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Thema: Angst vor der Niederlage oder Angst vor Schmerzen ?

  1. #1
    Fidibus Gast

    Standard Angst vor der Niederlage oder Angst vor Schmerzen ?

    Ich stelle mir vor, dass im sportlichen Wettkampf die Angst vor der Niederlage im Vordergrund steht. Wie ist es aber auf der Straße ? Ist es abhängig vom/n Gegner/n, der Situation ? Kann ich das überhaupt unterscheiden? Wenn ja, kann man es kontrollieren?



    Gruß Fidibus

  2. #2
    -erdmännchen- Gast

    Standard

    Stell dir vor du machst Sparring mit deinem besten Kumpel auf der geilsten Party deines lebens und kriegst für jeden milliliter vergossenen Blutes 10€ !
    Viel Spass beim Kampf.

  3. #3
    Sebastian Gast

    Standard

    Vor dem waffenlosen Kampf auf der Straße ist die Angst vor Schmerzen meist geringer, als beim Wettkampf, die Angst zu verlieren

  4. #4
    samabe Gast

    Standard

    Aus welchem Grund muss man denn im Wettkampf Angst haben, zu verlieren? Wenn man halt verloren hat, hat man verloren. Dann ist man eventuell etwas geknickt. Und das muss noch nicht mal sein. Man kann auch aus einer Niederlage lernen. Wenn schon bei einem Wettkampf Angst im Spiel sein sollte, dann die - sich zu verletzen. Und wenn man Angst hat, sollte man es besser lassen.

    Wenn Du auf der Straße angegriffen wirst, hast Du in der Regel keine Zeit zur Angst. Außerdem steigt dein Adrenalinspiegel so an, dass Du erst mal handelst. Also - wenn da die Angst ist, sollte man es auch lieber lassen. Und das ist eh meist besser so.............

  5. #5
    calimero Gast

    Standard @Fidibus

    Hi Fidibus,

    bei Wettkämpfen hatte ich nie Angst zu verlieren. War der andere besser, dann wars schon i.O.. Bei VK-Wettkämpfen hatte ich schon Angst. - Vor Schmerzen.

    Bei realen Kämpfen habe ich durchaus immr Angst. Nicht vor den Schmerzen sondern davor nie wiederaufstehen zu können.
    Hat aber auch einen Vorteil, man spielt nicht rum.

    Zum Thema Angst/Angstkontrolle gibts ein schönes Buch von Geoff Thompson. Nennt sich "die Angst".
    Er wiederholt sich zwar recht oft. Aber ich glaube das könnte Deine Frage beantworten.

    CU
    Calimero, der im Moment zuviel Streß und zuwenig Zeit hat

  6. #6
    Joachim Gast

    Standard

    Hi,
    ich hatte zwar nur einen Wettkampf, aber Angst vor der Niederlage? Nein, dürfte bei den meisten VK Sportlern nicht vorhanden sein. Was soll man schon verlieren?
    In einem VK Wettkampf kann man nur gewinnen.
    Auf der Strasse...
    abhängig vom Gegner und warum ich diesen Kampf führen muss.
    Meistens hatte ich Angst davor mehr Schaden anzurichten als notwendig, ich habe mich also weniger um mich gesorgt denn um mein gegenüber. Bei wirklich gefährlich wirkenden Typen hat ich meist keine Zeit um mich Angst zu haben, weil meistens Kumpels involviert waren.
    Und da MUSS man kontrollieren, wer lässt schon gerne einen Kumpel hängen (hab ich auch schon gemacht, aber mich so dermassen scheisse gefühlt hinterher das ich das nicht nochmal brauchte).
    Das passiert dann automatisch, also ich kann den dahinterstehenden Automatismus zumindest nicht erklären.
    An der Tür, an der ich auch ein bischen Zeit verbracht habe, hat man gar keine Zeit sich um seine Angst zu kümmern, weil, wenns rumpelt dann rumpelts und dann hat man seinem Auftrag (Schutz der Veranstaltung, Besucher) nachzugehen.
    Ein kleiner Tei meiner Erfahrung mit Der Angst.


