschreibst, haben ja viele „alte“ Kampfkünste. Ich halte es jedoch für sehr viel vielschichtiger als du es hier betrachtest.

    Was ist denn für dich „Kampfkraft“? Waffenlos, im Ring?

    Dafür sind die allermeisten „alten“ Systeme nicht gemacht worden. Ihre Basis ist der Waffenkampf und ihr Ziel das Überleben in einer ziemlich gefährlichen Zeit. Wer hat was und warum entwickelt und wofür wurde es genutzt?

    Des Weiteren nimmst du an dass das, was du weitläufig als den jeweiligen Stil wahrnimmst, auch die Essenz dieses Stils enthält. Ist das denn so?
    Das steht in engen Kontext mit dem Punkt „Warum wurden diese Systeme erschaffe, und für wen“.

    Ende des 19. Jhd./Anfang des 20. Jhd. fand ein massiver Umbruch in den chinesischen und japanischen Stilen statt. Moderne Waffen etablierten sich und die Gesellschaft wurde massiv umstrukturiert. Das hatte natürlich auch einen Einfluss darauf wofür „Kampfkunst“ genutzt werden sollte und was ihr Inhalt war.

    Früher brauchte man KK im Militär, Milizen, der Polizei (Yamen) und dem kriminellen Milieu. Da gab es schon immer Überschneidungen. Durch o.g. Umbrüche wurde der Stellenwert von körperlichen Skills jedoch massiv eingeschränkt. Mit Schusswaffen ändert sich halt alles.

    Zunächst wurden die KK dann benutzt um große Mengen an Leuten militärischen Drill beizubringen (Stärkung des Volkskörpers, Disziplin in den Einheiten etc.) aber der eigentliche Inhalt an Skills blieb da auf der Strecke.

    Später dann entdeckte man dass man mit den KK gutes Geld verdienen konnte, da Ausländer durch Bruce Lee und Samurairomantik bereit waren viel Geld zu zahlen. Dafür brauchte man jedoch ein Programm was die Langnasen gut beschäftigt, denn dann kommen sie immer wieder und lassen die Devisen da.

    Im Rahmen all dieser Entwicklung gab es einige wenige Kreise in denen die „alte“ Kampfkunst mit ihren, auf PRINZIPIEN beruhenden Inhalten, erhalten blieb. Die nutzten Formen um Prinzipien zu vermitteln und ggf. noch als Notizbuch um bestimmte Anwendungen nicht zu vergessen.
    Der Großteil der Leute hatte „KK“ jedoch schon verwässert, durch die Änderungen, gelernt und hat keine Ahnung von dem eigentlichen Kern.
    Diese Leute waren (oder sind) jedoch auch gute Geschäftsleute und vermarkten ihren Kram.
    Jetzt ist es ja so dass das als „Stil“ gilt, was die Leute sehen und hören. Die „Marktschreierlehrer“ sind natürlich sehr viel präsenter und haben mehr Schüler als irgendwelche Leute die sich nicht darum kümmern wie viele Leute sie unterrichten, so lange sie eine kleine Gruppe um sich haben in der sie trainieren können. Da ist i.d.R. kein Interesse für Wettkämpfe etc. zu trainieren, zumal auch heute noch KK in China (und auch Japan) einen Ruf haben, den man lieber nicht haben möchte wenn man beruflich Karriere machen will und Geld verdienen möchte (was ja DER wichtige Punkt in diesen Gesellschaften ist).

    Wenn dich als TE wirklich WC interessiert, dann such Dir einen Lehrer der nach alten Prinzipien unterrichtet und der dich im FREIEN Sparring mühelos KONTROLLIERT (denn das ist das Qualitätskriterium). Es gibt solche Leute. Für‘s WC kann ich keine Namen nennen, da ich mich in der Szene nicht auskenne, aber ich bin mir 100%ig sicher dass es diese Leute gibt (da können aber andere mehr zu sagen).

    Das bedeutet aber auch, dass du versuchen musst das, was du meinst zu glauben, wieder aufgeben musst und neue Dinge lernen musst.

    Wunderbar und treffend formuliert!

    Aus persoenlicher Erfahrung kann ich bestaetigen, dass es solche Leute, wie Du siehst beschreibst auch im Wing Chun gibt - aber es hat war nicht einfach, sie zu finden. Connections, Zeit, Glueck und Zufall...

    Das kennst Du sicher.


