Seite 2 von 7 ErsteErste 1234 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 16 bis 30 von 105

Thema: Abenir Kalis

  1. #16
    Registrierungsdatum
    19.08.2014
    Ort
    leipzig
    Alter
    56
    Beiträge
    6.144
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Das wiederum verstehe ich . ^^
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  2. #17
    Registrierungsdatum
    20.05.2006
    Ort
    Köln
    Alter
    59
    Beiträge
    11.556

    Standard

    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Das wiederum verstehe ich . ^^
    so, und jetzt schluss mit dem OT
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  3. #18
    Registrierungsdatum
    18.04.2023
    Ort
    Nord Schweiz
    Alter
    48
    Beiträge
    465

    Standard

    war mir bislang auch nicht so klar, dass es so gesehen wird, dass der TE sozusagen wie mit verantwortlich ist für den Verlauf des Threads. Ist aber gut zu wissen!

    Deine Posts habe ich bis jetzt unkommentiert stehen lassen amasbaal, weil ich mir die Sachen erstmal - wahrscheinlich am Samstag - genauer anschauen wollte, bevor ich gleich wieder unqualifiziert losquatsche. Kali Sikaran hatte ich schon mal irgendwo gehört, aber als erstes (anscheinend fälschlicherweise) an ein fusslastiges System gedach. In dem Fall, bis spätestens Samstag ....

  4. #19
    Registrierungsdatum
    05.03.2024
    Beiträge
    201

    Standard

    Zitat Zitat von QuiRit Beitrag anzeigen
    Meiner Einschätzung nach liegen Schlussfolgerung, als auch die zweite Aussage daneben, aber zur ersten Aussage, der Distanz will ich dann doch, auch für andere Mitleser Stellung beziehen. Wie schon geschrieben wäre, die typische Distanz für dieses Repertoire bei mir auch eine andere (Die Einteilung in Largo- Medio- und Corto erfolgt zumindest im KIRO auf eine ganz spezifische Weise und hat ganz konkrete Relevanz), aber, wenn man Bong Abenir fragen würde, bekäme man wahrscheinlich keine unkluge Antwort, weshalb er es genau so macht, wie er es macht.

    Über die Distanzen kann man sehr viel philosophieren; es gibt ja Systeme, die auf das schnelle Ziehen, das Verhindern des Ziehens und Konter dessen ausgerichtet sind, sowie auf den Einsatz der Scheide oder Schwert mit Scheide und so weiter (da könnte man jetzt auch auf das Thema des Doppelstock aus dem anderen Thread einsteigen) - ich beziehe mich immernoch auf philippinische Systeme. Kämpfe (bei denen es um etwas geht) beginnen halt häufig im Rahmen komplexer menschlicher Interaktion, z.B. im Rahmen eines gespannten verbalen Austauschs- aus einer Situation heraus in der nicht für jeden klar ist, ob und wann der Kampf beginnt - und plötzlich geht es los. Ich habe mich in den letzten Jahren gefragt, ob die europäische gelebte Kampfkultur mit dem typischen Sparring auch mit durch unsere Duellkultur und unser Verständnis von Ehre und symmetrischem Kampf mitgeprägt wurde. In Asien wird ja viel auf plötzliche "All- in- situationen" trainiert. Von den relevanten Situationen, welche ich erlebt habe (in Deutschland halt nur Raufereien) hat nur eine die Möglichkeit für taktisches (sparringsartiges Kämpfen) erlaubt, und das war im Rahmen einer Herausforderung. Bei relevanten Geschichten in Asien - und ich hatte da auch mal eine Erfahrung in Istanbul - war ein "banter" mit "push and pull" und "Abchecken des Anderen" stets Teil der Konfrontation - aber, ich trifte ab.