    Grüsse,

    Joachim

  7. #7
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    Beiträge
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    Standard

    AUTSCH

    Könnte weh tun

  8. #8
    Chicken Wings Gast

    Standard @fidibus

    mache keine wettkämpfe - also kann ich dir hierzu nichts sagen, wohl aber zum straßenkampf

    Angst ist ein schutzmechanismus des körpers, gerade die angst getroffen zu werden ist im realkampf eine blockierende variable.

    die angst getroffen zu werden kann man auch wegtrainieren, indem man sich seiner guten deckung in allen schlagvarianten des gegners bewußt wird.

    aber wie werde ich meiner guten deckung bewußt ????

    ganz einfach, deckungen trainieren !!!

    wie sieht das bei mir persönlich und konkret aus ???

    angriff und verteidigungsdrills im chin. faustkampf, sprich:

    für jede angriffsart gibt es eine oder natürlich mehrere deckungen.

    mein partner hat am anfang 10 angriffe zugute, und ich blocke diese durch die mir am besten erscheinene deckungsform.

    danach bin ich mit schlagen dran (boxhandschuhe an) und mein partner deckt.

    jede schlechte deckung meinerseits merke ich - SCHMERZEN !!!
    mein partner nimmt nicht so viel rücksicht, da ich die deckungsformen ja kenne.

    dieser angriffs/verteidigungs wechsel verringert sich immer um eins.

    9-9 8-8 7-7

    interessant wird das ganze ab 3-3

    wenn du bei 2-2 bist - schlage ich 2 mal und mein partner deckt 2 mal und kommt dann DIREKT mit seiner angriffssequenz

    bei 1 zu 1 geht alles extrem schnell und den 1-1 drill machst du dann auch öfter- ich greife 1mal an, partner deckt und schlägt sofort zurück.


    da man natürlich das eine oder andere mal getroffen wird, erkennt man die schlechtigkeit der deckung und kann fehler ausmerzen.
    klartext: werde ich immer bei einem angriff von der seite getroffen, muß ich diese deckung verfeinern, modifizieren, üben...


    Endergebnis: du fühlst dich hinter deiner deckung wohl, weißt, daß es nicht so weh tut - wenn man auf die deckung getroffen wird.

    weiter: man übt die deckung - wenn der gegnerschlägt, kann man selber kaum schlagen.
    aber man kann beim rückzug der gegnerischen waffe (hier faust) sofort zum gegenangriff starten , deshalb der verstärkte 1zu1 drill

    das nimmt die angst vor treffern, schult kondition und koordination und macht einen vor allem gefährlicher..


    hoffe ich konnte deine frage beantworten...kann nicht so gut erklären *lach

    Meik

  9. #9
    Ta Mo Gast

    Standard

    Hallo Chicken Wing, klingt gut, muss ich beim naechsten Sparring dringend ausprobieren!

    Hast du noch was auf Lager? Bin interessiert!

  10. #10
    Chicken Wings Gast

    Talking @ta mo

    ja, der chicken hat noch mehr auf lager....aber ein tip:

    wenn man erst mal kleine happen ißt, lernt man schneller

    hat man kleine happen gegessen, ißt man noch kleinere happen - nie zuviel, sonst verschluckt man sich - man lernt noch intensiver.

    wer vollgefressen ist mit techniken, der weiß später gar nichts.

    wer immer mit dem gedanken spielt gewinnen zu MÜSSEN, und das alles so schnell wie möglich, wird scheitern.

    wo wir bei punkt eins wieder wären *lach

    Meik

  11. #11
    Ta Mo Gast

    Standard

    Ja, ja, Chicken Wings, du hast ja recht...Wobei ich denke, dass wir auf der gleichen Wellenlaenge sind, weniger ist mehr.
    Ich bin nicht der Typ, der Techniken sammelt, lieber weniger Techniken ueben und die perfekt!!Sachen, die man nicht im Kampf umsetzen kann interessieren mich nicht...

    Auch eine gute Uebung ist die vom Matt Thortons Video, da stellt man sich mit dem Ruecken zur Wand, Deckung hoch und der Trainingspartner deckt dich schoen mit Schlaegen ein. Ist eine tolle Uebung, so kann man sich nicht durch Schrittarbeit retten und man ist wirklich gezwungen nur aud die Deckung aufzupassen...

    Gruss

    Ta Mo

  12. #12
    Skyguide Gast

    Standard

    Also auf der Strasse kenne ich irgendwie keine richtige Angst. Entweder alles passiert so überraschend, dass gar keine Zeit bleibt nachzudenken oder wenn es sich langsam aufbaut, sind alle meine Sinne auf die potentiellen Gegner ausgerichtet und meine Gedankenwelt ist mit der Vorstellung besetzt, dass ich diese bei der kleinsten falschen Bewegung ausschalte sodass kein Platz ist über mögliche negative Folgen nachzudenken.

    Gruss Skyguide

  13. #13
    calimero Gast

    Standard

    Hi zusammen,

    kurze Frage:
    Was versteht Ihr unter Angst?
    Das Einschießen von Streßhormonen ins Blut (dauert nur Milisek.)?

    Falls ja, wieso fehlt euch das? Und wie kommt Ihr ohne klar?

    Ich meine diese praktischen Kleinigkeiten wie:
    -Vermindertes Schmerzempfinden
    -Gesteigerte Muskelkraft
    -Verlängerte Ausdauer
    -Geringere Hemmschwellen u.s.w.

    CU
    Calimero

  14. #14
    Fidibus Gast

    Standard

    @skyguide

    Du hast Angst. Das kannst Du nicht ausschalten, aber offensichtlich hast Du, bewußt oder unbewußt, Mechanismen entwickelt, sie zu kontrollieren.

    @Chicken wings

    Ich sehe es genauso über eine gute Deckung und Körperabhärtung kann man die Angst vor Schmerzen kontrollieren.

    Ich möchte nur mal einige Beispiele aus dem Sport bringen. Rüdiger May hat, nachdem er in einem Boxkampf fürchterlich verdroschen worden ist, nie mehr zur alten Leistung zurückgefunden. Im Schwergewichtsboxen gab es mehrere Boxer, denen es ähnlich ging, Henry Akinwande, Andrej Holota, Luan Krasnigi und es gab noch einen farbigen Ex- Weltmeister, der im Ring geheult hat vor lauter Angst (Name ist mir leider entfallen).

    Ich hatte in meiner 26 jährigen Dienstzeit als Polizeibeamter, mehrere harte körperliche Auseinandersetzungen und ich hatte jedesmal Angst. Ich kann mich an einen extremen Fall erinnern, da haben wir nach einem Irren gesucht, der sich nachts in einem Waldstück mit einer geladenen Schrotflinte versteckt hatte. Nach 1,5 Stunden haben wir ihn gefunden und überwältigt. Ich träume heute noch manchmal davon, in meinem Traum knallt die Flinte und dann wache ich auf.

    Es interessiert mich, wie andere ihre Angst kontrollieren und ich vergleiche die Mechanismen mit meinen eigenen, denn man lernt nie aus.



    Gruß Fidibus

  15. #15
    calimero Gast

    Standard @Fidibus

    Hi Fidibus,

    zunächst bin ich froh einen normalen Menschen hier zu finden, der tatsächlich Angst hat und nicht nebenberuflicher Held oder Kommandokämpfer ist.

    Suchst Du nach Möglichkeiten die Symptome der Stresshormone zu unterdrücken (Zittern, komisches Gefühl im Magen u.ä.)?

    Da kann ich gar nicht weiterhelfen. Die wollte ich nie loswerden. Ich bin halt der Ansicht, dass diese Hormone mir helfen (ähnlich wie ein Turbolader).

    Willst Du dich vom Diktat der Angst freimachen?
    Geoff Thompson empfiehlt da eine schrittweise Desensibilisierung durch Konfrontation.
    Ich selbst habe Visualisierungen genutzt. – Auch mit Erfolg.

    Geht es Dir darum eine Traumatisierung aufzuheben (danach klang es mir wegen der Schilderung deiner Träume)?
    Das ist schon ein ganz anderes Thema. Da sollte man auf keinen Fall selbst dran „rumdoktern“. Es gibt einige wenige Therapeuten die darauf spezialisiert sind.

    In Amerika ist das durch den Vietnamkrieg was anderes. – Aber das hilft Dir ja nicht weiter.

    Als Therapieform bietet sich vielleicht Refraiming (NLP) oder EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) an. Wobei ich Dir nicht sagen kann, ob es in der Schweiz entsprechende Therapeuten gibt.

    Hoffe ich konnte ein bisschen weiterhelfen
    CU
    Calimero

    PS.: Ich glaube der farbige Ex-Weltmeister ist "IronMike" Tyson
    Geändert von calimero (04-09-2002 um 15:36 Uhr)

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