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Thema: Im Winter draußen trainieren?

  1. #1
    Bernie Gast

    Standard Im Winter draußen trainieren?

    Es ist wieder soweit. Der Winter steht vor der Tür. Und wie letztes Jahr schon ernte ich auch dieses Jahr wieder Kopfschütteln, wenn ich sage, dass ich im Winter draußen kein Taiji trainieren möchte, weil's mir zu kalt ist.
    "Innere Kampfkünste trainiert man grundsätzlich draußen", heißt es. Andererseits heißt es aber auch: "Chinesen setzen sich niemals nasskaltem und zügigem Wetter aus, wenn sie Taiji üben". Das würde doch dann aber ersterem widersprechen?

    Wie macht ihr das? Trainiert ihr im Winter draußen? Und wenn ja: bei welchem Wetter oder Temperaturen ist für euch die Schmerzgrenze erreicht und vor allem: wie macht ihr das kleidungstechnisch?
    Danke für eure Antworten

  2. #2
    Sordid Gast

    Standard

    Da kann ich nur einen Spruch vom Laufen zitieren:
    "Es gibt kein schlechtes Wetter - nur schlechte Bekleidung und eine schlechte Einstellung!"

  3. #3
    nagual Gast

    Standard

    Es gibt im Rahmen des chinesischen Weltbildes durchaus die Erklärung (und Empfindung), dass die winterliche Natur, also nicht nur Kälte und unangenehmes Wetter, sondern auch z.B. das nicht-wachsende Gras und die blätterlosen Bäume dem menschlichen Organismus Energie entziehen!
    Im Frühling und Sommer ist das genau anders herum, hier gibt die Natur sehr viel Energie ab, die man dann ganz natürlich aufnimmt und nutzen kann.

    Das Training von inneren KK kann daher im Winter z.B. zwischen Betonbauten angenehmer sein als auf nur noch halbgrünem Rasen zwischen kahlen Bäumen, auch wenn die Wind- und Wetterverhältnisse ansonsten gleich sind.

    Gebäude können auch im Winter ein gutes Energieumfeld hergeben, finde ich zumindest.

  4. #4
    Giles Gast

    Standard

    Hi Bernie,

    Für mich persönlich: Gerne bei Kälte, aber ich setze mich keinem kalten Wind aus. Dann entweder eine geschützte Ecke, wo es nicht weht, oder doch drinnen. Wenn es weht, habe ich gemerkt, kann ich zwar ein Training durchziehen, aber ich bin immer dabei, mich gegen die Umgebung eher zu wappnen und zu schützen. (Sonst 'kriecht der Wind in mich hinein' und ich bin dann krankheitsgefährdet). Das Training kann dann zwar noch eine gymnastische Wirkung haben, aber mehr nicht.
    Aber Minusgrade wenn die Luft eher trocken ist, kein Problem. Ein knackiger, stiller Tag mit Schnee und Sonne kann ein Vergnügen sein.

    Dann gibt's auch den "Fingertest" Wenn mein Zustand eher stimmig ist, werden meine Finger auch ohne Handschuhe schön warm. Wenn nicht, sind sie nach 15 Minuten eisig Und manchmal, besonders vor ein paar Jahren, sind an einer Hand 3 Finger warm und 2 kalt... Habt Ihr auch schon das erlebt?

    schöne Grüsse,

    Giles

  5. #5
    Sordid Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Giles
    Und manchmal, besonders vor ein paar Jahren, sind an einer Hand 3 Finger warm und 2 kalt...
    Temperaturambivalenz?

  6. #6
    HuLong Gast

    Standard

    Ich würde prinzipiell immer draussen trainieren, ausser bei Regen etc. Der Sinn ist unter anderem den Körper an die jeweilige Jahreszeit zu gewöhnen, um so besser mit ihr umgehen zu lernen. Das soll auch in gewisser Weise abhärten.

    HuLong

  7. #7
    Cherubin Gast

    Standard

    windgeschützter platz und nach dem zwiebelprinzip anziehen, darauf achten, dass der rücken/nieren verpackt sind und los gehts.
    wenn die hände kalt werden: finger ineinander verschränken und aneinander reiben, bis sie warm sind.


