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Thema: Wie gewalttätig sind Grundschulen - was tun ?

  1. #121
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    Zitat Zitat von MatscheOne Beitrag anzeigen
    Vor allem glaube ich nicht, dass heute an Schulen alles schlecht(er) ist, im Gegenteil, heute wird viel mehr drauf geachtet, was hinter dem "Streusalzkasten" passiert...
    mit sicherheit.

    es wurde auch in meiner grundschulzeit MASSIV gemobbt. schlägereien im eingentlichen sinne hab ich in der GRUNDSCHULE allerdings nicht so recht wahrgenommen (oder kann michn nicht dran erinnern) - eher gelegentliche "rangeleien'" und haufenweise unfälle beim "kämpfen spielen". dabei hab ich mal einem guten kumpel die nase gebrochen, weil ich ihm unbedingt zeigen wollte, dass, wenn man jemanden in den unterleib boxt, der sich oft etwas nach vorne beugt, und man ihm dann mit dem knie im gesicht treffen kann. hab dann auch VERSEHENTLICH getroffen. warum musste der auch so schauspielerisch übertreiben mit dem "nach vorne beugen". hihi... hat mich aber ziemlich erschrocken, dass meine "kampftheorie" tatsächlich funktioniert
    eher solche sachen.
    und eben fieses mobbing gegen schwächere, oft gegen türkische mädchen. gemein und fies. kinder...
    ich kann mich an 2 oder drei situationen erinnern, in denen ich auch mal zugeschlagen habe oder auf andere art sehr heftig (!) auf jemanden los gegangen bin. einmal, um ein mädchen, das gemobbt wurde, ritterlich zu beschützen ( ) und einmal, weil ich mich schwerst beleidigt fühlte und deshalb sehr wütend war.
    solche dinge.
    von der GRUNDSCHULE sind mir keine wirklich üblen schlägereien mit nachtreten usw. in erinnerung. friedlich war es aber auch in den 70er jahren nicht.
    die "übelsten" waren 2 jungs aus "der siedlung" (sozialwohnungen für spätaussiedler nach dem WKII). ausgerechnet mit denen kam ich aber prima klar. wir waren außerhalb der schule sogar so etwas, wie befreundet (meine eltern immer: "geh nicht in die siedlung!" ) ich denke, die haben v.a. ihren frust und ihre wut gegenüber den sie hänselnden kindern aus besserem hause rausgelassen und konnten sich zudem sehr mächtig vorkommen, wenn sie sozial noch schwächere mobben konnten (die türkischen mädchen damals).

    wer weiß, was so alles passiert ist, ohne dass ich es mitbekommen hatte. "gewalt" auf dem schulhof war kein öffentliches thema. wenn man etwas nicht selbst sah, hat man einfach nichts davon mit bekommen. außerhalb der schule wurde sehr viel "gekämpft". oft mit erdklumpen, zt. sogar steinwurf-schlachten zwischen "banden", überfälle auf die selbstgezimmerten "bandenhäuser" auf brachliegenden geländen (die wurden zt. abgefackelt, nachdem deren "besitzer" vertrieben worden waren), bandenschlachten mit stöcke-schwingen und gelegentlich damit zuhauen, gab es auch oft. hin und wieder kam auch ne zwille zum einsatz. schwer verletzt wurde aber nie jemand. wenn einer weinte oder niedergerungen oder mit stock heftig auf rücken, beine und hintern bearbeitet worden war, war dann auch schluss.
    das alles war eher in der 4. klasse, nicht vorher. also gegen ende der grundschulzeit.
    Geändert von amasbaal (06-04-2024 um 10:38 Uhr)
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  2. #122
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    Die Kriminalitätsstatistik 2023 wird am Dienstag offiziell präsentiert. Ob dann auch auf (Grund-) schulen runtorgebrochen wird und ie die Zahlen eingeordnet bzw. eräutert
    werden, weiß ich nicht. Der Trend in der allgemeinen, bundesweiten PKS ist grade in Gewaltbereich negativ (also steigend), aber lest selbst:

