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Thema: TaiChi oder Qigong bei Morbus Scheuermann?

  1. #1
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    Monaco di Baviera
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    Standard TaiChi oder Qigong bei Morbus Scheuermann?

    Hi Leute!
    Ich will hier mal ganz naiv nachfragen ob es gesundheitlich anzuraten ist, bei diagnostiziertem Morbus Scheuermann Tai Chi zu betreiben? Ist das schädlich oder hilft es sogar im Sinne einer Therapie? Auf was muss man achten?

    Und wie steht es mit Qigong? Die Bewegungen dürften hier ja kein Problem sein. Mich interessiert mehr, ob es eine Art Wirbelsäulen-Qigong gibt, das man einsetzen kann, um den Auswirkungen der Scheuermannschen Erkrankung entgegenzuwirken.

    Vielen Dank schonmal im Voraus,
    Rupert
    "Natürlich bewegen kannst du dich, wenn es egal ist." - ein Fechtlehrer
    Scuola d'Armi Tigre di Giada - Duellkunst italienischer Tradition in München

  2. #2
    malice Gast

    Standard

    Gymnastik und TaiChi ist gut.

    Beim TaiChi solltest Du darauf achten, dass Du dein Becken sinken lässt und den Kopf immer oben hälst.

    Als sehr gute Qi Gong-Übung bei einem Buckel empfinde ich eine Übung aus "gods playing in the clouds". Ich hatte als Jugendlicher auch einen Scheuermann und bei mir hilft das.

    Ich kenne auch eine Übung bei der man auf dem Bauch liegt, die Arme und den Kopf hebt, und die Arme immer vor- und zurückbewegt.

    Red doch mal mit Deinem Arzt, dass er dir orthopädische Gymnastik und Massagen verschreibt.

    Die TaiChi-Kosten kannst Du übrigens bei Deiner Krankenkasse vielleicht auch irgendwie vergütet bekommen.
    Geändert von malice (26-08-2005 um 07:38 Uhr)

  3. #3
    HuLong Gast

    Standard

    Ist sicher ein Versuch wert, da in den IMA immer auf richtige Körperhaltung geschaut wird. Du musst allerdings schon ein wenig länger trainieren, um Effekte zu haben. Vielleicht reicht es auch, dir ein paar Übungen zeigen zu lassen, die du dann jeden Tag machen kannst. Die Seidenübungen aus dem Chenstil sind z.B. nicht schlecht und würden dir für dein KungFu auch was bringen. Das selbe gilt für die stehende Säule.

    HuLong

  4. #4
    Melkor Gast

    Standard

    Hallo Jadetiger,

    weiß zwar nicht obs hilft , aber:
    Qi Gong Art die sich hauptsächlich mit der Wirbelsäule beschäftigt:
    Chan Mi Qi Gong

    für dich als Münchner:
    mal bei Hugendubel div. Bücher schauen.
    u.a.
    Chan Mi-QiGong
    von Ursula Stummvoll


    allg. Info : http://www.chanmigong.de/

    Adressen in München:
    http://www.vhs-muenchen.de/
    http://www.qi-movements.de/
    http://www.taichi-online.de/

    oder frag einfach mal deinen Sifu, der ist ja auch Heilpraktiker.

  5. #5
    malice Gast

    Standard

    die oben genannte Adresse: http://www.taichi-online.de/ hat auch Kontakt zu Paul Cavel der auch "gods ..." lehrt

    In München gibt es auch einen Qi Gong Meister namens Zhi Zhang Li. Der könnte vielleicht auch weiterhelfen.
    Geändert von malice (26-08-2005 um 07:38 Uhr)

  6. #6
    kendiman Gast

    Standard Morbus Scheuermann

    Hi,

    ich habe auch einen Morbus Scheuermann diagnostiziert bekommen, nachdem ich einen Bandscheibenvorfall im mittleren Rückenbereich hatte.

    Nach etwa 1 1/2 Jahren Training hab ich das Problem zu großen Teilen behoben. Am meisten haben mir die Stehübungen geholfen, da ich dadurch im mittleren und oberen Wirbelsäulenbereich entspannen konnte und sich meine ganze Haltung aufgerichtet hat.

    Ich denke aber, dass es egal ist, was du machst. Das wichtigste ist, du in jeder Übung den Hinterkopf nach oben ziehst und dir einen eingeklemmten Ball unter dem Kinn vorstellst. Dazu immer das Becken kippen - Kreuz rausdrücken. Neben einem Spiegel zu trainieren hilft dabei sehr.