    Zurück zu Defondo, was in dem obigen Video ja mehrheitlich gezeigt wird: Defondo behandelt Angriffe in der Mediodistanz, welche eng und beherzt sind (fully commited). Das sind Angriffe wie man sie also in einer Sparringssituation weniger erleben wird. Defondo bildet auch nicht das gesamte System ab, sondern ist eben ein ganz bestimmter Teil. Enge, bezerzte Angriffe in der Mediodistanz haben aber eine hohe Relevanz. Auch in Bahala Na gibt es Defondo (welches sich von dem gezeigten unterscheidet), wobei sich dieses auch spezifisch auf "fully engaged attacs" bezieht (Zitat eines befreundeten Schülers von Kirk McCune), welche halt auch im Rahmen von Gruppenkämpfen, so wie Leo Giron sie beschrieb eine hohe Relevanz hatten (ich gehe da jetzt nicht näher drauf ein, weil es sonst auch irgend wann zu viel Text wird). Defondo bildet also nicht das gesamte System ab, sondern ist ein spezifischer Teil, welcher sich eben auf genau die gezeigte Situation bezieht! Für den interessierten Leser kann man vielleicht noch anmerken, dass es sich bei einigen der gezeigten Techniken (ich kann nicht für Abenir Kalis sprechen, aber im KIRO ist es so) um Wurzeltechniken handelt, das heisst, die Varianten, welche als erstes geübt werden, die aber, wenn weiter fortgeschritten anders ausgeführt werden (es gibt da mehrere Entwicklungsstufen, wobei aber niemand ewig lang hingehalten wird und erstmal 10 Jahre lang Stufe eins trainieren muss).

    Ich mach jetzt mal schluss; habe zwar keinen Bus zu verpassen (was ich für Euch natürlich gerne tun würde), aber meine Frau wartet und sie warten zu lassen ist eine wesentlich risikoreicheres Unterfangen, als ein beherzter, enger Angriff mit Schwert zu kontern
    Das ist ein interessantes Post, von dem ich einiges über Defondo gelernt habe!

    Mit Deiner Distanzerklärung im ersten Teil des Textes gehe ich nicht überein. Im ersten der hier besprochenen Videos stehen sich zwei Kämpfer mit scharfen und spitzen Waffen auf einer Distanz gegenüber, aus der jeder von beiden den anderen mit ein ansatzlosen Bewegung tödlich verletzen kann. Das kann weder im Training (außer man macht in der Bewegung Halt, um etwas zu erklären) noch im echten Kampf eine vernünftige Herangehensweise sein.

  5. #20
    Registrierungsdatum
    04.01.2005
    Ort
    Franken
    Beiträge
    6.026

    Standard

    QuiRit
    Zurück zu Defondo, was in dem obigen Video ja mehrheitlich gezeigt wird: Defondo behandelt Angriffe in der Mediodistanz, welche eng und beherzt sind (fully commited). Das sind Angriffe wie man sie also in einer Sparringssituation weniger erleben wird. Defondo bildet auch nicht das gesamte System ab, sondern ist eben ein ganz bestimmter Teil. Enge, bezerzte Angriffe in der Mediodistanz haben aber eine hohe Relevanz.
    Ich finde, dass ist ein ganz wichtigen Punkt, der aber gerne übersehen wird. Eine kleine Anekdote dazu: Vor einigen Jahren besuchte ich eine HF Gruppe bei uns in der Gegend zum gemeinsamen Austausch über HF Dolchtechniken. Am Ende machten wir auch Sparring und wie so oft kam so gut wie nichts von den geübten Techniken dabei vor, stattdessen viele schnelle Angriffe (vorwiegend) zur Hand, viel „Distanzspiel“ und nur vereinzelt Clinch.
    Daraufhin gab ich einem (mir vorher schon persönlich bekannten) Teilnehmer die Anweisung mich mal mit der Intention „mich abzustechen“ anzugreifen, also ohne groß über das was ich tun könnte oder die eigene Sicherheit nachzudenken….druff und dewitt. Ich meine ich gab ihm sogar zur Stimulation eine leichte Ohrfeige (1*).
    Bummm, plötzlich kam zur „Abwehr“ genau eine der Techniken aus dem Fiore zustande (Hebel der den Angreifer zu Boden brachte – da natürlich nicht durchgerissen).
    Zugegebener Weise hätte ich aber auch ein kleines, wann auch nicht sehr tiefes, Loch im Kopf gehabt
    Angriff eben: Fully Commited. Einstellung/Mindest: Einfach nur zerstören wollen anstelle von „Treffen“ wollen ohne getroffen zu werden (wie im Duell und i.d.R. im Sparring).

    1* Die leichte Ohrfeige um eine Zustand der kontrollierten Wut zu erzeugen kannte ich aus einem alten Bruce Lee Buch, ich bin mir nicht mehr 100% sicher ob ich sie bei diesem Anlass genutzt habe oder bei einem anderen, sie funktioniert aber sehr gut.
    Viele Grüße
    Thomas
    https://www.thiele-judo.de/portal/

    The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.