    ... Die Anzahl der Straftaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf fast sechs Millionen gestiegen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2023 hervor, die der Welt am Sonntag vorab vorliegt. Aus einigen Bundesländern wAuch die Anzahl der Tatverdächtigen stieg dem Bericht zufolge gegenüber dem Vorjahr, um rund sieben Prozent auf nun 2,25 Millionen. Etwa 925.000 (plus 18 Prozent) von ihnen haben demnach keinen deutschen Pass, mehr als 400.000 (plus 30 Prozent) davon seien Zuwanderer.

    Den höchsten Stand seit 15 Jahren habe die Gewaltkriminalität mit etwa 215.000 Fällen erreicht. Darunter fallen etwa gefährliche und schwere Körperverletzung mit einem neuen Höchstwert von rund 155.000 Fällen. Deutlich stieg demnach auch die Anzahl der Raubdelikte (plus 17 Prozent) auf rund 45.000 und die Zahl der Messerangriffe (plus zehn Prozent) auf etwa 9.000.

    Die Anzahl der Straftaten hatte 2022 nach Jahren des Rückgangs bundesweit wieder zugenommen – um 11,5 Prozent auf rund 5,63 Millionen. Damals wurde ein Teil des Anstiegs auf den Wegfall der Corona-Maßnahmen zurückgeführt. Durch die staatlichen Beschränkungen hatte es 2020 und 2021 weniger Tatgelegenheiten gegeben, etwa weil Geschäfte geschlossen waren und sich weniger Menschen begegneten.

    Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU), macht nun eine veränderte Stimmung in der Gesellschaft als Grund für die gestiegenen Zahlen aus: "Konflikte werden schneller mit Fäusten statt mit Worten gelöst", sagte Reul der Welt am Sonntag. Die Zündschnur sei kürzer geworden. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sieht die Inflation, eine höhere Mobilität nach der Corona-Pandemie und Migrationsbewegung als mögliche Erklärungen. aren bereits Zahlen bekannt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will die Statistik offiziell am Dienstag vorstellen. Rund 58 Prozent der Straftaten habe die Polizei aufgeklärt.

    https://www.zeit.de/gesellschaft/202...tistik-anstieg

  3. #123
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    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    [...]zt. sogar steinwurf-schlachten zwischen "banden"[...]
    Das hat mir mein Vater von damals auch erzählt und kenne ich aus meiner Kindheit und Jugend so nicht.
    Aber wie gesagt, ich denke, dass seit 10-20 Jahren eine Trendumkehr stattfindet, da ist ein Vergleich mit den 70ern nur bedingt geeignet.
    "man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel

  4. #124
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    Zitat Zitat von MatscheOne Beitrag anzeigen
    Vor allem glaube ich nicht, dass heute an Schulen alles schlecht(er) ist, im Gegenteil, heute wird viel mehr drauf geachtet, was hinter dem "Streusalzkasten" passiert...
    Mir fällt auf, dass du - auch grade beim TE- mehr Fakten und Daten anmahnst, statt perönlich-subjektive Einschätzungen oder Bewertungen anzubringen. Selbst nutzt du oft die einleitend Verben wie "glaube(n)" und "Denke(n)".

  5. #125
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    Zitat Zitat von MatscheOne Beitrag anzeigen
    Vor allem glaube ich nicht, dass heute an Schulen alles schlecht(er) ist, im Gegenteil, heute wird viel mehr drauf geachtet, was hinter dem "Streusalzkasten" passiert...
    Gibt es da belastbare Zahlenvergleiche, was das Anzeigeverhalten betrifft oder ist das nur "gefühlt"?

  6. #126
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    In Berlin geht man bis einschließlich der sechsten Klasse zur Grundschule. Die meisten Dinge, die in meiner Zeit passiert sind, würde ich als normal und nicht besorgniserregend einstufen. Mobbing gab es, doch kann ich dazu nichts sagen - in meiner Klasse gab es das nicht.

