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Thema: Wie sollte ein Messer beschaffen sein?

  1. #1
    roberto Gast

    Standard Wie sollte ein Messer beschaffen sein?

    Da in letzter Zeit gefragt wurde welches Messer man sich am Besten zulegt, nehme ich zu diesem Thema kurz Stellung.

    Wesentlich für den Kauf eines Messers ist die wesentliche Frage:

    1) WOFÜR braucht man das Messer?

    Es gibt a) Sammlerstücke, b) Arbeitsmesser und c) welche, die man mitführt um sich in einem Kampf zu behaupten. An dieser Stelle gehe ich mal auf Punkt c) ein. Will man sich ein Kampfmesser anlegen, gliedern sich die wichtigen Merkmale wie folgt:

    1) das Messer sollte, wenn überhaupt, sehr wenig Kosten.

    2) Das Messer sollte sich gut unter der Kleidung verstecken lassen.

    3) es sollte über ein Schnellöfnungsmechanismus verfügen bzw. sich beim Ziehen selbst öfnen.

    4) Idealerweise verfügt es über eine und eine halbe bzw. über zwei Schneiden.

    5) Die Spitze sollte in Verlängrung zum Grif geradewegs nah vorne verlaufen.

    6) eine kleine Parierstange, welche griff und Klinge trennt, ist von Vorteil.


    Ein recht intressantes Beispiel sind dieses alte neapoletanischen sfarzighe/ sfarziglie:


    Man beachte, daß alles, also auch der Griff, aus Stahl ist. dadurch ist das Messer selbst im zusammengeklappten Zustand sehr flach und lässt sich sehr gut unter einem Jacket etc. verstecken.

    Dadurch konnten auh sehr lange Messer mitgeführt werden. Das auf dem Bild längste Modell ist im geöffneten Zustand 66cm lang. Im geschlossenen Zustand 36cm.

    Auf diesem Bild sieht man sehr gut den Unterschied des Öfnungsmechanismus einer neapoletanischen sfarziglia zu einem norditalienischen bäuerlichen Arbeitsmesser (das mit dem Horngriff):


    Bei der sfarziglia entsteht beim Öffnen keine Reibung zum Metallteil des Griffstückes, da der Drehpunkt des Öffnungsmechanismus etwas vorverlegt wurde.

    Ein anderes gute Kampfmesser war ie ebenfalls neapoletanische moletta:


    Die moletta (von molla; deut. `Feder´) ist ein sogenanntes coltello a scatto, ein Messer mit Abzug (scatto kommt von scattare und bedeutet `vorschnellen´).

    Das mittlerweilen fast überall bekannte stiletto bedarf keines Bildes. Es vereint viele Voteile. Zum einen gibt es stiletti für sehr wenig Geld. Die Klinge ist lang und spitz und verfügt meisst über mehr als nur eine Schneide. Zusamengeklappt passt es in jede Hosentasche und es verfügt über einen Schnellöffnungsmechanismus.

    Auch eine kleine Paierstange ist vorhanden. Zu guter Letzt ist es auch eine sehr elegante Waffe. Es führt sich sehr leicht (dies rührt von der langen und schlanken Klinge in Relation zum Gegengewicht des Knaufes. Das traditionelle stiletto ist für den Kampf ideal ausbalanciert) und alleine das Geräusch, daß es beim Öffnen verursacht ist berüchtigt.

    Entscheidend ist aber wirklich auch der Preis. Gebt nie viel Geld für ein Kampfmesser aus! Ihr müßt es im Notfall jederzeit wegwerfen können, ohne das dabei euer Herz blutet.

    Der ein oder andere wird denken, es sei unverantwortlich solche Tipps öffentlich zu machen. Mag sein, aber wir reden hier von Messerkampf bzw. vom Waffenkampf per se.

    Aus moralischer Sicht könnte man auch argumentieren, alle Gespräche über Waffen, also auch darüber wie man jemanden mit einem Knüppel technisch am Besten verletzt (um etwas anderes geht es beim Stockkampf nämlich nicht) sollten eingstellt werden. Auch mit einem Stock kann man jemanden töten bzw. kann man mit einem Messer auch nur verletzen. Beides ist gefährlich (Übrigens kann man jedes Messer auch zum Brotschneiden etc. verwenden. Kurzstöcke hingegen haben einen deutlicher einseitigen Verwendungszweck).

    Wenn man also über Waffen redet, dann in aller Konseuenz oder gar nicht. Persönlich trage ich grundsätzlich kein Messer bei mir. Eine Ausnahme mache ich wenn ich in den Wald gehe. Dann nehme ich aber nur ein Arbeitsmesser mit (meisst eine Hippe, die sich nur sehr sehr langsam öffnen lässt).

