Also z.B. Aunkai (Akuzawa) und ähnliche Methoden, da geht es um verfeinerte Ansteuerung und Spannungsänderungen.
Im Taiqi kommt es doch auch sehr auf die Körperwahrnehmung an, da gibt es doch auch spezielle Übungen, aber auch nicht nur da.
Dann gibt es die Feldenkrais-Methode die von einem israelischen Judoka entwickelt wurde, die auch in Kampfkunstkreisen sehr beliebt ist.
Akira Hino / Hino Budo ist hier noch zu nennen:
https://hino-budo.com/what-is-hino-budo
Hino budo is based on the interrelationship of all things.
As I mentioned before, human beings are capable of sensing intentional actions. Intuitively human beings are able to detect artificiality.
This means that you are not supposed to move intentionally.
The movement needs to come from a deep place of interconnectivity and kinesthetic intelligence.
For this reason we practice exercises that develop these skills and on authenticity of movement.
When you think of Martial Arts you may think of the drills of many different patterns of punching and kicking.
In Hino Budo all exercises are geared toward developing kinesthetic intelligence and interrelationship.
Hino arbeitet bspw. auch mit Tänzern im Bereich contact improvisation.
Yep, das meinte ich . Der Körper macht es eh von sich aus permanent , er benutzt Balanceverlust um sich vorwärts zu bewegen , unwillkürlich . Und wir benutzen seine Fähigkeit und die damit angelegten physiologischen Mechanismen willkürlich , um präziser , Aufwandsloser und subtiler Kräfte zu verwalten . Egal ob beim Tanzen , im Kampf , Gymnastik oder sonstwas.
Aber es läuft halt immer auf das Spiel von Balanceverlust und Wiedergewinnung heraus und wie sich auf diesem Weg unsere Muskulatur verhält .
Spätestens da sind sich dann auch die Meisten einig...keine Brüche in der Bewegung , keine unnötige Anspannung (Krampfen , Festigkeit) usw. Ansätze wie "ein permanentes Fallen..." als konkrete Methode , sind dann Stilspezifische Foki , aber letztendlich nutzten dann alle die Schwerkraft in dieser Art von Körperarbeit , in "ihrer" Sicht von Struktur , gezielter .
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Struktur hat ja was mit "Ordnung" zu tun , Dinge werden strukturiert betrachten oder Strukturiert benutzt..
Das was du beschreibst , was ich versuche zu beschreiben , führt , wenn man es ganz bewusst als Methode benutzt , zu einer ganz konkreten Qualität unserer Muskulatur (abhänging von unseren hauseigenen Ausgangszustand , wie z.b. Bindegewebszusammensetzung ) ^^) , Also zu einer konkreten Ordnung , oder halt ..."Struktur" ^^
Das ist sogar fühlbar , also haptisch. Sowohl bei/an einem selbst , als Veränderung wahrnehmbar . Als auch beim Vergleich von z.b.Sportlern die ausschliesslich im hohen bzw. höheren Spannungsbereich arbeiten zu leuten welche die diskutierte "Struktur" als konkretes Ziel und Methode haben.
Nur zur Sicherheit , ich war über 25 jahre Trainer in einem Gym , hab auch über 10 jahre lang Massagen gegeben , ich denke ich weiss da genau wovon ich spreche ^^
Am deutlichsten dann immer noch zu beobachten , wenn es um das schon erwähnte "Nichtaktivieren" geht , wenn es um das Separieren von Körperbereichen , wie z.b. dem Schulterblatt oder Schlüsselbeinbewegung usw. geht . Der Knack an der Geschichte ist , das der Impact nicht verloren gehen darf , Stabilität nicht verloren gehen darf (auch bei Haltearbeit) , das man trotzdem fähig bleibt hohe Spannungen zu erzeugen , aber viel schneller sie auch wieder hergeben kann .
Diesen beschriebenen Komplex kann man nun ebenfalls als Struktur betrachten und ich tu es auf jeden Fall ^^. Und vergleiche dann die Struktur zw. mir und meinen Trainingspartnern genau aus dieser Sicht heraus. Denn sie ist es , die Dinge wie Durchlässigkeit , Ausbreiten , Sinken , Verdichten aber nicht versteifen , Stabil aber nicht starr , usw. erst zu einem sinnvollen und nutzbaren Maß ermöglicht . Genau DAS was dann bei Leuten OHNE diese "Struktur" nicht oder nur sehr marginal abrufbar ist .