    In der sechsten Klasse änderte sich das Schulumfeld aber, da die Schule umorganisiert wurde und im Zuge dessen viele neue Schüler auf die Schule kamen. Darunter auch eine kleine Gruppe, die auf einem ganz anderen Niveau unterwegs war, was Gewalt angeht. Das waren Kinder, die schon ein paar Jahre Boxtraining hinter sich hatten oder einfach anderthalb Köpfe größer waren als die anderen. Die haben außerhalb der Schule in dem Alter schon Autos geklaut, getrunken und geraucht, haben teils massive Gewalt ausgeübt usw. Damals hießen solche Kinder übrigens "Crash Kids".

    Die Sache ist, dass nach einer Woche an der Schule jedem anderen Schüler bekannt war, wer diese Typen sind, was sie so anstellen und dass man sich besser vor ihnen in Acht nehmen sollte. Auch die Lehrer werden sie schnell eingeordnet haben. Praktisch wusste das gesamte Umfeld (inklusive Polizei) über diese Kinder Bescheid. Trotzdem sind die, von denen ich weiß, noch lange den Weg von Gewalt und Kriminalität gegangen.

    Man hat also mehrere Hundert Kinder, die sofort begreifen, dass diese maximal zehn Typen anders und vor allem gefährlich sind, aber wir haben keine Gesellschaft, die das begreift bzw. wahrhaben möchte und Konsequenzen zieht.
    Geändert von Pflöte (06-04-2024 um 10:53 Uhr)

  7. #127
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    Zitat Zitat von MatscheOne Beitrag anzeigen
    Hier aktuell für NRW: "https://www.land.nrw/pressemitteilung/polizeiliche-kriminalstatistik-2023-leichter-anstieg-der-fallzahlen-beste"
    Danke, der Text besagt, dass es hinsichtlich der Gewaltdelikte bei tatverdächtigen Kindern einen Anstieg um 15 % gibt. Das ist schon deutlich signifikant und liegt 6 % weniger als bei Jugendlichen.

  8. #128
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    Zitat Zitat von Pflöte Beitrag anzeigen
    Na die Erfahrungen mit sich vorbildlich benehmenden Grundschülern, auf die man bei der Arbeit als Türsteher ja durchgehend trifft.


    Selbstverständlich bilden Jahre zurückliegende Erfahrungen eines Türstehers die derzeitige Situation an Grundschulen repräsentativ ab. Warum fragst Du?




    Sorry ... ich schwöre, die meisten Steilvorlagen lasse ich links liegen, aber hier konnte ich es mir nicht verkneifen.
    Es geht in meinem Post um die negative Sicht auf Dinge, steht auch da, nicht um Grundschulkinder. Musst schon lesen und den unmittelbaren Zusammenhang beachten...

  9. #129
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    Zitat Zitat von MatscheOne Beitrag anzeigen

    Ich hab mich entschieden nicht nur nach den negativen Argumenten zu suchen/orientieren und meine Erfahrungen geben mir Recht, sowohl damals an der Tür in der "Pfefferbank" PrenzlBerg,
    Diese Pfefferbank?
    " Showeinlage, nette Gäste zwischen Mitte zwanzig und vierzig, und eine angenehm unangestrengte Atmosphäre"

  10. #130
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    Zitat Zitat von MatscheOne Beitrag anzeigen
    Es geht in meinem Post um die negative Sicht auf Dinge, steht auch da, nicht um Grundschulkinder. Musst schon lesen und den unmittelbaren Zusammenhang beachten...
    Seit wann muss man Zusammenhänge beachten, um jemanden zu verscheißern?

  11. #131
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    Zitat Zitat von MGuzzi Beitrag anzeigen
    Diese Pfefferbank?
    " Showeinlage, nette Gäste zwischen Mitte zwanzig und vierzig, und eine angenehm unangestrengte Atmosphäre"
    Das war ein Houseclub im Pefferberg, die ehemaligen Bankräume. Ein DJ Freund von mir hat da regelmässig veranstaltet und der hat zwei eigene Türsteher mit gebracht.
    Die Pfefferbank hattte sonst eigene Türsteher und nach ein paar Stressnächten, wollte die uns auch anstellen, haben aber wesentlich schlechter gezahlt, als mein Kumpel, deswegen hatten wir beide, unabhängig voneinander abgelehnt.