  6. #21
    Registrierungsdatum
    18.04.2023
    Ort
    Nord Schweiz
    Alter
    48
    Beiträge
    465

    Standard

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    noch im echten Kampf eine vernünftige Herangehensweise
    Sogar in höchstem Masse unvernünftig: wer in unserem Kulturkreis im Jahr 2024 in einen echten Kampf mit Schwert verwickelt ist, gehört psychiatrisch beurteilt!

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Im ersten der hier besprochenen Videos stehen sich zwei Kämpfer mit scharfen und spitzen Waffen auf einer Distanz gegenüber, aus der jeder von beiden den anderen mit ein ansatzlosen Bewegung tödlich verletzen kann.
    Das ist eine Situation die täglich zig tausendfach stattfindet: in der Provinz auf Mindanao haben die normalen Leute, ab einem alter von 12 Jahren, oder auch Jünger bei ihrem täglichen Gang aufs Feld ein Bolo dabei. Es finden ständig menschliche Interaktionen innerhalb Reichweite und im Beisein des Bolos statt. Ob die Waffe in der Scheide ist oder gezogen ist doch egal; in beiden Fällen ist der Schlag eine Bewegung (die Scheide macht es eher noch komplexer, weil diese mit eingesetzt werden kann). Und ich rede jetzt nur von ganz normalen Leuten im 2024. Wie das bei den Tao Sug Anfang des letzten Jahrhunderts war, kann ich nicht in der Tiefe sagen, aber zumindest war es nicht ungewöhnlich für bestimmte soziale Schichten ein Schwert zu tragen - und es gibt ja auch einige Anekdoten dazu ... ich vermute mal amasbaal kann zu diesem spezifischen kulturellen Kontext noch mehr sagen.

    Das ist die Kultur, der diese Kunst entspringt; natürlich ergibt das heute keinen Sinn für unser praktisches Leben, aber, es ist - zumindest für mich - ein Stück weit Hobby. Selbstverteidigung im engeren Sinne ist für mich ehrlich gesagt einfach nicht interessant.

  7. #22
    Registrierungsdatum
    17.04.2015
    Beiträge
    182

    Standard

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    bei euch in der nähe ist auch Andreas Güttner (Konstanz).
    der hatte auch viel mit Jeff zu tun. allerdings nicht ausdrücklich übers Kali Sikaran, sondern über die IKAEF (International Kali Arnis Eskrima Federation), die die multistyle (inklusive Kali Sikaran) seminare mit Jeff und Johann als "leitung" organisiert und auch ein eigens curriculum hatte (das war in großen teilen mit dem des Kali Sikaran identisch, für außenstehende fast das selbe, aber im training habe ich da dann doch zt. große unterschiede gesehen. die IKAEF sachen sollten auch eher so was, wie einen einstieg in die FMA vermitteln oder für "stilfremde" eine möglichkeit sein in ihren eigenen stilen mit ner IKAEF graduierung auch FMA unterrichten zu können. IKAEF programm hatte m.e. mehr Johan drin, Kali Sikaran mehr Jeff. ist schwer zu erklären...)
    in jedem fall habe ich Andy als einen "guten" in erinnerung, der nicht abgehoben hat und als Ju Jutsuka viel in richtung SV für "normale leute" macht. mit ihm könnte man dann auch ne stufe höher arbeiten. Filippino Fighting Arts (Karlsruhe, Hamburg) haben ebenfalls wurzeln in Kali Sikaran/IKAEF. Marcus Ruddies aus Hamburg gehört auch zu denen und ist in oold school FMA kreisen und in der Kung Fu welt mit seiner "fighting academy" auch manchem ein bergriff. von ihm hab ich im kopf, dass er sehr viel mit Jeff zu tun hatte... ist alles schon was her (frühe 2000er).
    aber vielleicht bringt die adresse in Konstanz ja was (offiziell ist er eher Ju Jutsuka, aber es geht mir nicht um seine stile/vereine/trainingsgruppen und was die machen - das weiß ich nämlich nicht - sondern um die person und ihr wissen/können)
    Er wohnt nicht mehr in Konstanz, ist jetzt bei Weingarten zu finden.

  8. #23
    Registrierungsdatum
    20.05.2006
    Ort
    Köln
    Alter
    59
    Beiträge
    11.556

    Standard

    Zitat Zitat von Kimbo_Nice Beitrag anzeigen
    Er wohnt nicht mehr in Konstanz, ist jetzt bei Weingarten zu finden.
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  9. #24
    Registrierungsdatum
    05.03.2024
    Beiträge
    201

    Standard

    Zitat Zitat von QuiRit Beitrag anzeigen
    Sogar in höchstem Masse unvernünftig: wer in unserem Kulturkreis im Jahr 2024 in einen echten Kampf mit Schwert verwickelt ist, gehört psychiatrisch beurteilt!



