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Thema: Karate-Innere Kampfkunst?

  1. #1
    Registrierungsdatum
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    Netherlands, beyonde the dyke
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    Standard Karate-Innere Kampfkunst?

    Ich habe mich vorgestern mit meinem Tai Chi Lehrer unterhalten.
    Er sagte, auf einem Karate Lehrgang hätte er vor Jahren mal einen Meister namens Ochi kennengelernt.
    Dieser hätte ihm dann nen Zuki ganz ordentlich auf die Brust gepfeffert, so dass er schön durch die Luft geflogen ist.
    Das war bis dahin nichts neues, weil sein damaliger Sensei das zwei mal die Woche mit ihm gemacht hatte.
    Das Bemerkenswerte war jedoch, dass er an der Auftreffläche diesesmal keinerlei Schmerzen hatte. Es blieb noch nicht einmals ein blauer Fleck oder auch nur eine Rötung.
    Aus unserer Tai Chi erfahrung kamen wir deshalb zu dem Schluss, dass da wohl mit Chi (oder wie auch immer andere Leute es nennen wollen) gearbeitet wurde und das führte uns zur absoluten Skandal These:

    Karate, also diese doch recht harte und steife Disziplin mutiert irgendwann in der Meisterstufe zur weichen, inneren Kampfkunst.

    Um zahlreiche Statements gerade derer, die schon mal mit Karate Großmeistern zu tun hatten wird gebeten.

    CU
    Lamiech

  2. #2
    DieKlette Gast

    Lightbulb ...

    Hy Lamiech,
    der Herr Ochi heißt zufällig Shihan(Großmeister) Hideo Ochi 8.Dan und ist Bundestrainer des DJKB.
    Und es stimmt. Karate sollte im Laufe der Entwicklung zu einer inneren Kampfkunst werden. Die statischen Techniken der Grundschule werden dann zu flüssigen weichen Kampftechniken die mit Ki gestoßen werden.
    Bestes Beispiel ist auch Hideo Ochi. Er ist auch der Mann, der beim Training in seinem Keller ein Makiwara um 5 Meter verrückt hat .
    Wie in vielen Kung Fu Stilen gibt es auch im Karate das Nachgeben und Fühlen (Kakie pendant zu Chi Sao).
    Ich kenne z. B. einen Sensei der unterrichtet Tai Chi und Karate. Er sagt, dass Tai Chi ein Bestandteil von Karate ist.

    Mit Respekt

    Oss

    Julian

  3. #3
    Sebastian Gast

    Standard

    Also mein Sensei sagt immer, wenn wir uns zu wenig anstrengen. "Ein bisschen mehr Eifer hier, wir machen doch kein Tai Chi"

    Aber ich denke, bei Shihan Ochi ist er an einen der besten und erfahrensten Karatemeister Europas, vielleicht sogar weltweit geraten, bei dem ich auch schon Lehrgänge besuchen durfte

    Er hat auf jeden Fall die 100%e Kontrolle über seinen Körper und kann seine Kraft, sein Kime perfekt kontrollieren und einsetzen. Ich denke, in diesem einen Beispiel, dass du genannt hast, hatte er es nicht darauf angelegt, sein Gegenüber zu verletzen. Somit der weiche Aufschlag

    Aber er kann mehr...wie Klette schon sagte

  4. #4
    Feliz Gast

    Standard Wie innen, so außen

    Karate ist nicht in allen Schulen eine harte und steife Disziplin. Die Grundschule im Kihon ist anfangs wohl immer schematisch und eckig, bis die Basistechniken und -prinzipien eingefleischt sind, aber wer schnell, fließend und elegant Kämpfen will, sollte auch weich werden können.

    Am effektivsten scheint es mir, wenn man beide Seiten trainiert und beherrscht, die harte und die weiche. Immer nur Hau-Drauf-Training mit Vollkontakt führt eher zu Abstumpfung, aber nicht unbedingt zur Meisterschaft.
    Wenn immer nur das Angreifen trainiert wird, kann man schnell selbst zum Angreifer-Typ werden, der in allen Menschen Gegner sieht.
    Karate sollte Gewalt stoppen, nicht erzeugen.

    Der Sensei, bei dem ich lerne - Helmut Queckenstedt - hat Aikido und Karate in Japan studiert, u.a. beim Nachfolger des Aikido-Begründers M. Ueshiba.
    Wir trainieren immer beide Seiten (rechts und links / oben und unten / schnell und langsam / hart und weich / offensiv und defensiv / Widerstand und Nachgiebigkeit ) zu jeweils gleichen Anteilen.

    Der fliessende Wechsel zwischen den Extremen ist wichtig. Beide Seiten sollen genau studiert werden. Erst durch die Fähigkeit zum ständigen Wechsel wird man flexibel - und dann erst kann man alle Situationen meistern.
    Bleibt man zu lange auf einer Seite, verliert man das Gleichgewicht.... physisch wie psychisch.

    Ebenso wird gelehrt, das Kämpfen nur zur Hälfte ein Körpertraining ist - ohne ein inneres, geistiges Training (bei uns Zazen + Hoza) gibt es keine Meisterstufe. Der Weg zum Beherrschen einer Kampfkunst ist somit immer auch ein Kampf mit sich selbst.