    Zitat Zitat von Giles

    sind an einer Hand 3 Finger warm und 2 kalt...
    Giles
    ich würd jetzt spontan drauf wetten, dass daumen, zeige und mittelfinger warm waren ?
    bei mir sind ringfinger und kleiner finger öfter schlaff, wenn ich versuche meine hand locker offen zu halten, ich wette im winter werden sie auch kalt sein..

  8. #8
    Giles Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Cherubin
    ich würd jetzt spontan drauf wetten, dass daumen, zeige und mittelfinger warm waren ?
    bei mir sind ringfinger und kleiner finger öfter schlaff, wenn ich versuche meine hand locker offen zu halten, ich wette im winter werden sie auch kalt sein..
    Hi Cherubin,

    leider keine Zigarre gewonnen . Gelegentlich war es so, aber meistens - wenn es auftritt - eher kalte Zeigefinger (zu hohe Grundtonus und daher weniger durchblutet? Der Zeigefinger ist der Finger, der am stärksten mit der Wille verbunden ist, also zu wenig geistiges Loslassen beim Üben?). Hat aber fast alle Kombinationen von Fingern gegeben.
    Na ja, ist nur eine Nebenerscheinung, nicht so wichtig....

    ciao,

    Giles

  9. #9
    Bernie Gast

    Standard

    Hi Leute,
    vielen Dank für eure Antworten. Werde wohl eh nicht drum rumkommen, den Winter über weiter draußen zu üben, wegen den ganzen Waffenformen allein schon. Ich trainiere auf nem Schulhof (mit Genehmigung des Hausmeisters), wo der Teil direkt vorm Eingang überdacht ist. Optimal also, selbst bei Regen. Windig ist es da auch nicht. Bleibt halt nur noch die Kälte.

    Ich würde daher gerne nochmal wissen, was das "Zwiebelprinzip" ist. Habe das schon von Joggern gehört, dass man sich da so schichtweise anzieht, aber wie geht das genau?

  10. #10
    Cherubin Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Bernie
    Ich würde daher gerne nochmal wissen, was das "Zwiebelprinzip" ist. Habe das schon von Joggern gehört, dass man sich da so schichtweise anzieht, aber wie geht das genau?
    mehrere dünnere kleidungsschichten übereinander (2tshirts, 2 pullover), statt eine dicke jacke...

  11. #11
    nagual Gast

    Standard

    "Zwiebelprinzip"
    Es kommt auch auf das Gewebematerial und die Reihenfolge an. Offizielle Empfehlung für den Gewinn des "Zwiebelpreises für Wintersportler" o.ä. kenne ich aber nicht, aber jeder kann ja ausprobieren, wie er sich am besten fühlt und was für Nebenwirkungen (dampf, müffel ... ) auftreten.
    Baumwolle ist ja wesentlich besser für eine ausdünstende Kleidung geeignet, so dass der Schweiß nach außen verdunsten kann, und innen nicht zu sehr kühlt. Dafür wärmt Baumwolle aber total schlecht.
    Kunstfaser wärmt besser, es bildet sich aber schnell eine Art hermetisch abgeschlossene Schweißglocke, in der man dann wohlig warm baden kann (sumpf ... ).
    Der Vorteil der echten Zwiebel wird wohl sein, mit vielen Lagen Kleidung aus hauptsächlich Baumwolle den gleichen Wärmeffekt zu erreichen, wie mit einem einzigen Kunstfaserteil, aber ohne die evtl. angenehmere und gesündere Ausdunstung zu verhindern.

  12. #12
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    Standard

    Zitat Zitat von nagual
    Baumwolle ist ja wesentlich besser für eine ausdünstende Kleidung geeignet, so dass der Schweiß nach außen verdunsten kann, und innen nicht zu sehr kühlt. Dafür wärmt Baumwolle aber total schlecht.
    Hab folgendes gelesen:

    Baumwolle speichert bis zu 60 Prozent des Eigengewichts an Feuchtigkeit. Diese Tatsache bringt folgenden Nachteil mit sich: Durch die entstehende Nässe wird Verdunstungskälte erzeugt, die dem Körper Wärme entzieht.
    Dewey hör zu, wir sind hier vielleicht in der Wüste, aber wir sind trotzdem noch ziv. Menschen u ziv. Menschen errichten willkürlich Grenzen, für deren Schutz sie dann bis zum Tode kämpfen werden. Hal

  13. #13
    nagual Gast

    Standard

    Baumwolle speichert bis zu 60 Prozent des Eigengewichts an Feuchtigkeit. Diese Tatsache bringt folgenden Nachteil mit sich: Durch die entstehende Nässe wird Verdunstungskälte erzeugt, die dem Körper Wärme entzieht.
    Ein gewisses Maß an Kühlung ist ja erwünscht, denn das ist ja der Grund, warum der Körper schwitzt.
    Und wenn die Feuchtigkeit zu einem größeren Teil aufgesogen wird, dann verdunstet sie vielleicht auch langsamer, und es entsteht dann weniger Verdunstungskälte innnerhalb der ersten Zeit.