    War meistens ruhig, aber auch nicht immer...
    Geändert von MatscheOne (06-04-2024 um 14:36 Uhr)

  12. #132
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    Zitat Zitat von Pflöte Beitrag anzeigen
    Seit wann muss man Zusammenhänge beachten, um jemanden zu verscheißern?
    Och naja, wenn es dir Spaß bereitet den Haupt-, von dem Nebensatz zu reissen und nur den zu zitieren, so daß eine völlig andere Aussage, als gesagt entsteht und du, daß dann auch als "verscheissern" darstellst, dann finde isch das ziemlich lahm....

    Aber von mir aus, alles gut...

    Ich bin hier aber auch nicht das Thema und steig hier jetzt auch (vorübergehend) aus, weil....

    Viel Spass in der Grundschule...

  13. #133
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    Zitat Zitat von egonolsen Beitrag anzeigen
    Das hat mir mein Vater von damals auch erzählt und kenne ich aus meiner Kindheit und Jugend so nicht.
    Aber wie gesagt, ich denke, dass seit 10-20 Jahren eine Trendumkehr stattfindet, da ist ein Vergleich mit den 70ern nur bedingt geeignet.
    Das mag sein, wobei es zumindest bei meinen Kindern in der Grund(schule) und in der Schule in der meine Frau arbeitet ruhiger zuging als in meiner Schulzeit (Ende 70er/Anfang 80er). Dazu kommen einige im Bekanntenkreis die ihre Kinder jetzt in der Schule haben. Solche überzogenen Ängste wie vom TE geäußert haben da keine reale Basis. Trifft aber natürlich nur auf mein Umfeld zu (wobei Brennpunkte auch früher nichts unbekanntes waren).
    Auf alle Fälle sollte man sich anschauen ob es wirklich eine Trendumkehr gibt und was die Ursachen dafür sind. Irgendwelche Medienberichte oder Anekdoten (auch meine) sind dafür aber eine schlechte Basis.

    Zitat Zitat von Pflöte Beitrag anzeigen
    Man hat also mehrere Hundert Kinder, die sofort begreifen, dass diese maximal zehn Typen anders und vor allem gefährlich sind, aber wir haben keine Gesellschaft, die das begreift bzw. wahrhaben möchte und Konsequenzen zieht.
    Wie kommst Du darauf, dass die Gesellschaft es nicht wahr haben möchte. Wir alle kennen doch solche Einzelpersonen und Gruppen. Wo ich Dir recht gebe, ist dass es (zu) oft nicht gelingt dem Problem wirksam zu begegnen.
    Geändert von ThomasL (07-04-2024 um 09:11 Uhr)
    Viele Grüße
    Thomas
    https://www.thiele-judo.de/portal/

    The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.

  14. #134
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Das mag sein, wobei es zumindest bei meinen Kindern in der Grund(schule) und in der Schule in der meine Frau arbeitet ruhiger Zuging als in meiner Schulzeit (Ende 70er/Anfang 80er).
    Manchmal frage ich mich, ob du meine Beiträge überhaupt richtig liest. Die Feststellung deiner Frau, dass es heute ruhiger als in den 70ern zugeht, steht nicht im Widerspruch zu meiner Aussage, dass wir eine Trendumkehr seit 10-20 Jahren erleben.