    Als Springmesser kann ich das der Firma Beltrame empehlen. Es ist klein, nicht sonderlich teuer und verfügt über einen Schnellöfnungsmechanismus. Die Klingenlänge geht nicht über 8,5cm und in der Klingenmitte entspricht die Breite mind. 20% der Klingenlänge. Und da dieses stiletto nicht zweischneidig ist, ist es damit legal.
    Die Tarierung it nicht so gut wie beim Original, aber einen Tod muß man sterben.

    Ciao und pace ...

    Roberto

  2. #2
    Registrierungsdatum
    02.08.2002
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    1.084

    Standard

    Zitat Zitat von roberto
    3) es sollte über ein Schnellöfnungsmechanismus verfügen bzw. sich beim Ziehen selbst öfnen.
    Hallo Roberto,
    lehnst Du Messer mit feststehender Klinge für den Einsatz als SV-Waffe grundsätzlich ab (da Du voraussetzt, dass das Kampfmesser ein Öffnungsmechanismus benötigen sollte)? Falls ja, würden mich die Gründe interessieren.

    Zitat Zitat von roberto
    Als Springmesser kann ich das der Firma Beltrame empehlen.
    Hast Du ein bestimmtes Modell im Sinn? Ich habe verschiedene Modelle von Beltrame gefunden.

    Gruß
    Stoiker

  3. #3
    roberto Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Stoiker
    Hallo Roberto,
    lehnst Du Messer mit feststehender Klinge für den Einsatz als SV-Waffe grundsätzlich ab (da Du voraussetzt, dass das Kampfmesser ein Öffnungsmechanismus benötigen sollte)? Falls ja, würden mich die Gründe interessieren.



    Hast Du ein bestimmtes Modell im Sinn? Ich habe verschiedene Modelle von Beltrame gefunden.

    Gruß
    Stoiker
    Nein, Messer mit feststehender Klinge, inbesondere Kampfolche, sind die besten Messer für das Duell. Jedoch sind sie nicht gerade billig. Zudem bedürfen sie einer Tragevorrichtung. In diesem Fall würde ich ein Küchenmesser bevorzugen, es in Zeitungspapier wickeln und das ganze unter dem Shirt oder Pulli vorne in die Hose stecken.

    Das von mir angesprochene stiletto von Beltrame hat bstimmt einen namen. habe es gerade vor mir, kann aber keinen Namen drauf finden. Ich schau mal auf deren HP nach.

    Ciao

    Roberto

  4. #4
    roberto Gast

    Standard

    @stoiker

    Die Messer auf deren HP haben ein zu schmale Klinge in Relation zur Länge. Diue sind hier wohl nicht legal. Meines ist nicht drauf?!

    Es hat ein moderneres Design und fällt etwas in den Militärlook. Die Klinge ist wie gesagt breiter als beim klassischen Stiletto. der Preis muss um die Euro 40,-- liegen. mins war aber ein Geschenk.

    Übrigens solltet ihr der Person die euch ein Messer schenkt immer ein symbolisches Geldstück reichen. In Italien sagt man: "ferro contro ferro" (`Eisen gegen Eisen´ bzw. sinngemäß `Stahl gegen Stahl´). Ansonsten heißt es, geht die Freundshaft kaputt.

    Ciao

    Roberto

  5. #5
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    Zitat Zitat von roberto
    Übrigens solltet ihr der Person die euch ein Messer schenkt immer ein symbolisches Geldstück reichen. In Italien sagt man: "ferro contro ferro" (`Eisen gegen Eisen´ bzw. sinngemäß `Stahl gegen Stahl´). Ansonsten heißt es, geht die Freundshaft kaputt.

    Ciao

    Roberto
    Uups, noch etwas was ich vergessen habe, ich hoffe das kann man noch nachholen

    Grüße
    Christian
    Personal Training in Düsseldorf
    Neue Trainingszeiten: Mitwochs 20:15, Sonntags 17:00 Uhr, Sportzentrum im Medienhafen - bei Interesse PN

  6. #6
    roberto Gast

    Standard

    Zitat Zitat von christianvonpraun
    Uups, noch etwas was ich vergessen habe, ich hoffe das kann man noch nachholen

    Grüße
    Christian
    Stimmt, aber wir sehen uns ja im April!

  7. #7
    xander Gast

    Standard

    Was mich noch interessieren würde: Sollte ein Messer, wie man immer wieder hört, wirklich eine Tanto-Klinge haben, um noch kampftauglicher zu sein? Worin liegen die Vorteile bei dieser Klingenform und inwiefern beeinflusst die Klingenlänge die Kampftauglichkeit? Ich nehme mal an es macht keinen gravierenden Unterschied ob die Klinge nun 8cm oder 10cm lang ist, oder?