    Des weiteren solltest du dir ansehen, wie du am Arbeitsplatz sitzt und wie du in der Nacht schläfst. Versuch das auf einen optimalen Zustand zu ändern.

    lg kendiman

  7. #7
    nagual Gast

    Standard

    Ich kenne mich zwar mit Morbus Scheuermann nicht besonders aus, außer dass ich weiß, dass es eine zunehmende Versteifung der Wirbelsäule bedeutet, aber obwohl ich Taiji o.ä. einerseits sicherlich für sehr empfehlenswert halte, könnte es sein, dass man auf der anderen Seite auch aufpassen muss. Taiji ist sicherlich keine Übungsmethode, die die Beweglichkeit wirklich fördert, sondern eine stabile Struktur bildet, und daher sogar in gewisser Hinsicht steif machen kann. Gerade die ganzen Korrekturen, die bei unterschiedlichen Bewegungen immer eine beinahe unbewegliche Wirbelsäule erfordern, können die Muskelfasern zwischen den einzelnen Wirbeln verkürzen bzw. unter eine dauerhaft leicht erhöhte Spannung setzen, und wie sich das mit Morbus S. verträgt, weiß ich nicht.

    ChanMiGong ist sicherlich eine sehr gute Alternative oder noch besser eine Ergänzung.
    Ich mache ChanMiGong inzwischen fast zehn Jahre und zwischendurch über lange Jahre hinweg auch täglich. Dabei habe ich sieben verschiedene Varianten der Wirbelsäulenbewegung, eine achte kenne ich noch, aber die mache ich nicht.

    Viel Dehnen wie bei Hatha-Yoga könnte auch eine sehr gute bis notwendige Ergänzung sein.

  8. #8
    malice Gast

    Standard

    Scheuermann macht nicht steif sondern bucklig!
    Und Stehübungen oder Tai Chi nach der Wassertradition oder sowas ist in jedem Fall zu empfehlen, eben weil der Stützaparat korrigiert und trainiert wird.

  9. #9
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    Standard

    Danke für die Tips, Leute! Ihr habt mir sehr geholfen!

    Ich denke ich werd mich mal näher über ChanMiGong informieren.
    "Natürlich bewegen kannst du dich, wenn es egal ist." - ein Fechtlehrer
    Scuola d'Armi Tigre di Giada - Duellkunst italienischer Tradition in München

  10. #10
    Renner Gast

    Standard

    Hallo Jadetiger

    da ich mich grad mit der Integrierbarkeit von Taiji-Übungen in der Rückenschule beschäftige, kann ich auf jeden Fall sagen, dass es einen Nutzen hat, das gleiche gilt auch für Qigong. Morbus Scheuermann tritt ja vorallem im Jugendalter auf als eine Art Wachstumsstörung und man kennt wohl nicht die genauen Ursachen, das ist mein letzter Stand. Die Taiji und QiGong Übungen können auf jeden Fall helfen, wenn regelmäßig ausgeführt, Spannungen zu lösen, Stress abzubauen etc. das ist auch empirisch belegbar. Auch in funktionsgymnastischer Hinsicht leistet (bzw. kann leisten) Taiji einen Beitrag. Taiji muss allerdings unter einem ganzheitlichen Aspekt gesehen werden, ergänzende Übungen sind notwendig, wenn man einen besseren Effekt erzielen möchte, also ergänzende Gymnastik und auch Kräftigungsübungen (z.b. schräge Bauchmuskulatur). Ich würde dir empfehlen auch mal einen Rückenschulkurs zu besuchen, hier sollten hilfreichen Tipps und Übungen für den Alltag vermittelt werden. Denn oft reichen schon kleine Verändungen im Alltag. Wie hier auch schon angesprochen z.B Arbeitsplatzgestaltung, richtig stehen, liegen, sitzen etc.
    Mir persönlich haben die Taiji- und Qigong-Übungen geholfen, mehr auf meine Haltung in Alltagssituationen zu achten, ich würde also sagen auch hier tritt ein Transfer auf.

    Gruss Renner

  11. #11
    nagual Gast

    Standard

    Die Taiji und QiGong Übungen können auf jeden Fall helfen, wenn regelmäßig ausgeführt, Spannungen zu lösen, Stress abzubauen etc. das ist auch empirisch belegbar.
    Bei solchen empirischen Untersuchungen sollte man meiner Einschätzung nach eher vorsichtig sein, weil dort wohl tendenziell eher "VHS-Taiji" als "echtes Taiji" im Sinne einer funktionierenden Kampfkunst überprüft wurde.
    Das zweitgenannte dürfte die erste Version hinsichtlich Wirksamkeit überholen wie ein Ferrari einen VW Käfer, allerdings ist wegen der höheren Belastung in bestimmter Hinsicht wohl auch vermehrt Vorsicht angebracht (langsame Steigerung der Belastung, vorsichtige Anpassung der Haltungskorrektur etc.).
    Auch kann man dann nicht QiGong gleich Taiji setzen, weil viele QiGong-Übungen (wenn sie denn keine Übungen aus einem Taiji-System sind, wie z.B. Seidenübungen o.ä., oder wenn sie nicht an Taiji-Erfordernisse angeglichen sind, wie das z.B. viele hier mit der Senkong-Übung gemacht haben) diese besonderen KK-Struktur-Aspekte nur in geringem Maße aufweisen.

    Manche Taiji- und QiGong-Varianten sind leider dem autogenen Training im Liegen so sehr angeglichen worden, dass bei Untersuchungen auch nicht mehr herauskommen kann, und dann alles nur noch mit "Entspannung" und "Stressabbau" bezeichnet wird.
    Das Potenzial liegt aber in der Strukturänderung und besonderem Strukturaufbau.

  12. #12
    Renner Gast

    Standard

    Ja klar, da stimme ich dir zu nagual!

    Die meisten Untersuchungen beziehen sich natürlich auf, nun ja sagen wir modernes Taiji, also vorallem Yang-Stil Peking-Form. Es macht auf den ersten Blick auch keinen Sinn, bei Wirkungen von Taiji auf die Gesundheit, Taiji im Sinne einer funktionierenden Kampfkunst zu betrachten. Wie will man da ein Vorher-Nachher Vergleich machen? Taiji als Kampfkunst, als Selbstverteidigung zu entwickeln, brauchbar zu machen, dauert länger als bei anderen Kampfkünsten. Man braucht also die etwas abgewandelte Form im Sinne von der 24er, 48er etc. Etwas, was relativ schnell erlernbar ist, die Prinzipien des Taiji aber berücksichtigt.
    Natürlich sind Qigong und Taiji nicht gleich zu setzen, haben dennoch beide den gleichen Ursprung ergänzen und beinhalten einander.
    Autogenes Training , Feldenkrais usw. sind vielleicht nur westliche Varianten von Qigong, da wurde sicher einiges abgeschaut, anderes hat sich halt entwickelt auch mit Hilfe der Wissenschaft. Man kann im Westen nun mal nicht einfach nach der chinesischen Methode lehren, damit lockt man kaum jemanden hinterm Ofen vor . Deshalb wurde viel angepasst und gemischt.
    Was die Untersuchungen angeht, diese stehen immer unter einer bestimmten Fragestellung, hier kommt natürlich auch mehr als nur Entspannung und Stressabbau heraus. Physiologische Untersuchungen haben eben auch ergeben, das sich Taiji, richtig ausgeführt, positiv auf die Wirbelsäule auswirken kann. Unter anderem auch auf die Beweglichkeit und die Kräfigung der Haltemuskulatur.
    Ich bin bei dem Anliegen von Jadetiger davon ausgegangen, das er weiter sein Kung Fu machen möchte und eine Ergänzung sucht, wo er auch etwas für seinen Rücken tuen kann. Unter dem Aspekt halte ich Taiji eine gute Möglichkeit.

    Gruss Renner

  13. #13
    nagual Gast

    Standard

    Ja klar, da stimme ich dir zu nagual!
    War ja auch nicht als Kritik an deinem Posting gemeint, sondern nur als Ergänzung, weil ich es schade finde, dass zwar von der Wissenschaft einerseits positive Sachen entdeckt werden, aber andererseits entsteht dann schnell der Eindruck, dass mehr als von der allwissenden Wissenschaft nun herausgefunden wurde, da nicht hintersteckt, nach dem Motto sonst hätt's die Wissenschaft ja entdeckt.
    Und wenn das Untersuchungsobjekt dann nicht einmal eine eingermaßen ursprüngliche oder repräsentative Variante ist, sondern eine stark vereinfachte Schnellversion, finde ich das manchmal schon nervend.
    Aber an manchen Stellen öffnet sich die Wissenschaft für solche Sachen auch wirklich, in dem dann östliche Praktiken nicht einfach als Entspannungsmethode 18c untersucht werden, sondern beinahe zu einem ganzen disziplinübergreifenden Wissenschaftszweig werden.
    So sollen ja z.B. auch meditierende Mönche vom Dalai Lama in eine MRT-Röhre gepackt worden sein, um die Gehirnströme zu messen.

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