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Thema: Bewusstsein auf neuronale Aktivität zurückfürbar? Ja/Nein

  1. #16
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    Zitat Zitat von seelae
    Wo beginnt fuer Euch das Bewusstsein? Mit: Mir ist hungrig, weil ich lange nichts gegessen habe, oder erst mit: Mir ist hungrig, weil ich den ganzen Tag herumgesprungen bin und meinen Menschen genervt habe?
    Gleichzeitig, die Biester haben Persoenlichkeit, etwas fuer das man ein Bewusstsein braucht?
    Bewusstsein würde da anfangen, wenn das "System" nicht nur ein Hungersignal bekommt und darauf entsprechend automatisiert reagiert, sondern auch den Hunger spürt.

    Zitat Zitat von seelae
    aber ich zweifele an der Reproduzierbarkeit des Experiments.
    Naja, es gäbe ja die Möglichkeit, vor jeder OP Zahlen am Boden anzubringen und zwar so, dass der Patient die Zahlen nicht sehen kann und sie erst nach Eintritt der Narkose zufällig gezogen werden. Wenn einige Patienten dann die Zahlen wissen, dann wäre das ja schonaml was. Aber welches Krankenhaus macht schon sowas mit?!

    Zitat Zitat von seelae
    Normalerweise 'brennt' mein Bewusstsein 'heller' wenn ich unter Drogeneinfluss stehe.
    Naja, ja eher die Wahrnehmungen und die Fähigkeit rational zu denken. Qualia an sich sind ja davon nicht direkt betroffen, bzw. sie sind auf jeden Fall noch da.

    Zitat Zitat von captainplanet
    Wenn Bewußtsein an Leben geknüpft ist, gibt es auch irgendeinen Übergangsbereich.
    Das Problem wurde auch von dem Philosophen Metzinger aufgegriffen. Er nannte das schwindende Qualia. Wenn Bewusstsein auf das Gehirn angewisen ist, dann könnte man jedes Neuron durch einen entsprechenden Chip ersetzen....eins nach dem anderen. Was passiert jetzt mit dem Bewusstsein? Bleibt es erhalten und ist damit auf Silizium unsterblich? Schwinden die Qualia langsam oder wird man plötzlich bewusstlos, wenn man ein bestimmtes oder eine gewisse Anzahl Neuronen ersetzt? Schwierige Frage.
    Wer faul ist, darf nicht dumm sein.

  2. #17
    BotschafterKosh Gast

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    Interessante Frage. Tendiere zu Ja.

  3. #18
    seelae Gast

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    Zitat Zitat von captainplanet
    Also ich glaube daß man die Begriffe Bewußtsein, Wahrnehmeung und Charakter/Persönlichkeit durchaus trennen kann. Auch Algen nehmen ihre Umgebung begrebzt wahr. Sie registrieren das Vorhandensein von Nährstoffen und Licht unde reagieren darauf mit Wachstum.
    Und Persönlichkeit wird überhaupt erst mit der Zeit ausgebildet. Sie kann sich im Lauf der Jahre auch ändern, obwohl "ich" derselbe bleibe.
    Ich kann mit dem Begriff "reflektives Bewußtsein" so jedenfalls nichts anfangen.
    Guter Punkt! Bis jetzt habe ich unter meinem Bewusstsein immer meine Persoenlichkeit mit einbezogen. Gehoert halt zu mir und praegt einen wesentlichen Teil meiner Wahrnehmung. Um ehrlich zu sein, habe ich jetzt Muehe mir mein Bewusstsein ohne meine Persoenlichkeit vorzustellen, das ist eine starke Interaktion zwischen Bewusstsein und Persoenlichkeit.