    Wenn die Feuchtigkeit nicht so stark aufgesogen wird, verdunstet sie auch, und erzeugt ebenfalls Verdunstungskälte, es sei dann man packt sich in ziemlich luftundurchlässiges Zeug ein. Warme Synthetikkleidung erscheint mir aber oft recht luftundurchlässig.

    Kennt jemand denn offizielle Empfehlungen für den optimalen Materialsandwich beim Sportdressing nach Zwiebelart?

  14. #14
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    Standard

    Für bewegungsintensive Outdooraktivitäten wie Bergwandern, Jagen etc. (aber auch problemlos auf KK-Training übertragbar) im Winter gilt:

    Vermeide Baumwolle in allen Bekleidungsschichten!

    Von innen nach außen sieht eine vernünftige 'Zwiebel' etwa so aus:

    Direkt auf der Haut eine Funktionsunterwäsche, die Feuchtigkeit aufnimmt und von der Haut wegtransportiert (Docht-Effekt). Das kann moderne Kunstfaser sein, oder eine gute Skiunterwäsche aus Merinowolle, (evtl. mit Seide) oder ein Kunstfaser-Wolle-Gemisch.

    Darüber eine dünne Schicht Fleece oder Wolle, nicht zu eng sitzend.
    (Z.B. Segler-Unterziehsweater und -hose aus Fleece)

    Darüber bei großer Kälte eine zweite Schicht Fleece/Wolle/Faserpelz (ist aber nur bei quasi sibirischen Temperaturen nötig).

    Darüber eine Schicht aus wasser- und winddichter atmungsaktiver Kleidung.
    Hier gibts unzählige HiTech-Fasern und -Membrane in verschiedenen Kombinationen (Z.B. eine Windstopper-Fleecejacke und eine Microfaserhose mit Windstopper-/Klima-Membran).

    Für Kopf und Hände eine Fleece- oder Wollmütze (letztere evtl. mit Thermoisolierung), zwei paar vernünftige Socken (gleiches Prinzip wie am Körper), ein paar vernünftige, leicht gefütterte Schuhe, fertig.
    Geändert von Jörg B. (22-09-2005 um 10:53 Uhr)
    Es wird zuviel erzählt von zu wenig Erlebtem

  15. #15
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    Standard

    Mehr auf Taiji bezogen:

    Wenn man sein Taiji gut macht, wird man ziemlich schnell ziemlich warm, ohne dabei sonderlich zu schwitzen. Lediglich die Stirn und die Handinnenflächen werden ggf störend schweissig.

    An dieser Stelle möchte ich noch einfügen, dass es ganz sinnvoll ist, sich besonders auf das DanTien zu konzentrieren, vielleicht mehr als sonst - denn dann breitet sich die Wärme wesentlich schneller und intensiver aus.

    Kleidungstechnisch sollte man bei tiefen Temperaturen vielleicht ein nicht zu enges Stirnband, aber auf jeden Fall Handschuhe tragen, die die Handgelenke ebenfalls wärmen. Sonst ziehen sich die Gefässe in der Hand durch die Kälte zusammen - dann fliesst da nichts mehr, wie es optimal sein sollte.

    Das müssen möglichst dünne Handschuhe sein, keine Skihandschuhe!

    Für den Rest des Körpers eignet sich ein T-shirt und darüber eine Tai-Chi-Anzug Jacke. Die haben einen hohen Kragen, das schützt den Nacken zusätzlich vor Verkühlung.

    Ich trainiere immer draussen, ausser, wenn es kalt ist UND regnet. Oder eben sehr regnet!

    Gruss, Thomas
    Geändert von T. Stoeppler (22-09-2005 um 12:06 Uhr)
    Erschrickstu gern / keyn fechten lern

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