    Grüße
    Alex

  8. #8
    Haldir Gast

    Standard

    Eine Tanto-Klinge ist im Spitzenbereich stabiler als eine normale z.B. Drop-Point Klinge. Sie bietet aber gleichzeitig beim Stechen mehr Widerstand.
    Außerdem kann man nicht so super mit schneiden, wie mit einer darauf ausgelegten Klinge. Klar kann man auf einer flachen Unterlage mit der Kante am Übergang zwischen Primär- und Sekundärschneide gut schneiden, aber ich wage zu bezweifeln, dass das im Kampf gut gehen wird. Da bietet eine Tanto-Klinge also auch einen Nachteil.

    Sonst ist es denke ich Geschmackssache.

  9. #9
    roberto Gast

    Standard

    Zitat Zitat von xander
    Was mich noch interessieren würde: Sollte ein Messer, wie man immer wieder hört, wirklich eine Tanto-Klinge haben, um noch kampftauglicher zu sein? Worin liegen die Vorteile bei dieser Klingenform und inwiefern beeinflusst die Klingenlänge die Kampftauglichkeit? Ich nehme mal an es macht keinen gravierenden Unterschied ob die Klinge nun 8cm oder 10cm lang ist, oder?

    Grüße
    Alex
    Persönlich bevorzuge ich die Dolchform (sie gefällt mir optisch einfach besser). Jedoch ist das wirklich eine Frage des Geschmackes. Zur Klingenlänge sei gesagt, daß jeder zentimeter an Reicheite kampfentscheidend sein kann. Jedoch darf ein Maß an Kompatibiltät zur Garderobe und zum Anlaß nicht überschritten werden. Beispiel:

    Ein stiletto ist im Grunde ein sehr kurzer Degen. Ein richtiger Degen hätte einen enormen Reichweitenvorteil. Jeoch erlauben es die Umständen der heutigen Zeit nicht mit einem Degen durch die Innenstadt zu spazieren.

    Die Relation von Klingenform und -länge, Gewicht, Kosten und dem Können und Mut des Trägers ergeben die Effektivität eines Messers. Letzteres ist wohlgemerkt das Entscheidende.

    Ein bekannter Spruch, den sich süditalienische Messerkämpfer auf beiden Seiten der Klinge eingravieren ließen ist: "...se ti manca il cuor`, non ti fidar`di me!" ("...wenn es Dir an Herz mangelt, vertraue mir nicht).
    Dies war quasi die ständige Mahnung des Messers an seinen Halter.

    Ciao

    Roberto

  10. #10
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    Standard

    Zitat Zitat von roberto
    Übrigens solltet ihr der Person die euch ein Messer schenkt immer ein symbolisches Geldstück reichen. In Italien sagt man: "ferro contro ferro" (`Eisen gegen Eisen´ bzw. sinngemäß `Stahl gegen Stahl´). Ansonsten heißt es, geht die Freundshaft kaputt.

    Ciao

    Roberto
    Hallo Roberto,
    danke für Deine Antworten.

    Den Brauch, ein Geldstück zu überreichen, wenn einem ein Messer geschenkt wurde, kenne ich von einem Waliser. Anscheinend ist dieser Brauch länderübergreifend :-)

    Gruß
    Stoiker

  11. #11
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    Standard

    Zitat Zitat von roberto
    Ein stiletto ist im Grunde ein sehr kurzer Degen. Ein richtiger Degen hätte einen enormen Reichweitenvorteil. Jeoch erlauben es die Umständen der heutigen Zeit nicht mit einem Degen durch die Innenstadt zu spazieren.
    Zumindest nicht auf legale Art und Weise (Stichwort: Spazierstock )

    Gruß
    Stoiker

  12. #12
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    Zitat Zitat von roberto
    @stoiker

    Die Messer auf deren HP haben ein zu schmale Klinge in Relation zur Länge. Diue sind hier wohl nicht legal. Meines ist nicht drauf?!

    Es hat ein moderneres Design und fällt etwas in den Militärlook. Die Klinge ist wie gesagt breiter als beim klassischen Stiletto. der Preis muss um die Euro 40,-- liegen. mins war aber ein Geschenk.

    Übrigens solltet ihr der Person die euch ein Messer schenkt immer ein symbolisches Geldstück reichen. In Italien sagt man: "ferro contro ferro" (`Eisen gegen Eisen´ bzw. sinngemäß `Stahl gegen Stahl´). Ansonsten heißt es, geht die Freundshaft kaputt.

    Ciao

    Roberto
    das ist auch in Korea so

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