Auf welcher Rechtsgundlage? Hast du schon so einen Brief bekommen? Und ein Anwalt schreibt so was gerne, aber dann ist es noch nicht vor Gericht.
Wie sieht es dann zB mit Sportlehrern in einer Schule aus? Haften die auch wenn zB beim Fußball ohne Zahnschutz ein Zahnunfall passiert? In Bremen ist BJJ Schulsport (kenne den Lehrer dort), was ist dann mit dem und seiner Haftung, wenn ein Schüler keinen Zahnschutz hat?
Geändert von jkdberlin (07-02-2025 um 12:08 Uhr)
ich kenne clubs / trainer, die einen solchen nach verletungen bekommen haben, weil sie sparring in einer schlagenden sportart mit jugendlichen zugelassen haben, ohne dass die üblicherweise getragene schutzausrüstung bei wettkämpfen getragen wurde. außerdem beriefen sich die eltern, dass die nicht umfangreich über die gefahren aufgeklärt worden sind, die sich ergeben können.
eine "studie", im judo über den zahnschutz zeigt fast alle von mir erwähnten vorteile auf :
https://www.researchgate.net/publica...t%20encouraged.
The research in medical and dental journals shows that the use of mouthguards is not only a good idea but should be required in all full-contact sports. Mouthguards considered ‘boil and bite’ can be purchased for less than two dollars (at the time of this publication) in many local drug and grocery stores in the U.S. and offer valuable pro-tection against many types of injuries. The research into the use of mouthguards in Judo shows the need for Judo to make a policy change
Zur Haftung im Verein:
Die so genannte Sportversicherung gilt für den Verein und dessen Mitglieder bei satzungsgemäßer Tätigkeit im Rahmen versicherter Veranstaltungen. Dazu zählen sowohl der Wettkampf wie auch das Vereinstraining, die Mitgliederversammlung und sämtliche Vereinsfeste.
Die Versicherung des Sportvereins tritt meist für alle aktiven und passiven Vereinsmitglieder sowie ehrenamtliche oder hauptamtlich tätige Mitarbeiter, alle Übungsleiter, Trainer, Schieds- und Kampfrichter sowie Helfer bei versicherten Veranstaltungen ein.
Passiert ein Unfall, so muss dieser umgehend dem Verein gemeldet werden, der dann sofort seine Versicherung darüber informiert. Parallel ist die eigene Kranken- und Zusatzversicherung von dem Sportunfall in Kenntnis zu setzen, unter Angabe der Versicherung des Vereins. Die Aufteilung der Kosten klären die Versicherungen untereinander. Das ist ein interner Vorgang ohne Nachteile für Dich selbst. Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt bei Sportunfällen in der Freizeit nicht.
Fraglich bei Zahnschutz ist übrigens, ob ein Trainer die Wirksamkeit überhaupt einschätzen kann:
Bei Kampfsportarten, bei denen das Tragen eines Zahnschutzes im Wettkampf obligatorisch ist, konnte in Untersuchungen gezeigt werden, dass der Zahnschutz oft noch nicht einmal die Minimalanforderungen erfüllt: keine okklusale Abstützung, zu dünn, falsch angefertigt, durchgebissen, mikrobiologisch inakzeptabel oder im Seitenzahnbereich abgeschnitten .... Der Kampfrichter überprüft zu Beginn des Kampfes nur, ob ein Zahnschutz im Mund ist. Dessen Qualität soll und kann er nicht kontrollieren.
Beim BJJ Training sind nirgendwo Zahnschutz o.ä. gesetzlich vorgeschrieben, also haftet ein Trainer auch nicht für Unfälle.
Ich habe mal die relevanten Stellen für dich fett markiert.
Was die Studie betrifft, dass ist die, die ich auch gefunden habe und mir mal ansehen werden. Wenn das dort geschrieben plausibel ist wäre es jetzt an den Verbänden diese vorzuschreiben und an den Verbandsmedizinern objektiv zu bewerten (in den kommenden Jahren) ob tatsächlich ein Vorteil dadurch besteht (separiert nach Altersklassen).
