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Thema: Buchempfehlung: Das Nichtkampf-Prinzip von Rüdiger Lenz

  1. #1
    Dojokun Gast

    Standard Buchempfehlung: Das Nichtkampf-Prinzip von Rüdiger Lenz

    Hallo Leute!

    Hier ein Büchertipp von mir. Und die Tatsache, dass es der erste Tipp ist, den ich in dieser Form gebe, soll zeigen, wie gelungen ich das Buch finde.

    Ich empfehle euch das Buch "Das Nichtkampf-Prinzip" von Rüdiger Lenz!

    Rüdiger Lenz beschäftigt sich in seinem Buch mit dem Grundsatz, dass Kämpfe generell nur zur Verschärfung von Konflikten, nicht aber zu deren Lösung führen. Um dieser Verschärfung zu entkommen geht der Autor ausführlich auf Maßnahmen zur Deeskalation ein.

    Ich empfehle dieses Buch besonders den SV-Anhängern, Kampfkünstlern mit dem Motto "Angriff ist die Beste Verteidigung" und den vermeindlich Bedrohten. Denn für diese Sichtweisen sind sehr interessante Fallbeispiele angeführt, die dem einen oder anderen die Augen öffnen werden.

    Weiterhin empfehle ich das Buch allen denjenigen, die über den Tellerrand ihrer Sichtweisen hinausschauen möchten und auf der Suche nach sinnvoller KonfliktLÖSUNG sind.

    Hier nur einige Zitate aus anderen Rezensionen über das Buch:

    Einführung
    Wer sich die aktuellen Medienberichte anschaut, kann sehr schnell den Eindruck gewinnen, als habe eine neue und breite Welle der Kinder- und Jugendgewalt ihren Höhepunkt erreicht. Gewalt ist nicht nur ein Thema der Medienlandschaft, die noch dazu oft reißerisch berichtet. Auch in der Fachöffentlichkeit wird darauf hingewiesen, dass es eine bestimmte Gruppe von männlichen Jugendlichen gibt, die seit Jahren mit intensiven Gewaltdelikten auffällt. Die Gewaltanwendung dieser Gruppe sei brutaler und rüder geworden; das Opfer werde beispielsweise getreten, auch wenn es bereits auf dem Boden liegt, so die öffentliche Annahme.

    In der pädagogischen Praxis werden unterschiedliche Methoden angewendet, um der Jugendgewalt präventiv entgegenzuwirken. Große Nachfragen erfahren nicht nur die Streitschlichtungs-Programme, sondern auch die sog. Konfrontative Methode für schwierige Jugendliche, die mit herkömmlichen Methoden nicht erreicht werden können. Zu dieser Methodenvielfalt gehören auch die Ansätze der Selbstverteidigung oder Selbstbehauptung, die sich der Methoden der Kampfsportarten bedienen.

    Entstehungshintergrund
    Das von Rüdiger Lenz entwickelte Konzept, das das DAU-BOXEN zum Thema hat, zielt darauf, das Kämpfen zu überwinden und zu mehr Menschlichkeit und Friedfertigkeit zu erziehen. Rüdiger Lenz begann 1978 mit Taekwon-Do und Shaolin Kung-Fu. Er wurde 1981 internationaler deutscher Meister im Vollkontaktsport Taekwon-Do und schreib 1993 sein erstes Buch "Stretching für Kampfsportler". Seit 2002 beschäftigt er sich intensiv mit dem Anti-Aggressivitäts-Training und begründete durch seine Mitarbeit im "Hamelner Modell" eine neue Do-Philosophie, die sich auf die Lehre vom Überwinden des Zweikampfes und auf die Lehre vom Weg des Nichtkampfes gründet. Daraus ergaben sich viele Möglichkeiten der De-Eskalation, die sehr weitreichend sind und deren Ergebnisse im folgenden Buch zusammengefasst sind.

    Aufbau und Inhalt
    Das Buch ist im Wesentlichen in drei Hauptkapiteln aufgeteilt.

    Das erste Kapitel erläutert, wie der Angriff die schlechteste Verteidigung sein kann. Hier macht der Autor in kurzen Gedanken deutlich, dass die friedlichen Werte bei einem Zweikampf entscheidend sind, nämlich das Prinzip des Nichtkampfs. Die weiteren Unterkapitel dieses ersten Abschnitts beschäftigen sich mit dem Thema des fehlgeleiteten Selbstverteidigungsmythos und der Schlägeridentität. Das letztgenannte Unterkapitel stammt allerdings nicht vom Autor selbst, sondern von Thomas Ramm.
    Der zweite Abschnitt trägt den Titel "Von der Unversehrtheit zur Friedfertigkeit". Die Hauptaussage des Autors in diesem Kapitel ist die These, dass Selbstverteidigung in erster Linie De-Eskalation sein muss und niemandem Schaden zugefügt werden darf. Diese These untermauert Lenz mit der folgender Aussage: "Kampfkunst darf nie zum Schaden anderer eingesetzt werden, ihn selbst anrichten, verursachen oder an seiner Vergrößerung mitwirken." (S. 92f.).
    Das letzte Hauptkapitel beschäftigt sich mit dem Thema "Das Tao vom Nichtkampf". Ein Kapitel mit dem Titel "Bonusmaterial", in dem zwei weitere Essays vom Autor selbst und ein Essay von Rüdiger Ramm untergebracht sind, komplettiert diesen Band.
    Zielgruppen
    Zielgruppe des Buches sind in erster Linie KampfsportlerInnen. Aber auch SozialpädagogInnen im Bereich der Gewaltprävention kommen auf ihre Kosten. Vor allem aber nichtpädagogische Fachkräfte, die mit Kindern und Jugendlichen Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskurse machen werden sich angesprochen fühlen.