    LG

  4. #49
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    Zitat Zitat von Kaybee Beitrag anzeigen
    Ich frage mich aber schon, warum dir das Alles so wichtig ist. Und es ist nunmal ein Unterschied, ob jemand aus demselben oder ähnlichem Stall kommt oder nicht. Aber das haben Oldschool und MK ausführlich geschrieben.

    So ganz erschließt sich mir deine Motivation nicht. Betreibst du noch aktiv WC oder VT oder WT dann bitte, kann man fragen. Falls nicht verstehe ich es nicht. Und bzgl Foren: Viele sind hier bereits um die 20 Jahre angemeldet. Glaub mir, wir habe alles gelesen, alles diskutiert seitenweise bis es entweder geklärt war, zu OT wurde, es von einem Mod geschlossen wurde, in die Quarantäne oder Prügelecke verschoben wurde. Alles Schnee von gestern, hier läuft es inzwischen gesittet zu aber auch langweilig. Die Zeit der Foren ist meiner Meinung nach eh so ziemlich vorbei. Das war in den 2000ern spannend, Beginn der 2010 er noch aber die letzten 8-10 Jahre ist es wenig geworden.
    Gesittet und langweilig...

    Das Muessen wir unbedingt aendern!!!

    VT funktioniert nicht und ist Mist...

    :-p


    LG

  5. #50
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    Zitat Zitat von Jesper Lundqvist Beitrag anzeigen
    Man koennte auch anders herum fragen: "Warum sollten sich die Formen aendern?"

    Um dies vernuenftig diskutieren zu koennen, muss man erst einmal verstehen, was der Sinn der Formen im Kontext des jeweiligen Systems ist.

    Grundsaetzlich gibt es wenn es um Formen geht im chinesichen Gung Fu 3 verschiedene Typen von Formen (vereinfacht dargestellt, es gibt natuerlich Ueberlappungen):

    1. Formen zu Entwicklung von "Kraft", eine Art Koerperschule
    2. Konzept Formen
    3. Schattenboxen Formen

    Ein sehr gutes Beispiel fuer den ersten Typ is die "Saam Chien“,wie sie in den verschiedenen Stilen in der Fujian Provinz, praktiziert wird - grundsaetzlich handelt es sich um eine Form, die lediglich ein Widerholung for einigen wenigen Bewegungen sind. Der Fokus in diesen Formen ist auf die Entwicklung und Einsatz von "Taan Tou Faau Chaam" (ein bestimmte Koerpermechanik) und "Tin Yan Dei".

    Ein Beispiel fuer Konzept-Formen sind die Saam Tou Kuen des Wing Chun, d.h. es sind Formen, die keinen Kampf 1:1 simulieren.

    Ein Beispiel von "Schattenboxen Formen" sind solche, die man z.B. im Choi Lei Fut finden kann, d.h. eine Verketting von Kombinationen und Schrittarbeit, die man 1:1 im Kampf umsetzt.


    Wenn die Formen Typ 1 oder 2 sind, gibt es keinen Grund sie zu aendern - da sie bestimmte Rollen im Lehrsystem des jeweiligen Stils spielen. Gewiss, wenn man einen Stil gemeistert hat und den Trainingsprozess versteht, koennte man durchaus eine Form veraendern, wenn diese Veraenderung dazu beitraegt die Lernziele der jeweiligen Form besser und schneller erreichen zu koennen. Aber warum sollte man etwas aendern, wenn es schon funktioniert?

    Formen von Typ 3 kann man beliebig veraendern, oder auch neue erschaffen, wie man mag, wenn man es sinnvoll erachtet.

    Wenn wir einen Vergleich zu einer Sprache (und zum Erlernen einer solchen) ziehen, so wuerde niemand auf die Idee kommen das Alphabet oder die Grammatik zu veraendern - das ABC sind die Bausteine der Woerter, die Grammatik definiert, wie diese Woerter benutzt werden muessen, damit die Sprache eine Sinn macht und verstaendlich ist. Wir koennten sagen, dass die Formen (und deren Konzepte) das ABC und die Grammatik sind - Typ 1 und 2 - waehrend das freie bilden von Saetzen die Anwendung ist (Typ 3). Ohne ABC, ohne Grammatik hat eine Sprache - und ein Gung Fu System auch - keine Identitaet, und es ist "M Saam, M Sei" (weder das eine, noch das andere), wie man hier sagt...

    Also, die Formen (im Wing Chun) stellen keinen Kampf dar, und haben so keinen direkten Bezug zur Anwending. Die Anwendung lernt man durchs Anwenden... nicht durch Formen!

    Fuer aussenstehende, die kein Wing Chun trainieren, kann es schwierig sein, der Konzeption zu folgen und zu verstehen, und eine sinnvolle Diskussion wird dadurch leider erschwert.