    Das ist eine Situation die täglich zig tausendfach stattfindet: in der Provinz auf Mindanao haben die normalen Leute, ab einem alter von 12 Jahren, oder auch Jünger bei ihrem täglichen Gang aufs Feld ein Bolo dabei. Es finden ständig menschliche Interaktionen innerhalb Reichweite und im Beisein des Bolos statt. Ob die Waffe in der Scheide ist oder gezogen ist doch egal; in beiden Fällen ist der Schlag eine Bewegung (die Scheide macht es eher noch komplexer, weil diese mit eingesetzt werden kann). Und ich rede jetzt nur von ganz normalen Leuten im 2024. Wie das bei den Tao Sug Anfang des letzten Jahrhunderts war, kann ich nicht in der Tiefe sagen, aber zumindest war es nicht ungewöhnlich für bestimmte soziale Schichten ein Schwert zu tragen - und es gibt ja auch einige Anekdoten dazu ... ich vermute mal amasbaal kann zu diesem spezifischen kulturellen Kontext noch mehr sagen.

    Das ist die Kultur, der diese Kunst entspringt; natürlich ergibt das heute keinen Sinn für unser praktisches Leben, aber, es ist - zumindest für mich - ein Stück weit Hobby. Selbstverteidigung im engeren Sinne ist für mich ehrlich gesagt einfach nicht interessant.
    Bolos, also mehr oder weniger Feld- und Gartengeräte, sind dann doch noch etwas anderes als mittellange, sehr scharfe, spitze und im Vergleich relativ leichte Waffen, die wir in Video 1 sehen.

    Zudem haben wir ja schon lang und breit diskutiert, dass ich von den weit verbreiteten Ausholbewegungen in den FMAs nichts halte. Es mag also sein, dass die Menschen auf den Philippinen mit gezogenen Bolos voreinander stehen. Wenn man dann zum Schlag noch ausholen muss, bleibt natürlich Zeit zur Abwehr.

    Aber auf der Distanz ausholen, würde natürlich kein wirklich kampferprobter Mensch tun. Da sticht man mit spitzen Waffen (die wir ja auch in Video 1) zu wie mit einem Jab oder hakt mit dem Bolo rein.

    Es mag also sein, dass es die von dir geschilderten Situation gibt. Vernünftig ist es dennoch nicht. Dass jemand von klein auf täglich eine potentielle Waffe in der Hand hält, heißt ja auch noch nicht, dass er damit im Kampf auch gut umgehen kann.

  10. #25
    Registrierungsdatum
    02.09.2007
    Alter
    34
    Beiträge
    69

    Standard

    Zitat Zitat von QuiRit Beitrag anzeigen
    Meiner Einschätzung nach liegen Schlussfolgerung, als auch die zweite Aussage daneben, aber zur ersten Aussage, der Distanz will ich dann doch, auch für andere Mitleser Stellung beziehen. Wie schon geschrieben wäre, die typische Distanz für dieses Repertoire bei mir auch eine andere (Die Einteilung in Largo- Medio- und Corto erfolgt zumindest im KIRO auf eine ganz spezifische Weise und hat ganz konkrete Relevanz), aber, wenn man Bong Abenir fragen würde, bekäme man wahrscheinlich keine unkluge Antwort, weshalb er es genau so macht, wie er es macht.

    Über die Distanzen kann man sehr viel philosophieren; es gibt ja Systeme, die auf das schnelle Ziehen, das Verhindern des Ziehens und Konter dessen ausgerichtet sind, sowie auf den Einsatz der Scheide oder Schwert mit Scheide und so weiter (da könnte man jetzt auch auf das Thema des Doppelstock aus dem anderen Thread einsteigen) - ich beziehe mich immernoch auf philippinische Systeme. Kämpfe (bei denen es um etwas geht) beginnen halt häufig im Rahmen komplexer menschlicher Interaktion, z.B. im Rahmen eines gespannten verbalen Austauschs- aus einer Situation heraus in der nicht für jeden klar ist, ob und wann der Kampf beginnt - und plötzlich geht es los. Ich habe mich in den letzten Jahren gefragt, ob die europäische gelebte Kampfkultur mit dem typischen Sparring auch mit durch unsere Duellkultur und unser Verständnis von Ehre und symmetrischem Kampf mitgeprägt wurde. In Asien wird ja viel auf plötzliche "All- in- situationen" trainiert. Von den relevanten Situationen, welche ich erlebt habe (in Deutschland halt nur Raufereien) hat nur eine die Möglichkeit für taktisches (sparringsartiges Kämpfen) erlaubt, und das war im Rahmen einer Herausforderung. Bei relevanten Geschichten in Asien - und ich hatte da auch mal eine Erfahrung in Istanbul - war ein "banter" mit "push and pull" und "Abchecken des Anderen" stets Teil der Konfrontation - aber, ich trifte ab.

