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Thema: Epileptiker im Kampfsport

  1. #1
    Kickbox-Center DMG Gast

    Standard Epileptiker im Kampfsport

    Hallo Leute,
    gestern kam ein junger Mann in mein Kickbox-Center zum Probetraining.
    Im Vorgespräch erzählte er mir dann, er sei Epileptiker.
    Auf meine Frage ob er Kampfsport machen darf, sagte er ja, und ich muß auch nichts beachten.
    Hat einer von euch Erfahrung damit??
    Bin unsicher

  2. #2
    Thorre Gast

    Standard

    Welche Fragen hast Du denn konkret?

  3. #3
    Kickbox-Center DMG Gast

    Standard

    Was tue ich wenn er einen anfall bekommt?

  4. #4
    Thai-Kickboxing Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Kickbox-Center DMG
    Was tue ich wenn er einen anfall bekommt?
    Hallo Gysi,

    lass Dir am besten direkt von seinem Arzt eine Bescheinigung geben über seine Krankheit und kannst Dich ja im Internet schlau machen... Im google eingeben und dort wird dir bestimmt weitergeholfen... Viel spass noch

  5. #5
    Thorre Gast

    Standard

    Das ist eine gute und wichtige Frage. Ich will dazu nur einige grundsätzliche Bemerkungen machen, aber da Du sehr verantwortungsbewußt wirkst, wirst Du Dir bestimmt zusätzlich noch die Mühe machen, entsprechende Websites zum Thema zu konsultieren.

    Die wichtigsten Punkte:

    - keine Panik aufkommen lassen
    - souverän auftreten, um den Umstehenden zu helfen, sich zu entspannen (nichts ist für einen Epileptiker gräßlicher, als nach einem Anfall in die angstgeweiteten Augen Umherstehender zu blicken)
    - alle Gegenstände aus dem Weg räumen, die der Betroffene im Anfall umreißen könnte
    - so sanft wie möglich (ohne Zerren und Reißen) den Kopf des Betroffenen schützen, z.B. durch eine Decke
    - ihn keinesfalls mit Gewalt festhalten
    - ihm nach dem Anfall ein Gefühl der Sicherheit vermitteln
    - ihm nach dem Anfall die Möglichkeit geben, in Ruhe zu sich zu kommen
    (epilept. Anfälle sind häufig von Harn- / Spermaabgang begleitet, das bedeutet, man sollte verhindern, den Betroffenen zu exponieren)
    - ihn weder vor dem hypothetischen noch nach dem realen Anfall ausgrenzen

    Naja, da gibts noch einiges mehr. Gut wäre ihn selbst vorher zu fragen, was man im Falle eines Anfalls tun soll, z.B. wollen viele Epileptiker gar nicht, daß man einen Notarzt ruft...
    Geändert von Thorre (30-07-2005 um 20:54 Uhr)

  6. #6
    Kickbox-Center DMG Gast

    Standard

    KFSB, vielen dank.
    Hasan, auch dir vielen dank,vielleicht sehen wir uns in Berlin..
    P.S: Man schreibt mich Cheesy
    Geändert von Kickbox-Center DMG (30-07-2005 um 21:49 Uhr)

  7. #7
    SQ Gast

    Standard

    Epillepsie hat ein großes Problem in Zusammenhang mit Kampfkunst:

    Derartige Krampfanfälle haben meist einen Katalysator oder Auslöser (meistens Stress oder Emotionen in dieser Richtung). Im Kampfkunstbereich arbeitet man ja bewußt mit dem Verarbeiten von Stress- und anderen enormen Emotionssituationen. D.h. die Gefahr, dass ein Epilleptiker einen Anfall während dem Kampfkunsttraining bekommt, ist enorm hoch.

    Deswegen ist es anzuzweifeln, dass einem "Krampfer" das Kampfkunsttraining gut tut. Grundsätzlich sollte er - wenn er schon kämpfen will - auch etwas ruhiges wie Qi Gong oder Tai Ji Quan ausführen.