    MfG
    Danke für diesen Beitrag und den sehr schönen Vergleich...Gruß ghostdog

  6. #51
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    Zitat Zitat von Jesper Lundqvist Beitrag anzeigen
    Gesittet und langweilig...

    Das Muessen wir unbedingt aendern!!!

    VT funktioniert nicht und ist Mist...

    :-p


    LG
    Klappt nicht. Ich rege mich nicht auf.

    Aber Spaß beiseite, jetzt wurde doch wirklich hier sehr viel erklärendes auch detailliert mit Beispielen behaftet gepostet. (MK, Oldschool , Jesper und kanken, ausführliche Erklärungen! )
    Die andere Seite (der TE) muss nur zuhören wollen. Im Prinzip könnte man den thread sogar fast schließen. Alles weitere würde sich nur unendlich wiederholen.

  7. #52
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    @Jesper
    Das waren sehr aufschlussreiche Erklärungen. Vielen herzlichen Dank dafür!

    VT als Kampfart funktioniert trotzdem nur noch in einem fest umrissenen Setup. In der freien Wildbahn hat es gegen die heute dominanten Stile keine Chance mehr. Gleiches gilt größtenteils für alle anderen WC-Varianten auch.

    Aber ganz sicher gibt es hier und da Menschen, die es sehr gut nutzbar machen können. Und ich denke, dass sich auch viele Dinge im WC sehr gut zum kämpfen eignen.

    Ich gehe also weiter der Frage nach, ob sich WC so umbauen oder mit Elementen aus anderen Arten neubauen lässt, dass es wieder konkurrenzfähig und der Charakter des WC grundsätzlich wiederzukennen ist. Denn sonst ist es kein WC mehr. Aber vielleicht muss das auch nicht sein.

    Ich finde diese Frage sehr spannend und habe daran ehrliches Interesse. Wer nur stänkern will, gibt sich nicht so viel Mühe, Informationen zu finden wie ich.

    Aber Ehrlichkeit gehört dazu, wenn man etwas verbessern will. Und meine Ehrlichkeit habe ich ja in Bezug auf WC jetzt mehrfach sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.

    Am Ende kommt jeder, der richtig gekämpft hat - also nicht nur ein paar Backpfeifen ausgetauscht hat - zu meinem Fazit. Das Fazit ist einfach zwingend.

    Danke auf jeden Fall für Deine ausführlichen Erläuterungen, wirklich klasse

    @Thomasa
    Nein. Das, was im Judo vorkommt, war schon lange vor dem Judo da. Deswegen lässt sich Judo aber durchaus nutzen für MMA.

    Ronda Rousey hat die meisten ihrer Kämpfe durch Armbar gewonnen. Das ist aber keine originäre Judotechnik, sondern sie stammt auf dem älteren Jiu-Jitsu und noch älteren Arten.

    Der Armbar des Gracie Ju-Jitsu (oder auch BJJ) stammt aber wohl tatsächlich aus dem Judo. Denn der Stammvater der Gracies hat Judo in Brasilien von einem japanischen Judoka gelernt.

    @kanken
    Die Entwicklung ist mir bekannt. Ich interessiere mich aber nicht für WC an sich. Sondern dafür, wie es sich verbessern lässt.

    Nach einem Meister (Könner) zu forschen, hat auch keinen Sinn. Denn alte Meister sind nicht mehr auf dem Stand der aktuellen Kampfkraft. Das ist nur der, der wirklich kämpft, regelmäßig sparrt oder das sehr lange Zeit getan hat.

    Und zwar in der Zeit, in der MMA schon in etwa so gut war, wie es heute ist. Also sagen wir mal, die vergangenen 10-15 Jahre. Denn so nah an der aktuellen Kampfentwicklung zu sein wie möglich, ist der einzige Maßstab. Das kann man bei alten Meistern aber wohl ausschließen.

    Zudem ist fraglich, ob die alten Prinzipien überhaupt noch gelten. Ich glaube nicht. Denn Kampf hat sich in den vergangenen 30 Jahren fundamental verändert, allein schon wegen des starken Einflusses des Bodenkampfes, des Grapplings und auch der Integration von Standup und Boden. Das läuft alles sehr flüssig.

    Wir müssen zu Kenntnis nehmen, dass dort etwas entstanden ist, auf das die alten Prinzipien höchstwahrscheinlich größtenteils nicht mehr richtig oder gar nicht mehr passen. Denn die alten Prinzipien sind früher entstanden durch den (Evolutions)Druck, effektiv kämpfen zu müssen, um sich verteidigen können. Die Anpassung - die Prinzipien - waren also eine Reaktion auf die Anforderungen.

