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Thema: Ideen zum Ju Jutsu

  1. #1
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    Standard Ideen zum Ju Jutsu

    Hi, hi, -auch auf die Gefahr hin, mich bei manchen "Hardcore" Ju Jutsukas mal so richtig unbeliebt zu machen hier mal ein kleiner Aufsatz zum Thema.

    Zu Beginn der Vorwurf, dass Ju Jutsu immer noch völlig unvollständig ist, als in sich geschlossenes System nicht funktioniert und einen Anfänger in seinen SV Fähigkeiten eher behidert als dass es ihn voranbringt :brrrrrr:
    Es wirft sich sogar die Frage auf, ob es in der allgemein betriebenen Form überhaubt je irgendwelche SV Fertigkeiten vermittelt (<=ACHTUNG: Polemik)

    Na ja, zumindest in der Form, wie es im großteil der Schulen betrieben wird.

    Hier eine kleine Ideensammlung, wie es trotzdem zu einer überaus sinnvollen Form des Trainings mutieren könnte.

    Zunächst müsste man sich meiner Meinung nach (Meine Meinung ist übrigens auch dass, was ich hier jetzt kundtuhe, bitte nicht angepisst fühlen ) von dem Gedanken frei machen, ein ultimatives, effektieves und möglicherweise sogar komplettes System zu betreiben.
    Vielmehr müßte man Ju Jutsu als einen Mix unterschiedlicher Systeme sehen, welches es einem erlaubt, auf seiner Reise durchs JJ Prüfungsprogramm in viele andere KK Bereiche hineinzuschauen um auf diese Weise "seinen" eigenen Stiel zu finden (ergo abwandern in andere Systeme oder [besser] betreiben eines Zweit, bzw. Erstsystemes) oder zu entwickeln.

    Dabei darf niemanden aufoptruhiert werden, wie sein Ju Jutsu auszusehen hat, eher sollte ein Trainer stolz darauf sein, wenn er bei zwanzig Schützlingen auch tatsächlich zwanzig gänzlich verschiedene Wege der KK antrifft.
    Hier darf sich der Trainer also nicht als Weisheit letzter Schluss sondern eher als Lotse durch die KK Welt betrachten.

    Das Prüfungsprogramm sollte für ihn keine Religion darstellen, vielmehr sollte es für ihn ein Fenster sein, durch welches er die Übenden in die Welt der KK hinausschauen läßt.
    Mit jedem Wurf schaut man halt durchs Judo Fenster, mit jedem dreier Konakt ins Fenster Arnis, Escrima, Kali, mit jedem Schienbeinblock ins MTB Fenster.

    Hier wirft sich das Problem auf, dass es extrem viele Judofenster gibt (fast schon eine Seuche im Programm), dies müßte dadurch ausgeglichen werden, dass die anderen, wenigen Fenster entsprechend groß gestaltet werden.

    Um den Background seiner Schüler möglichst groß auszugestalten, sollte ein Trainer selbst nicht nur eine Dan im Bereich Ju Jutsu vorweisen.
    Er sollte sich mit mindestens zwei bis drei (davon mindestens einer nicht Japanisch, bzw. nicht koreanisch) anden Systemen über einen längeren Zeitraum beschäftigt haben und diese dann auch im Rahmen seines Ju Jutsu Trainings vermitteln.

    In meinem Fall hieße dass parallel zum Programm

    5. Kyu:
    -Tai Chi Form Teil 1
    -erstes Programm *ing *ung
    -weißgurt Modern Arnis
    -erster Khan MTB

    4. Kyu:
    -Tai Chi Form Teil 2
    -zweites Programm *ing *ung
    -gelbgurt Modern Arnis
    -zweiter Khan MTB...

    (so bis zum ersten Dan:

    -Tai Chi bis Pushing Hands Teil zwei oder drei
    -*ing *ung bis vierter oder fünfter SG
    *Modern Arnis bis blau oder braun
    -MTB bis fünfter Khan)

    Dabei sollen keine konkreten Prüfungen veranstaltet werden. Es soll vielmehr eine Selbstverständlichkeit sein, ein solch breites Trainingsspektrum zu haben.
    Die Schüler können sich so am besten für sich heraussuchen, was ihnen persönlich liegt und was ihnen was bringt.
    Hier sollte man sich selbst auch nicht zu schade sein, so viel wie möglich an "geistigen Diebstahl" zu betreiben; wäre niemals jemand auf dies Idee gekommen, dann gäbe es heute weder JJ noch JKD.