    Uhh Leute, es ist spaet und ich bin sehr muede, kann sein dass ich mich noch schwammiger als normal ausdruecken werde, und fuer allfaelligen Mist entschuldige ich mich schonmal

    Zitat Zitat von captainplanet
    Trotzdem ist es eine willkürliche Festlegubg und die Entwicklung vom toten eiweißähnlichen Molekül bis zum Mensch ist höchstwahrscheinlich kontinuierlich verlaufen. Es kann also keine festen Grenzen geben, nur fließende Übergänge. Viren sind ein Beispiel für "Halbleben". Die Wahrnehmung des Virus beschränkt sich auf das Erkennen von geeigneten Wirtszellen, das ist ziemlich mager und man ist sich nicht einig ob es wirklich "lebt".
    Uh ja, den Virus, den hatte ich vergessen Wenn ich mich durch die Muedigkeitsschleier richtig erinner, ist der nicht allein lebensfaehig. Lassen wir den Wirt mal ausser acht, ist er tot
    Das aendert aber nichts an dem Problem, ich war in meinem Denken zu einfach. Ich muss etwas darueber nachdenken, aber das mache ich morgen. Jetzt ist einfach Ebbe im Karton.
    Zitat Zitat von captainplanet
    Frage an Dich, seelae: Was nimmst Du denn so für drogen? Ich muß mir doch kene Sorgen um Dich machen, oder?
    *laechel* Ist schon laenger her und im allgemeinen bleibe ich auf dieser Seite des Gesetzes. Sorgen musst Du Dir keine machen

    Zitat Zitat von Miyagi
    Naja, es gäbe ja die Möglichkeit, vor jeder OP Zahlen am Boden anzubringen und zwar so, dass der Patient die Zahlen nicht sehen kann und sie erst nach Eintritt der Narkose zufällig gezogen werden. Wenn einige Patienten dann die Zahlen wissen, dann wäre das ja schonaml was. Aber welches Krankenhaus macht schon sowas mit?!
    Vergiss nicht, wir hatten eine Ausnahme Situation. Die Frau war klinisch tot und ihre I/O Kanaele waren blockiert. Vielleicht sind wir erst in dieser Situation faehig mit unserem Bewusstsein losgeloest vom Koerper wahrzunehmen. Und ich glaube nicht, dass in Krankenhaeusern diese Forschung so wichtig ist, dass sie ihre Patienten absichtlich klinisch toeten. Das mit der Wiederbelebung kann gefaehrlich sein

    So, mehr und vernuenftigere Gedanken morgen oder so. Jetzt Bett.

    seelae

  4. #19
    seelae Gast

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    Leben/Bewusstsein.
    Ich denke Du hast recht, Leben ist evolutionstechnisch oder biologisch gesehen nicht so eine diskrete Funktion, wie ich dachte. Ein gutes Beispiel ist die Abtreibungsproblematik. Fuer den Christen beginnt das Leben mit der Zeugung, fuer den Mediziner erst im 3.Monat (und vor der Einnistung des Embryos in der Gebaermutter wird noch nicht von Abtreibung gesprochen) und fuer den Juristen erst mit der Geburt.

    Anyway, der Sprung von unbelebter Materie zum Leben ist fuer mich ein Quantensprung, und was genau den Anstoss gegeben hat, dass sich reprozduzierbare Molekuele (eine Gemeinsamkeit /Grundvorraussetzung aller Lebewesen) (RNA, DNA) entwickelt haben ist immer noch nicht geklaert. Ich persoenlich empfinde das als ziemlichen Sprung, der sich nicht evolutionstechnisch nicht leicht erklaeren laesst. Die Weiterentwicklung des Lebens (vom Einzeller zum Mehrzeller etc kann ich mir gut durch Evoltion bedingt vorstellen. (Da gehen unsere Meinungen etwas auseinander Captain)

    Ich gebe aber zu, dass ich durch Stanislaw Lem, Golem sehr beeinflusst bin. (In dem Buch wirft jemand der Evolution vor, dass sie es zwar geschafft hat, aus toter Materiel Leben zu bauen, aber dannach keine erstaunlichen weiteren Wunder in der gleichen Art vollbracht haette.)

    Trotzdem meine Theorie, dass Leben und Bewusstsein diskrete Funktionen seien, die man eindeutlig anhand einer Eigenschaft definieren koennte, ist leider fehlgeschlagen, bzw war wohl etwas zu einfach. (schade eigentlich

    Bewusstsein ohne zumindest vorheriges Leben kann ich mir nicht gut vorstellen, die Frau hat ja vorher auch gelebt (und nachher auch wieder.) Vielleicht kann unser Bewusstsein ja kurze Zeitstrecken ohne Koerper ueberstehen?
    Meiner Wahrnehmung nach waechst das Bewusstsein eines Kindes auch mit dem Alter, das spraeche dafuer, dass es nicht schon von Anfang an eins hat, sonder eins entwickelt. Das Leben waere also fuer die Bildung eines Bewusstseins verantwortlich.
    *denk* Wenn man ein ausgebildetes Bewusstsein von Geburt an haette, waere das vielleicht ein Zeichen von Wiedergeburt. Mit den Ergebnissen, die die BBC Produktion hat, ist das durchaus eine Moeglichkeit.

    Zitat Zitat von Miyagi
    Das Problem wurde auch von dem Philosophen Metzinger aufgegriffen. Er nannte das schwindende Qualia. Wenn Bewusstsein auf das Gehirn angewisen ist, dann könnte man jedes Neuron durch einen entsprechenden Chip ersetzen....eins nach dem anderen. Was passiert jetzt mit dem Bewusstsein? Bleibt es erhalten und ist damit auf Silizium unsterblich? Schwinden die Qualia langsam oder wird man plötzlich bewusstlos, wenn man ein bestimmtes oder eine gewisse Anzahl Neuronen ersetzt? Schwierige Frage.
    Gute Ueberlegung, aber lebt das Wesen aus Silizium noch? Und was ist relevant, welche Neurone ausgetauscht werden oder die Anzahl?

    So genug geschwaetzt,

    seelae

    PS BotschafterKosh, gute Antwort verglichen mit meinen Seiten..

  5. #20
    captainplanet Gast

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    Zitat Zitat von seelae
    Guter Punkt! Bis jetzt habe ich unter meinem Bewusstsein immer meine Persoenlichkeit mit einbezogen. Gehoert halt zu mir und praegt einen wesentlichen Teil meiner Wahrnehmung. Um ehrlich zu sein, habe ich jetzt Muehe mir mein Bewusstsein ohne meine Persoenlichkeit vorzustellen, das ist eine starke Interaktion zwischen Bewusstsein und Persoenlichkeit.
    (...)
    seelae
    Ich habe mich schlecht ausgedrückt, wenn ich so drüber nachdenk. Es geht mir nur zu weit wenn Du sagst Deine Persönlichkeit wäre ein Teil Deines Bewußtseins. Trotzdem kann man die beiden Sachen nicht einfach trennen. Vielleicht können wir und darauf einigen, daß die Persönlichkeit eine EIGENSCHAFT des Bewußtseins ist, die sich durch bewußte Erfahrungen bis zu einem gewissen Grad auch ändern kann.
    Geändert von captainplanet (31-08-2005 um 12:47 Uhr)

  6. #21
    seelae Gast

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    Eigenschaft ist gut

    seelae

  7. #22
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    Zitat Zitat von seelae


    Gute Ueberlegung, aber lebt das Wesen aus Silizium noch? Und was ist relevant, welche Neurone ausgetauscht werden oder die Anzahl?
    Ich denke, das mit dem Leben ist eine Frage der Definition. Man hat zwar die momentan in der Biologie gültigen Eigenschaften dafiniert, aber vielleicht könnte und sollte man Leben über Bewusstsein definieren.
    Man nimmt ja an, dass sich das Bewusstsein von Kindern in gewissen Stufen entwickelt und wenn eine Stufe fehlt, kommt es zu Störungen. Das sind aber meist sehr vage Definitionen, die da verwendet werden, Verantwortungsbewusstsein etc. Das sind alles Dinge, die auch ein künstliches neuronales Netzwerk haben könnte, bzw. es könnte nach aussen hin den Anschein haben, dass es so etwas besitzt.
    Ich zähle Begriffe wie Verantwortungsbewusstsein etc. weniger zu den Eigenschaften des menschlichen "Geistes", das sind für mich einfache kognitive Funktionen, die durch spezielle Alghorithmen und Vorwissen implementiert sein können. Das was für mich zum Bewusstsein zählt, ist die subjektive Perspektive und die lässt sich wahrscheinlich nicht auf einen Algorithmus, der im Gehirn abläuft, reduzieren.
    Wer faul ist, darf nicht dumm sein.

  8. #23
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    Noch einen Text zu der BBC Dokumentation, mit einem Teil des Interviews und einem Kommentar von Dr. Pim van Lommel (netter Name )
    Der Text ist allerdings in Niederländisch, aber ich denke mal, dass man ihn auch so verstehen kann:
    De unieke BDE van Pam Reynolds
    Wer faul ist, darf nicht dumm sein.

  9. #24
    captainplanet Gast

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    Zitat Zitat von seelae
    Ich persoenlich empfinde das als ziemlichen Sprung, der sich nicht evolutionstechnisch nicht leicht erklaeren laesst. Die Weiterentwicklung des Lebens (vom Einzeller zum Mehrzeller etc kann ich mir gut durch Evoltion bedingt vorstellen. (Da gehen unsere Meinungen etwas auseinander Captain)

    Ich gebe aber zu, dass ich durch Stanislaw Lem, Golem sehr beeinflusst bin. (In dem Buch wirft jemand der Evolution vor, dass sie es zwar geschafft hat, aus toter Materiel Leben zu bauen, aber dannach keine erstaunlichen weiteren Wunder in der gleichen Art vollbracht haette.)

    Meiner Wahrnehmung nach waechst das Bewusstsein eines Kindes auch mit dem Alter, das spraeche dafuer, dass es nicht schon von Anfang an eins hat, sonder eins entwickelt. Das Leben waere also fuer die Bildung eines Bewusstseins verantwortlich.
    *denk* Wenn man ein ausgebildetes Bewusstsein von Geburt an haette, waere das vielleicht ein Zeichen von Wiedergeburt. Mit den Ergebnissen, die die BBC Produktion hat, ist das durchaus eine Moeglichkeit.
    Wo gehen unsere Meinungen auseinander? Ich habe nur gesagt, daß sich die Entwicklung des Lebens höchstwahrscheinlich kontinuierlich vollzogen hat. Ich wollte damit sicher nicht Darwin diskreditieren obwohl es natürlich richtig ist daß Evolution durch Mutation auch sprunghaft stattfinden kann. Aber wenn man die Entwicklung des Lebens in seiner Gesamtheit betrachtet kann man denke ich schon von einer gewissen Kontinuität sprechen. Auf jeden Fall ist die Entwicklung ausreichend kontinuierlich daß man nicht sagen kann "und GENAU ab diesem Punkt hat das Leben eine Qualität erreicht, daß man von höherem Leben, Bewußtsein oder was auch immer sprechen kann."
    Du sprichst von einem Quantensprung von unbelebter zu belebter Materie. Okay. Das hat aber mit Evolution nichts zu tun. Und ich glaube auch nicht daß schon daß erste sich mit Ach und Weh selbst reproduzierende Eiweißmolekül die Geburtsstunde des Bewußtseins war.

    @ Stanislaw Lem, Golem: Ich kenne dieses Buch nicht, aber ich bin schon mit der Kurzfassung die Du geliefert hast überhaupt nicht einverstanden:
    Evolution bezeichnet nicht den Prozeß von toter Materie zum Leben. Diesen Prozeß nennt man Zufall oder Gott, je nachdem. Aber Leben ist bereits Voraussetzung für Evolution. Evolution erklärt lediglich die Entwicklung des Lebens, wie es sich an veränderte Umweltbedingungen anpaßt etc. Aber nicht die Entstehung des Lebens selbst!!!
    Und welche Wunder hätte die Evolution Deiner Meinung nach noch vollbringen sollen? Nachdem Du sagst, das Buch hat Dich beeinflußt nehme ich an Du gehst zumindest teilweise mit den Inhalten konform.

    @ kindliches Bewußtsein: Guter Ansatz, so hab ich das bis jetzt noch nie betrachtet! Spricht nicht auch die Tatsache, daß man sich an die ersten Jahre seines Lebens nicht erinnern kann dafür daß sich das Bewußtsein erst langsam ausbildet? Diese Sichtweise läßt der Wiedergeburt allerdings nicht viel Spielraum. Aber Wiedergeburt war mir sowieso schon immer suspekt!


    Noch ein Gedanke zu der BBC-Doku: Wir haben zwar bis jetzt keinen eindeutigen Zusammenhang von neuronaler Aktivität und Bewußtsein feststellen können. Es wäre also durchaus möglich daß die Patientin während des Hirntodes bewußte Wahrnehmungen macht. ABER: Zur Speicherung von Informationen braucht man seine Neuronen sehr wohl!!! Also wie um alles in der Welt ist es möglich daß sie sich daran auch ERINNERT?!???
    Geändert von captainplanet (31-08-2005 um 17:43 Uhr)

  10. #25
    seelae Gast

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    *lach* Manchmal denke ich, wir haben hier den komischsten Thread im ganzen Board. Ich warte die ganze Zeit darauf dass sie ihn wegen unverstaendlichkeit schliessen
    Anyway, da es mir Spass macht:
    Zitat Zitat von Miyagi
    Ich denke, das mit dem Leben ist eine Frage der Definition. Man hat zwar die momentan in der Biologie gültigen Eigenschaften dafiniert, aber vielleicht könnte und sollte man Leben über Bewusstsein definieren.
    Leben ueber Bewusstsein definieren geht nicht. Pflanzen leben ja auch ohne fuer uns erkennbares Bewusstsein. Wenn Bewusstsein ueber Leben. Aber das ist ja der heisse Brei, um den wir herumschlawinern, ist mein Bewusstsein an de Koerper gebunden oder nicht?

    Zitat Zitat von Miyagi
    Das was für mich zum Bewusstsein zählt, ist die subjektive Perspektive und die lässt sich wahrscheinlich nicht auf einen Algorithmus, der im Gehirn abläuft, reduzieren.
    Um mal Wikipedia zu bemuehen:
    "Bewusstsein wird als die Fähigkeit verstanden, zu erleben, im engeren Sinne zu erkennen und damit auch kraft Beobachtung, Urteil und Verhalten sich selbst im Kontrast und in seiner Beziehung zu seiner Umwelt wahrzunehmen (siehe auch Selbstbewusstsein) und sich als Individuum zu verstehen. Als Bewusstsein werden auch mentale Zustände bezeichnet, die mit einem bestimmten Erlebnisgehalt (Qualia) verknüpft sind, wie beispielsweise Schmerz, Wut oder Farbempfindung.

    Ich habe das Gefuehl ich spreche vom ersten Teil der versuchten Definition und Du eher vom 2. Teil. Kann das sein?

    Zitat Zitat von Captainplanet
    Ich habe nur gesagt, daß sich die Entwicklung des Lebens höchstwahrscheinlich kontinuierlich vollzogen hat. Ich wollte damit sicher nicht Darwin diskreditieren obwohl es natürlich richtig ist daß Evolution durch Mutation auch sprunghaft stattfinden kann. Aber wenn man die Entwicklung des Lebens in seiner Gesamtheit betrachtet kann man denke ich schon von einer gewissen Kontinuität sprechen. Auf jeden Fall ist die Entwicklung ausreichend kontinuierlich daß man nicht sagen kann "und GENAU ab diesem Punkt hat das Leben eine Qualität erreicht, daß man von höherem Leben, Bewußtsein oder was auch immer sprechen kann."
    Fuer mich ist halt der Sprung von tote Materie zu Materie, die leben kann ein riesiger. Und so sehe ich eine kontinuierliche Entwicklung bis zu diesem Punkt und dann wieder ab diesem Punkt. Aber das ist ein sehr starkes Bauchgefuehl und ich bin mir nicht sicher, ob meine Argumentation haltbar ist.
    Ueber die Tatsache, dass es eben nicht genau diesen Punkt gibt, ab dem man von Bewusstsein sprechen kann, habe ich ja schon mein Bedauern ausgedrueckt)