    Dieses ist auch eine Konsequenz der yin/yang-Philosophie.
    Alles im Universum hat zwei Seiten.
    Auch jeder Kampfprozess hat immer zwei Pole. Angriff und Abwehr - innen und aussen - Du und ich.

    So merkwürdig oder paradox es vielleicht für manche Kämpfer klingen mag, aber das Training von Mitgefühl für den Kampfpartner ist für mich zentral im Karate verankert.
    Natürlich muss man auch Aggressionsenergien freisetzen können, aber wer diese nicht gefühlvoll beherrschen lernt, verliert seinen bewussten Geist und kann die Energie nicht mehr kontrollieren. Körperkontrolle und Geistkontrolle bedingen einander.

    Meisterschaft beinhaltet die Fähigkeit zu Hingabe, Gutheit und Würde.
    Meisterschaft bedeutet, nicht mehr kämpfen zu müssen.

  5. #5
    Goshinsatori Gast

    Thumbs up ...

    Hi,

    Karate ist anfangs hart und abgehakt, gerade in der Grundschule. Dann werden die Bewegungen runder, flexibler, weicher und sagen wir mal SV-TAUGLICH.

    @Karate-Kid
    Die Aussage deines Lehrers kann ich nicht verstehen.
    TAI-CHI-CHUAN ist eine sehr effektive Methode zu kämpfen.
    Dein Lehrer wertet TCC wohl eher abwertend!!!

  6. #6
    Sebastian Gast

    Standard

    ja offensichtlich.

    Nein, also er ist nicht abwertend darüber, nur verbindet er Tai Chi mit sanften, langsamen nicht anstrengenden Bewegungen, was wir im Karate absolut anders machen

  7. #7
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    Standard

    @Karate Kid:

    Na dann soll er mal zu meinem sanften Lehrer kommen.
    Der wird ihm dann schon zeigen, wo man sich beim Tai Chi nicht anstrengt (oder evtl. doch)

    CU
    Lamiech

  8. #8
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    Standard

    hihihihihi, hier mal um ein wenig Schwung in diesen ekelhaft harmonischen Thread zu bringen:

    http://www.kampfkunst-board.de/kampf...&threadid=2376



    CU
    Lamiech

  9. #9
    Sebastian Gast

    Standard

    hehe,

    ich hab nie was gegen Tai Chi gesagt, dass war nur mein Kata-Trainier, selbst schon deutscher Vizemeister in verschiedenen Disziplinen gewesen (Kumite, Kata, Mannschaft,...)

  10. #10
    Goshinsatori Gast

    Thumbs up hehe...

    HI Kid,

    herlichen glückwunsch dafür, dass dein Lehrer schon Meister und Vizemeister in verschiedenen Disziplinen war.
    Was hat das mit der Sache zu tun ?

    Er urteilt über TaiChiChuan und kennt es nichtmal richtig und zieht seine Schüler damit rein. Er verwechselt das glaub ich mit dieser Hausfrauen-Gynastik.
    Aber richtiges TaiChiChuan, glaub mir, danach bist du fertig.....
    Abgesehen davon ist es sehr effetiv....

  11. #11
    weudl Gast

    Standard

    Derartige Effekte sind weniger ein Ergebnis von mystischen oder paranormalen Fähigkeiten, sondern sind lediglich auf eine Umstellung der Körperspannung zurückzuführen. Diese Entwicklung erfolgt mehr oder minder schnell mit dem Training. Sie kann aber durch gezieltes Training stark beschleunigt werden.

    Anders würde die Sache ausschauen, wenn der Erzielung dieser Wirkung kein Körperkontakt vorangegangen ist. Hierbei wäre eine mentale Beeinflusung des Gegners erforderlich und dies wäre dann doch schon eine recht tiefe Ebene...

    Chi ist natürlich immer mit dabei, da gemäß der Chi-Theorie ein Leben ohne Chi nicht möglich ist...

  12. #12
    DieKlette Gast

    Talking Ihr denkt zu kompliziert...

    Leute seit doch mal ein wenig toleranter. Die Äußerung von KarateKids Sensei war doch sicher nur scherzhafter Art. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er das ernst gemeint hat. Und wahrscheinlich bezog er sich wirklich auf dieses witzlose "Fitness" Tai Chi.

    Mit Respekt

    Oss

    Julian

  13. #13
    Katsumoto Gast

    Standard

    Hirokazu Kanazawa, ein Großmeister des Shotokan-Ryu betreibt & lehrt seit Jahren intensiv Tai Chi und ist der Meinung, dass es zwar nicht zwingend zu Karate-Do gehört, sich aber wunderbar damit ergänzt, bzw eine hilfreiche Bereicherung ist.
    Ich bin zwar nicht in der JKA, war aber vor ca 3 oder 4 Jahern mal bei einem Lehrgang mit H.Ochi in Calw. Gefiel mir nicht so sehr. Es war zwar toll, dass sehr hart trainiert wurde und auch der Trainingsaufbau war super; aber ich habe auf dem Lehrgang irgendwie nichts gelernt. Ochi hat eigentlich nur Kommandos gegeben und nichts erklärt, erläutert oder vorgemacht.

  14. #14
    hyxlom Gast

    Standard

    Sag mal Julian, wo in Münster trainierst Du ?

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