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Thema: Verkommt das traditionelle Karate??

  1. #16
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    Hallo Goshinsatori,

    öhh, nee, ich sehe es nicht so.

    Karate wurde in der Tat umdesigned, um dem japanischen Markt und der japanischen Mentalität gerecht zu werden.
    Das heißt aber nicht, daß die Wurzeln dabei vernichtet wurden.

    Es ist heutzutage sogar relativ easy, einen budo-orientieren Lehrer zu finden. Wenn Funakoshi nicht gewesen wäre, sähe das wohl anders aus, oder?

    Sportkarate, und wie das alles heißt, bietet einen idealen Einstieg in die Budo-Welt. Wer beim Sport bleibt, wird früher oder später aufhören. Längere Zeit, über Jahrzehnte, wird sich nur jemand damit beschäftigen, wenn er einen tieferen Sinn sucht.

    Aber dazu muß einem erst einmal die Möglichkeit geboten werden.

    Tschüssi
    Ike

  2. #17
    Goshinsatori Gast

    Thumbs up ja, stimmt.

    HI CeKaVau

    ja, soweit stimmt daß. Wer hätte heute schon groß was von Karate gehört, wäre Funakoshi nicht gewesen.
    Soweit sehe ich daß ja ein. Die These sagt ja nicht, daß Funakoshi was falsch gemacht hat.
    Bloß ist nicht der eigentliche Sinn des Okinawa-Te verlorengegangen ?
    Vielleicht nicht während der Zeit von Funakoshi, aber danach.

    Ein ähnliches Beispiel finden wir doch heute auch.
    Budo interessiert nicht mehr wirklich. Heute muß es TAEBO oder ähnliches sein, damit die Gesellschaft glücklich wird. Dafür kann oft der Lehrer nichts, sondern die Gesellschaft fordert ein solches "Training". Plus die Versuchung, Kohle zu scheffeln.

    In einem Punkt muß ich dir widersprechen.
    Es gibt meiner Meinung nach sehr wenige Lehrer, die wirklich noch Budo und Bushido unterrichten und die den Sinn der Kampfkunst wirklich sehen.

  3. #18
    Dojokun Gast

    Post Verkommt das traditionelle Karate??

    @ Goishinsatori

    Ich muss Dir bedingt zustimmen.
    Viele wissen nicht, dass das heutige Karate mit dem, was Funakoshi Gichin unterrichtet hat, eigentlich nichts mehr zu tun hat.
    Unser Konzept des japanischen Karate (besonders des Shotokan) wurde von Funakoshi Yoshitaka (Gigo) beeinflußt, der stark nationalistisch eingestellt war und Karate den Streitkräftenund der japanischen Öffentlichkeit angepaßt hat.
    Falls das jemanden interessiert, kann ich gern mehr zu diesem Thema posten.

    Aber:
    Diejenigen Instructoren, die ich persönlich als Meister bezeichnen würde, haben der eigentlich pervertierten Kunst wieder die Möglichkeit der geistigen Übung und die Rückkehr zu den Idealen, die auf Okinawa maßgeblich sind, ermöglicht.



    @ Jibaku

    So kann man das auch sehen...

    Aber:

    Ich betreibe Karate(-Dô), und somit kann ich damit halt nichts anfangen.
    Und, sage mir, was Du möchtest, der Geist des Karate geht dadurch absolut den Bach runter!!


    Und noch etwas zum DKV:

    Verschiedene Stilrichtungen vereinen ist schon in Ordnung. Aber:

    Bei schwindenden Mitgliederzahlen muss halt was her, das die Kasen füllt.....
    Aber das muss ich doch nicht unterstützen, oder??!!


    Selbstverständlich gibt es in meinem Verband auch Dinge, die mir nicht ganz so gefallen, aber wenn solche Strömungen Einzug halten würden, wäre ich definitiv nicht mehr dabei!



