Fußgänger und Kraftfahrer mit Machete angegriffen

Nürnberg - In der vergangenen Nacht, 27.10.2004, griff ein 32-jähriger Mann in der Nürnberger Innenstadt mehrere Personen mit einer Machete an und beschädigte Kraftfahrzeuge.

Der erste Notruf ging bei der Polizeieinsatzzentrale gegen 22.00 Uhr mit dem Hinweis ein, dass eine Person Am Plärrer eine Machete mit sich führt und auf Pkw einschlagen würde. Innerhalb kürzester Zeit erhielt die Einsatzzentrale dann weitere Notrufe. Von inzwischen alarmierten Polizeikräften konnte der 32-Jährige schließlich nach einer Wegstrecke von etwa einem Kilometer in der Essenweinstraße gestellt und unter Vorhalt der Schusswaffe zur Aufgabe seines Handelns gezwungen werden. Bei seiner Festnahme leistete der Tatverdächtige Widerstand und wehrte sich gegen das Anlegen der Handfesseln. Er wurde umgehend dem Fachkommissariat der Nürnberger Kriminalpolizei überstellt und die Tatwaffe, eine ca. 50 cm lange Machete, sichergestellt.

Nach den vorläufigen kriminalpolizeilichen Ermittlungen kann bislang folgender Tatablauf rekonstruiert werden: Nachdem der 32-Jährige Am Plärrer aufgefallen war, schlug er an der Ecke Rothenburger Straße / Plärrer mit der mitgeführten Machete auf einen bei Rotlicht wartenden Pkw ein. Dieser Fahrzeugführer flüchtete und ist derzeit unbekannt.

Anschließend trat der Tatverdächtige mit der Machete einem verkehrsbedingt an der Ampel Gostenhofer Hauptstraße / Plärrer haltenden Pkw, der von einem 70-jährigen Rentner gesteuert wurde, gegenüber und forderte diesen zum Aussteigen auf. Nachdem der Rentner die Fahrertüre verriegelte und das Fenster schloss, schlug der Tatverdächtige mit der Machete mit voller Wucht zunächst das hintere Fenster auf der Fahrerseite und anschließend das Fenster der Fahrerseite ein. Danach stieß er mit der Machete mehrmals wahllos in Richtung Kopf und Oberkörper des Fahrzeugführers. Dieser erlitt glücklicherweise nur eine Platzwunde am Nasenrücken und leichte Verletzungen an der Schulter. Der Fahrzeugführer konnte mit seinem Pkw flüchten.

Anschließend rannte der Tatverdächtige weiter zu Fuß in Richtung Ludwigstraße. Dort traf er auf ein Fußgängerpärchen, das ihm entgegen kam. Ohne jeglichen Anlass schlug er mit der Machete in Richtung Kopf der 49-jährigen Passantin und streifte sie am Kinn. Glücklicherweise erlitt auch diese Frau, wie sich mittlerweile nach der ärztlichen Behandlung herausgestellt hat, neben einem Schock ebenfalls nur eine oberflächliche Hautverletzung.

Im weiteren Verlauf seiner Flucht zwang er dann in der Färberstraße vor einem Lokal den 37-jährigen Fahrer eines Mercedes mit der vorgehaltenen Machete zur Übergabe des Fahrzeuges. Da der Tatverdächtige offensichtlich jedoch nicht mit der Automatik des Pkw zurecht kam, scheiterte der Raub des Pkw und er flüchtete weiter zu Fuß in Richtung Frauentorgraben. Hier hielt er unter Vorhalt der Machete erneut einen Kraftfahrer an und forderte ihn ebenfalls zur Übergabe des Wagens auf. Auch diesem Fahrzeugführer, dessen Personalien bislang ebenfalls noch nicht bekannt sind, gelang mit seinem Pkw die Flucht.

In der Zwischenzeit waren zahlreiche Polizeikräfte alarmiert und an der Fahndung nach dem 32-Jährigen beteiligt. In Höhe der Essenweinstraße konnte er schließlich gestellt und wie geschildert vorläufig festgenommen werden.

In seiner Vernehmung machte der 32-Jährige vor der Polizei keine Angaben zu den Tatvorwürfen und zu dem möglichen Motiv seines Handelns. Bei ihm wurde eine Blutentnahme angeordnet, um festzustellen, ob er bei der Tatausführung unter Alkohol- oder Drogeneinfluss gestanden hat.

Gegen den Tatverdächtigen stellte die Staatsanwaltschaft beim Landgericht Nürnberg-Fürth Haftantrag wegen versuchten Totschlags, räuberischen Angriffs auf Kraftfahrer und Widerstands. Er wird im Laufe des Tages dem Ermittlungsrichter vorgeführt.

Im Zusammenhang mit dem Tatgeschehen sucht die Nürnberger Mordkommission noch nach den beiden Kraftfahrern, die nach der Bedrohung mit der Machete vor den Angriffen flüchten konnten und sich bislang noch nicht bei der Polizei gemeldet haben. Zudem besteht die Möglichkeit, dass der 32-Jährige bei seinem Vorgehen noch weitere parkende Fahrzeuge beschädigt hat. Die beiden Kraftfahrer sowie mögliche weitere Geschädigte werden gebeten, sich mit dem Kriminaldauerdienst in Nürnberg unter der Telefonnummer (0911) 211-3333 in Verbindung zu setzen.
28.10.2004 12:21 MEZ

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Manche Leute ticken einfach nicht richtig!

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Tengu