Hier nochmal ein Text übers Miao Dao:
Eine Einleitung zum Miao Dao (Grain Leaf Saber bzw. Langsäbel)
Während den alten Zeiten bevor China als Kaiserreich unter der Herrschfaft des ersten Kaisers Qin Shihuangdi vereint wurde, kämpften die chinesischen Krieger nur mit Schwertern, nicht mit Säbeln. Als, während der frühen Han Dynastie (206 AD - 220 BC), die nördlichen Grenzen des Reiches häufig von Konflikten überschattet wurden, kam es zum ersten Auftreten des Säels. Auf Grund der Kämpfe mit den nördlöichen Stämme wie den Xiongnu (Hunnen), erkannten die Chinesen schnell die Effizienz des Säbels gegenüber der Kavallerie. In den folgenden Jahrhunderten wurde von dem chinesischem Mulitär hauptsächlich der Säbel verwendet und erreichte den Höhepunkt im Umgang mit diesen Klingen während der gloreichen Tang Dynastie (618 - 907). Die Tang Dynastie war das goldene Zeitalter der chinesischen Zivilisation inder viele kleinere Königreiche ihren Abgesandten zur Ehrung an den Hof schickten. Wodrauf der Kaiser hingegen den Vasallenkönigen viele Geschenke bescherte. Es war während der Zeit des kulturellen Austauschs, als der Chinesische Lang-Säbel (Chang Dao) seinen WEg in das Königreich von Nippon fand. Nach dem Fall der Tang Dynastie wurde die chinesische Gesellschaft mehr und mehr friedlicher, während die Japaner ihren Art des Kriegers bewahrten. Weil der Gebrauch des langen Säbels langsam aus China verschwand, akzeptierten und integrierten die Japaner diese Waffe völlig in ihre Kultur und führte letztendlich zu der Entwicklung des Nodachi.
Der Lange Säbel war Jahrhunderte von dem chinesischem Festland verschwunden, bis diese furchterregende Waffe mitte des 16. Jahrhunderts wieder auftauchte. Dises mal kam die Waffe in der Hand von japanischen Piraten zurück in seine Heimat. Zu dieser Zeit wurde Japan von einer Reihe von Bürgerkriegen zwischen den einzelnen Kriegsherren überschattet. Viele der besiegten Samurai und der verarmten Arbeiter und Farmer wendeten sich der Piraterie zu. Sie besetzten Inseln vor der chinesischen Küste und griffen die chinesischen Küstenstädte an.
Der chinesische General Qi Jiguang erwähnte in seinen Memoiren:"Bis zu der Ankunft der Wako-Piraten war der lange Säbel unbekannt. Die Waffen unserer Truppen waren nutzlos gegen die solche Klingen, und unsere Soldaten wurden oft von unseren Feinden entswei geschnitten." Anhand der vielen Kämpfe gegen die Piraten, beobachtete und studierte General Qi ihre Art der Fechtkunst. Anhand seinen Analysen verbunden mit den Klingen der getöteten Feinde, war es dem chinesischem Militär möglich, ihr eigenes Chang Dao und entwickelten ihre eigenen Kampftechniken. Nach hartem Training und dem beschaffen neuer Ausrüstung, gelang es der Qi Armee die Japaner zu vertreiben. Später erzielten sie viele Siege gegen die Feinde des Ming Imperiums. Die Truppen von General Qi waren als "Die unbesiegbare Qi Armee" bekannt. Die Krieger, die die Kunst des Chang Dao erlernt hatte, hielten sie in Ehre und gaben ihr Wissen nicht leichtfertig weiter. Dennoch konnten die einzigartigen Kampftechniken des langen Säbels über die Jahrhunderte bewahrt werden. Trotzdem blieb es für Außenseiter fast unbekannt.
1928 wurde die Central Guoshu Academy in Nanjing mit Guo Changsheng als Haupt Waffenmeister gegründet. Guo Changsheng (auch bekannt als Guo die Schwalbe, wegen seiner leichten Körper Techniken) war ein Schüler von Pigua Tongbei Meister Liu Yuchun und erlernte die Stile Pigua, Tongbei und die seltene Kunst des Chang Dao. Während dieser Zeit wurde der Chang Dao offizell in den Miao Dao umbenannt um die (teilweise) japanische Herkunft zu verschleiern. Es gab zwei Erklärungen für den Name Miao Dao:
1. "Miao" heißt wörtlich "Grain Leaf" (hab da keine passende deutsche Übersetzung gefunden) und bezieht sich auf die Form der Klinge (welche an ein "grain leaf" erinnert). Miao Dao heißt hier soviel wie "Grain Leaf Saber.
2. Die Miao sind eine ethnische Minderheit im Süd-Westen Chinas, die in der Landwirtschaft ein Gerät verwenden, welches dem langem Säbel ähnelt. Daher wurde diese Waffe Miao Dao genannt.
Die Miao Dao Form wie sie Guo von Meister Liu gelernt hat, war die klassische Ming Dynastie Form von Cheng Zongyou. Während der spezifischen lehr-Situationen an der Guoshu Akademie, entwickelte Guo Changsheng eine andere Miao Dao Form in Kombination von klassischen Techniken mit Tongbei zick zack Beinarbeit und der Taillenbewegungen aus dem Pigua. "The Second Road of Miao Dao" wurde entwickelt um die Effizienz der Schüler zu steigern. Die klassische Form wurde unter dem Namen "The First Road of the Miao Dao" von da an unterrichtet. Einer der Schüler, die das Miao Dao System von Guo Changsheng gelernt hatten, war Lang Faust Meister Han Qingtang, der das System später nach Taiwan gebracht hat, wo es bis heute erhalten blieb.
Das Maio Dao kann in Größe und Gewicht variieren, wobei die Standartversion etwa 128 cm lang ist (Klinge 98 cm, Griff 30 cm). Wenn es um Wildheit geht, dann hat das Miao Dao kein Vergleich. Geführt mit einer oder zwei Händen, combiniert es die typischen Eigenschaften von Säbel und Speer. Es ist nicht schwer zu sehen warum diese vielseitige Waffe auf dem Schachtfeld konkurrenzlos war.
Die Bewegung des Miao Dao sind fließend aber trotzdem kompakt, die Kraft des Körpers unterstützt die Waffe, während die Taille die Bewegung der Klinge steuert. Ein Angriff ist immer eingehüllt in eine Abwehrtechnik, wobei sich eine Abwehrbewegung sofort in einen Angriff verwandeln kann. Durch seine verbindenden Bewegungen und seine schnell ausweichenden Beinarbeiten wird das Miao Dao ein wilder und unberechenbarer Gegner.
Das Miao Dao ist wirklich ein großer Schatz aus der Chinesischen Martial Arts Welt und auch unschätzbarer Teil der Chinesischen Geschichte und Kultur.