  8. #8
    Octagon Gast

    Standard

    @ Kickbox-Center DMG

    Als Sportschulinhaber solltest du Ihm keine
    Mitgliedschaft in deiner Schule geben.
    Der Gefahr eines Anfalls mit den anschliessenden
    Folgen ist nicht kalkulierbar. Dann
    kannst du deine Hütte gleich zumachen.

  9. #9
    SQ Gast

    Standard

    @ Octagon:

    Das wiederum finde ich eine sehr harte Aussage. Ich denke, entscheiden muss es Cheesy selber. Wichtig wäre allerdings ein klärendes Gespräch zwischen Cheesy und dem Schüler sowie dem behandelnden Arzt.


    Und was immer wieder wichtig ist: Cheesy und die unterrichtenden Übungsleiter sollte Erste-Hilfe-technisch wirklich fit sein - wie übrigens jeder, der im Kampfsportbereich unterrichtet...

  10. #10
    Thorre Gast

    Standard

    Octagon, das ist keine gute Idee. Es ist außerdem unfair. Ich glaube außerdem nicht, daß es Belege für die Theorie von S.Q. gibt, Kampfsport-Training sei ein Auslöser für Anfälle.

    Die Herstellung eines Zusammenhangs zwischen emotionalem Streß im Training und epileptischer Attacke erscheint mir ganz und gar theoretisch.

  11. #11
    SQ Gast

    Standard

    @KFSB:

    In gewisser Weise hast Du recht, aber:


    1. Es ist bewiesen, dass emotionaler Stress Auslöser für Anfälle sein kann.
    2. Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass effektive Kampfkunst (Kickboxen, Thaiboxen ist ja hauptsächlich Sparring oder nicht?) in enormer Weise mit emotionalem Stress arbeitet.

    Die Schlussfolgerung ist Theorie, das stimmt, aber es ist auch verdammt logisch. Habe auch schon selber Erfahrung mit Epilleptikern im Kampfkunsttraining gehabt.

  12. #12
    Thorre Gast

    Standard

    Shaolin Quan, mal nebenbei: Epilepsie schreibt man mit einem l. Die anfallauslösenden Faktoren sind sehr verschieden. Daß emotionaler Streß bei einigen Epileptikern einen Anfall auslösen kann, ist eine Tatsache. Daraus einen generellen, grundsätzlichen Zusammenhang ableiten zu wollen, ist falsch.

    Denn geht man so an die Sache heran, darf ein Epileptiker am Ende gar nichts mehr machen, denn bei der enormen Fülle an möglichen Auslösern bleibt nicht viel übrig.

    Statt zu verallgemeinern, sollte man im konkreten Gespräch erfragen, ob hinter den bisherigen Anfällen eine erkennbare Logik der auslösenden Faktoren existiert.

    Einige Epileptiker reagieren stark auf Unterzuckerung, andere wiederum auf Schlafmangel, die nächsten auf Alkohol und andere auf alles zusammen. Wendet man im Umgang mit Betroffenen undifferenzierte Faustregeln an, die die Möglichkeiten eines Epileptikers einschränken (z.B. das Training verweigern, wie Octagon es vorschlug), dann reduziert das die Lebensqualität des Epileptikers.

  13. #13
    perez Gast

    Standard

    Hallo!
    Um welche Form von Epilepsie handet es sich denn, grand mal, petit mal oder Absancen?
    Ich würde auf jeden Fall ein ärztliches Attest verlangen (für deine Absicherung).
    Gruß perez

  14. #14
    Thorre Gast

    Standard

    Einen Attest zu verlangen ist diskriminierend.

  15. #15
    Baphomet Gast

    Standard

    Zitat Zitat von KFSB
    Einen Attest zu verlangen ist diskriminierend.
    finde ich nicht. es dient dem wohle aller beteiligten.
    in vielen ländern ist es übrigens gesetzlich vorgeschrieben, dass JEDER für SÄMTLICHE sportarten ein ärztliches attest mitbringen muss. egal ob kampfkunst oder badminton oder fußball, oft muss man für jede mitgliedschaft in einem sportverein ein attest mitbringen.
    für den trainer und den schüler ist das nur nützlich, besonders wenn eine chronische erkrankung vorliegt.

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