PS: damit sollte auch dein letzter Satz abgegolten sein ...(hoffe ich ^^)
Geändert von Cam67 (18-07-2024 um 16:12 Uhr)
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Ich definiere mal, was diese innere Körperarbeit für mich ist, ich hab hauptsächlich Einflüsse aus Systema, Aunkai und Torsten Kanzmeiers innerem Boxen. Aber um eines gleich vorweg zu nehmen, ich komme hier nicht mit Werbung durch die Hintertür, denn ich meine mein Posting so wie ich es sage, für mich ist es nur Bewegung, aber der Prozess der mich dahin gebracht hat, war halt nicht nur eine Sache, oder ein Stil, sondern einfach die letzten 30 Jahren kontinuierlichen Suchens. Von daher gibt es für mich zwar ein Prozess, um die Bewegungsfähigkeit des Körpers zu verändern, aber es gibt eben auch Sachen, gerade wenn es um mentale Entspannung, Stresstoleranz, etc. geht, die einfach immer einen sehr harten und persönlichen Weg voraussetzen und sich nicht pauschalisieren lassen.
Anyway.
Für mich steht am Anfang, die Wahrnehmung der Körperachsen, das Bewegen aus einem Punkt heraus und der bewusste Wechsel von einer Körperachse zur nächsten. In meinem Verständnis, hat man 3 vertikale Achsen, eine wenn man auf dem linken Bein steht, eine wenn man auf dem rechten Bein steht und eine wenn man auf beiden Beinen steht. Der Transfer zwischen diesen Achsen, stellt für mich die Grundlage der Balance da. Je mehr ich unnötige schwankende Bewegungen vermeiden kann, desto weniger verkrampft KANN mein Körper arbeiten (KANN, weil man ihn trotzdem darauf trainieren muss und das nicht automatisch geschieht).
Hat man diese Wahrnehmung geht es darum, bewusste Verbindungen zwischen Armen, Beinen, Kopf und dem Rumpf zu entwickeln, gerade auch die Überkreuz Verbindungen. Der Körper ist quasi segmentiert, agiert aber trotzdem als Einheit, klingt paradox, ist aber fü mich so.
Wenn diese bewussten Verbindungen existieren (manche benennen da die Faszien, ich hab dazu keine Meinung), muss man lernen, die unnötig angespannten Muskeln auszuschalten und nur mit den Muskeln zu arbeiten die man für eine Bewegung und für die Haltung benötigt.
Der Körper wird mehr und mehr wie eine gespannte Gitarrenseite, flexibel, aber Kraftvoll. Dazu muss man eben auf ein gewisses Gleichgewicht der streckenden und beugenden Muskeln herstellen, damit diese stabile Flexibilität auch gegeben ist.
Diesen körperlichen Zustand muss man dann immer wieder unter mehr und mehr Druck testen, um den Körper darauf zu trainieren, unter Stress mehr oder weniger entspannt zu reagieren. Klingt komisch, macht aber jeder Leistungsportler, wenn er Spitzenleistungen abrufen will.
Diese Körperarbeit gepaart mit der richtigen Atmung und eben Kampferfahrung und individuellen Technik, ergibt für mich das Gesamtpaket.
klingt für mich jetzt, wie die "verbinden der massen"-idee aus der kinästhetik.Hat man diese Wahrnehmung geht es darum, bewusste Verbindungen zwischen Armen, Beinen, Kopf und dem Rumpf zu entwickeln, gerade auch die Überkreuz Verbindungen. Der Körper ist quasi segmentiert, agiert aber trotzdem als Einheit, klingt paradox, ist aber fü mich so.
Keine Ahnung, ich bin da ehrlich auch nicht so der Theoretiker und ehrlich gesagt interessiert mich das auch nicht. Ich kann sowas besser zeigen als erklären, weil für mich halt das Praktische im Vordergrund steht.
Eins verstehe ich nicht: es wird hier ständig von einer universellen Stuktur geredet, aber hat nicht jede Kampfkunst/sport seine eigene so wie jedes Handwerk ? Übertragen auf Musik hat ein Gitarist eine andere Struktur als ein Drummer nötig.
Geändert von Paradiso (19-07-2024 um 14:26 Uhr)
bringt nix ...
Geändert von Cam67 (19-07-2024 um 20:35 Uhr)
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Also ich sehe zwischen außergewöhnlichen Kampfsportlern (z.B. die, die ich oben erwähnt habe), immer Gemeinsamkeiten, wie sie etwas machen. Nicht was sie machen, aber wie sie es machen ist für mich sehr ähnlich.
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