    Oss


    Dojokun

  4. #19
    Sven K. Gast

    Standard

    Moin Alle

    Ein Verband sollte versuchen gut zu arbeiten, dann schliessen
    sich auch wieder mehr Vereine an und dadurch auch wieder
    mehr Mitglieder.
    Eventuell etwas platt aber meiner Meinung nach ist es das.

  5. #20
    Goshinsatori Gast

    Thumbs up wo ist der SINN ?

    HI,

    da kommt mir aber die Frage nach dem Sinn der Verbände.
    Budo bedeutet Leben, Giri und absolute hingabe.
    Dazu brauche ich keinen Verband.
    Wozu dient der Verband ?
    Damit er Lehrgänge anbieten kann ? Um Geld zu verdienen oder wofür ?

    Wenn ihr Kampfkunst lernen wollt, sucht euch einen Meister, keinen Verband.
    Sucht euch auch keinen Sportverein, bei dem 100 Leute in der Halle gemeinsam Gedan-Barai üben. Das ist nicht Kampfkunst, das ist Sport und Massenabfertigung.

  6. #21
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    Hallo,
    ich betreibe ebenfalls Karate-Do. Jedoch hat Jibaku völlig recht, auch ich finde nichts verwerfliches daran wenn der DKV solche Sachen anbietet. Letztendlich gehen doch nur die Leute dort hin, die Spaß daran haben. Ist doch o.k., oder??
    Man muß sich ja nicht gleich weil ein Verband so etwas anbietet damit identifizieren.
    Ich habe letztendlich auch SPASS am Karate-Do, deswegen folge ich auch dieser Richtung. Ohne Spaß an dieser Sache würde ich es bestimmt nicht tun.

    @Karate-Kid
    Dir wird schlecht bei Sportkarate ????
    In einem Deiner Postings hast Du erwähnt, daß Du Dein erstes Turnier besuchst und hast nach Ratschlägen gefragt.
    Ist das kein Sportkarate?? Hoffentlich hast Du Dich nicht übergeben, wenn Dir dabei so übel wird.
    Etwas verdammen und vorschnell verurteilen ist einfach, jedoch Akzeptanz gegenüber Neuem und unbekanntem zeigen ist schwer.
    Gruß
    Hans-Jürgen

  7. #22
    Goshinsatori Gast

    Thumbs up ..

    HI Wankan,

    ich weiß was du meinst, aber das was zu kritisieren ist, ist nicht, daß man das als DKV anbieten kann, sondern das man den Leuten das auch als BUDO verkauft.
    Hier findet ein Verrat an den Werten statt.
    Es ist Sport und Spaß, dann soll man das auch so verkaufen und nicht Traditionen in den Schmutz ziehen.

  8. #23
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    Hallo "Krone des Königs"

    Auweiha, ich glaube, für dieses Statement werden Dich die meisten zerfleischen.

    Bekanntermaßen haben ja haufenweise Kampfkunstmeister mit Bestimmheit verlauten lassen, daß Karatetraining immer todernst zu betreiben ist.

    Irgendwo stehe ich da wohl in der Mitte.

    Den DKV finde ich schon deshalb gut, weil es alle zwei Monate jede Menge zu lachen gibt. Immer genau dann, wenn die DKV-Zeitung 'rauskommt.
    Das gibt immer jede Menge guten Stoff für die Galerie meiner HP.

    Ich finde den DKV auch gut, weil er mir billig Zugang zu Kampfkunstmeistern verschafft. Welcher andere deutsche Verband kann da schon mithalten?

    Natürlich kann man auch wochenendeweise herumhüpfen oder sonstige Wettkampfvorbereitungslehrgänge abklappern. Man kann es aber auch lassen und zu richtigen Karatelehrgängen gehen.

    Gut finde ich, daß jedem einzelnen in dieser Entscheidung die freie Wahl gelassen wird.

    Tschüssi
    Ike

  9. #24
    Sabine Gast

    Exclamation

    Ist die Frage nach Tradition oder Nicht-Tradition irrational? Artet doch im schier Unendlichen aus!

