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Thema: Frage zum Karate

  1. #1
    klon Gast

    Question Frage zum Karate

    Hab gelesen, dass die Energie im Karate aus dem Bauch kommt. wie is'n das zu verstehn??? schlagen die sich die bäuche aneinander oder was?? vielleicht kann mir das einer erklären
    :warning:

  2. #2
    DieKlette Gast

    Standard Ki

    Hy klon,
    wenn wir von Energie sprechen, dann meinen wir nicht Kraft sondern den inneren Ki Fluss. Das hat mit rein körperlichr Kraft nichts zu tun.

    Mit Respekt

    Oss

    Julian

  3. #3
    Dojokun Gast

    Talking Frage zum Karate

    Das ist Sumo, wo man mit den Bäuchen aneinanderklatscht...




    Nee, Spaß beiseite! :warning:

    Die Energie soll aus dem Hara kommen....
    Ist ein sehr komplexes Thema.
    Und weitere Trainingsmethoden entwickeln Kraft aus dem "Bauch".

    In welchem Zusammanhang hast Du das denn gehört?
    Ich denke, dann kann ich Dir eine kürzere Antwort geben

    Oss

    Dojokun

  4. #4
    weudl Gast

    Standard

    Hi,

    "Energie aus dem Bauch" kann zweierlei bedeuten.

    Einerseits wird dabei das Zentrum des Ki (Chi) gemeint, welches sich gemäß chinesischer und japanischer Denkweise knapp unterhalb des Nabels in Körpermitte befinden soll (Tanden oder Dantian). Durch spezielle Übungen soll es möglich sein, dieses Zentrum zu stärken und die darin gespeicherte Energie durch den Körper zu lenken.

    Andererseits kann dies ganz einfach auch nur bedeuten, dass die Kraft der Technik nicht durch die Muskulatur der Gliedmaßen sondern durch eine Rotation oder Translation des Körperschwerpunktes ("Bauch") erzeugt wird.

  5. #5
    Michael Kann Gast

    Standard

    Auf Okinawa trainiert man das s.g. "Verwurzeln" mit dem Boden ... es wird dort ähnlich beschrieben wie Weudl es schon gemacht hat ... das bedeutet, zumindestens habe ich es so verstanden, dass man seinen Körperschwerpunkt so zu sagen in die Erde versenkt und damit noch schwerer steht ... man eigentlich nicht "umzuwerfen" ist und damit die ausgeführten Techniken (die auf Okinawa meist etwas grober geführt werden als im jap. kreierten Karate und meist auch aus wesentlich höheren Positionen ausgeführt werden, was das absenken des Körperschwerpunktes als noch "unglaublicher" da stehen läßt) härter machen.

    Zum Ki (Chi) Training gehören dort oftmals auch Übungen, wie hohe, ans übermenschliche denken lassende Übungen, wie z.B.

    - unter eiskalten Wasserfällen trainieren (wer das schon einmal gemacht hat, bei mir hatte das Wasser immerhin noch 9 Grad, meint es haut ihm jemand Backsteine permanent übern Schädel, was dann durch das Zähneklappern kompensiert wird )
    - im Schnee barfuß und Oberkörper frei trainieren
    - extremste Schläge und Tritte gegen den Körper und Gliedmaßen
    - Schläge und Tritte mit dem blanken Füßen/Fäusten gegen Betonwände, Stahlträger usw. zur Abhärtung
    - Atemübungen bei denen der Bauch und seine Muskulatur extremste Formen annehmen usw. usf.

    Manchmal wirklich unglaubliche Dinge ...
    Aber vorsicht!
    Hart aber Herzlich!
    Zu Spätfolgen und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker!
    Zum ansehen und n paar Übungen machen ... voll i.O.

    Gruß
    Mike

  6. #6
    Deshi Gast

    Standard

    @Michael Kann


    die ausgeführten Techniken (die auf Okinawa meist etwas grober geführt werden als im jap. kreierten Karate

    Kannst DU das mal näher erleutern?


    Deshi

  7. #7
    Michael Kann Gast

    Standard

    Man achtet im Karate jap. Prägung auf präzise geführte Techniken ... oftmals unter in Kauf nahme der dabei verloren gehenden Härte ... auf Okinawa gibt es heute ebenfalls solche Strömungen ... viele verweigern sich aber klar gegen "Schönheit" auf Kosten von "Effizienz".

    Die meisten auf Okinawa tätigen Te-Meister grenzen sich total gegen japanisches Karate ab ... vermeiden sogar den Begriff Karate zu nutzen. Dort sind es ehr Okinawa-Te oder Kempo Schulen! Karate hat sich dort als Begriff meist nur in Standortnähe (amerikanischer Basen) gehalten.

    Das eine mag das andere nicht ausschließen, doch habe ich selbst eher "boxende" und "muay-thai" ähnlich geführte Tritte von den Herren erlebt. Auch die Kraftübungen (entgegen der westlichen Sportmedizin ... ) waren vom feinsten ... glaube Norbert Schiffer hat diese sogar einmal in einem seiner Journale abgebildet.

    Was mir am meisten aufgefallen ist, ist die Tatsache, das dort eigentlich nie tief gestanden wird! Dies ist übrigens häufig in Amerika auch der Fall. Dort sieht Shotokan meist auch anders aus als in good old germany!

    Gruß
    Mike

  8. #8
    xyto Gast

    Standard tiefe stände

    Die tiefen Stände des Shotokan Karate wurden meines Wissens nach erst in diesem Jahrhundert von Funakoshis' Sohn "entwickelt" und von der JKA übernommen.
    Auf Abbildungen in Funakoshis Büchern ist zu erkennen, dass er selbst es wohl anders gelernt und gelehrt hat.

    In anderen Stilen, wie beispielsweise Goju oder Shito Ryu nehmen die höheren Stände auch heute noch eine bedeutendere Rolle ein und wirken körperfreundlicher (z.B.: Sanchin Dachi, Shiko Dachi)

  9. #9
    Michael Kann Gast

    Standard

    Bin da ganz Deiner Meinung ... Problem is nur, dass hier die Mehrzahl Shotokan betreibt! Und denen wurde es anders eingeimpft ...

    Gruß
    Mike

  10. #10
    weudl Gast

    Standard

    Hi,

    @Mike
    die Sache mit dem Verwurzeln ist sehr wichtig. Ich habe eine Übung hierfür vor kurzem gepostet. Man drückt hierbei aus unterschiedlichsten Distanzen und Stellungen und mit den unterschiedlichsten Techniken gegen einen unbeweglichen Körper (Wand, Baum,...) ohne sich aber dagegen zu lehnen. Das Entscheidende ist, dass man hierbei den Kraftfluss im Körper spürt und ihn gezielt in die richtige Richtung (=in den Boden) lenkt.

    Eine weitere wichtige Übung ist das "Schwermachen" des Körpers. Auch dies bedarf bei einem "normal verspannten" Mitteleuropäer natürlich einiger Übung, man kann dies aber durch gezielte Entspannungsübungen ohne Probleme bewältigen.

    Bei der Umsetzung dieser beiden Übungen in der Kampflkunst hat der Gegner das Gefühl gegen eine Wand zu rennen, selbst wenn man nur eine langsame, weiche Technik ausführt. Hinter diesem Effekt stecken aber keine mystischen Kräfte sondern schlicht und einfach eine korrektere Körperspannung.

    Ob die von Dir geposteten "Ki-Übungen" tatsächlich den Ki-Fluss fördern, weiß ich nicht. Allerdings hatte ich nach dem Wasserfall noch stundenlang Kopfschmerzen

  11. #11
    karlo Gast

    Standard

    @weudl

    die Übungen werd ich mal ausprobieren

    @all

    Hat sonst noch wer ein paar gute Übungen auf Lager? Oder einen Buchtip?

    Gruß

    karlo

  12. #12
    Michael Kann Gast

    Standard

    @weudl

    Allerdings hatte ich nach dem Wasserfall noch stundenlang Kopfschmerzen

    Ich auch!

    Gruß
    Mike

  13. #13
    Dojokun Gast

    Talking Frage zum Karate

    Ich empfehle die Ki-Bücher von Koichi Tohei!

    Entgegen der japanischen Ausdrucksweise habe ich mal den Vornamen zuerst genannt, damit man die Bücher leichter findet

    Ich habe damit meine Ki-Erfahrungen aus dem Aikido vertiefen können.
    Aber ohne sehr viel Übung geht gar nichts...


    Oss

    Dojokun

  14. #14
    weudl Gast

    Standard

    Hi,

    @Dojokun
    Die Bücher von Tohei haben mich auch sehr geprägt (vor allem Kiatsu) und ich kann sie wärmstens empfehlen. Allerdings sind sie doch recht theoretisch gehalten und es ist nicht einfach, die darin beschriebenen "Gefühle" nachzuempfinden.

    @Karlo
    Eine weitere sehr empfehlenswerte Übung, wenn nicht sogar DIE Chi-Übung schlechthin ist das Jianshen Zhuang aus dem Yi Chuan (chin. Ursprung des jap. Tai Ki Ken von Sawai). Auf deutsch wird diese Übung meist als "Baum halten" bezeichnet und sie findet sich auch in vielen Qi Gong und Tai Chi Schulen wieder.

    Äußerlich betrachtet scheint diese Übung sehr banal. Man steht einfach schulterbreit mit aufrechtem Oberkörper. Die Arme werden ca. in Brust/Schulterhöhe gehalten, wie wenn man einen Baum umklammern würde. In dieser Stellung verharrt man so lange man will. Empfehlenswert wären am Anfang 5 Minuten, die man bei etwas mehr Routine auf 30 bis sogar 60 Minuten ausdehnen kann.

    Durch diese Übung wird man zu einem ganz anderen Körpergefühl "gezwungen". Man sollte sich im Anschluss daran nur langsam bewegen und man sollte versuchen, das Gefühl der Übung in die Bewegung mitzunehmen. Ich will jetzt nicht mehr darüber sagen, weil ich nicht weiß wie jeder einzelne auf diese Übung reagiert. Ich stehe aber natürlich für weitere Detailfragen (auf per PN) gerne zur Vefügung.

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