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Thema: Charaktere im japanischen Schwertkampf-Film - "echt" oder nicht ?

  1. #1
    Kondipumpe Gast

    Question Charaktere im japanischen Schwertkampf-Film - "echt" oder nicht ?

    Hallo an alle Liebhaber japanischer Schwertkampf-Filme,

    ich hab mir nun schon oft Filme wie "The Sword Of Doom", "Sword Of The Beast", "Samurai Rebellion" oder "Samourai" (deutsche Titel ?) reingezogen und möchte mal wissen, ob Persönlichkeiten wie ein Isaburo Sasahara, Hitokiri Gennosuke, Ryunosuke usw. in Aufzeichnungen der japanischen Geschichte wirklich existieren oder ob diese schlicht dem Einfallsreichtum der Filmemacher entsprungen sind. Beim "Googeln" laufen die Suchergebnisse jedenfalls immer auf die Filme hinaus.
    Weiß jemand was bestimmtes?

  2. #2
    itto_ryu Gast

    Standard

    Fantasieprodukte, aber nette Filmchen. Dennoch kann es auch bei sehr fantasievollen japanischen Filmen sein, dass historische Figuren benutzt werden, siehe "Samurai Ressurection" in dem gleich eine ganze Garde historischer Figuren auftaucht, inklusive dem christlichen Rebellenführer beim Aufstand von Shimbara, der durch Luzifer mit dämonischen Kräften ausgestattet wieder auf die Erde zurück kehrt.
    Geändert von itto_ryu (12-02-2006 um 08:18 Uhr)

  3. #3
    kennin Gast

    Standard

    Oh GOTT, das hört sich übler als übelst an...

    Bei "Shinobi no Mono" handelt es sich auch oft (oder immer?) um historische Charaktere. Hattori Hanzo und Sasaki Goemon zum Beispiel.
    "Kozure Ookami" hat auch durchaus historische Hintergründe. Die Schwertschule des "Lone Wolf and Cup" hat wirklich existiert und ich denke es gibt sie sogar noch immer. Auch die Yagyū, gegen denen er plottet, war wirklich in der Position die ihnen in der Reihe zugedacht wird.

  4. #4
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    Standard

    Jap Kennin, die Suio ryu gab es und gibt es immer noch (unter anderem eine ryu die die Kusarigama mit in ihrem Curriculum hat).
    Wie es mit der genauen Geschichtskorrektheit ausschaut kann ich leider nicht sagen.

  5. #5
    itto_ryu Gast

    Standard

    Interessanterweise wird aber im Nachwort der Okami-Reihe (also der Manga-Vorlagen der Filmreihe) in der Auflage von Carlsen Comics von 1996 behauptet (Band 6 "Der Sohn des Wolfs"), dass es die Suio-Ryu in Wahrheit nicht gab. Dazu muss man sagen, dass das Nachwort nicht vom japanischen Autor oike Kojima selbst, sondern vom deutschen Lektor geschrieben wurde, der behauptet, es habe diese ryu nicht gegeben. Tja, seltsam wie das zu Stande kam, aber der Kerl hat wohl folgende Weblinks nicht gekannt:

    http://www.koryubooks.com/guide/suio.html

    http://www.suioryu-usa.org/

    http://www.iaido-jodo.ch/suio_ryu.htm


  6. #6
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    Standard

    .. oder allgemein sich mit dem Thema nicht näher befasst.
    Schade drum.
    In wie weit die Techniken aus dem Manga (Film) mit der richtigen ryu übereinstimmen, kann ich aber nicht sagen.

  7. #7
    Rockronin Gast

    Standard

    Die Serie ist aber cool

  8. #8
    Kondipumpe Gast

    Standard

    Tut gut zu hören, daß es sie gab, schade nur, daß es nur noch selten jemanden gibt, der etwas darüber weiß. Wahrscheinlich wirken solche Persönlichkeiten heutzutage nicht mehr in dem Sinne, weil sich kaum noch Leute dafür interessieren (mutmaße ich mal). Wie auch immer, schön anzusehen sind die Filme selbst beim x-ten Mal noch.
    Geändert von Kondipumpe (13-02-2006 um 10:31 Uhr)

  9. #9
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    Öhm, die Ryu wird noch praktiziert.
    Nur weil man "hier" nicht drüber hört heißt es nicht das es sie nicht mehr gibt.