    Die Reaktion, die mir ein alter Könner zeigen könnte, passt aber naturgemäß nicht mehr zu heutigen Anforderungen. Eben weil der alte Meister (Könner) sich den modernen Anforderungen nicht mehr stellt. Und von besonders kampfstarken WClern, die sich regelmäßig dem Vergleich mit anderen Arten stellen, ist nichts bekannt.

    Back to the basics oder roots würde also nichts bringen. Nur durch Um- oder Neubau wäre das WC als ernstzunehmende Kampfart noch zu retten. Aber ob dann viel WC übrig bleibt, ist eben fraglich.

    Ich hatte ursprünglich ja auch nicht nach einem Meister gefragt, sondern nach Variationen im Ablauf der Puppe. Es reicht mir, den Ablauf zu sehen, um die Effizienz zu erkennen.

  8. #53
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    Cool

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    @Jesper
    Das waren sehr aufschlussreiche Erklärungen. Vielen herzlichen Dank dafür!

    VT als Kampfart funktioniert trotzdem nur noch in einem fest umrissenen Setup. In der freien Wildbahn hat es gegen die heute dominanten Stile keine Chance mehr. Gleiches gilt größtenteils für alle anderen WC-Varianten auch.

    Aber ganz sicher gibt es hier und da Menschen, die es sehr gut nutzbar machen können. Und ich denke, dass sich auch viele Dinge im WC sehr gut zum kämpfen eignen.

    Ich gehe also weiter der Frage nach, ob sich WC so umbauen oder mit Elementen aus anderen Arten neubauen lässt, dass es wieder konkurrenzfähig und der Charakter des WC grundsätzlich wiederzukennen ist. Denn sonst ist es kein WC mehr. Aber vielleicht muss das auch nicht sein.

    Ich finde diese Frage sehr spannend und habe daran ehrliches Interesse. Wer nur stänkern will, gibt sich nicht so viel Mühe, Informationen zu finden wie ich.

    Aber Ehrlichkeit gehört dazu, wenn man etwas verbessern will. Und meine Ehrlichkeit habe ich ja in Bezug auf WC jetzt mehrfach sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.

    Am Ende kommt jeder, der richtig gekämpft hat - also nicht nur ein paar Backpfeifen ausgetauscht hat - zu meinem Fazit. Das Fazit ist einfach zwingend.

    Danke auf jeden Fall für Deine ausführlichen Erläuterungen, wirklich klasse

    @Thomasa
    Nein. Das, was im Judo vorkommt, war schon lange vor dem Judo da. Deswegen lässt sich Judo aber durchaus nutzen für MMA.

    Ronda Rousey hat die meisten ihrer Kämpfe durch Armbar gewonnen. Das ist aber keine originäre Judotechnik, sondern sie stammt auf dem älteren Jiu-Jitsu und noch älteren Arten.

    Der Armbar des Gracie Ju-Jitsu (oder auch BJJ) stammt aber wohl tatsächlich aus dem Judo. Denn der Stammvater der Gracies hat Judo in Brasilien von einem japanischen Judoka gelernt.

    @kanken
    Die Entwicklung ist mir bekannt. Ich interessiere mich aber nicht für WC an sich. Sondern dafür, wie es sich verbessern lässt.

    Nach einem Meister (Könner) zu forschen, hat auch keinen Sinn. Denn alte Meister sind nicht mehr auf dem Stand der aktuellen Kampfkraft. Das ist nur der, der wirklich kämpft, regelmäßig sparrt oder das sehr lange Zeit getan hat.

    Und zwar in der Zeit, in der MMA schon in etwa so gut war, wie es heute ist. Also sagen wir mal, die vergangenen 10-15 Jahre. Denn so nah an der aktuellen Kampfentwicklung zu sein wie möglich, ist der einzige Maßstab. Das kann man bei alten Meistern aber wohl ausschließen.

    Zudem ist fraglich, ob die alten Prinzipien überhaupt noch gelten. Ich glaube nicht. Denn Kampf hat sich in den vergangenen 30 Jahren fundamental verändert, allein schon wegen des starken Einflusses des Bodenkampfes, des Grapplings und auch der Integration von Standup und Boden. Das läuft alles sehr flüssig.

    Wir müssen zu Kenntnis nehmen, dass dort etwas entstanden ist, auf das die alten Prinzipien höchstwahrscheinlich größtenteils nicht mehr richtig oder gar nicht mehr passen. Denn die alten Prinzipien sind früher entstanden durch den (Evolutions)Druck, effektiv kämpfen zu müssen, um sich verteidigen können. Die Anpassung - die Prinzipien - waren also eine Reaktion auf die Anforderungen.

    Die Reaktion, die mir ein alter Könner zeigen könnte, passt aber naturgemäß nicht mehr zu heutigen Anforderungen. Eben weil der alte Meister (Könner) sich den modernen Anforderungen nicht mehr stellt. Und von besonders kampfstarken WClern, die sich regelmäßig dem Vergleich mit anderen Arten stellen, ist nichts bekannt.

    Back to the basics oder roots würde also nichts bringen. Nur durch Um- oder Neubau wäre das WC als ernstzunehmende Kampfart noch zu retten. Aber ob dann viel WC übrig bleibt, ist eben fraglich.

    Ich hatte ursprünglich ja auch nicht nach einem Meister gefragt, sondern nach Variationen im Ablauf der Puppe. Es reicht mir, den Ablauf zu sehen, um die Effizienz zu erkennen.
    Frag doch mal den Oliver Oberst an... der hat ne ähnliche Attitüde wie du....

  9. #54
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    Die Attitüde haben viele. Einer der Prominentesten war wohl Bruce Lee. Aber Attitüde reicht eben nicht.

  10. #55
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    Ich verstehe nach wie vor deine Intention nicht. Mir ist es als Nichtkarateka, Nichtjudoka völlig schnurz, wie kampfstark diese Systeme sind oder ob man sie wie verbessern kann. Btw finde ich beides gut aber mehr Gedanken mache ich mir dazu eben nicht. Hast du zuviel Zeit? Das Beispiel von Jesper bzgl Sprache (ABC lernen, Grammatik) war doch ziemlich treffend. Und du redest immer vom heutigem Stilvergleich: Erstens kämpft kein System als solches sondern Vertreter derer. Zweitens will sich der eine oder andere vielleicht gar nicht mit Boxern, MMAlern oder wem auch immer vergleichen. Dem reicht es vielleicht wenn er durch sein Training, sein Zeugs etwas besser gegen einen Durchschnittstypen ohne besondere Fähigkeiten klarkommt. Andere machen es wirklich aus Tradition, aus Liebe zum System, wegen der Leute, dem Preis Leistungsverhältnis was auch immer. Denen ist es völlig egal ob sie mithalten können mit Kämpfern der heutigen Generation. Das nennt sich übrigens auch Vielfalt.

  11. #56
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    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    @Jesper
    Das waren sehr aufschlussreiche Erklärungen. Vielen herzlichen Dank dafür!

    VT als Kampfart funktioniert trotzdem nur noch in einem fest umrissenen Setup. In der freien Wildbahn hat es gegen die heute dominanten Stile keine Chance mehr. Gleiches gilt größtenteils für alle anderen WC-Varianten auch.
    Welche "freie Wildbahn" meinst Du denn genau? Wettkmapf nach MMA-Regeln, oder eben draußen "on se schrtriet"? Und wie kommst Du auf Deine Feststellungen, welche Studien, welche Statistiken? Oder ist das so ein "ich bin der Meinung, dass ..."?

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Aber ganz sicher gibt es hier und da Menschen, die es sehr gut nutzbar machen können. Und ich denke, dass sich auch viele Dinge im WC sehr gut zum kämpfen eignen.

    Ich gehe also weiter der Frage nach, ob sich WC so umbauen oder mit Elementen aus anderen Arten neubauen lässt, dass es wieder konkurrenzfähig und der Charakter des WC grundsätzlich wiederzukennen ist. Denn sonst ist es kein WC mehr. Aber vielleicht muss das auch nicht sein.
    Dann sag' doch mal, wo Du Lücken siehst, die Deiner Meinung nach geschlossen werden müssen? Was sind Deine Prämissen, was müsste man machen um die "eierlegende Wollmilchsau mit Doppledotter" zu entwicklen? Ginge das überhaupt?

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Ich finde diese Frage sehr spannend und habe daran ehrliches Interesse. Wer nur stänkern will, gibt sich nicht so viel Mühe, Informationen zu finden wie ich.
    Das unterstellen wir hier alle, sonst würdest Du ignoriert werden.

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Aber Ehrlichkeit gehört dazu, wenn man etwas verbessern will. Und meine Ehrlichkeit habe ich ja in Bezug auf WC jetzt mehrfach sehr deutlich zum Ausdruck gebracht.
    Die Frage ist halt immer noch, ob da objektiv was verbessert werden muss, oder ob Du einfach nur der Meinung bist, dass etwas verbessert werden muss.

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Am Ende kommt jeder, der richtig gekämpft hat - also nicht nur ein paar Backpfeifen ausgetauscht hat - zu meinem Fazit. Das Fazit ist einfach zwingend.
    Auch das ist keine Tatsache, sondern eben Deine Meinung. Ich kenne sehr viele Leute, die massiv Kampferfahrungen haben, sowohl von Wettkämpfen, als auch vom Dorffest um die Ecke, die das nicht so sehen. Für die kommt es auf die Art des Trainings an, die Vorbereitung. Die Inhalte passen.

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    @kanken
    Die Entwicklung ist mir bekannt. Ich interessiere mich aber nicht für WC an sich. Sondern dafür, wie es sich verbessern lässt.
    Ok, der Satz ergibt keinen Sinn. Du müsstest doch zumindest erst mal Wing Chun an sich vollständig erlernt und verstanden haben, bevor Du es verbessern kannst. Und dann interessiert Dich Wing Chun nicht?

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Nach einem Meister (Könner) zu forschen, hat auch keinen Sinn. Denn alte Meister sind nicht mehr auf dem Stand der aktuellen Kampfkraft. Das ist nur der, der wirklich kämpft, regelmäßig sparrt oder das sehr lange Zeit getan hat.
    Wie viele Meister/Könner kennst Du denn und hast mit denen schon mal trainiert?

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Und zwar in der Zeit, in der MMA schon in etwa so gut war, wie es heute ist. Also sagen wir mal, die vergangenen 10-15 Jahre. Denn so nah an der aktuellen Kampfentwicklung zu sein wie möglich, ist der einzige Maßstab. Das kann man bei alten Meistern aber wohl ausschließen.
    MMA-Leute kochen auch nur mit Wasser. Ich muss da einem vormals sehr aktiven Nutzer recht geben: Nein, es sind auch nur Menschen, die keine kleinen Kinder fressen und mehrere Kampfkünstler locker mit einer Hand besiegen, während sie im anderen Arm ein hübsches Mädchen halten. Und glaubst Du wirklich, dass sich diese "alten Meister" nicht auch für neue Trends und Entwicklungen interessieren? Viele von denen haben extrem gute Beziehungen untereinander, da reicht ein einfach Anruf und man trifft sich mal zum freundschaftliche Austausch. Lange im Geschäft zu sein heißt nicht nur, dass man sehr lange etwas trainiert hat, sondern auch, dass man sehr viele Kontakte und Verbindungen hat, mit denen man regelmäßig im Austausch steht.

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Zudem ist fraglich, ob die alten Prinzipien überhaupt noch gelten. Ich glaube nicht. Denn Kampf hat sich in den vergangenen 30 Jahren fundamental verändert, allein schon wegen des starken Einflusses des Bodenkampfes, des Grapplings und auch der Integration von Standup und Boden. Das läuft alles sehr flüssig.
    Ok, hier kommt der wichtige Teil. Welche "Prinzipien" meinst Du? Was hat sich in den letzten 20 Jahren denn an den Rahmenbedingungen eines Kampfes verändert, welche Prinzipien sind nicht mehr gültig? Und könntest Du Dir vorstellen, dass viele von uns sich auch schon mit Grappling und Boden beschäftigt haben - aber warum haben viele von uns gesagt, dass wir das in der Form nicht oder nicht so detailliert brauchen?

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Wir müssen zu Kenntnis nehmen, dass dort etwas entstanden ist, auf das die alten Prinzipien höchstwahrscheinlich größtenteils nicht mehr richtig oder gar nicht mehr passen. Denn die alten Prinzipien sind früher entstanden durch den (Evolutions)Druck, effektiv kämpfen zu müssen, um sich verteidigen können. Die Anpassung - die Prinzipien - waren also eine Reaktion auf die Anforderungen.
    Siehe oben, welche Prinzipien?

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Die Reaktion, die mir ein alter Könner zeigen könnte, passt aber naturgemäß nicht mehr zu heutigen Anforderungen. Eben weil der alte Meister (Könner) sich den modernen Anforderungen nicht mehr stellt. Und von besonders kampfstarken WClern, die sich regelmäßig dem Vergleich mit anderen Arten stellen, ist nichts bekannt.
    Wurde glaube ich schon beantwortet. Die meisten stehen eben nicht im Rampenlicht, wollen es nicht, und habe auch keine Lust darauf.