    Auf diese Art und Weise dauert es zwischen den tatsächlichen Prüfungen unter umständen etwas länger, dafür haben sich die Leute ihre Gürtels aber auch wirklich mal verdient und sie werden wohl vergleichsweise überaus gut abschneiden.
    Und schließlich will man sich ja auch keine Gürteljäger heranzüchten, gelle

    Ab dem Grüngurt sollte man verlangen, dass die Leute sich selbstständig und aktiv mit anderen Systemen befassen.
    So sollte eine erfolgreiche Prüfung in einem X-beliebigen System Zulassungsvoraussetzung zur Prüfung sein.
    Selbiges zu Blau, Braun und Schwarz.
    Dabei sollte man jedoch maximal zwei Prüfungen pro fremdsystem erlauben, so sind die Schüler gezwungen, sich mindestens zwei Systeme anzuschauen

    Von Anfang an sollten die Schüler auch verpflichtet sein, Lehrgänge zu besuchen (einer zum Weißgurt, zwei zum Gelbgurt, drei zum Grüngurt...) um den Blick über den Tellerrand tatsächlich zu schärfen.
    Auf vereinsinterne Prüfungen sollte man verzichten, dafür gibts Bezirksprüfungen um die Quallität zu sichern (das barren eigener Schüler stelle ich mir nämlich als ziemlich menschlich vor )


    Nebenbei sind Schüler von Anfang an mit Sandsack, Randori, Sparing und Pratzenarbeit konfrontiert.
    Zu Beginn mit dem Trainer ode mit einem anderen Schüler, der fortgeschritten genug ist, den Neuling auch einmal gewinnen zu lassen; Erfolgserlebnisse sind bei den Forgerungen die gestellt werden das absolute A und O.

    Sind Randori, Sparing und Co zur Normalität geworden, dann beginnt das Training auch mit anderen Schülern und zwar mit allen anderen (von weiß bis Schwarz).
    Hier ist eine Schul/ Dojo/ Kwoon Mentalität des gemeinschaftlichen Trainings zu schaffen, so dass zwar auch mal die Fetzen fliegen dürfen, dies jedoch nur zwischen ebenbürtigen Trainingspartnern oder welchen, die es ausdrücklich wünschen.

    Ich lehne den festen Trainingspartner, auf welchen man sich hundertprozentig einstellt übrigens ab.
    Daher sollte beim Kampftraining tatsächlich alle drei bis fünf Minuten der Partner getauscht werden.

    Gibt es in der Nachbarschaft andere JJ (oder sonstige KK) Schulen, sollte man mit ihnen eine Partnerschaft eingehen.
    So nach dem Motto: "Dürfen meine Schüler an deinem Dienstagstraining teilnehmen, dann erhalten Deine Schüler am Donnerstag eine zusätzliche Trainingsgelegenheit."

    Ach ja. Zur Entwicklung ihres eigenen Systemes brauchen die Schüler Zeit. Also sollte man nicht die komplette Trainingsstunde mit Programm vollplanen sondern immer so zwanzig Minuten für den Schüler zum freien Training und Experimentieren freilassen.

    Ich denke, auf diese Weise könnte man mal ein wirklich gutes JJ (also kein gutes JJ, vielmehr gute Leute) zustande bringen welches sich vor nichts verstecken muss.