    Fazit
    Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskurse haben momentan großen Zulauf. Vor allem werden die Mädchen zu solchen Kursen seitens der Eltern verpflichtet, um sich besser vor (sexuellen) Übergriffen zu schützen. Neben seriösen Anbietern mit klaren und nachvollziehbaren Konzepten tummeln sich auf dem Markt viele dubiose Anbieter mit finanziellen Interessen. Auch deren Konzepte sind nicht nachvollziehbar, weil sie zu oft auf die "Zerstörung" des Feindes, also des Angreifers setzen. Gerade das von Lenz vorgestellte Konzept verdeutlicht, dass das Nichtkampf-Prinzip zu Konfliktlösung und Deeskalation führt. Das Konzept überzeugt mit der deutlichen Aussage, dass der Angriff nicht die beste Verteidigung ist, sondern die Überzeugung, mit friedlichen Mitteln einen Zweikampf zu deeskalieren. Alle Anbieter der Selbstbehauptungskurse sollten das Buch lesen und ihr eigenes Konzept reflektieren und ggf. die Philosophie des Autors verinnerlichen. Ich kann mir auch sehr gut vorstellen, die Aspekte des Prinzips flächendeckender in die sog. Anti-Aggressivitäts-Trainings einzubauen.
    "Auch wenn sich das packende Buch von Rüdiger Lenz und seine Lehre vom "Nichtkampf-Prinzip" zunächst an Kampfkünstler richten - sämtliche Erkenntnisse und Prinzipien lassen sich übertragen auf unsere sinnlosen Kämpfe um die Haare im Bad oder die Streitereien im Team. Das Buch verdeutlicht: Wer einen vermeintlichen Gegner bekämpft, ob mit Fäusten oder verbalen Tiefschlägen, bekämpft sich selbst. Jeder vermeintliche Sieg über einen Kontrahenten in einem Konflikt gerät unter dem Strich zu einer Niederlage, denn die Beziehung nimmt Schaden und die besiegte Person sinnt auf Rache oder reicht "die innere Kündigung" ein. Der Kampf geht trotz - oder wegen - des Sieges weiter. Konflikte werden durch Kämpfe angefacht, statt gelöst. Einzig der Nicht-Kampf bietet die Chance auf eine konstruktive Lösung von Konflikten. Bleibt zu hoffen, dass das Buch von Rüdiger Lenz nicht nur Leserinnen und Leser anspricht, die sich mit Kampfsport beschäftigen. Denn die dringend notwendige Pazifizierung unserer Gesellschaft findet, so wird deutlich, in jedem einzelnen Kopf und Körper statt. Für diese Pazifizierung bietet das "Nichtkampf-Prinzip" wichtige Hilfestellungen und Anleitungen."

    "Ein wertvolles Buch."

    Weitere Infos hier, hier und beim Verlag direkt

    Ich halte das Buch für ungemein wertvoll, da ich sehr viel über mein eigenes Verhalten und über die Motive anderer lernen konnte.


    Gruß
    Dojokun

  2. #2
    ghostdog1982 Gast

    Standard

    Kennst du von Geoff Thompson " The Art of Fighting without Fighting"?

  3. #3
    Dojokun Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ghostdog1982
    Kennst du von Geoff Thompson " The Art of Fighting without Fighting"?
    Nein, warum?

  4. #4
    Osteo Gast

    Standard

    Das Buch wird nur als pdf-File geliefert?

    Dann ohne mich. Wenn ich ein Buch kaufe, will ich es mir mit in das Bett nehmen und nicht am Computer angucken.

    Gruß, OSteo

  5. #5
    Dojokun Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Osteo
    Das Buch wird nur als pdf-File geliefert?

    Dann ohne mich. Wenn ich ein Buch kaufe, will ich es mir mit in das Bett nehmen und nicht am Computer angucken.

    Gruß, OSteo
    Nope.....
    Natürlich auch in gedruckter Form!

    http://www.pabst-publishers.com/Psyc...3899671538.htm

  6. #6
    Registrierungsdatum
    06.05.2003
    Ort
    NRW
    Beiträge
    12

    Standard

    Danke für den Tipp. Ich werd’s mir bei Gelegenheit wohl mal reinziehen.

    Allein der Titel sollte hier im Board den ein oder anderen zum Nachdenken anregen, anstatt sich permanent Gedanken zu machen über Sachen wie: Was mache ich gegen 3 Gegner, kann man gegen 7 Hooligans gewinnen etc.

    Nochmals danke. Solche Bücher oder ähnliche Publikationen, Meinungen und Gedanken sollte man allgemein viel öfter diskutieren.

    Schönen Gruß
    Stefan

  7. #7
    Osteo Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dojokun
    Nope.....
    Natürlich auch in gedruckter Form!

    http://www.pabst-publishers.com/Psyc...3899671538.htm
    Aha. Wenn ich es unter der ISBN bei Amazon bestellen will, schreiben die dort ausdrücklich, dass es ein ebook ist.

    Gruß, Osteo

  8. #8
    Dojokun Gast

    Standard

    @ Kizami: :respekt! Vollste Zustimmung!

    @ Osteo: Ich habe es in gedruckter Form
    Wie gesagt, geh direkt über den Verlag.

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