    Im Grunde versucht doch jeder Verband Mitglieder auf irgendeine Art und Weise anzuwerben?!

  10. #25
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    Hallo Goshinsatori,

    ich habe das DKV-Handbuch gelesen. Das kriegt man als Dojo-leiter.

    Da steht drin:
    Karate ... ist eine Kampfkunst, in der alle (!?!?) Gliedmaßen zu Angriffen und zur Verteidigung eingesetzt werden. Ziel des Karate ist es, in der körperlichen und geistigen Auseinandersetzung mit dieser Kampfkunst, unter Achtung des sportlichen Gegners, die Persönlichkeit zu entfalten."

    Von Budo steht da gar nicht. Der DKV ist, und war schon immer, hauptsächlich eine Wettkampforganisation.

    Darum geht es ja auch gar nicht. Obwohl ich im DKV bin, kann ich locker auf den ganzen Wettkampfkram (scheißen hätte ich beinahe gesagt) und mir richtige Meister suchen.

    Einige davon haben bereits eine Wettkampfkariere (habe ich das richtig geschrieben?) hinter sich. Man kann also auch über diesen Weg zum Budo finden.
    Es ist ein Umweg, aber ohne wären sie nie zum Budo gekommen und ich würde dumm aus der Wäsche kucken.

    Tschüssi
    Ike

  11. #26
    Jibaku Gast

    Standard

    Hallo Djookun,

    auch ich sehe mich eher im Do Lager, wenn auch mit einer starken Jutsuprägung was für mich heißt nicht Sport sondern die ursprüngliche kriegerische Anwendung mit dem Korrektiv des Do sind für mich interessant!
    Für meine Budoprägung ist der Verband allerdings völlig unerheblich solange er mir nicht Steine in den Weg legt.
    Maßgeblich ist auf der einen Seite das Verhältnis zu meinem direkten Lehrer und die Möglichkeit auf Lehrgängen von Lehrern zu lernen die ich für meinen Weg als "wegweisend" erachte und auf der anderen Seite die Möglichkeit mein Verständnis von Karate an meine Schüler weiterzugeben.
    Beides ermöglicht mir mein Verband und fördert mich in Teilen darin sogar!
    So wie er der Hausfrau oder jedem Interessierten "XYrobics" ermöglicht und den Leistungsorientierten Wettkämpfer fördert.
    Ich sehe da kein Problem!
    Nach klassischem Budoverständnis ist der Verband für eine Wegschulung viel zu weit entfernt das Lehrer-Schülerverhältnis ist ausschlaggebend.
    Ich glaube aber auch, daß Dinge wie Trainingslehre, Gesundheitsorientierung, Pädagogik, SV und eben auch Fitness und Erleben Dinge sind, die in unserer Gesellschafft von Interesse sind und Budo heißt gerade nicht sich von diesen abzuwenden sondern seinen "Weg" eben auch in der Realität und nicht ausschließlich in einer von philosophisch/historisch Schwärmereien verklärten Welt zu gehen.
    Die meisten der o.g. genannnten Schlagworte kommen im Karate sogar vor, wenn auch mit anderen Fachtermini denoch sollte man sich von modernen Entwicklungen nicht abkoppeln, denn "die Zeiten ändern sich, also müssen sich auch die Kampfkünmste ändern!"
    Den "Modernisten" ist es meist völlig egal, was die Traditionalisten tun, meist sind sie sogar interessiert und aufgeschlossen, ich verstehe nicht, warum gerade die, die sich Charakterbildung auf die Fahnen geschrieben haben immer die Götze der Intoleranz anbeten...?

    Und noch einmal der Vorwurf "Kasse machen zu wollen" lässt mich nur müde lächeln, denn natürlich sind Heutzutage Geldmittel notwendig (Von denen im Bereich der Meinungsbildung und politischen Arbeit ebenso auch verbandsfreie Traditionalisten profitieren...!) dennoch sehe ich die größte Vermarktungsoffensive, die gleichzeitig auch am professionellsten betrieben wird im Bereich klassisches Karate.
    Es scheinen halt einige gerade das als Markt entdeckt zu haben....

    @Goshinsatori

    Ich will hoffen, daß es möglichst wenig Lehrer gibt die sich dem Bushido (Im klassischen Sinne) verschrieben haben.
    Es gibt sicher wenig Ideologien die sosehr die Aufgabe der eigenen moralischen Kontrolle zu Gunsten einer Unterwerfungspflicht, propagieren wie diese!

    Die Hinwendung des Karate zum Gendai Budo wirft mit Sicherheit die Schwierigkeit auf die ergebnisorientierten (Ergebnis = toter Gegner) Werte der Tradition Okinawas in das System zu integrieren, gleiches gilt ebenso für alle Koryu Bujutsu Systeme Japans die sich dem Gendai Budo zugewand haben.
    Will man beides bewahren ist es immer eine Gratwanderung.
    Insofern stimme ich Dir bedingt zu, die alten Traditionen, auch Okinawas, sind durch diese Entwicklung in Gefahr (oder sind es schon) zu verkommen.
    Geändert von Jibaku (27-06-2002 um 10:17 Uhr)

  12. #27
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    @Goshinsatoris These:
    Das stimmt wohl, aber deswegen wurde das ganze ja auch modifiziert von Funakoshi. Es wird mancherlei Orts auch noch Quanfa-lastigeres Karate unterrichtet, z.B. Werner Linds Shotokan Kempo Karate aus dem BSK. Hier wird weitestgehend die versportlichte Komponente Funakoshis herausgenommen.

    Außerdem finde ich schon, dass auch Karate mit der Zeit gehen muss. Es immer wie am ersten Tage zu belassen, hieße Stagnation und Stagnation ist der Tot.

    mfg,
    Luggage
    Geändert von Luggage (27-06-2002 um 10:32 Uhr)

  13. #28
    Goshinsatori Gast

    Thumbs up Werbung

    HI,

    @CeKaVau
    Was in diesen Dingen für Dojoleiter drin steht ist wohl egal.
    Ich selbst habe bei der 20 Jahre DKV Freier in Ravensburg
    eine Werbung in der Hand gehalten. Da stand ganz groß BUDO drauf. Gut ist schon ein bissl her, aber trotzdem......

  14. #29
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    Hallo Goshinsatori,

    echt?

    Na jetzt weiß ich wenigstens warum noch nie dort war und auch nie hingehen werde.

    Tschüssi
    Ike

  15. #30
    Dojokun Gast

    Post Verkommt das traditionelle Karate??

    Nachdem nun einige Argumente ausgetauscht sind, möchte ich die Diskussion um eine Frage erweitern:


    Wer von Euch hat dergleichen ausprobiert und wer praktiziert es?

    Oder für die anderen:

    Warum nicht??

    Kurz zu mir:

    Ich habe mehrfach Vorführungen gesehen und, wie gesagt, in der Muckiebude bereits einige Male Teile des Training durch das Fenster des Kursraumes gesehen.

    Ich habe es nicht mitgemacht, da
    a) ich davon nichts halte
    b) der Trainer ungenügend ausgebildet ist (was kein Einzelfall ist)
    c) ich mir eindeutig BUDO auf die Fahne geschrieben habe
    d) es mir nichts bringt, da ich meine Schwerpunkte anders lege


    Und noch ein Wort zu Karateverbänden:

    Der DKV sieht sich gern als Dachverband für alle Strömungen im Karate. Gut, vielleicht ist er das auch.

    Ich möchte aber nicht alle Strömungen praktizieren.
    Deshalb wähle ich den Verband mit den Meistern / Instructoren, der meinen Vorstellungen am ehesten entspricht.



    Oss


    Dojokun

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