    CU
    Lamiech
    Geändert von lamiech (29-04-2002 um 10:28 Uhr)

  2. #2
    Alexs Gast

    Lightbulb Genau

    HI...

    eine sehr treffende Aussage... Deine Vorschläge finde ich sehr interessant nicht nur für Ju-Jutsu Leute sondern allgemein für alle, die sichernsthaft mit einer Kampfkunst oder auch einem Kampfsport beschäftigen.

  3. #3
    Copeo Gast

    Standard

    Wir gehen ma zurück ins frühere Japan (ganz weit zurück, weiß nich wie weit, aber sehr weit *g*). Damals wurden die Stile vom vater dem sohn unterrichtet. Und jede Familie hatte ihren persönlichen "Stile". Diese waren aber nur sammlungen von verschieden techniken. Irgendwann kamen diverse leute wie jigoro Kano (weiß nich so wirklich wie der name geschrieben wird) und haben die ihrer meinung nach effektivsten techniken zusammen gepackt, bzw. zusammengefügt. Sprich, überall, in jedem stil sind techniken und wege aus anderen KKs zu finden, und dann kann man meiner meinung nach nicht sagen das kommt aus dem und dem stil. Man sollte meiner meinung nach die einzelnen stile nicht als einmalig oder ähnlich betrachten, sondern alle irgendwie als sammlung diverser Techniken betrachten. Es gibt bestimmt ausnahmen wie Shaolin Kung-Fu usw.! Aber insgesamt sind meiner meinung nach alle budo-stile sammlungen dieser techniken. So auch das Ju-Jutsu.

    Außerdem kann man nicht sagen das und das system is perfekt, sondern jeder muss sein system was ihm/ihr gefällt, was er/sie braucht betreiben.

    So, das ist meine ansicht der dinge, und wenn ihr ne andere meinung habt, sacht mir bescheid.

  4. #4
    BrandisX Gast

    Standard

    Ich finde diesen Ansatz sehr gut, allein schon aufgrund der unterschiedlichen körperlichen Voraussetzungen der Schüler. Technik A wird vielleicht bei Schüler A ein Leben lang indiskutabel sein für eine SV relevante Anwendung, aber für die Abnahme bei der Prüfung reichts eben .Selbiger Schüler weiß aber vom Sparring her das er mit dieser Technik nichts reissen kann.Und da beginnt das Dilemma.Anstatt dies zu akzeptieren und sich für die eigene Biomechanik eine funktionierende Ausweichtechnik anzueignen wird oftmals bis zum erbrechen Technik A gepaukt.Klar, man wird besser,aber SV mit der Technik, naja!?Eine KK welche die mentalen und körperlichen Fähigkeiten der Schüler berücksichtigt wäre eine tolle Sache( ich glaube JKD ist mal mit diesem Anspruch gestartet).So bleibt es aber weiterhin jedem Schüler selbst überlassen sich voran zu bringen.Ich meine, nicht ohne Grund betreiben hier so viele mehr als eine KK.Leute mit nur einer KK im Repertoire haben meist Zeit- oder andere Probleme die sie daran hindern dasselbige zu erweitern, am Wollen liegt es für gewöhnlich nicht!Ich denke jedenfalls Kampfkunst darf nicht zum Dogma entarten, denn Dogmen haben in der Kunst nichts zu suchen!
    By the way, was haltet ihr von der Entscheidung des DJJV den Ju-Jutsu Allkampf mehr oder weniger zu boykottieren?Wem ist der gute Herr Witte denn da auf den Schlips getreten?Kurzsichtig(der DJJV !!!) ist mein minimalster Kommentar dazu...
    mit nachdenklichen Grüßen
    BrandisX

  5. #5
    JuMiBa Gast

    Lightbulb

    Zitat Zitat von BrandisX
    By the way, was haltet ihr von der Entscheidung des DJJV den Ju-Jutsu Allkampf mehr oder weniger zu boykottieren?Wem ist der gute Herr Witte denn da auf den Schlips getreten?Kurzsichtig(der DJJV !!!)
    Hat meiner Meinung nach rein gar nix mit dem Thema zu tun. Wenn Du Bedarf für so etwas hast, dann mach bitte einen neuen Thread auf. Das soll hier nämlich nicht wieder in einen Ablästerungsthread ausarten.