Geändert von ThomasL (08-02-2025 um 18:27 Uhr)
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
es gibt zu viele menschen, die keinen wandel wollen und denen das offensichtliche nur schwer verständlich ist, weil es in der vergangenheit ja auch anders ging![]()
Keine Ahnung ob du es nicht verstehen kannst oder nicht verstehen willst. Unterlasse aber gefälligst solche Behauptungen die alleine auf deinem Unvermögen beruhen, das Gesagte (von den Hintergründen ganz zu schweigen) zu verstehen. Danke
Viele Grüße
Thomas
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What you do speaks so loudly that I cannot hear what you say.
-Ralph Waldo Emerson-
Diesen Punkt fand ich auch am interessantesten.
Viele Grüße
Thomas
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appropo schutz. im football wurde früher auch ohne helm gespielt, in der neuzeit wurde mit helm und zahnschutz gespielt und neuerdings benutzen die schlauen spieler noch zusätzlich den Guardian Cap.
![]()
Ja, allerdings vielleicht sogar zum Nachteil der Sportler. Es gibt Vergleichsstudien zu Kopf- und Nackenverletzungen zwischen Rugby und Football die zum Schluss kommen, dass Football Spieler in dem Bereich das höhere Verletzungsrisiko haben, da man aufgrund der Schutzausrüstung in falscher Sicherheit gewiegt wird und härter reingeht.
This study suggests that there is no difference in danger to the head and neck between American football and rugby as measured by hospital admission rates after presentation to an emergency department. However, injuries to the head and neck regions are more common amongst football players; the nature of these injuries is also more concerning clinically. Concussions and internal organ injuries occurred more often in football players and these types of injuries have the potential for long-term sequelae including chronic traumatic encephalopathy. It is possible that American football players have a false sense of protection due to the heavy equipment they wear. In addition, with the absence of protective padding, rugby players may adjust their tackling mechanics to be more conservative and have overall lower impact collisions compared to American football. It is important that clinicians understand these patterns of head and neck injuries as they relate to American football and rugby trauma.
https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC9941293/
Nachtrag: zum Thema Schädeltrauma bei Footballern gibt es auch einen sehenswerten Kinofilm mit Will Smith, Erschütternde Wahrheit, der auf realen Begebenheiten beruht.
@FireFlea: Wer sich professionell mit Sicherheitsforschung und Anforderungen beschäftigt (in meinem aktuellen beruflichen Kontext nennt sich das Safety) merkt halt schnell, dass das vermeintlich offensichtliche nicht immer das bewirkt was es verspricht. Dein Beispiel ist eines von vielen. Manchmal ist der vermeintlich Schlaue dann der Dumme.
Zum konkreten Thema Zahnschutz im Judo. Ich würde vermuten, dass einen Vorteil bringen kann. Das ändert aber nichts daran, dass man sich (als Verband oder jemand der das stemmen kann) jetzt mal die Unfallstatistik anschauen sollte um zu prüfen ob hier überhaupt ein relevantes Problem besteht (also wie häufig Verletzungen sind bei denen ein Zahnschutz möglicherweise geholfen hätte, insbesondere im Kinder und Jugendsport).
Darauf basierend kann man dann überlegen eine Pflicht einzuführen und dann im Nachgang schauen ob es zu einer Verbesserung kommt (oder ob es sich sogar als kontraproduktiv erweist). Parallel kann man sich als Trainer/Lehrer die aktuellen Ergebnisse ansehen und ggf. selbst im Training Anpassungen vornehmen.
Was ich persönlich bei einer Zahnschutzpflicht nicht erwarten (Annahme) würde, wäre mehr Verletzungen durch ein falsches Sicherheitsgefühl (das ändert sich mit Zahnschutz nicht so stark wie mit Helm).
Viele Grüße
Thomas
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