    Zitat Zitat von Captainplanet
    @ Stanislaw Lem, Golem: Ich kenne dieses Buch nicht, aber ich bin schon mit der Kurzfassung die Du geliefert hast überhaupt nicht einverstanden:
    Ja, das Buch ist natuerlich auch komplexer und ich bin mir nicht sicher, ob ich alles richtig wiedergeben habe Aber es hat mich sehr beeindruckt und ist die staerkste Assoziation, die mir bei dem Thema Evolution in den Sinn kommt. Deshalb habe ich es genannt.

    Zitat Zitat von Captainplanet
    @ kindliches Bewußtsein: Guter Ansatz, so hab ich das bis jetzt noch nie betrachtet! Spricht nicht auch die Tatsache, daß man sich an die ersten Jahre seines Lebens nicht erinnern kann dafür daß sich das Bewußtsein erst langsam ausbildet? Diese Sichtweise läßt der Wiedergeburt allerdings nicht viel Spielraum. Aber Wiedergeburt war mir sowieso schon immer suspekt!
    Ja, das dachte ich auch. Aber dann gibt es immer die Kinder die ganz interessiert und angestrengt ihren Kopf aus dem Wagen heben und herumschauen. Der Ausdruck in den Augen laesst dann wieder auf ein Bewusstsein schliessen
    Aber vielleicht sind das wirklich erst Ansaetze fuer ein Bewusstsein, dass sich dann weiterentwickelt.

    Zitat Zitat von Captainplanet
    Noch ein Gedanke zu der BBC-Doku: Wir haben zwar bis jetzt keinen eindeutigen Zusammenhang von neuronaler Aktivität und Bewußtsein feststellen können. Es wäre also durchaus möglich daß die Patientin während des Hirntodes bewußte Wahrnehmungen macht. ABER: Zur Speicherung von Informationen braucht man seine Neuronen sehr wohl!!! Also wie um alles in der Welt ist es möglich daß sie sich daran auch ERINNERT?!???
    Das ist der geilste Kommentar heute So ein Scheiss, wir haben sie entlarft! Die Doku war gefaelscht, es kann nicht sein, wir haben den Beweis! *lach*

    Tja, da sitzen wir, schreiben ellenlange Texte (ich zumindest) um etwas Struktur oder Licht in die ganze Sache zu bringen und dann: Bumm! Unsere schoene Praemisse wird so unglaubwuerdig, dass wir bei ihr genau vor der gleiche Glaubensfrage stehen, der wir uns eigentlich ueber sie naehern wollten.
    Gewisse Dinge lassen sich halt nicht in die Karten gucken und wir muessen nehmen was auch immer fuer spaerliche Informationen sie uns zukommen lassen wollen.

    Um das ganze wieder geradezubiegen habe ich nur Halberklaerungen. Vielleicht kann ein Bewusstsein ja Abdruecke von einigen wenigen Dingen fuer kurze Zeit behalten, oder es existiert nicht in unserer 'Zeit'.

    Das ist uebrigends ein Argument, dass ich schon oefter gehoert habe von Leuten, die von Psi Kraeften reden, oder von der Faehigkeit in die Zukunft zu gucken. Gerade Traeume in die Zukunft werden damit erklaert, dass das Bewusstsein keine Zeit kenne aber im Traum, wie ein Buch irgendwo aufgeschlagen wird, so dass wir manchmal von Dingen, die erst in der Zukunpft passieren werden, traeumen.