    Gruß Micha

  6. #6
    hammer9rr Gast

    Standard

    die ideen die von laamiech vorgetragen wurden halte ich durchaus für interessant, vor allem für mich als anfänger (frischgebackener gelbgurt ).
    glücklicherweise darf ich berichten, dass bei uns das training sehr individuell aufgebaut ist, alleine schon durch die tatsache, dass wir eine ganze menge leute haben, die bei uns im regelfall drei bis vier verscheidene trainer jeweils turnusmäßig das training gestalten. so ist schonmal abwechslung und verschiedene herangehensweisen garantiert. außerdem lassen sie uns relativ viel freiraum unsere techniken so zu beenden, wie wir es im moment für sinnvoll erachten. mir macht das einen großen spaß so zu testen, was wie gut funktioniert und motiviert mich auch sehr. einmal die woche ist dann sogenanntes kampftraining. hier werden dann (für mich) kompliziertere techniken gezeigt oder auch mal andere sachen gemacht wie shootfighting, muay thai oder ähnliche sachen. danach wird dann sparring gemacht. dies bringt abwechslung ins training.

    greetz

    chris

  7. #7
    sumbrada Gast

    Standard

    @ Lamiech
    Bravo, du beschreibst zu fast 100% meinen Werdegang vom Ju Jutsu zu dem was ich jetzt betreibe.

  8. #8
    Mokume Dojo Gast

    Standard

    Hallo,

    1. meiner Meinung nach ist Ju Jutsu schon ein System für sich, welches aber sich sicher von allen anderen Kampfkünsten bereichert und zusammensetzt. Aber was ist daran so schlimm wenn man gute techniken übernimmt.

    2. bei uns im Training haben wir 4 verschiede Kampfsport orientierte Trainer Karate, Aikido, Jiu Jitsu, Judo und mindestens 1 mal in der Woche einen Fremdtrainer von einen anderen Verein. Dadurch ist Technik und SV vielfallt gewährleistet. So kann sich jeder das beste für sich heraussuchen. Bei uns wird dazu jeden Montag und nach dem eigendlichen Training noch extra eine 1/4 Stunde freie SV gemacht so das jeder seinen eigenen "Systems" je nach Statur und Gegebenheiten finden kann.

    Bis dann
    Geändert von Mokume Dojo (28-02-2004 um 12:08 Uhr)

  9. #9
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    Meiner Meinung nach widerspricht sich dies jedoch. Es hieß, Ju-Jutsu sei immer noch kein in sich geschlossenes System, das auch nicht funktionieren würde. (Da ist was wahres drann)
    Dann hieß es: "Problem der zu großen Judo-Fenster" (Finde ich auch)
    ABER: Als Lösung, dann einfach noch viel mehr Sammelsurien anderer Kampfkünste reinzufügen, macht es nicht gerade zu einem schlüssigeren System. Dann fehlen umso mehr Konzepte und Kampfprinziepien, die bleiben und sich nicht widersprechen. So wäre man gezwungen, alles halb, und nichts richtig zu machen. Dieses Problem gibt es doch ohne hin schon (zumindest bei vielen Tendenz)
    Schon jetzt lernt man Techniken in Hülle und Fülle. Und überhaupt: Wieso muß Ju-Jutsu denn alles aus anderen Stilen klauen ? Gibt´s hier keine Leute, die etwas entwickeln ????

