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Thema: Tradition oder Wettkämpfe

  1. #1
    matze2000 Gast

    Standard Tradition oder Wettkämpfe

    Hallo Forumianer,
    ich habe festgestellt, dass es leider hier im forum und auch in der "realen"
    karate-welt viele leute gibt, die den wettkampf konsequent ablehnen.
    Aber warum ist das so? Eine meine Vermutungen ist (das trifft jetzt sicher nicht auf alle zu ), dass diese Leute, die selbst gegen Wettkämpfe sind, wohl auf Turnieren nie sonderlich erfolgreich waren und das überspielen wollen.
    Das ist jetzt natürlich ziemlich krass formuliert, aber ich kenne solche Leute.
    Ich denke, jeder der auf nem Wettkampf war, weiß was es heißt sich solchen physichen und psychischen Belastungen zu stellen. Wenn jetzt einer daher kommt und von Do = Weg anfängt zu faseln und von Sich-Selbst-Findung redet. Warum können solche Leute nicht akzeptieren, dass es andere leute der Weg ist, sich auf Turnieren zu messen?
    Mir ist klar, dass man nicht ewig auf Wettkämpfe gehen kann, aber man kann es doch als Teil des Weges betrachten. Und warum kritisieren manche leute die trainingsmethoden, um auf wettkämpfen erfolgreich zu sein. ich kenne keine wettkämpfer, welche sich über "traditionalisten" (was ist eigentlich traditon) aufregen, umgekehrt aber sehr wohl.
    trotzdem schöne weihnachten
    mfg
    matze2000

  2. #2
    Registrierungsdatum
    25.11.2003
    Ort
    Lübeck
    Alter
    43
    Beiträge
    3.440

    Standard

    Zitat Zitat von matze2000
    Hallo Forumianer,
    Eine meine Vermutungen ist (das trifft jetzt sicher nicht auf alle zu ), dass diese Leute, die selbst gegen Wettkämpfe sind, wohl auf Turnieren nie sonderlich erfolgreich waren und das überspielen wollen.
    Nein, bestimmt gibts auch Leute, die das einfach affig finden. Das muss man dann akzeptieren.

    Zitat Zitat von matze2000
    Und warum kritisieren manche leute die trainingsmethoden, um auf wettkämpfen erfolgreich zu sein. ich kenne keine wettkämpfer, welche sich über "traditionalisten" (was ist eigentlich traditon) aufregen, umgekehrt aber sehr wohl.
    Ich kenne Wettkämpfer, die sich über Traditionalisten (bin btw. keiner) aufregen, kann es sein, das Du dazu gehörst ?

    Als wirkliche Lösung wäre wohl am Besten, das einfach zu trennen: Tradition, Wettkampf, SV

  3. #3
    matze2000 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Pyriander
    Nein, bestimmt gibts auch Leute, die das einfach affig finden. Das muss man dann akzeptieren.


    Ich kenne Wettkämpfer, die sich über Traditionalisten (bin btw. keiner) aufregen, kann es sein, das Du dazu gehörst ?

    Als wirkliche Lösung wäre wohl am Besten, das einfach zu trennen: Tradition, Wettkampf, SV
    also mir wars bis jetz eigentlich anders, ich denke, dass alles eine berechtigung hat.
    und trennen, wieso? gehört doch alles zusammen!

  4. #4
    Litschi Gast

    Standard

    Der Mensch hat meist ein natürliches Bedürfnis sich mit anderen zu messen und Turniere haben natürlich einen hohen Erfahrungswert, weil man die Gegner nicht kennt, so wie im Dojo, weil man um einiges nervöser ist und weil nicht zuletzt jeder Dojo wieder etwas anders kämpft!
    Dennoch kann ich verstehen, wenn es Leute gibt, die nicht kämpfen wollen. Einige brauchen das auch gar nicht, weil sie Karate (oder Kampfsport im allgemeinen) nicht betreiben um sich mit anderen zu messen, sondern weil sie es einfach gerne machen. Ich finde man sollte auch die Einstellung respektieren! Schliesslich besiegen sie auch ihren Feind und zwar sich selbst!
    Und mir persönlich ist es noch nie passiert, dass solche, die nicht an Turnieren teilnehmen über Teilnehmer herziehen!

  5. #5
    Dojokun Gast

    Standard

    Es gibt natürlich auch Ausnahmen, aber ich denke, dass durch eine Überbewertung von Wettkämpfen vieles verloren geht.