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Back to the basics oder roots würde also nichts bringen. Nur durch Um- oder Neubau wäre das WC als ernstzunehmende Kampfart noch zu retten. Aber ob dann viel WC übrig bleibt, ist eben fraglich.

    Ich hatte ursprünglich ja auch nicht nach einem Meister gefragt, sondern nach Variationen im Ablauf der Puppe. Es reicht mir, den Ablauf zu sehen, um die Effizienz zu erkennen.
    Bitte definiere "Effizienz", ich habe das Gefühl, dass wir da unterschiedliche Sachen darunter verstehen. Eine Form wäre im Wing Chun z. B. nicht effizient, wenn eine Bewegung mehr als einmal links und einmal rechts vorkommt. Außer die Wiederholung betont etwas. Aber was hätte das mit Effektivität und/oder Effizienz im Kampf zu tun? Ich glaube so ziemlich jeder hat Dir bereits gesagt, dass die Formen nicht "anwendbar" sind, nichts mit "Kampfkraft" zu tun haben. Und warum weißt Du das nicht? Nochmal die Frage: Wie lange trainierst Du schon welche Linie. Mir ist aufgefallen, dass Du häufig nach Formvideos fragst, Du versuchst jetzt nicht wirklich Formen von youtube zu lernen und Dir hier die entsprechenden Erklärungen zu holen, oder?

  12. #57
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    Zitat Zitat von Kaybee Beitrag anzeigen
    Ich verstehe nach wie vor deine Intention nicht. Mir ist es als Nichtkarateka, Nichtjudoka völlig schnurz, wie kampfstark diese Systeme sind oder ob man sie wie verbessern kann. Btw finde ich beides gut aber mehr Gedanken mache ich mir dazu eben nicht. Hast du zuviel Zeit? Das Beispiel von Jesper bzgl Sprache (ABC lernen, Grammatik) war doch ziemlich treffend. Und du redest immer vom heutigem Stilvergleich: Erstens kämpft kein System als solches sondern Vertreter derer. Zweitens will sich der eine oder andere vielleicht gar nicht mit Boxern, MMAlern oder wem auch immer vergleichen. Dem reicht es vielleicht wenn er durch sein Training, sein Zeugs etwas besser gegen einen Durchschnittstypen ohne besondere Fähigkeiten klarkommt. Andere machen es wirklich aus Tradition, aus Liebe zum System, wegen der Leute, dem Preis Leistungsverhältnis was auch immer. Denen ist es völlig egal ob sie mithalten können mit Kämpfern der heutigen Generation. Das nennt sich übrigens auch Vielfalt.
    Die Herangehensweise kann unterschiedlich sein. Ich schrieb ja schon, dass es nichts zu besprechen gibt, wenn jemand eine Sache trainiert, weil er sie einfach mag. Was sollte man dazu auch sagen? Ist doch prima, wenn es glücklich macht.

    Es kämpfen nicht nur Menschen gegeneinander. Das ist ein Mythos, der von denen gepflegt wird, deren Stil im Durchschnitt schlechter abschneidet als andere. Wer topediert schon seine eigenen Träume? Das kommt selten vor. Der Stil ist absolut relevant für Erfolg und Misserfolg.

    Aber selbstverständlich gibt es immer Kämpfer, die auch mit einem unterlegenen Stil trotzdem sehr gut kämpfen können. Man fragt sich nur, wieviel besser sie sein könnten, würden sie einen effektiveren Stil trainieren. Denn ein komplizierter Stil behindert auch den Talentiertesten. Dann muss man sich entscheiden, ob man den Ballast abwirft oder weiter mit angezogener Bremse agiert.

    Aber die Wahl des Stils ist oft auch eine nicht-rationale Entscheidung. Sie ist oft mit irgendeiner emotionalen Bindung an Kulturen, Länder, Erinnerungen und vielleicht Idolen oder Filmen verbunden, einfach gesagt mit Nostalgie. Deswegen kann man auch nur von außen sagen: Schade, leider falsche Abbiegung genommen. Es wäre so viel mehr drin gewesen. Aber kritisieren kann man es nicht.

    Ich interessieren mich nur für die Wirksamkeit. Und da ist ein Stilvergleich natürlich relevant. Denn es gibt Stile, die eine höhere Praktikabilität haben und solche, die im Zweikampf aus unterschiedlichen Gründen weniger erfolgreich sind. Deswegen verlieren sie ja nicht an Relevanz für den Einzelnen. Wenn es um reine Chance im Kampf geht, aber eben schon.