    Bis 2003 war die Gewalt an Schulen rückläufig: https://www.schulische-gewaltpraeven...pirische-daten
    Seit den letzten Jahren scheint sie wieder zu steigen: https://www.deutschlandfunk.de/gewal...hulen-100.html
    Wobei wirklich belastbare Statistiken fehlen.
    Wenn man sich aber anschaut, was die letzten zehn Jahre so passiert ist (starke Migration aus Gesellschaften, wo Gewalt deutlich alltäglicher ist, Coronamaßnahmen, fortschreitende Verarmung der Gesellschaft), wäre es eher verwunderlich, wenn wir diese Trendumkehr nicht erlebten.
    Geändert von egonolsen (07-04-2024 um 07:32 Uhr)
    "man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel

  15. #135
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    Moin!

    Ich bin seit knapp 20 Jahren an der pädagogischen Front (Hauptschule, IGS, Gymnasium) und stelle fest: Die Schüler/Kindern werden zügelloser in allen Bereichen. Verbal und auch körperlich. Dazu stumpfen sie ab. Sie reagieren erst ab einem bestimmten Punkt der Interaktion.

    Beispiel: Schüler wirft seinen Müll (Papier oder so) auf den Boden.

    "Hebst du das bitte wieder auf?"
    "Was?"
    "Du sollst deinen Müll wieder aufheben."
    "Warum?"


    Verschiedene Ebenen hier, die beleuchtet werden können, aber letztlich für mich zwei Faktoren entscheidend:

    Elternhaus und Schule

    Wir können nicht davon ausgehen, dass in jedem Elternhaus soziale Grundkompetenzen et al gelegt werden. Das ist tragisch, aber da ist nun einmal so. Wir als Schule können aber dafür sorgen, dass zumindest in unserem Bereich des Zugriffs entsprechend reglementiert wird, damit die "normalen" Kinder ein entsprechendes Lernumfeld haben. Das ist aber leider (zumindest bei uns) nicht der Fall. Im Gegenteil - und hier ein "aktuelles" Beispiel: Im Januar haben sich drei 8. Klässler den Spaß gemacht und ein paar fette Böller im Jungenklo gezündet. Konsequenz: Der zuständige Stufenleiter fand es toll, dass die Kinder es zugegeben haben. Das war es. Für mich nicht nachvollziehbar.

    Gerade an den Gymnasien stelle ich übrigens immer wieder die Tendenz fest, dass da gerne weggeschaut - ja, Fehlverhalten geradezu ignoriert wird, weil das nicht in die gymnasiale Welt passt.

    Es ist ja nicht so, dass die Kids nicht hören und/oder keine Einsicht zeigen. Nein, aber du dringst immer schwerer zu denen durch. Ich sehe hier dazu eine Tendenz, dass die grundlegende Erziehung mehr und mehr in die Schulen abdriftet. Der Staat suggeriert ja regelrecht, dass "wir" das leisten - nehmt die Ganztagsthematik in den Blick: Hey, GTS war früher einmal daran gebunden, dass die Eltern uns als Schule nachweisen(!), sie sind in dieser Zeit berufstätig. Aber auch hier ein weites Feld, welches keine fixen Antworten oder aber Lösungen zulässt. Dennoch habe ich persönlich ein Problem damit, wenn ich fremde Kinder am Nachmittag bespaßen muss ("betreuen") und meine beiden zu Hause sitzen.


    Um auf das Thema Grundschule zu kommen: Mein Sohn hatte da auch unschöne Erlebnisse und der Austausch mit anderen Eltern brachte die Erkenntnis: Die Lehrer habe nicht reagiert. Da hast du verloren. Punkt. Aber auch hier ist es nicht so, dass die Eltern nicht reagieren, wenn der Schützling mal über die Grenzen geht. Indes sich genau diese Fälle jedoch häufen. "Was? Unser Benjamin? Das kann ich mit nicht vorstellen." Es ist für mich immer wieder bemerkenswert, wenn ich in der Schule nur schwer zu reglementierende Kinder sehe und eben diese dann in Anwesenheit ihrer Eltern zum Beispiel in der Stadt. Du denkst, da läuft der brave Zwilling. Für mich die Erkenntnis: Die Kids wissen genau, was sie wo und bei wem treiben...ist aber auch keine bahnbrechende Erkenntnis.

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