Also "Asien" ist nicht gleich "Asien".
Ich würde eher Indien und China als die Geburtsstätte der systematischen Kampfkunstschulung betrachten - Insbesondere China, als grösstes und über die längste Zeit erhaltenes Imperium.
Ein grosser Staat begünstigt die interne Kommunikation der Bevölkerung. Die Armeen, für die die Kampfkünste primär entwickelt wurden, sorgten auch für rege Anwendung.
Dazu gab es in China eine interessante Geschichte politischer Umwälzungen, die die Entwicklung und Adaption waffenloser Kampfsysteme stark begünstigten und die legendären Shaolin Klöster waren praktisch die "offizielle" Bezugsquelle für ein paar der abgefahrensten Kampftechniken, die man so kennen kann.
So etwas gab es in Europa zu der Zeit nicht, es war halt nicht einheitlich organisiert. Die entwickelten Kampfkunstsysteme blieben in der "Familie" wobei man leider nicht sagen kann, was es für tolle Sachen gegeben hat.
Eine relativ "isolierte" Entwicklung der Kampfkunst sagt nichts über die Qualität aus. Das Chen Taijiquan ist z.b. relativ isoliert in China entwickelt worden.
Ich gehe einfach mal davon aus, dass jedes Gebiet seinen eigenen "Stil" hatte, welcher zum Überleben nötig war. Ein Standard wurde in Mitteleuropa aber erst ab dem 12. Jahrhundert eingerichtet. Die bekanntesten Systeme der Art waren für Waffen ausgelegt.
Einige Theorien sagen, dass die griechischen und ägyptischen Kampfkünste die Wurzel waren, und dann erst nach Indien, und dann nach China gelangten. Allerdings kann das mangels Aufzeichnungen nicht belegt werden. Die Referenzen aus Hieroglyphen und griechischer Kunst sind allerdings interessant genug, um zumindest eine Vermutung zu begründen - und zwar für primär unbewaffnete Kampfkünste.
Gruss, Thomas
Erschrickstu gern / keyn fechten lern