    Zurück zu Defondo, was in dem obigen Video ja mehrheitlich gezeigt wird: Defondo behandelt Angriffe in der Mediodistanz, welche eng und beherzt sind (fully commited). Das sind Angriffe wie man sie also in einer Sparringssituation weniger erleben wird. Defondo bildet auch nicht das gesamte System ab, sondern ist eben ein ganz bestimmter Teil. Enge, bezerzte Angriffe in der Mediodistanz haben aber eine hohe Relevanz. Auch in Bahala Na gibt es Defondo (welches sich von dem gezeigten unterscheidet), wobei sich dieses auch spezifisch auf "fully engaged attacs" bezieht (Zitat eines befreundeten Schülers von Kirk McCune), welche halt auch im Rahmen von Gruppenkämpfen, so wie Leo Giron sie beschrieb eine hohe Relevanz hatten (ich gehe da jetzt nicht näher drauf ein, weil es sonst auch irgend wann zu viel Text wird). Defondo bildet also nicht das gesamte System ab, sondern ist ein spezifischer Teil, welcher sich eben auf genau die gezeigte Situation bezieht! Für den interessierten Leser kann man vielleicht noch anmerken, dass es sich bei einigen der gezeigten Techniken (ich kann nicht für Abenir Kalis sprechen, aber im KIRO ist es so) um Wurzeltechniken handelt, das heisst, die Varianten, welche als erstes geübt werden, die aber, wenn weiter fortgeschritten anders ausgeführt werden (es gibt da mehrere Entwicklungsstufen, wobei aber niemand ewig lang hingehalten wird und erstmal 10 Jahre lang Stufe eins trainieren muss).

    Ich mach jetzt mal schluss; habe zwar keinen Bus zu verpassen (was ich für Euch natürlich gerne tun würde), aber meine Frau wartet und sie warten zu lassen ist eine wesentlich risikoreicheres Unterfangen, als ein beherzter, enger Angriff mit Schwert zu kontern
    Mal als Bahala Na/Giron Arnis Escrima Schüler gesagt: Schöner Beitrag! Und Zustimmung bezüglich des "fully engaged". Wir sprechen auch davon das der Andere sich wirklich "commited" haben muss. Giron ist ja eigentlich gerade für sein Larga Mano bekannt. Wenn wir wählen können wollen wir natürlich sicher in unserer starken Largo Distanz spielen. De fondo spielt explizit in einer Distanz die wir uns nicht aussuchen und die wir, aus der Situation heraus, aufgezwungen bekommen. Gerne auch nicht als Situation in der der Kampf beginnt sondern die sich im Kampfverlauf (im Zweifel, wie von dir erwähnt, sogar als Gefecht mehrerer Personen) ergibt.

    Darf man Fragen mit wem du befreundet bist? Und von uns Deutschen Bahala Na Spielern bin ich auf jeden Fall nicht der Einzige den du antreffen wirst wenn das Arnold Narzo Seminar klappt.

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Das ist ein interessantes Post, von dem ich einiges über Defondo gelernt habe!

    Mit Deiner Distanzerklärung im ersten Teil des Textes gehe ich nicht überein. Im ersten der hier besprochenen Videos stehen sich zwei Kämpfer mit scharfen und spitzen Waffen auf einer Distanz gegenüber, aus der jeder von beiden den anderen mit ein ansatzlosen Bewegung tödlich verletzen kann. Das kann weder im Training (außer man macht in der Bewegung Halt, um etwas zu erklären) noch im echten Kampf eine vernünftige Herangehensweise sein.
    Es ist ein Trainingsvehikel. Löse dich davon aus solchen Videos extrahieren zu wollen wie ein System sich einen Duell Verlauf vorstellt. Es geht darum Techniken zu einer bestimmten Distanz zu üben. Das hat nichts mit der Situation in der ein klassisches Duell startet zu tun. Es ist explizit nicht die Distanz die wir suchen sondern die "jetzt ist die Kacke wirklich am Dampfen" Distanz. Giron hat diese Dinge aber eben mit Realer Kriegs Erfahrung als Relevant beurteilt. Bei uns im Bahala Na kommt vieles eben explizit aus praktischer Erfahrung von Giron und nicht vom theoretischen Zeichenbrett. (Und nach allem was ich über Ilustrisimo gehört habe wird das mit dem Praxisbezug aus Erfahrungen heraus bei den Ilustrisimo Linien genau so sein). Und wir denken eben meistens nicht in einer Duell Situation. Von allem was ich über Giron als Mensch gehört habe ist auch das letzte was er für das Leben seiner Schüler wollte dass diese dieses in Duellen riskieren. ("The only type of death match i had was during Wold War II. This is were i fougth in the jungles for over a year, not knowing if we would survive.")

