Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 15 von 23

Thema: Breite versus schlanke Klingen im 17. Jahrhundert

  1. #1
    Tengu Gast

    Standard Breite versus schlanke Klingen im 17. Jahrhundert

    Hi Kollegen,

    irgendwie bin ich bei den geraden Klingenformen über die italienische Schiavona und den schottischen Breitschwert und den Trend im 17. Jahrhundert gestolpert, die Klingen schlanker werden zu lassen. s.a. Degen usw. .

    Hat von Euch jemand eine Antwort dazu?

    Gruß

    Tengu

  2. #2
    captainplanet Gast

    Standard

    Na ja, genau wissen tu ichs nicht. Aber ich nehme an, daß die Klingen deshalb schlanker wurden weil es seit der Erfindung des Schießpulvers sowieso schön langsam aus der Mode gekommen ist, mit Harnischen, Kettenhemden o.ä. herumzulaufen und es nicht mehr nötig war so wuchtige Schwerter herumzuschleppen. Wenn die Panzerung wegfällt, wird die Schnelligkeit dafür umso wichtiger.

    Grüße Georg

  3. #3
    Registrierungsdatum
    08.05.2003
    Ort
    Bayern
    Alter
    52
    Beiträge
    13.763

    Standard

    Schlank und spitz eher optimiert als Stichwaffe, breite klinge optimiert für Hieb

  4. #4
    Tengu Gast

    Standard

    Ist mir alles klar, aber wieso haben sich die breiten und geraden Dinger "entgegen" dem allgemeinen Trend gehalten?

    Gruß

    Tengu

  5. #5
    Tengu Gast

    Standard

    Eine mögliche Antwort wäre...als Reiterwaffe...der Pallasch hat sich ja auch weiter gehalten. Aber ob´s eine richtige Antwort ist...???


    Gruß

    Tengu

  6. #6
    captainplanet Gast

    Standard

    Warum sollte sich nur eine Form durchsetzen? Ein Breitschwert hat durchaus auch seine Vorteile, wenn man zB. technisch unterlegen ist und die Leichtigkeit und Schnelligkeit eines Degens nicht optimal umsetzen kann. Es ist auch sicher leichter herzustellen und robuster als eine schmale Klinge.

    Dumme Frage: was ist ein Pallasch?!?

  7. #7
    Registrierungsdatum
    17.06.2004
    Ort
    Mitteldeutschland
    Beiträge
    5.218

    Standard

    Ich denke auch, der einfache Soldat der nicht die Zeit und / oder das Geld hat um in einer teuren Fechtschule zu lernen konnte sich mangels technischem Verständnisses einfach besser mit nem wuchtigen Breitschwert durch die Gegner "hacken"...

  8. #8
    Boozer Gast

    Standard

    Die normalen Infanteristen wurden aber im Verlauf des 17. und 18. Jhdts. immer weniger mit Schertern/Degen/Säbel etc. ausgerüstet.
    Im Prinzip kann aber gelten: lang und spitz - Zivilwaffe; eher breit und kürzer - Militärzwecke

    Abgesehen davon waren Schiavona und broadsword schon zu dieser Zeit eine Art lebende Fossilien. D. h. das Design ist alt, die Waffe hat sich aber noch länger gehalten. Heute fahren doch auch noch Leute Ford Granada oder Opel Admiral und sind froh und glücklich damit.

    @ captainplanet

    Ein Pallasch ist ein Hiebdegen für die Kavallerie. Ähnlich einem Säbel, nurmit gerader Klinge.

  9. #9
    Registrierungsdatum
    20.08.2002
    Ort
    NRW
    Alter
    53
    Beiträge
    3.244

    Standard

    Hallo zusammen!

    Gaaanz einfache Antwort:

    Breite Klingen = Militärische Nutzung, gleich gut geeignet für Hieb und Stich, auch gegen gepanzerte Gegner gut einsetzbar.

