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Thema: AIKIDO als Weg zur Selbstbefreiung

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  1. #1
    aiki no michi Gast

    Standard AIKIDO als Weg zur Selbstbefreiung

    Hallo,

    in meiner Diplomarbeit aus Philosophie zum Thema "Was ist Erleuchtung? / Über Methoden zur Selbstbefreiung und dahinter liegende Strukturen" habe ich versucht, ein möglichst neutrales interkulturelles Modell von spiritueller Entwicklung an sich zu formulieren und dessen Brauchbarkeit anhand von vier Biographien / Methoden zu untersuchen. Den Volltext der Arbeit im PDF-Format findet Ihr unter http://www.shumeikan.at/erleuchtung.pdf .

    Eines meiner vier Beispiele, das Kapitel "Durch Kampf?" (S. 69 - 78) behandelt Morihei Ueshiba und die spirituelle Entwicklung im AIKIDO. Vielleicht interessiert es den einen oder die andere von Euch, auch weil es nicht nur auf BUDO im allgemeinen, sondern auf das Erlernen jeder Kunst übertragbar ist.

    Wenn Ihr reinschaut, würde ich mich über Eure Kommentare dazu, an dieser Stelle oder inform einer persönlichen Nachricht bzw. eines Mails an selbstbefreiung @ onemail.at (natürlich ohne Leerzeichen :-) ), sehr freuen...

    Schöne Grüße

    aiki no michi

  2. #2
    aiki no michi Gast

    Standard Kleinere Dosis...

    Hallo,

    nachdem sich das Echo auf mein Thema bislang offenbar in Grenzen hält :-) ,
    hier ein kurzer Auszug aus der Arbeit, zu finden auf S. 81:

    Das Niveau des Lernens von Techniken kann mit einer Zeit des Seins assoziiert werden. Der Übende konstruiert immer genauere Bilder der Techniken in seinem Kopf und setzt sie in biomechanische Abläufe um, die mit fortschreitendem Üben immer kraftvoller und realistischer werden. Diese Ebene dauert nach Tamura etwa bis zum vierten Meistergrad an, der auch als letzter durch eine Prüfung von Techniken erworben wird. Die Beschreibung des fünften Grades offenbart den geänderten Schwerpunkt: „Die Kunst berücksichtigt die Prinzipien, und der Geist beginnt sich von der Form zu lösen, er bleibt nicht Gefangener des äußeren Aspekts der Technik. Neue Techniken zeigen sich abhängig von der Situation.“

    Spätestens jetzt sollte sich die Aufmerksamkeit des Übenden von den Techniken zu den Prinzipien verlagern, von denen, einfach gesagt, jedes in jeder Technik zu finden ist. Obwohl Anfänger und Fortgeschrittene meist gemeinsam üben und äußerlich die gleichen Bewegungen vollführen, arbeiten sie an unterschiedlichen Dingen. Die zunehmende Qualität einer Bewegung ist für den Beobachter nicht immer sichtbar, für die beiden daran Beteiligten aber sehr wohl spürbar. Mit dem Übergang zu einer Zeit des Werdens beginnt der Aikidoka, die klar festgelegte Technik als anfangs didaktisch notwendige Abstraktion zu sehen, die im Grunde für eine Vielfalt an gleich effektiven Möglichkeiten steht.
    Was haltet Ihr von dieser Einschätzung? Wie haben sich die Schwerpunkte in Eurem Training im Laufe der Jahre gewandelt?

    Alles Liebe

    aiki no michi

  3. #3
    aiki no michi Gast

    Standard Noch kleinere Dosis...

    Hallo,

    wie tief bin ich gesunken: Ich zitiere mich schon selbst... ;-)

    Zitat Zitat von aiki no michi
    Wie haben sich die Schwerpunkte in Eurem Training im Laufe der Jahre gewandelt?
    Die Schwerpunkte in Eurem Training haben sich also noch nie gewandelt? Oder Ihr trainiert noch keine Jahre? Oder das Thema ist Euch zu philosophisch?

    Persönlich tippe ich ja auf Letzteres... :-)

    Alles Liebe

    aiki no michi

  4. #4
    Karatetiger Gast

    Standard

    Hallo aiki non michi,

    wenn ich den vierten Meistergrad in Aikido erreicht habe, dann sag ich Dir Bescheid, ob und wie sich die Schwerpunkte in meinem Training verändert haben. Vorläufig muss ich mich mit dem 7. Kyu Shotokan Karate begnügen und arbeite hart am 6. Kyu.

    Nein mal im Ernst, die Idee, dass sich beim Meister allmählich die Form vom Inhalt trennt und dem Inhalt der Vorzug gegeben wird ist im Budo nicht neu. Aber wer von uns wird schon je so tief in seine Kampfkunst eindringen, dass er darüber berichten könnte. Also ich habe momentan noch viel zu viel mit der Form zu tun. Das einzige, was ich nach einem Jahr Training bemerkt habe, dass nicht alles, was nach Karate aussieht auch gut ist. Und das das Nachahmen von Fortgeschrittenen sinnlos ist. Ich muss selbst auf meinem Weg dazu kommen, dass meine Techniken im Laufe der Zeit so schnell, sauber und effektiv werden, wie die von Fortgeschrittenen. Mein Ehrgeiz, das ständige Gutseinwollen, lassen mich dabei verkrampft sein und so versuche ich mich von meinem Streben zu befreien und mehr die Freude an der Bewegung im Vordergrund stehen.

    Ich erinnere mich an Zeiten, wo ich verkrampft versuchte einen 2000 m Lauf durchzustehen. Ich war immer kurz vor dem Sauerstoffzelt. Einmal lief ich einfach leicht, locker und flockig in meinem, das heißt langsamen Tempo los und war erstaunt, wie leicht und schnell die 2000 m hinter mir waren. Das war ein Aha-Erlebnis. Mit weniger Anstrengung komme ich oft schneller ans Ziel, weil ich unverkrampfter bin.

    Das war jetzt zwar nicht alles passend zu deinem hochphilosophischen Thema, aber das ist das, woran ich im Moment beim Training arbeite. Mein Loslassen von bestimmten Bestrebungen und hinderlichen Ehrgeiz, um wirklich offen für meine Kunst zu sein.

    Liebe Grüße Karatetiger

  5. #5
    nickless Gast

    Standard

    Hab zwar noch nicht alles gelesen, aber bis jetzt gefaellt mir deine Arbeit sehr gut

  6. #6
    captainplanet Gast

    Standard

    Die Leute, die in dieses Forum kommen, wollen im allgemeinen (ich will niemandem speziell was unterstellen) nicht allzuviel lesen dafür aber überall ihren Senf dazugeben. Mit über 100 Seiten Diplomarbeit kannst Du bei so einem Publikum fast nur abblitzen, auch wenn sie sicher gut ist wenn die "kleinere Dosis" halbwegs repräsentativ ist.

    Mein Senf: Als ich angefangen hab Jiu Jitsu zu trainieren hab ich mir wie jeder Anfänger ständig Gedanken gemacht, ob ich richtig stehe, wie ich ausweichen muß und welche Handgriffe und Schritte ich für meine Technik machen muß. Mit der Zeit habe ich mir das Schema, nach dem die Techniken funktioniern, verinnerlicht und heute denke ich oft gar nicht mehr an eine Technik, bevor ich sie mach. Sie ergibt sich logisch von selbst allein aus dem Fluß der Bewegung des Angreifers.
    Vom vierten Dan kann aber keine Rede sein, ich hab nie eine Prüfung abgelegt.

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