    Sonst würden wir in Vergleichskämpfen auch in etwa gleich viele Kämpfer vieler Systeme ähnlich erfolgreich sehen. Das ist aber nicht so. Es haben sich die Stile durchgesetzt, die unter Stress und Druck noch immer funktionsfähig sind. Und sie müssen in einem angemessenen Zeitrahmen funktionsfähig gemacht werden können. Wer will schon 20 Jahre warten, bis er vielleicht endlich mal richtig kämpfen kann, weil erst dann das letzte Geheimnis offenbar worden ist?

    Vielfalt ist nicht immer gut. Sie kann auch zu falschen Entscheidungen verleiten. Wer sich aber in seinem System wohlfühlt und darin aufgeht, der hat wirklich eine schöne Beschäftigung gefunden. Glückwunsch!

  13. #58
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    798

    Standard

    Zitat Zitat von Kaybee Beitrag anzeigen
    Klappt nicht. Ich rege mich nicht auf.

    Aber Spaß beiseite, jetzt wurde doch wirklich hier sehr viel erklärendes auch detailliert mit Beispielen behaftet gepostet. (MK, Oldschool , Jesper und kanken, ausführliche Erklärungen! )
    Die andere Seite (der TE) muss nur zuhören wollen. Im Prinzip könnte man den thread sogar fast schließen. Alles weitere würde sich nur unendlich wiederholen.
    Verdammt!!!

    Du bist zu alt und weise geworden...



    Ich denke, Du liegst mit Deiner Vermutung ganz richtig!


    LG

  14. #59
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    Standard

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Die Herangehensweise kann unterschiedlich sein. Ich schrieb ja schon, dass es nichts zu besprechen gibt, wenn jemand eine Sache trainiert, weil er sie einfach mag. Was sollte man dazu auch sagen? Ist doch prima, wenn es glücklich macht.

    Es kämpfen nicht nur Menschen gegeneinander. Das ist ein Mythos, der von denen gepflegt wird, deren Stil im Durchschnitt schlechter abschneidet als andere. Wer topediert schon seine eigenen Träume? Das kommt selten vor. Der Stil ist absolut relevant für Erfolg und Misserfolg.

    Aber selbstverständlich gibt es immer Kämpfer, die auch mit einem unterlegenen Stil trotzdem sehr gut kämpfen können. Man fragt sich nur, wieviel besser sie sein könnten, würden sie einen effektiveren Stil trainieren. Denn ein komplizierter Stil behindert auch den Talentiertesten. Dann muss man sich entscheiden, ob man den Ballast abwirft oder weiter mit angezogener Bremse agiert.

    Aber die Wahl des Stils ist oft auch eine nicht-rationale Entscheidung. Sie ist oft mit irgendeiner emotionalen Bindung an Kulturen, Länder, Erinnerungen und vielleicht Idolen oder Filmen verbunden, einfach gesagt mit Nostalgie. Deswegen kann man auch nur von außen sagen: Schade, leider falsche Abbiegung genommen. Es wäre so viel mehr drin gewesen. Aber kritisieren kann man es nicht.

    Ich interessieren mich nur für die Wirksamkeit. Und da ist ein Stilvergleich natürlich relevant. Denn es gibt Stile, die eine höhere Praktikabilität haben und solche, die im Zweikampf aus unterschiedlichen Gründen weniger erfolgreich sind. Deswegen verlieren sie ja nicht an Relevanz für den Einzelnen. Wenn es um reine Chance im Kampf geht, aber eben schon.

    Sonst würden wir in Vergleichskämpfen auch in etwa gleich viele Kämpfer vieler Systeme ähnlich erfolgreich sehen. Das ist aber nicht so. Es haben sich die Stile durchgesetzt, die unter Stress und Druck noch immer funktionsfähig sind. Und sie müssen in einem angemessenen Zeitrahmen funktionsfähig gemacht werden können. Wer will schon 20 Jahre warten, bis er vielleicht endlich mal richtig kämpfen kann, weil erst dann das letzte Geheimnis offenbar worden ist?

    Vielfalt ist nicht immer gut. Sie kann auch zu falschen Entscheidungen verleiten. Wer sich aber in seinem System wohlfühlt und darin aufgeht, der hat wirklich eine schöne Beschäftigung gefunden. Glückwunsch!
    Na dann hau mal raus welcher Stil dominiert denn deiner Meinung nach alle anderen…und zwar in jedem Kontext… das würde mich jetzt mal interessieren…und seit wann trainierst du den?

  15. #60
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    Bla...........sinnlos, sich da noch weiter drauf einzulassen.

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