    Naja, mein Naturwissenschaftler Herz ist nicht gluecklich.

    seelae

  11. #26
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    Zitat Zitat von captainplanet
    Noch ein Gedanke zu der BBC-Doku: Wir haben zwar bis jetzt keinen eindeutigen Zusammenhang von neuronaler Aktivität und Bewußtsein feststellen können. Es wäre also durchaus möglich daß die Patientin während des Hirntodes bewußte Wahrnehmungen macht. ABER: Zur Speicherung von Informationen braucht man seine Neuronen sehr wohl!!! Also wie um alles in der Welt ist es möglich daß sie sich daran auch ERINNERT?!???
    Naja, soweit ich weiss, weiss man bisher auch nicht genau, wie die Gedächtnisbildung funktioniert. Man geht halt davon aus, dass alles dezentral gespeichert wird, mit recht hohen Datenverlusten und durch Synchronistaion wird die Information wieder zusammengefügt. Ob Gedächtnis jetzt nur an Neuronen gebunden sein muss, muss ja nicht unbedingt sein. Sie konnte ja auch sehen und hören und hatte dennoch keine Augen und Ohren...mal ganz abgesehen davon, dass die Augen sowieso zugeklebt waren.

    Zitat Zitat von seelae
    Um mal Wikipedia zu bemuehen:
    "Bewusstsein wird als die Fähigkeit verstanden, zu erleben, im engeren Sinne zu erkennen und damit auch kraft Beobachtung, Urteil und Verhalten sich selbst im Kontrast und in seiner Beziehung zu seiner Umwelt wahrzunehmen (siehe auch Selbstbewusstsein) und sich als Individuum zu verstehen. Als Bewusstsein werden auch mentale Zustände bezeichnet, die mit einem bestimmten Erlebnisgehalt (Qualia) verknüpft sind, wie beispielsweise Schmerz, Wut oder Farbempfindung.

    Ich habe das Gefuehl ich spreche vom ersten Teil der versuchten Definition und Du eher vom 2. Teil. Kann das sein?
    Den ersten Teil sehe ich auch als Bewussstsein an, es ist aber vor allem der zweite Teil, der heute die Gehirnforschung in die Knie zwingt.

    Zitat Zitat von seelae
    Ja, das dachte ich auch. Aber dann gibt es immer die Kinder die ganz interessiert und angestrengt ihren Kopf aus dem Wagen heben und herumschauen. Der Ausdruck in den Augen laesst dann wieder auf ein Bewusstsein schliessen
    Aber vielleicht sind das wirklich erst Ansaetze fuer ein Bewusstsein, dass sich dann weiterentwickelt.
    Naja, wir gestehen unseren Kindern ja auch Empfindungen wie Schmerz etc. zu. Damit wären wir wieder bei den Qualia, dem rätselhaften Teil des Bewusstseins.

    Zitat Zitat von seelae
    Das ist uebrigends ein Argument, dass ich schon oefter gehoert habe von Leuten, die von Psi Kraeften reden, oder von der Faehigkeit in die Zukunft zu gucken. Gerade Traeume in die Zukunft werden damit erklaert, dass das Bewusstsein keine Zeit kenne aber im Traum, wie ein Buch irgendwo aufgeschlagen wird, so dass wir manchmal von Dingen, die erst in der Zukunpft passieren werden, traeumen.
    Träume sind sowieso schon eine komische Sache. Es ist schon lange her, da hatte ich mal einen Traum, in dem noch eine andere Person mitspielte. Ist schon ein komisches Gefühl, wenn man dann am nächsten Tag diese Person trifft, ihr anfängt davon zu erzählen, man dann mittendrin mit dem Kommentar "Ich habe das selbe geträumt" unterbrochen wird, um sich dann seinen eigenen Traum weitererzählen zu lassen.
    War schon eine seltsame Sache.
    Was man da noch vom Hörensagen kennt, ist noch bizarrer, aber ich verlasse mich da lieber auf meine eigenen Erlebnisse und das war schon seltsam genug.
    Wer faul ist, darf nicht dumm sein.