    Zitat Zitat von Dare2Win
    [...]
    Zudem haben wir ja schon lang und breit diskutiert, dass ich von den weit verbreiteten Ausholbewegungen in den FMAs nichts halte. [...]
    Aber auf der Distanz ausholen, würde natürlich kein wirklich kampferprobter Mensch tun. Da sticht man mit spitzen Waffen (die wir ja auch in Video 1) zu wie mit einem Jab oder hakt mit dem Bolo rein.
    Es mag also sein, dass es die von dir geschilderten Situation gibt. Vernünftig ist es dennoch nicht. Dass jemand von klein auf täglich eine potentielle Waffe in der Hand hält, heißt ja auch noch nicht, dass er damit im Kampf auch gut umgehen kann.
    Wie kommst du eigentlich in allen Threads darauf das du der einzige bist dem Bewusst ist das weite Ausholbewegungen mit der Klinge nicht gut sind? Und ganz konkret gefragt: Wie Kampferprobt mit scharfer Klinge bist du den so im Vergleich zu Ilustrisimo oder Giron? Deine Beiträge lesen sich immer so ein wenig danach als würdest du unterstellen dass die ganzen FMA größen die ohne Praxis Erfahrung sind. Während meine Wahrnehmung eher ist ist: "Das sind (bzw. leider immer mehr mehr "waren") die mit dem Praxis Wissen aus dem wir zu lernen versuchen."
    Geändert von Smals (19-04-2024 um 15:16 Uhr)

  11. #26
    Registrierungsdatum
    05.03.2024
    Beiträge
    201

    Standard

    Zitat Zitat von Smals Beitrag anzeigen
    Mal als Bahala Na/Giron Arnis Escrima Schüler gesagt: Schöner Beitrag! Und Zustimmung bezüglich des "fully engaged". Wir sprechen auch davon das der Andere sich wirklich "commited" haben muss. Giron ist ja eigentlich gerade für sein Larga Mano bekannt. Wenn wir wählen können wollen wir natürlich sicher in unserer starken Largo Distanz spielen. De fondo spielt explizit in einer Distanz die wir uns nicht aussuchen und die wir, aus der Situation heraus, aufgezwungen bekommen. Gerne auch nicht als Situation in der der Kampf beginnt sondern die sich im Kampfverlauf (im Zweifel, wie von dir erwähnt, sogar als Gefecht mehrerer Personen) ergibt.

    Darf man Fragen mit wem du befreundet bist? Und von uns Deutschen Bahala Na Spielern bin ich auf jeden Fall nicht der Einzige den du antreffen wirst wenn das Arnold Narzo Seminar klappt.


    Es ist ein Trainingsvehikel. Löse dich davon aus solchen Videos extrahieren zu wollen wie ein System sich einen Duell Verlauf vorstellt. Es geht darum Techniken zu einer bestimmten Distanz zu üben. Das hat nichts mit der Situation in der ein klassisches Duell startet zu tun. Es ist explizit nicht die Distanz die wir suchen sondern die "jetzt ist die Kacke wirklich am Dampfen" Distanz. Giron hat diese Dinge aber eben mit Realer Kriegs Erfahrung als Relevant beurteilt. Bei uns im Bahala Na kommt vieles eben explizit aus praktischer Erfahrung von Giron und nicht vom theoretischen Zeichenbrett. (Und nach allem was ich über Ilustrisimo gehört habe wird das mit dem Praxisbezug aus Erfahrungen heraus bei den Ilustrisimo Linien genau so sein). Und wir denken eben meistens nicht in einer Duell Situation. Von allem was ich über Giron als Mensch gehört habe ist auch das letzte was er für das Leben seiner Schüler wollte dass diese dieses in Duellen riskieren. ("The only type of death match i had was during Wold War II. This is were i fougth in the jungles for over a year, not knowing if we would survive.")