    Schlanke Klingen = Zivile Nutzung, Focus eher auf dem Stich (aber immer noch hiebtauglich, zumindest anfangs), hauptsächlich gegen ungerüstete Gegner effektiv.
    Es wird zuviel erzählt von zu wenig Erlebtem

  10. #10
    Registrierungsdatum
    10.12.2004
    Ort
    Nahe Bonn
    Alter
    44
    Beiträge
    3.741
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Also, zu aller erst sollte man nicht auf die Klingenbreite, sondern auf den Klingenquerschnitt schauen. Oft sind sehr breite Schwerter auch relativ dünn und umgekehrt. Das Gewicht ist in beiden Fällen nahe einem für den jeweiligen Kampfstil relevanten Ideal. Das Argument Rüstung/Waffen ist für diese Zeit eher unwichtig. Im 13. 14. Jahrhundert wurden die Klingen schmaler und spitzer mit höherer Grundstärke um besser auf Schwachstellen der Rüstung arbeiten zu können, aber 200 Jahre später war das keine aktuelle Problematik mehr.

    Ein Basket Hilt Schiavona und ein Rapier der gleichen Zeit lagen Gewichtsmässig nicht weit auseinander. Es geht weniger um "wuchtige" Hiebe oder "bessere" Stiche, sondern mehr um Balance und Fechtweise.

    Ich denke eben, es handelt sich auch zu einem grossen Teil um Mode und gesellschaftliche Einflüsse. Feuerwaffen haben die Hieb und Stich Waffen zweitrangig gemacht, und so konnten sich andere Einflüsse mehr durchsetzten.

    Gruss, Thomas
    Erschrickstu gern / keyn fechten lern

  11. #11
    Registrierungsdatum
    20.08.2002
    Ort
    NRW
    Alter
    53
    Beiträge
    3.244

    Standard

    Hi Thomas!

    Klingenquerschnitt ist natürlich auch ein wichtiger Faktor.
    Es wird zuviel erzählt von zu wenig Erlebtem

  12. #12
    Registrierungsdatum
    13.08.2002
    Ort
    Burgau
    Alter
    45
    Beiträge
    1.738

    Standard

    Genial,

    danke für die Bilder. Ich liebe diese Schwerter...
    http://www.krav-maga-nordschwaben.de
    KRAV MAGA, KICKBOXEN + MMA im Landkreis Günzburg/Bayerisch Schwaben

  13. #13
    Illegal Alien Gast

    Standard

    Ich hab den Link grad nicht zur Hand, aber ein Herr Silver hat Fünfzehnhundertnochwas mal ein Büchlein zu dem Thema geschrieben indem er ausführlich über Rapiere lästert, schreibt sie taugen nur zum Mord aber nicht zum Kriege (oder so ähnlich)

    Meine Meinung: Eine Schlanke Klinge taugt nicht, ich will HACKEN und METZELN, auch Stechen wenn es sein muss, aber ich kann mit so einem pippifaxdingen nix anfangen

  14. #14
    Tengu Gast

    Standard

    @captainplanet

    z.B.: Offiziers-Pallasch Garde du Corps
    Abmessungen: Klingenlänge 949 mm, Gefäßhöhe 146 mm, Klingenbreite 25 mm ; das ovale Mittelschild ist 51 mm hoch. Die Scheide war 997 mm lang.
    Abbildung aus Müller-Braun

    @Illegal Alien

    Sicherlich ok, wenn Du gepanzert durch die Gegend läufst. Ansonsten kann es sein, daß der gerade Stich schneller sitzt als Du zum hacken und metzeln kommst.

    @all
    Danke für die Info´s.

    Gruß

    Tengu

  15. #15
    Tengu Gast

    Standard Eine schöne Seite

    Hi Kollegen,

    in diesem Zusammenhang habe ich eine schöne Seite gefunden, welche die meisten sicherlich schon kennen werden:

    http://www.lart-pour-lart.de/gallery/album10
    Gruß

    Tengu

Seite 1 von 2 12 LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •