Ja, aber meinst du, dass man damit kämpfen kann?
Ja, aber meinst du, dass man damit kämpfen kann?
Meiner Meinung nach kann man mit Karate nur schlecht kämpfen, dafür aber sehr gut siegen Daher machen wir bei uns auch kein Jiyu-Kumite mit Karatetechniken, allerdings trainieren wir alle anderen Formen (Sanbon-Kumite, Kihon-Ippon-Kumite, Kaeshi-Ippon-Kumite usw). Aber Jiyu-Kumite trainieren wir nicht, das hat meiner Meinung nach nichts mehr mit Karate zu tun und dazu sind die Karate-Techniken auch nicht geeignet, weil sie zu steif und zu eckig sind.Original geschrieben von Luggage
Ja, aber meinst du, dass man damit kämpfen kann?
Für mich ist das wie mit einem Degen und einem schweren Zweihandschwert. Mit dem Degen kann man gut kämpfen, der ist leicht und wendig und mit dem Zweihandschwert kann ich nur grob reinhauen.
Thomas
Nicht einmal die Realität kann den Glauben ans WT erschüttern!
Hallo Gujeto,
ich muß Dir leider widersprechen. Ich glaube, daß Du ohne Jiyu-Kumite in einer SV-Situation sehr schnell sehr alt aussehen würdest.
Versteh' mich richtig, ich bin nicht der Meinung, daß Jiyu-Kumite auf einen realen Kampf vorbereitet. Aber es ist ein Spiel um Distanz und Timing, daß in keiner anderen Kumiteform derartig vorkommt.
Kihon-Ippon, Kaeshi-Ippon und was weiß ich nicht alles Formen geben jeweils wichtige Teilbereiche eines realen Kampfes wieder. Jiyu-Kumite ist da nicht anders.
Schon auf unerwartete oder gar blödsinnige Angriffe reagieren zu können, lernt man nur da.
Tschüssi
Ike
P.S.: Da fällt mir noch was ein. In der Entwicklung der europäischen Fechtkunst hat der Degen das Zweihandschwert abgelöst. Das sagt doch schon was, oder?
Geändert von CeKaVau (04-07-2002 um 12:23 Uhr)
Ohne das ich etwas gelesen habe, ausser der Überschrift, äussere ich mich zu dem Thema.
Falls mich noch welche kennen, wissen diese auch, dass ich viel von der alten Tradition halte.
Somit macht Shôtôkan-Karate-Dô in meinen Augen folgendes aus:
- Disziplin
- Respekt
- Selbstbeherrschung
- Selbstbewusstsein
- mentales Training
- physisches Training
Ich gehe nun auf die von mir genannten Punkte etwas genauer ein:
1. Diszipilin:
In meinen Augen einer der wichtigsten Punkte. Man lernt zu gehorchen und nicht nur zu widersprechen. Man lernt, wem man zu gehorchen hat und wem nicht! Im realen Leben auserhalb eines Dôjô ist das ähnlich:
Hat man bei der Arbeit einen Chef, so muss man ihm im Grunde vollkommen gehorchen. Es gibt Ausnahmen, ganz klar, aber ich spreche ja vom Allgemeinen.
In der Schule sind es die Lehrer, auf die wir hören müssen!
2. Respekt:
Nach Disziplin ein sehr wichtiger Punkt! Durch das gemeinsame Traning lernt man mit anderen umzugehen und nicht rücksichtslos drauflos zu trainieren. Man spricht doch vieles vorher ab und fragt, ob es so in Ordnung ist. Es fällt einem nicht sofort auf, aber man fragt "niedrigere" und "höhere" Schüler danach.
Im normalen Leben wird man (bzw. ich) auch wesentlich respektvoller. Ich lerne meine Mitmenschen zu respektieren und nicht nur meinen Egoismus durchbringen zu wollen.
3. Selbstbeherrschung:
Bei mir ist es ja so, dass ich die alte Tradition mag. Ich versuche mich auch stark an sie zu halten und gehe Prügeleien aus dem Weg. Es fing damit an, dass bei uns im Training Schimpfwörter wie "Scheisse" o.ä. verboten sind und man bestraft wird, wenn man diese sagt (im günstigsten Falle: 50 Liegestütze auf den Fäusten). Man lernt sich zu beherrschen. So wird man langsam zur alten Tradition geführt und wenn man ausserhalb des Unterrichts noch Bücher liest, die mit der alten Tradition (damals war das Shôtôkan-Karate-Dô noch als Okinawa-Te bekannt) zu tun haben, wird man feststellen, dass man sehr oft versucht diesen Weg zu gehen. Ich mache es jedenfalls und hatte bislang mehr Erfolg damit, als mit Prügeleien. In meinem gesamten Leben habe ich mich noch nie geschlagen.
4. Selbstbewusstsein:
Mein Selbstbewusstsein hat stark zugenommen. Anfangs war ich eher schühctern und ging unsicher durch die Weltgeschichte. Seitdem ich Kampfkunst betreibe merke ich, dass ich vielmehr mache, weil ich weiss, das ich zur allerhöchsten Not, wenn Reden nichts mehr bringt, eine Chance hätte. Ich will sie nicht nutzen müssen, aber ich weiss es das ich könnte. Dies stärkt mein Selbstbewusstsein und ich kann selbstsicherer durch das Leben gehen! Viele Bekannte von mir haben auch diese Erfahrung gemacht!
5. Mentales Training:
Dies ist schwer zu erklären, aber bevor wir den Unterricht beginnen meditieren wir. Danach nochmals. Auf diese Weise (das Meditieren vor dem Unterricht) machen wir unseren Kopf frei um die Lektionen des Karate besser zu verstehen. In dieser Zeit leben wir nur für das Karate und haben nichts anderes im Kopf (obwohl man es teilweise doch hat). Das Meditieren nach dem Unterricht dient dazu, die Lektionen nochmals durchzugehen und zu verstehen, sowie zu verarbeiten. Erst danach ist das mentale Training abgeschlossen.
6. Physiches Training:
Dazu muss ich nicht viel sagen, denn das ist der gesamte Unterricht. Es werden Techniken usw. geschult und dadurch wird der Körper trainiert!
Dies alles ist Karate in meinen Augen!
Vicious
P.S.:
Ich bin 17 Jahre alt und mache Shôtôkan-Karate-Dô seit 4 Jahren und bin 5. Kyu.
Ich wollte dies noch sagen, damit keine Fragen aufkommen diesbezüglich .
Hi,
Karate, Hand aus CHINA, ein System, welches alles bietet, um sich selbst zu verteidigen.
KARATE-DO, der Weg, um die Selbstverteidigung, mit allen abarten zu erlernen. Sehr steinig, sehr hart, ein sehr langer weg, den der Schüler zu gehen hat.
Leider wird heute Karate abgehackt, vereinheitlicht und versportlicht. Das ist nicht Karate und auch nicht Karate-DO.
(könnte sein, das dieses posting mir viele FEINDE macht, aber man gewöhnt sich daran.....)
Hallo,
Zitat von Vicious:
Ohne das ich etwas gelesen habe, ausser der Überschrift, äussere ich mich zu dem Thema.
Zweites Zitat von Vicious:
Ich lerne meine Mitmenschen zu respektieren und nicht nur meinen Egoismus durchbringen zu wollen.
Interessantes Zusammentreffen zweier Sätze.
Tschüssi
Ike
@ Goshinsatori
Nix Feinde machen!!
Ich stimme Dir 100%ig zu!!
Oss
Dojokun
Mach dich locker CeKaVau, erstens ist es in solcherlei Threads völlig legitim, einfach mal flux seine Meinung zum Topic zu posten und zweitens sind deine zwei Zitate doch arg kontextlos.
mfg,
Luggage
Öde! In allen Karate-Boards immer dieses Ideologie Gesülze!
HI Protagonist,
kannst du vielleicht etwas weiter gehen und uns allen deine Meinung kundtun, ohne gleich abwertend alles als gesülze hinzustellen ?
Gerne Diskutieren wir hier, aber du solltest, wenn du schon nur MIST in deinem Profil drinstehen hast, wenigstens deine Meinung POSTEN und damit begründen, warum das gesülze sein soll.
Was du da tust, kann jeder, anonym in einem Forum dumme Beiträge schreiben.
Ich finde diese ganze Ideolgie überzogen!
Gogen Yamagushi war ein religiöser Fanatiker...
Schlimm ist es ganz besonders im Shotokan da wird dauernd von Idealen,Funakoshi und Dojokun rumgesülzt aber die Leute kriegen keinen Uraken mit Kraft hin...
Stop talking... Start rockin...
Verstehst du was ich meine? Der Jutsu- Aspekt fehlt!
Wenn du wirklich hart trainierst und sparrst kommt diese ganze "Charakterschulung" von allein weil du ohne nicht weiterkommst!
Aber das ist schon wieder eine Stilfrage!
HI,
danke, jetzt verstehe ich besser was du meinst.
Wir legen jetzt keinen Unterschied in Karate-Jutsu und Karate-Do, da bei uns eigentlich beides gemacht wird.
Do entwickelt sich nach einer harten Zeit des Trainings von selbst.
Was Shotokan angeht, so kann ich mich auch absolut anschließen, jedenfalls was unsere tollen Verbände in Deutschland und Europa so angeht.
Die Ideologie in den Kampfkünsten ist jedoch nicht abzustreiten.
Durch ständiges hartes training ändert sich der Mensch. Ist jedenfalls meine Erfahrung und Meinung.
Das darf aber mit Fanatismus nichts zu tun haben, sondern mit Menschlichkeit.
Ich möchte mich auch zur ürsprünglichen Frage von Luggage beziehen...
Ich betreibe auch den Shotokan-Stil und auf mich hat das Kihon Training einen etwas kampfentfernten und ineffektiven Eindruck gemacht. Insbesondere ab organgegurt hatte ich das gefühl nicht erheblich mehr zu lernen. Daher habe ich mich auf Kraft und Geschwindigkeit konzentriert(+"Tiefe Stände"). Inzwischen habe ich mir den Shudokan-Stil ein (einziges)mal angeschaut und selbst mittrainiert. Dieser Stil wirkt weniger "verkrampft". Aber genau da habe ich gemerkt, dass man im Shotokan einfach lockerer sein muss. Man staunt, wie gut die Aspekte Kraft und Geschwindigkeit trotzdem sind.
Aüsserst interessant finde ich die für mich ungewöhnlichen Trainingsmethoden wie z.B. Das Einschätzen von Entfernungen, Zeit, Balance, sowie Reflextests und auch Methoden, die in dem Film "Karate-Kid" auftauchen.
Was mich allerdings bisher besonders interessiert ist der SV-Aspekt, der (bei uns im Training) eher zu kurz kommt. Mir ist klar, dass man SV erst ab den Dan-Graden intensiver bearbeitet. Ich würde gern mehr über abgekürzte Techniken und Khaki erfahren (Insbesondere im Training selbst meine ich). Ich habe den 5.Kyu (nach wie vor im Shotokan) und ich habe gelernt geduldig zu bleiben.
Dem Beitrag von Vicious Stimme ich in allen Punkten zu.
"Der Weg ist das Ziel"
Mit freundlichen Grüßen
Eisenfaust
Naja! Ich finde das ist einfach ausbremsen!
Deswegen hab ich mit dem Shotokan auch aufgehört.
Wenn Kihon ordentlich gemacht wird gibt es da keine Probleme!
BTW. Der Film Karate-Kid hat mit Karate soviel zu tun wie Der Zitronenfalter mit Zitrone falten...
Hallo Protagonist!
Das mit der gefalteten Zitrone stimmt!!!
Aber: Bringst Du jedem, den Du nicht näher kennst und über dessen Charakter Du nichts weißt gefährliche Techniken/ Körperstellen etc. bei?
Ich nicht!!
Ich möchte nicht verantwortlich sein, wenn damit Mist gebaut wird!!
Karate ist eine gefährliche Sache!! Und nicht jedem sollte das zugänglich gemacht werden!
Oss
Dojokun
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