    Oss

    Dojokun

  6. #6
    Tiger_eye Gast

    Standard

    Ich bin mir sicher, dass die meisten von euch mit Karate begonnen haben um sich im Notfall verteidigen zu können, oder? Wo lernt man das besser als auf einem Tunier? Das Gegenüber ist meist gut durchtrainiert und weiß wie man kämpft, also die beste Vorbereitung.
    Ich weiß es kommen wieder Argumente wie, auf der Straße greift aber keiner mit Kizami-zuki an. Aber wenn man es schafft sowas auf einem Wettkampf zu blocken oder auszuweichen, dann ist die Chance auf der Straße, irgendwelchen Schwingern die viel langsamer sind auszuweichen, auch viel größer.
    Zur Tradition:
    Es war Tradition, dass der Mann arbeiten geht.
    Es war Tradition, dass nur Adlige regieren.
    Es war Tradition, ...
    Aber das hat sich weiterentwickelt. Wir haben Demokratien und auch Frauen arbeiten. Warum soll sich Karate nicht weiterentwickeln?
    In der Natur ist es auch so was sich nicht anpassen\verändern kann, stirbt aus.

  7. #7
    Yasha Speed Gast

    Standard

    gabs nicht schon immer turniere oder zumindest zweikämpfe? ich meine, mich erinnern zu können, daß es auf okinawa gang und gäbe war, den dorfchampion herauszufordern.

    war aber wohl eher vollkontakt

  8. #8
    Dojokun Gast

    Standard

    Hm, ein Wettkampf bereitet auf eine SV-Situation vor...
    Nun gut, greift Dich dein Gegner beim Wetkampf hinterrücks an, vielleicht sogar mit Waffen? Tritt er auf Dich ein, wenn Du am Boden liegst? Und ist ein Schwinger wirklich so langsam?? Bei einem Wettkampf gibt es Regeln, in der SV nicht. Ich halte es für leichtsinnig, sich sicher zu fühlen, weil man Wettkämpfe absolviert.

    Und kurz Tradition:
    Das, was viele unter traditionellem Karate verstehen, ist nicht wirklich traditionell. Aber ich stimme auf jeden Fall zu, das Karate sich mit der Zeit verändern muss. Die Frage ist aber, in welche Richtung. Viele scheinen die Devise Neu = Besser zu vertreten. Da wäre ich sehr vorsichtig mit...

  9. #9
    Dojokun Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Yasha Speed
    ich meine, mich erinnern zu können, daß es auf okinawa gang und gäbe war, den dorfchampion herauszufordern.
    Das war bestimmt in der Zeit, als Karate noch geheim trainiert wurde

    Nun gut, Spaß beiseite. Worauf beziehst Du Dich? Auf den Ringkampf oder auf die Anwendung des Te (also Karate)?
    Beim okinawanischen Ringkampf (IMHO recht sumo-ähnlich) gebe ich Dir recht.
    Aber beim Karate würde ich gern wissen, woher Du das weißt.


    Oss

    Dojokun

  10. #10
    cyberpunch Gast

    Thumbs up

    Zitat Zitat von Dojokun
    Hm, ein Wettkampf bereitet auf eine SV-Situation vor...
    Nun gut, greift Dich dein Gegner beim Wetkampf hinterrücks an, vielleicht sogar mit Waffen? Tritt er auf Dich ein, wenn Du am Boden liegst? Und ist ein Schwinger wirklich so langsam?? Bei einem Wettkampf gibt es Regeln, in der SV nicht. Ich halte es für leichtsinnig, sich sicher zu fühlen, weil man Wettkämpfe absolviert.
    Da bin ich mit Dojokun ohne Einschränkung einer Meinung! Ich denke nicht, dass einem die Wettkämpfe (ich meine jetzt die offiziellen vom Verband) nicht umbedingt förderlich für die SV ist. Aber dies sollte ja auch nicht der Sinn und Zweck sein. Es ist eine sportliche Herausforderungen in der es ganz klare Regeln und einen Schiedsrichter gibt.

    Würde mann sich wirklich für die Strasse vorbereiten, müssten man zumindest die Regeln weglassen (der Schiedsrichter sollte bleiben... wir wollen ja keine Toten). Aber jeder weiss dass ein Kampf ohne Regeln im Fullkontakt einfach ""nur ein bischen"" gefährlich sein kann.

    Grüsse

  11. #11
    weudl Gast

    Standard

    @Matze2000

    Offen gestanden verstehe ich Deine Aufregung nicht ganz, da wir -meiner Meinung nach- in diesem Forum hier einen recht toleranten Umgang zwischen Wettkampf- und Nichtwettkampfkarateka haben.

    Meiner Meinung nach sollte jeder das tun, was ihm am meisten Spaß bereitet. Es gibt Gründe für und gegen den Wettkampfgedanken und jeder sollte für sich selber herausfinden was für ihn gut und richtig ist.


    @Dojokun

    Könnte es sein, dass der McCarthy Lehrgang bei Dir Spuren hinterlassen hat? Eine Gleichsetzung von Wettkampferfolgen mit besseren Chancen in der Straßen-SV halte ich ebenfalls für gewagt und wegen der daraus resultierenden Selbstüberschätzung auch für gefährlich.