  12. #27
    captainplanet Gast

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    Zitat Zitat von Miyagi
    Naja, soweit ich weiss, weiss man bisher auch nicht genau, wie die Gedächtnisbildung funktioniert. Man geht halt davon aus, dass alles dezentral gespeichert wird, mit recht hohen Datenverlusten und durch Synchronistaion wird die Information wieder zusammengefügt. Ob Gedächtnis jetzt nur an Neuronen gebunden sein muss, muss ja nicht unbedingt sein. Sie konnte ja auch sehen und hören und hatte dennoch keine Augen und Ohren...mal ganz abgesehen davon, dass die Augen sowieso zugeklebt waren.
    Also ich habe mal gehört daß Gedächtnisbildung so funktioniert daß sich zwischen den Neuronen gewisse Muster ausbilden. Diese werden zB. jedesmal erneut durchlaufen wenn man sich in etwas reinstrebert. Mit jeder Wiederholung wird so das Gelernte vertieft.
    Vielleicht kann das Bewußtsein allein zu einem gewissen Grad Information speichern, aber dieses bewußte Erleben wäre sicher überhaupt nicht vergleichbar mit unserer jetzigen Existenz. Vielleicht hätten wir nur ein Kurzzeitgedächtnis. Auf diese Weise könnte und wenigstens nicht fad werden in der Unendlichkeit des ewigen Lebens. Wir könnten uns immer nur an die jeweils letzten fünf Minuten erinnern!
    Geändert von captainplanet (02-09-2005 um 22:55 Uhr)

  13. #28
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    Um das Thema noch mal aus der Versenkung zu holen...ein Zitat:

    In dem Buch "Men Machine" (Harvard Business Press, die Redaktion) wird ein fiktiver Mensch beschrieben, der bei einem Unfall ums Leben kommt und im Augenblick des Todes einen "Reset"-Knopf drückt, der sein ganzes Ego per "Download" auf einen Roboter überschreibt. Eine Fiktion: Daraus würde selbst dann kein identisches Ich, wenn es technisch möglich wäre


    Ein interessanter Ansatz. Wenn das Bewusstsein vollständig auf das Gehirn zurückführbar wäre, dann ist es auch möglich, die gesamte Information so zu übertragen, dass man auf einmal 2 gleiche Gehirne hat.
    Was wäre dann mit dem Bewusstsein? Für uns würde sich nichts ändern, wenn man unser Gehirn 1:1 nachbauen würde.
    Wer faul ist, darf nicht dumm sein.

  14. #29
    captainplanet Gast

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    Zitat Zitat von Miyagi
    (...) Was wäre dann mit dem Bewusstsein? Für uns würde sich nichts ändern, wenn man unser Gehirn 1:1 nachbauen würde.
    Wenn wir schon bei Science Fiction sind: Ich habe mich oft gefragt, wie das denn ist "gebeamt" zu werden wie es in der Zukunft ja Gang und Gäbe sein wird wenn es nach "Star Trek" geht. Da wird ja der Körper irgendwie aufgelöst und nur die Information der Anordnung der Atome übertragen, nicht aber die Person selbst. Am Zielort "rematerialisiert" das Ganze wieder. Eigentlich wird die Existenz des Raumfahrers bei diesem Vorgang ausgelöscht und neu erschaffen. Aber ist er es am Schluß noch "selbst" oder nur eine identische Kopie mit denselben Erinnerungen. Oder gibt es da überhaupt einen Unterschied?

    Anmerkung: Man ist vielleicht versucht die Technologie des "Beamens" seit Zeilingers geglückten Experimenten in einem anderen Licht zu sehen."Quanteneleportation" heißt aber nur, daß zwei Teichen über große Entfernungen irgendwie in Verbindung stehen können, aber es wird dabei Nichts wirklich "teleporiert".

  15. #30
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    Man müsste ja den Körper nichtmal auflösen, sondern nur alle Zustände messen. Auch wenn es Science Fiction ist...es kommt letztenendes auf die selbe Frage raus:
    Wenn man ein Gehirn komplett kopiert, was wäre dann mit dem Bewusstsein?
    Wenn das Bewusstsein komplett im Gehirn zu suchen ist, dann würde es 2 mal das selbe Bewusstsein geben...irgendwie ein komischer Gedanke.
    Wer faul ist, darf nicht dumm sein.

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