    Musst dir nur mal die Links anschauen

  10. #10
    Kondipumpe Gast

    Standard

    @ Dragodan

    Es geht doch gar nicht um die STILE!

    Es geht um die PERSONEN, die in den Filmen dargestellt werden. Wenn man das feudale Japan (vom Hören-Sagen-Lesen) kennt, ist es schwer vorstellbar, daß es Menschen gab, die tatsächlich so weit gegangen sind (siehe Okami und Isaburo Sasahara etc.). Sich zu dieser Zeit gegen das Herrscherhaus zu erheben, ist nicht vergleichbar mit der heutigen Zeit, da sich die Strafe -die heute auch um vieles milder ist- nur auf den Täter erstreckt, aber überlegt mal wie das "früher" war. Deshalb will ich gern wissen, ob was dran ist an den Lebensläufen (auch wenn man für den Film etwas nachgeholfen haben sollte).

  11. #11
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    Zitat Zitat von kennin

    Bei "Shinobi no Mono" handelt es sich auch oft (oder immer?) um historische Charaktere.
    Auf jeden Fall ein sehr empfehlenswerter Film für alle, die auf dem Budô wandeln
    verraten und verkauft

  12. #12
    itto_ryu Gast

    Standard

    Kondipumpe, da mutmaßt du falsch. Es gibt genug Leute weltweit, die an dieser Thematik nicht nur interessiert sind, sondern auch tief drinstecken. Ich empfehle dir gute Literatur dazu und als Einstieg stöbere mal auf www.tenshukaku.de, dort erfährst du einiges über die Kriegskünste der Samurai, über die Helden des alten Japan und die verschiedenen ryu.

    Zum Thema gegen die Herrscher erheben: Die meisten Samurai, die durch die Lande streiften (wenn sie nicht gerade auf der musha shugyo, d.h. auf Schwertpilgerschaft waren), waren herrenlos, also ronin. Dass diese Männer nicht gerade zimperlich waren in der Wahl ihrer Mittel zu überleben, ist doch logisch, also namen sie "Jobs" an die unter ihrer Würde waren (z.B. als yojimbo eines Kaufmanns) oder schlugen sich gar als Banditen durch.

    Ein Fall, dass ein Samurai den Gehorsam verweigerte und seinem Lehnsherrn entsagte ist mir nicht bekannt. Ich halte es nicht für unmöglich, dass so etwas vorgekommen sein mag, aber in Zeiten großer "Arbeitslosigkeit" und strengerer Ständereglementierungen denn je, taten die Samurai wohl alles an Pflicht und Treue für eine ordentliche Anstellung bei einem daimyo. Aber wie gesagt, mag sein, dass es dennoch vorgekommen sein mag.

    Es kam auch vor, dass ein Samurai aus Protest gegen das Fehlverhalten oder eine Ungerechtigkeit seines Herrn seppukku beging. Solche Fälle sind belegt.

    Und sicherlich könnte es auch sein, dass ein Samurai, der in eine Intrige geriet, wie bei der Geschichte um Ito Ogami, vor seiner Bestrafung floh, um Rache zu nehmen. Eine ähnliche, berühmte Geschichte gibt es ja um die 47 Ronin von Ako. Diese 47 Samurai stellen wohl am Deutlichsten wichtige und gerühmte Eigenschaften eines Samurai heraus. Man sprach ihnen Mut, Opferbereitschaft, Loyalität und Besonnenheit zu. Sie repräsentieren damit die grundlegenden Werte des alten Japan. Die 47 Ronin rächten den Tod ihres Herrn, ein Daimyo namens Asano Naganori, der das Schwert gegen Kira Yoshinaka, dem Zeremoniemeister des Shoguns gezogen hatte. Obwohl dieser nur leicht verletzt wurde, wurde Naganori zum Selbstmord (seppuku) gezwungen. Seine Gefolgsleute wurden herrenlos, also ronin. Sie schmiedeten unter der Führung von Oishi Kuranosuke Yoshio Pläne für den Vergeltungsschlag. Ein Jahr lang schlugen sie sich als Spielleute, Wegelagerer usw. durch, dann überrannten sie die Residenz Kiras in Edo und brachten dessen Kopf zum Grab ihres Herren. Dabei war ihnen durchaus bewusst, dass der shogun dies nicht einfach hinnehmen würde und so begingen sie auch ohne Zwefel 2 Monate nach ihrer Tat wie ihr Herr durch seppuku töten. So folgten sie ihrem Herrn mit Treue in den Tod. Dies alles geschah um das Jahr 1701 herum und auch wenn ein Teil Legende sich hinein mischte, so ist die Geschichte doch historisch belegt und prägte den Samurai-Ethos bis heute.

