wiedereinmal, wurde ein thread geschlossen, der lange geführt wurde und viele meinungen trägt. generell sehe ich bei all den themen die, die sv betreffen den ständigen rotstift der mods gezückt. was ich auch teilweise verstehen kann, es wird viel politik gemacht in themen, die sich eigentlich mit selbstverteidigung beschäftigen. also der abwehr von angriffen auf diekörperlich unversertheit, besitz oder ehre.
das kann das vorrausschauende denken betreffen (paranoia), den gegenwärtigen angriff oder auch die nachbereitung einer sv-situation.
viele der diskussionen nehmen einen gleichen verlauf mag sein, aber der frage/threadersteller hat sich ja sicherlich was bei seiner frage gedacht bevor er sie stellte, also denke ich auch er soll antworten erhalten. je mehr umso besser. manche antworten sind gut, andere weniger, manche beruhen auf erfahrungen, wieder andere auf hören-sagen. aber sie sind vielfälltig und man kann häufig einen gemeinsamen nenner finden. allerdings muss man die diskussion auch laufen lassen. und auch unangenehme sachen ruhig mal stehen lassen.
was an diesen diskussionen für mich immer das interessante ist, ist die tatsache das viele leute versuchen den sport den sie zum hobby 1-2-3 mal die woche ausüben (manche natürlich auch intensiver) versuchen 1:1 auf die strasse zu übertragen. sie versuchen auch anhand von kooperativen trainingspartnern eine strassenwahrheit zu erfahren. die gibt’s ja nun aber leider nicht, und wenn ich noch so abgewixt bin, einer wird besser, erfahrener ausdauernder und gemeiner sein als ich. ist im ring auch so, ich kann seit 25 jahren trainiren, alle gürtel haben (gemäß der möglichkeiten) und treffe dann im ring oder auf der matte auf einen kerl der 30 jahre trainiert, noch nen gürtel mehr hat und noch ne ecke erfahrener. der wird wohl siegen, muss aber nicht ich kann unter den vorzeichen auch auf einen blutigen anfänger treffen, der 2 monate trainiert das erste mal sparrt und aufgrund seines biss und seiner motivation den ring mit mir aufwischt. problem ist, auf der strasse ist das viel schmerzhafter und oft auch die endgültige niederlage. auf diesem hintegrund verstehe ich auch die überheblichkeit vieler sportler oder kampfkünstler (speziell eines stils) die sich tatsächlich dem „untrainierten“ strassen-und wirtshausschläger überlegen fühlt. klar kann funktionieren, kann aber auch schief gehen. und wenn es schief geht wo lag der fehler? im system, im kämpfer oder gar (verzeiht mir die these) im trainer? hat das system versagt das nicht auf die heutigen bedürfnisse des unbewaffneten nahkampfes ausgelegt ist, oder ist die versportlichung schuld? ist der anwender schuld, nicht genug trainiert hat, oder die prinzipien nicht wie es notwendig gewesen wäre anwendete? oder war es der trainer, der seinen schülern viel versprochen aber wenig gehalten hat? egal was ausschlaggebend war, einer muss darunter leiden.
und was nutz mir eine praktische ausbildung ohne theoretisches wissen, wie kann ich meinem schüler erzählen wie er etwas zu tun hat aber nicht wann und wieso? es gibt viele unterschiede zwischen der anwendung im turnier und auf der strasse und im training. klar darf ich im training und im ring niemanden verletzen, aber auf der strasse dient eine derartige zurückhaltung nicht. gutes beispiel der hebel, wenn ich auf der strasse einen hebel ansetze, muss ich mir bewusst sein; du musst auch wieder loslassen. und glaubt mir, auch ein einmal angesetzter hebel macht den gegner nach dem loslassen nicht unbedingt ungefährlicher. ziehe ich den hebel aber so durch das ich ihm ein gelenk kaputtmache oder einen knochen breche, habe ich mitunter sofort meine ruhe.
außerdem sollte das ziel in einer derartigen situation nicht sein den gegner zu kontrollieren und zu belehren, sondern seinen ***** nach der abwehr schnellstmöglich weg zu bewegen. das ist kein edler scheiss wo ich versuche den gener auf den weg der tugend zurück zubringen, das ist sache der justiz.
aber wenn mich einer schlägt und ich breche ihm den arm, mache ich mich doch strafbar? ich muss doch verhältnissmässig reagieren.
viele hobby juristen, (ich bin teils einer, teils habe ich aber auch meine ausbildung in rechtlichen belangen und ich weiss wie man ein gesetz liesst) halten sich mit dem irrglauben der verhältnissmässigkeit auf. im gesetz ist ganz klar geklärt, das in der notwehr ein erfordernisgrundsatz herrscht. also kann ich das notwendige mittel zu abwehr wählen.§ 32
Notwehr
(1) Wer eine Tat begeht, die durch Notwehr geboten ist, handelt nicht rechtswidrig.
(2) Notwehr ist die Verteidigung, die erforderlich ist, um einen gegenwärtigen rechtswidrigen Angriff von sich oder einem anderen abzuwenden.
ff folgt (eventuel)