  10. #10
    sumbrada Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Pyriander
    Meiner Meinung nach widerspricht sich dies jedoch. Es hieß, Ju-Jutsu sei immer noch kein in sich geschlossenes System, das auch nicht funktionieren würde. (Da ist was wahres drann)
    Dann hieß es: "Problem der zu großen Judo-Fenster" (Finde ich auch)
    ABER: Als Lösung, dann einfach noch viel mehr Sammelsurien anderer Kampfkünste reinzufügen, macht es nicht gerade zu einem schlüssigeren System. Dann fehlen umso mehr Konzepte und Kampfprinziepien, die bleiben und sich nicht widersprechen. So wäre man gezwungen, alles halb, und nichts richtig zu machen. Dieses Problem gibt es doch ohne hin schon (zumindest bei vielen Tendenz)
    Schon jetzt lernt man Techniken in Hülle und Fülle. Und überhaupt: Wieso muß Ju-Jutsu denn alles aus anderen Stilen klauen ? Gibt´s hier keine Leute, die etwas entwickeln ????
    Also da ist auch was dran.
    Es müssen Prinzipien und Trainingskonzepte in einem System enthalten sein, sonst ist es nur eine tote Hülle.
    Aber da es schon fast alles gibt ,kann man das eigentlich auch aus anderen Systemen übernehmen.
    Was willst du für Techniken entwickeln?? Wenn man sowas entwickelt, muss man, wenn es um SV geht, auch erforschen, ob es im realen Kampf funktioniert.
    Da es in unserem zivilisierten Land jedoch nicht so viele Möglichkeiten gibt, das legal zu machen, finde ich auch da den Weg interessanter, es von schon in der Praxis erprobten Systemen zu übernehmen.
    Und wenn man ein schlüssiges Gesamtkonzept hat, kann man ja immer noch mit neuen, auch eigenen Elementen experimentieren.

  11. #11
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    Seht es doch einfach mal so:
    Ju Jutsu als Hybridsystem könnte eine wunderbare Forschungsposition einnehmen.
    Es fungiert als das Portal zum Kampfsport (oder Kampfkunst).
    Von da aus schaut man sich unterschiedliche Systeme an (keine Einzeltechniken) und modifiziert damit sein Ju Jutsu (oder alternativ findet man auf diese Weise sein System, dann wars das mit Ju Jutsu).
    So eignet man sich seine individuell abgestimmte Art und Weise des Kämpfens an und hat irgendwann den Rahmen, das Sammelsurium an Techniken aus dem Ju Jutsu sinnvoll einzusetzen.
    Oder Anders:
    Ju Jutsu ist Eure Lego Basis Platte (diese ganz große grüne).
    Eure Bausteine holt ihr Euch aus den übrigen Systemen.
    Wobei, eigentlich Kommen die Bausteine aus dem JJ und die Platte von wo anders, weil das ist ja das, was dem JJ fehlt, oder, ...
    Was wärmt Ihr eigentlich diese uralte Threads auf?
    Schon mal den Spruch gehört, was kümmert mich mein Geschwätz von gestern ?

    By the way noch mal,
    das mit dem Allkampf Boykott interessiert mich, könnt da mal jemand mehr Infos zu rüberwachsen lassen, evtl. via PN oder eigenem Thread, wenns hier stören sollte?

    CU
    Lamiech

  12. #12
    BrandisX Gast

    Standard

    So, habe jetzt 'nen neuen Thread zum Thema Allkampf eröffnet!
    Ansonsten findet sich hier ein recht breiter Konsens zum Thema, find ich echt gut!Es gibt also wirklich genug Leute die über ihren Tellerrand schauen, hab ich eigentlich auch nicht anders erwartet. Sehr interessant das ganze!!
    Mit freundlichen Grüßen
    BrandisX

  13. #13
    sumbrada Gast

    Standard

    Ich sehe grundsätzlich drei Probleme, um Ju Jutsu wirklich voranzubringen.
    1. Ju Jutsu ist sehr verbreitet und wird oft in Turnvereinen unterrichtet.
    Dementsprechend viele machen dann Ju Jutsu auch nur " um sich ein bisschen zu bewegen".
    Dies sind keine Kampfkünstler ,die sich wirklich einen Kopf machen.
    Die gehen vielmehr ein oder zweimal in der Woche ins Training, wollen sich ein bissel bewegen ( am besten 1 Stunde aufwärmen ala Tae Bo) und ab und zu mal eine Gürtelprüfung machen.
    Diese Leute wollen sich gar nicht über die KK allgemein informieren und sich als KK weiterentwickeln.
    Und zum Thema Allkampf, wie will man mit denen Allkampf machen.