  13. #13
    Kondipumpe Gast

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    @ itto_ryu

    Ich hoffe auch, daß ich falsch in der Annahme gehe, nur hat es sich nicht immer so herausgestellt. Selbstverständlich glaube ich Deinen Worten. Ich fragte mich nur kürzlich, ob sich die Furch vor der Obrigkeit in der heutigen Zeit von der vergangener Zeit wohl unterscheide. Ich bezweifle nicht, daß es vereinzelt Personen gab, gibt und wieder geben wird, die sich durch ihre Handlungen aus der Masse hervorheben, jedoch ist es für mich fraglich, ob dies in der Vergangenheit in einem solch -fast schon übertriebenem Maße - geschah, wie es oft in Filmen dargestellt wird. Gerade in der heutigen Zeit ist das Verlangen nach Vorbildern, Mythen und Helden größer denn je zuvor und es werden Geschichten und Personen mystifiziert und zu Legenden erkoren, die sich eigentlich nicht dazu eignen. Wir wissen alle, daß niemand unsterblich ist und manche Filme enden auch -der Wahrheit halber - nicht mit einem happy end, was dem Helden keinen Abbruch tut. Nur wird mir zu oft die Geschichte eines mit allen Wassern gewaschenen herrenlosen Ronin, unsichtbaren Ninjas oder auch eines revolverdrehenden Cowboys erzählt. Ich habe große Achtung vor Fähigkeiten anderer Personen - in vergangener, wie in heutiger Zeit- und will jenen diese auch nicht absprechen, aber oft wird einfach zu viel dazugedichtet, um den "Boah-Effekt" zu erhöhen (um nur ein passendes Beispiel zu nennen: ein Großteil der Filme des Film-Schauspielers Jet Li). Daher meine Frage nach der Echtheit der Persönlichkeiten.

  14. #14
    itto_ryu Gast

    Standard

    Na ja, Film ist Film und Realität ist Realität. Man darf auch die Lgendenbildung um japanische Helden nicht zu ernst nehmen, denn sonst hätte Musashi als einer der besten Schwertkämpfer auch gegen Drachen, Riesen und Dämonen gekämpft

    Ein interessanter Umstand, der in den japanischen Filmen meist gar nicht mehr zum Tragen kommt ist, dass die größten japanischen Helden zum Teil die waren, die gescheitert sind. Die Japaner standen eigentlich immer mehr auf die tragischen helden, die in ihrem ehrenvollen Vorhaben scheiterten und für ihre Überzeugung bereit waren zu sterben. Dazu gibt es ein interessantes Buch im Suhrkamp-Verlag "Von der Würde des Scheiterns". In der modenren Filmindustrie ist es etwas anderes, da leben die niemals besiegten Überhelden auf. Da japanische Samuraifilme bis heute stark von Kurosawas Arbeiten beeinflusst waren, haben sie auch dessen Systematik in der Abhandlung eines Filmes übernommen. Kurosawa sah sich in seinen Samurai-Filmen beauftragt, der starken Verwestlichung nach dem 2. Weltkrieg die Samurai als Gegengewicht aufzuzeigen. Im Mittelpuntk steht dann zumeist einer oder mehrere durch und durch ehrenvolle Krieger, meist ungerechterweise herrenlos geworden, die meistens einer feigen, tückischen und ehrlosen Bande von Yakuza, Banditen oder anderen Ronin das Handwerk legen. Eine starke Symbolik ist dabei, dass diese Samuraifilme meist gegen ende der Samurai-Ära spielen und oft auch als Gegenstück von den Bösewichten westliche Schusswaffen eingesetzt werden, die dann als Symbol für den Glauben des Westens an technische Überlegenheit stehen, während Kurosawa dem das Schwert als Zeichen japanischer Werte entgegenhält.

  15. #15
    Kondipumpe Gast

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    Ja, sehr schön gesagt. Ich verstehe und pflichte bei.

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