  12. #12
    Dojokun Gast

    Standard

    Zitat Zitat von cyberpunch
    Würde mann sich wirklich für die Strasse vorbereiten, müssten man zumindest die Regeln weglassen (der Schiedsrichter sollte bleiben... wir wollen ja keine Toten). Aber jeder weiss dass ein Kampf ohne Regeln im Fullkontakt einfach ""nur ein bischen"" gefährlich sein kann.
    Jupp, und dazu 2 Dinge:

    1) Um dennoch mit einem Partner SV-Techniken zu trainieren ist es unumgänglich, dass der Angreifer wenigstens etwas kooperiert. Denn wenn ein realer Angreifer nicht "kooperiert", dann zwinge ich ihn dazu. Man attakiert, was sich gerade anbietet (Genitalien, Augen, Nase, Gelenke...), man kann beißen , gegen das Schienbein treten etc. Wenn mein Partner nun beim Training möchte, dass ich das dort auch mache, um ihn durch Schmerzen und Ablenkung zur Kooperation zu zwingen, bitte schön. Aber das kann auch nicht im Sinne des Erfinders sein...
    2) Wohl kaum jemand macht Wettkämpfe (egal welche, besonders nicht die sv-nahen Kämpfe im VK öder im Käfig), um sich in der Realität zu verteidigen. Selbst MMA ist nicht wirklich realistisch. Denn selbst dort hat man "Laborbedingungen" und den Duell-Charakter, während in der Realität immer widrige Umstände auftauchen und der Gegner in aller Regel aus einem "Hinterhalt", also sowohl im wahrsten Sinne des Wortes, oder aber auch nach Ablenkungen, sehr plötzlich und ohne Vorwarnung angreift.

  13. #13
    Dojokun Gast

    Standard

    Zitat Zitat von weudl
    Könnte es sein, dass der McCarthy Lehrgang bei Dir Spuren hinterlassen hat?
    Wie, merkt man das etwa
    Nun ja, ich habe mich mit den SV-Aspekten einige Jahre lang eher weniger auseinandergesetzt. In meiner Anfangszeit sah das wie bei den meisten ganz anders aus. Ich bin aber, natürlich auch in hohem Maße inspiriert durch McCarthy, zu dieser Problemstellung zurückgekehrt und betrachte sie heute mit ganz anderen Augen. McCarthy bringt viele Erkenntnisse, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe, extrem gut auf den Punkt. Besser als ich es gekonnt habe.....

  14. #14
    weudl Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dojokun
    Wie, merkt man das etwa
    Nun ja, ich habe mich mit den SV-Aspekten einige Jahre lang eher weniger auseinandergesetzt. In meiner Anfangszeit sah das wie bei den meisten ganz anders aus. Ich bin aber, natürlich auch in hohem Maße inspiriert durch McCarthy, zu dieser Problemstellung zurückgekehrt und betrachte sie heute mit ganz anderen Augen. McCarthy bringt viele Erkenntnisse, die ich im Laufe der Zeit gesammelt habe, extrem gut auf den Punkt. Besser als ich es gekonnt habe.....
    Genau so ist es mir auch ergangen. Es war zwar alles für mich nicht unbedingt etwas neues, aber wie Du sagst, er bringt die Sache mit einigen einfahcen Beispielen auf den Punkt. Man hat einfach nichts davon, in der Kneipe sein Gegenüber mit einem sauberen Tsuki zu Boden bringen zu können, wenn einem dessen Kumpel daraufhin von hinten eine Bierflasche über den Kopf schlägt, oder wenn man 3 Stunden später in der Toilette oder an der Bushaltestelle von seinen 5 Freunden in Empfang genommen wird...

    Die Zeiten haben sich nun einmal geändert. Früher (war auch in meiner Jugend noch so) hat es meist noch so etwas wie 'Ehre' gegeben. Wenn man unterlegen war, hat man das anerkannt und sich zurückgezogen und das war für den Sieger auch ok. Heute spielt der Überlegene (und dessen Freunde) mit dem Kopf des Unterlegenen Fussball oder der Unterlegene holt die Pump Gun (Samuraischwerter sind hier zur Zeit auch in Mode) aus dem Kofferraum...

  15. #15
    matze2000 Gast

    Standard

    also, dass ein wettkampf gut auf eine sv-situation vorbereitet, habe ich doch nie behauptet.
    Was mich nur aufregt, ist dass alle "Traditionalisten" meinen, sie machen das "Intellektuelle"-Karate, während der Rest eine Mischung aus Versportlichung, moralischem Verfall und einem Affenzirkus betreibt.
    Ich denke, dass viele die Wettkämpfe ablehnen einfach nicht erfolgreich genug waren.
    Und jetzt meinen sie, sie müßten das überspielen, mit dem konsequenten ablehnen der wettkämpfe.

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