    Wie kommst du eigentlich in allen Threads darauf das du der einzige bist dem Bewusst ist das weite Ausholbewegungen mit der Klinge nicht gut sind? Und ganz konkret gefragt: Wie Kampferprobt mit scharfer Klinge bist du den so im Vergleich zu Ilustrisimo oder Giron? Deine Beiträge lesen sich immer so ein wenig danach als würdest du unterstellen dass die ganzen FMA größen die ohne Praxis Erfahrung sind. Während meine Wahrnehmung eher ist ist: "Das sind (bzw. leider immer mehr mehr "waren") die mit dem Praxis Wissen aus dem wir zu lernen versuchen."
    Nein, das ist kein Trainingsvehikel. Es ist eine Schwäche in der Struktur des Trainings und der Bewegungsabläufe. Man kämpft nur so, wie man trainiert.

    Wer in der besprochen Distanz nicht sofort gedeckt angreift und mit einem Schritt rausgeht und zusticht oder reinhackt, verpasst die Gelegenheit, den Kampf zu entscheiden. Gerade in Kriegssituationen, auf die du dich ja auch beziehst, wäre alles andere das völlig absurd.

    Worauf soll ich denn warten, wenn jemand mit erhobener Klinge vor mir steht? Für so etwas muss man Instinkt entwickeln. Und der besagt, nicht in einer lebensbedrohlichen Distanz auf einen Angriff zu warten oder mit Waffen Schläge austauschen.

    Außerdem ist die Schrittarbeit viel zu kurz in der gefährlichen Distanz. Da kann man nicht herumstehenbleiben wie die beiden es tun.

    Es gibt ganz sicher Notfalllösungen dafür, wenn man irgendwie festhängt oder nicht schnell genug wegkommt. Aber die können nicht aus langen Schnitten und ausholenden Bewegungen bestehen, die wir im Video sehen. Dafür ist weder Zeit noch Distanz.

    Gegenangriff in den Angriff und dann wieder weit weg von der Klinge des anderen. Oder soll ich darauf warten, dass mich der andere doch noch aus versehen oder im taumeln lebensgefährlich verletzt?

    Zudem wäre vielleicht zu überlegen, dass sich auch der Waffenkampf weiterentwickelt hat seit der Zeit alten alten Kämpfer. Nur weil jemand vor 100 Jahre erfolgreich im Krieg gekämpft hat, heißt das nicht, dass seine Techniken auch heute noch das Nonplusultra sind.

    Ich komme nicht darauf, dass ich der einzige bin, der weite Ausholbewegungen doof findet. Das hast Du Dir ausgedacht.

  12. #27
    Registrierungsdatum
    20.05.2006
    Ort
    Köln
    Alter
    59
    Beiträge
    11.556

    Standard

    ihr habt doch alle keine ahnung

    der meister der nahen distanz sagt:

    cabales.JPG

    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  13. #28
    Registrierungsdatum
    05.03.2024
    Beiträge
    201

    Standard

    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    ihr habt doch alle keine ahnung

    der meister der nahen distanz sagt:

    cabales.JPG

    Dem kann man natürlich uneingeschränkt zustimmen. Dann war er wohl immer allen in allem überlegen. Bei den meisten Menschen wird das kaum der Fall sein. Irgendeine Schwäche hat jeder.

    Aber Glück ist im echten Kampf eben auch eine entscheiden Variable. Man kann nur darauf hintrainieren, dass alles andere gut läuft.

  14. #29
    Registrierungsdatum
    14.05.2008
    Ort
    Santos(SaoPaulo/Brazil)
    Beiträge
    4.619

    Standard

    Zitat Zitat von Dare2Win Beitrag anzeigen
    Nein, das ist kein Trainingsvehikel. Es ist eine Schwäche in der Struktur des Trainings und der Bewegungsabläufe. Man kämpft nur so, wie man trainiert.

    Wer in der besprochen Distanz nicht sofort gedeckt angreift und mit einem Schritt rausgeht und zusticht oder reinhackt, verpasst die Gelegenheit, den Kampf zu entscheiden. Gerade in Kriegssituationen, auf die du dich ja auch beziehst, wäre alles andere das völlig absurd.

    Worauf soll ich denn warten, wenn jemand mit erhobener Klinge vor mir steht? Für so etwas muss man Instinkt entwickeln. Und der besagt, nicht in einer lebensbedrohlichen Distanz auf einen Angriff zu warten oder mit Waffen Schläge austauschen.