    2. Die Entwicklung des Ju Jutsu 2000 ist anscheinend an einem Grossteil der Betreibenden vorbeigegangen.
    Es gibt engagierte Ju Jutsuka, die sich fortbilden ,die das Neue, was ja hauptsächlich aus dem FMA-Umfeld kommt, auch ausserhalb des Vereins kennenlernen wollen. Andere, vor allem Scharzgurte, die sich zu gut sind, nochmal Anfänger zu sein, ruhen sich auf ihrem Erlernten aus und bringen ihren Schülern auch nur denselben Mist bei, den sie seit Jahrzehnten machen.
    Das Schwierige beim Übernehmen von Techniken oder Inhalten anderer Systeme ist ja, zu verstehen, welcher Geist, welches Prinzip diese Dinge ausmacht.
    Ich möchte nicht wissen, wieviele jetzt fleissig "Dreierkontakt" üben, ohne zu wissen, woher der kommt, geschweigedenn wozu der überhaupt gut ist.
    Ohne das man diese Prinzipien und die Strukturen erkennt, wird das nichts mit einem modernen Kampfsystem, das nicht nur Techniken aufsammelt, sondern auch eine Philosophie hat.

    3. Machtkämpfe
    Traditionalisten gegen Modernisierer, unterschiedliche Auffassungen, in welche Richtung das Neue geht und Bürokratie lähmen Ju Jutsu und zwingen viele dazu, sich was Neues zu suchen.


    Meine frühere "Hauptschule" hat sich schon aufgespalten und ich befürchte, dass da noch mehr kommen werden. Leider, denn Ju Jutsu ist eigentlich wirklich nicht so schlecht um es dazu kommen zu lassen.

  14. #14
    Registrierungsdatum
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    @Sumbrada:



    CU
    Lamiech

    (Muss der DJJV den wirklich erst an sich selbst zu grunde gehen um dann vieleicht wieder aus der Asche aufzuerstehen?)

  15. #15
    FightingRM Gast

    Standard

    Hallo und herzlichen Glückwunsch zu dem mutigen Beirag von lamiech.
    Muß ihm in allen Punkten zustimmen und würde das was er sagt unterschreiben.
    Leider gibt es im Ju-Jutsu immer noch jede Menge alter Gipsköpfe die sich auf ihrem Dan Grad ausruhen.
    Ich denke auch man muß offen sein und in alle Richtungen und über den Zaun schauen und das dann im Training so weitergeben. Seinen Schülern muß man die Möglichkeit geben sich selbst zu entwickeln und nicht starr irgendwelche
    vorgeschriebenen Dinge zu trainieren von dehnen der größte Teil im richtigen Leben sowieso nicht funktioniert.
    Wenn ich mir das Training in manchen Vereinen so anschaue, denke ich manchmal das müßte verboten werden was dort gemacht wird.
    Es wird starr nach einem Ju-Jutsu 1x1 trainiert und von einer Gürtelprüfung zur
    anderen gespurtet. Da springen hohe Dan Träger rum die die Sache nicht verstanden haben. Ich bin froh mich in der Beziehung weiterentwickelt zu haben und das so an meine Schüler ( ich bin auch mein ganzes Leben lang ein Schüler) weitergebe. Das Kampfsporttraining und gerade das Ju-Jutsu gibt uns eigentlich viele Möglichkeiten eines guten Trainings, das nicht nur aus Prüfungstechniken besteht.
    Denn warum machen wir den Ju-Jutsu?? Zur Selbstverteidigung und nicht um uns irgend einen bunten Gürtel um den Bauch zu binden und uns darauf auszuruhen.

    Viele Grüße an sumbrada und bis nächsten Samstag.

    "Be like water my friend"

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