Hi Leute,
ich hatte gerade Training und muss leider sagen, dass für mich fast eine Welt zusammengebrochen ist. Nach der Begrüßung und Meditation im Trainnig hat uns unser ranghöhster Trainer (4. Dan) gebeten einen Kreis zu machen um uns etwas mitzuteilen. Die Mitteilung war, dass unser Verein den Stil wechseln werde, wenn dieser durchgesetzt werde. Es handelt sich um den SHOTOKAN FUDOSHIN-RYU Stil, der von Wolf-Dieter Wichmann begründet worden ist.
Mit diesem Stil will man erreichen, dass die "kleine Gruppe", die das traditionelle Shotokan betreiten will bewahrt wird und sich vom "wettkampforientierten Rest" zurückzieht. Näheres könnt ihr im Anhang auf dem Blatt lesen, was uns von unserem Trainer ausgeteilt worden ist.
Da es in Bayern aber keine Mehrheit für den Stil gibt, und der DKV (verständlicherweise) alles daran setzt, dass keine weitere Spaltung des Karate stattfindet wurde einfach folgendes gemacht:
Die "Schafe" von W.-D. Wichmann, die einen Verein haben trugen einen Großteil ihrer Mitglieder auf eine Liste ein, dass sie für die Einführung des Stils sind. Man braucht eine bestimmte Anzahl an Leuten um einen neuen Stil zu gründen, dies hat mit Fördergeldern e.t.c. zutun. Bei uns wurden etwa 120 von 150 Mitgliedern eingetragen OHNE DAS SIE VORHER GEFRAGT WORDEN SIND. Eigentlich sollten wir vor vollendete Tatsachen gestellt werden, aber bei uns ist vom Vorstand was durchgesickert und deshalb wurde heute eine Diskussion darüber geführt. Natürlich waren die Mitglieder enttäuscht, dass nicht darüber abgestimmt worden, sondern einfach entschieden wurde.
Von den 150 Mitgliedern sind übrigens etwa 40 aktiv. Uns wurde NATÜRLICH versicht das sich nichts ändere und das wir den Stil sowieso machen, nur da in der Prüfungsordnung ändere sich ein bisschen und das man auf dem Papier kein reiner Shotokaner mehr sei und vielleicht das in unserem Verein man jetzt auch nicht mehr auf reine Shotokanprüfungen vorbereitet wird, aber sonst nichts. Ob bei den anderen Vereinen ähnlich vorgegangen wurde nehme ich stark an, kann es aber nicht beweisen.
Meine Meinung dazu ist, dass jetzt nicht nur das Karate, sondern auch die einzelnen Stilrichtungen gespalten werden, bloß weil Einem jetzt ein Detail im Shotokan nicht passt. Wettkampf ist nunmal ein wesendlicher Bestandteil des Shotokan Karate, aber es ist keinesfalls richtig, dass FAST ALLE Shotokaner auf Wettkampf trainieren, wie es aus dem Blatt hervorgeht. Die Meisten betreiben Shotokankarate als normalen Breitensport, selbst das Prüfungsprogramm ist am Breitensport orientiert. Wenn man traditionelles Karate trainieren will soll man "traditionelles Karate-Do" machen, oder wie die Stilrichtung heißt. Am besten jetzt gründet noch ein anderer ein Shotokankarate ohne Kumitee, den Funakoshi war ja eigentlich gegen Kumitee, es sollte nur Kata gemacht werden.
Besonders kontrovers finde ich übrigens, dass es im NEUEN SHOTOKAN FUDOSHIN RYU ebenfalls Wettkämpfe geben soll, nur nach anderem System.
Ich persönlich werde meine Konsequenzen ziehen und aus dem Verein wahrscheinlich aussteigen. Ich habe das Shotokankarate eben deshalb gewählt, weil es so universell ist und die meisten Leute aus dem Karate unter ein Dach bringt. Solche Splittergruppen kann ich nicht unterstützen, sie schaden nur dem Karate" So werde ich all meine Freunde, mit denen ich seit über 4 Jahren im Verein trainiere hinter mir lassen müssen, nur weil jemand meint eine neuen Stil einer Stilrichtung schaffen zu müssen.
Am besten finde ich auch, dass im Blatt im Anhang die Beschwerde geäußert wird der DKV sei für eine Lösung nicht fähig genug, man aber gleichzeitig die Gesellschaft mit diesem suche.
Was haltet ihr davon?
Gruß,
der verärgerte [Cobra]
P.S. Unsere Vereinspolitik ist sowas von beschissen. Und vor sowas soll man nach Shotokanprinzipien auch noch Respekt haben.