    Außerdem ist die Schrittarbeit viel zu kurz in der gefährlichen Distanz. Da kann man nicht herumstehenbleiben wie die beiden es tun.

    Es gibt ganz sicher Notfalllösungen dafür, wenn man irgendwie festhängt oder nicht schnell genug wegkommt. Aber die können nicht aus langen Schnitten und ausholenden Bewegungen bestehen, die wir im Video sehen. Dafür ist weder Zeit noch Distanz.

    Gegenangriff in den Angriff und dann wieder weit weg von der Klinge des anderen. Oder soll ich darauf warten, dass mich der andere doch noch aus versehen oder im taumeln lebensgefährlich verletzt?

    Zudem wäre vielleicht zu überlegen, dass sich auch der Waffenkampf weiterentwickelt hat seit der Zeit alten alten Kämpfer. Nur weil jemand vor 100 Jahre erfolgreich im Krieg gekämpft hat, heißt das nicht, dass seine Techniken auch heute noch das Nonplusultra sind.

    Ich komme nicht darauf, dass ich der einzige bin, der weite Ausholbewegungen doof findet. Das hast Du Dir ausgedacht.
    Klar, wen man immer nur in schwarz und weiss denkt, kommen so Ideen zu stande....ist nur dann leider doch nicht so einfach , wie du dir das vorstellst Dein Gegenüber bewegt sich numal!?Macht Finten etc

    Das Nonplusultra für was? Die Marine Recon Einheiten auf den Philis trainieren zB regelmäßig PTK und DTS, tragen das passende Schwert der beiden Stile als Bestandteil ihrer Gefechtsausrüstung und setzen dieses in Auseinandersetzungen auch ein....scheint sich also doch nicht so viel geändert zu haben....
    Geändert von Stixandmore (19-04-2024 um 16:06 Uhr)
    Good judgement comes from experience; and experience, well that comes from poor judgement

    The naked truth is better than well dressed lies

  15. #30
    Registrierungsdatum
    05.03.2024
    Beiträge
    201

    Standard

    Zitat Zitat von Stixandmore Beitrag anzeigen
    Klar, wen man immer nur in schwarz und weiss denkt, kommen so Ideen zu stande....ist nur dann leider doch nicht so einfach , wie du dir das vorstellst Dein Gegenüber bewegt sich numal!?Macht Finten etc

    Das Nonplusultra für was? Die Marine Recon Einheiten auf den Philis trainieren zB regelmäßig PTK und DTS, tragen das passende Schwert der beiden Stile als Bestandteil ihrer Gefechtsausrüstung und setzen dieses in Auseinandersetzungen auch ein....scheint sich also doch nicht so viel geändert zu haben....
    Du hast es nicht verstanden.

    Gerade weil sich der Gegenüber bewegt, habe ich keine Zeit, in der Distanz stehen zu bleiben und ausholenden Bewegungen zu machen.

    Ich kann nur gedeckt rein und raus und hoffen, dass er mich in der Zeit nicht schwer erwischt. Egal ob er angreift oder fintiert.

    Langwierige Abwehrbewegungen und ausholende Gegenangriffe sind nicht drin.

    Das hat auch nichts mit schwarz-weiß Denken zu tun. Es ist eine grundsätzlich Frage, wie ich in einen Kampf gehe oder reagiere, wenn ich nicht mehr wegkann.

Seite 2 von 7 ErsteErste 1234 ... LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Kalis Ilustrisimo empty hands
    Von Steinbock im Forum Arnis, Eskrima, Kali
    Antworten: 2
    Letzter Beitrag: 10-03-2024, 17:21
  2. Trainingspartner für Kalis Ilustrisimo
    Von Strubbi im Forum Suche: Verein, Schule, Club, Trainingspartner, freie Gruppe
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 13-03-2022, 20:56
  3. Kalis Ilustrisimo
    Von salurian im Forum Arnis, Eskrima, Kali
    Antworten: 9
    Letzter Beitrag: 07-01-2008, 15:58
  4. Buch Secrets of Kalis Ilustrisimo
    Von Krider im Forum Arnis, Eskrima, Kali
    Antworten: 16
    Letzter Beitrag: 06-01-2008, 17:55
  5. Kalis Ilustrisimo DVDs **NEU**
    Von Twist im Forum Kauf, Verkauf und Tausch
    Antworten: 1
    Letzter Beitrag: 10-05-2006, 23:48

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •