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Thema: Folter gestern und heute

  1. #16
    Tshingis Gast

    Standard

    @aaxx
    naja, wer nicht nachdenkt, der kotzt halt ein wenig, nicht wahr?
    folter mag falsch sein, aber was passiert, wenn du in der situation bist, wichtige informationen, sagen wir, über deine familie, herauszufinden und derjenige, der in deiner gewalt ist, rückt selbige nicht heraus.
    das ist doch die einzige situation, auf die jemals wirklich folter angewendet wird und wurde, um informationen zu erpressen. fertig.
    und für keine anderen sitautionen wurde derartige gewaltanwendung konzipiert.
    dann macht es für mich keinen unterschied, dann hole ich mir die information, egal, wie. immerhin gehts um dein fleisch und blut.

    und was ist an dem buch schlimm?
    ist halt interessant, und warum sollte man sich nicht damit beschäftigen?
    ich sehe keine argumente, es nicht zu tun.
    das ist sowohl geschichte, als auch aktuell.

    aber die wichtigste sache ist eigentlich immer die:
    erst nachdenken, dann losquatschen, weil man sonst wahrscheinlich schweren stuss erzählt und andere leute grundlos angreift, nur weil man zu eitel ist.

  2. #17
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    Ich fnde Meserjocke 2000 hat schon sehr gut auf deine Fragen geantwortet. Da du aber auf meinen Post reagiert hast geb ich auch noch mal meinen Senf dazu.

    Zitat Zitat von Sportler
    Was hat das damit zu tun? Nur weil ich ungern jemanden erschießen würde, heißt das nicht, dass ich es nicht tun würde, WENN:
    ich z.B. Polizist bin und jemand ne Waffe auf mich richtet... Was hat das damit zu tun, ob ich es (gerne) tun würde?
    Grundsätzlich hat es etwas damit zu tun, weil man sich meiner Ansicht nach bei allem was man von anderen erwartet fragen sollte ob man selber bereit wäre es zu tun.

    Mit Bezug auf den von dir geschilderten Fall mache ich einen Unterschied dazwischen ob jemand eine Wafe auf mich richtet oder ob ich jemanden physisch/psychisch brechen soll, der mich nicht direkt bedroht.

    Zitat Zitat von Sportler
    Gefühlsduselei. Wenn sie Sch... bauen, selber Schuld! Oder soll man Gefängnisse abschaffen, nur weil Papi Steuern hinterzieht? Oder Kinder vergewaltigt?
    In der Frage ging es auch um dich, nicht nur um SIE.

    Für mich besteht in Unterschied zwischen Folter und Knast.

    Zitat Zitat von Sportler
    Warum sollte ich? Und was hat das mit einer allgemeinen Rechtssprechung zu tun? Und, ganz ehrlich: Hängt vom Fall ab...
    Du solltest es, weil du nicht von anderen etwas verlangen kannst, was du nicht selber bereit bist zu tun

    Rechtsprechung ist nun einmal allgemein und nicht auf jeden möglichen Fall ausgelegt.

    Nein, es hängt eben nicht vom Fall ab, wenn das Gesetz sagt, es ist Folter geboten, dann hast du es durchzuführen (wenn du in einem Beruf bist, n dem dies enthalten ist). Ein Polizist kann sich auch nicht aussuchen ob er einen Verdächtigen verhört. Das ist die Idee der Gewaltenteilung.

    Zitat Zitat von Sportler
    Klar, wenn er es zugibt! Wie schon geschildert, man soll nicht einfach foltern dürfen, um ein Geständnis rauszukriegen. Aber wenn der Täter vor mir sitzt und alles zugibt...
    Wie viele Straftäter würden wohl irgendetwas zugeben, wenn sie wüssten, dass die Folge ist, dass sie gefoltert werden.

    Zitat Zitat von Sportler
    Es gibt diverse Möglichkeiten, jemandem Schmerz zuzufügen, ohne dass er bleibende Schäden hat. Das Gift des Schnabeltiers beispielsweise geht nur auf die Schmerzrezeptoren. Wenn das nicht klappt, ok...
    Bei Folter bleiben immer Schäden.
    Komme taeglich zur Arbeit mit der Bereitschaft dich feuern zu lassen.

  3. #18
    Messerjocke2000 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Tshingis
    das ist doch die einzige situation, auf die jemals wirklich folter angewendet wird und wurde, um informationen zu erpressen. fertig.
    und für keine anderen sitautionen wurde derartige gewaltanwendung konzipiert.
    Entschuldige bitte die deutlichen Worte, aber das ist Blödsinn.
    Folter wurde im MA eingesetzt um an Geständnisse zu kommen.
    Damals hat man diese Geständnisse als wahr eingestuft.
    Folter wird auch heute noch dazu eingesetzt an Geständnise zu kommen, nur glaubts heute kaum noch jemand.
    Ausserdem wurde und wird Folter dazu eingesetzt, um Mittäter zu finden.
    Die findet man nach der Folter auch, egal obs wirklich Mittäter gab oder nicht.
    Dann gibts noch Rache oder Abschreckung als Grund für Folter.

    Abgesehen von der moralischen Frage, kann man Informationen, die durch Folter gewonnen werden, nicht trauen.
    Zitat Zitat von Tshingis
    dann macht es für mich keinen unterschied, dann hole ich mir die information, egal, wie. immerhin gehts um dein fleisch und blut.
    Dann weisst du aber auch, das du falsch handelst , es ist dir in der Situation nur halt egal.

    Wie heisst eigentlich das Buch, auf das du dich beziehst?

    Kilian

  4. #19
    Tshingis Gast

    Standard

    ich finds gerade nicht, aber ich beziehe mich auch nicht darauf.
    und inwiefern ist meine aussage mit den info blödsinn?
    ich sehe nicht, dass du sie in irgendeiner weise widerlegt haben könntest, weils nicht passiert ist.
    die aussage ist so wahr, wie ich gerade diesen post schreibe.

  5. #20
    Sportler Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Dann muss man es den Tätern aber erst mal NACHWEISEN, das sie eine Straftat begangen haben. Bei der Folter sagen einem die Leute mal genau das, was sie glauben ,das man hören will.


    Dann kannst du dem Geständnis nicht mehr trauen. Weil sich der Täter bewusst ist, das Folter grundsätzlich möglich ist.
    Siehe dazu meine letzte Aussage: Keine Folter für allgemeine Geständnisse("Bist du schuldig"), sondern nur in den Fällen, wo der Täter vor mir sitzt, aber das Opfer oder die "tickende Bombe" noch verschollen ist. Kommt nicht oft vor, aber siehe dazu Fallbeispiel Daschner...

    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Klar gibt es diese Möglichkeiten, ganz viele sogar. Schlafentzug, Desorientierung, weisses Rauschen auf die Ohren , Zwangstellungen, Unterkühlung usw.
    Wenn du jemanden Foltern willst, um an Informationen zu kommen musst du ihn oder sie geistig BRECHEN. Und das hat psychische Folgen. Immer. Ein bisschen Foltern gibt es nicht.
    Da stimme ich dir zu... Was ist aber mit jahrelangem Freiheitsentzug(Gefängnis). Was ist mit dem "Todesschuss", wenn ein Polizist jemanden erschießen muss oder lebensgefährlich verletzt(mit Folgeschäden/Verkrüppelung...). Sind diese Sachen besser? Ich persönlich glaube: Nein!
    Gefängnisse sind nunmal alltäglich...

    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Was ist denn lebenswichtig?
    Und für wen:
    Für ein bestimmtes Opfer?
    Für potentielle zukünftige Opfer? (Die berühmte tickende Bombe)
    Für die Allgemeinheit? (Um weitere Täter zu finden)
    Für die Regierung?
    Diese Frage darf man ruhig stellen. Aber, wenn, dann bitte überall. Was ist denn mit Freiheitsentzug, usw... Ich glaube nunmal nicht, dass Folter schlimmer ist, als wenn ich (als Polizist) jemanden erschießen muss.
    Das heißt aber auch nicht, dass ich an eine allgmeine Rechtmäßigkeit der Folter glaube... Wichtig ist, denke ich, wenn man sich diese Fragen einfach immer wieder von neuem stellt...

    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Das Problem ist, erst wird die Folter nur bei spezifischen Opfern eingesetzt, dann werden Begehrlichkeiten kommen sie auch für das Wohl der Allgemeinheit einzusetzen oder gegen die pösen Terroristen.
    ALLES, was wir schlauen Menschen hervorgebracht haben, wurde auch schon missbraucht. Ich sage nicht, dass alles glatt laufen würde, wenn man Folter in bestimmten Fällen erlauben würde. Aber, wir haben(wie schon oft erwähnt) eine Polizei: Das Prinzip dieser Exekutive wurde schon oft genug missbraucht, entweder staatlich gelenkt(siehe SA/SS, Stasi, usw...) oder aber es wird die Macht, die man als Polizist hat von Einzelpersonen genutzt, um z.B. den nächsten Schwarzen zu schikanieren, dem man über den Weg läuft.
    Und, dass es durchaus auch Unschuldige in unserem Gefängnissen gibt, dürfte wohl jedem klar sein...
    Deine Argumente gegen die Folter halte ich also für schlüssig, ich glaube ja selber, dass du recht hast! Aber, wenn ich da weiterdenke, komme ich drauf, dass es überall so aussieht. Die logische Konsequenz wäre also: Keine Polizei, die kann ja missbraucht werden. Keine Gefängnisse, es kann ja Unschuldige treffen...

    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Daher wehret den Anfängen, olter hat in einem Rechtstat mal genau garnichts zu suchen.
    Kilian
    Wie gesagt, du hast Recht, es kann schief laufen. Deshalb bin ich froh, niemals in meinem Leben eine solche Entscheidung treffen und danach mit der Verantwortung leben zu müssen...

  6. #21
    Messerjocke2000 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Tshingis
    ich finds gerade nicht, aber ich beziehe mich auch nicht darauf.
    Schade
    Zitat Zitat von Tshingis
    und inwiefern ist meine aussage mit den info blödsinn?
    ich sehe nicht, dass du sie in irgendeiner weise widerlegt haben könntest, weils nicht passiert ist.
    die aussage ist so wahr, wie ich gerade diesen post schreibe.
    Die Aussage, das Folter nur zur Informationsgewinnung benutzt wird und wurde, ist schlicht falsch.
    Folter wurde und wird auch als Rache und Abschreckung benutzt.

    Kilian

  7. #22
    Messerjocke2000 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Sportler
    Siehe dazu meine letzte Aussage: Keine Folter für allgemeine Geständnisse("Bist du schuldig"), sondern nur in den Fällen, wo der Täter vor mir sitzt, aber das Opfer oder die "tickende Bombe" noch verschollen ist. Kommt nicht oft vor, aber siehe dazu Fallbeispiel Daschner...
    Trotzdem bleibt auch in solchen Fällen die Folter falsch. Tut es jemand dennoch, muss er sich der Konsequenzen seines Handeln bewusst sein.
    Ausserdem gibt es genug andere Methoden, an Informationen zu kommen.

    Zitat Zitat von Sportler
    Da stimme ich dir zu... Was ist aber mit jahrelangem Freiheitsentzug(Gefängnis).
    Dazu wird ein Täter in einem Prozess durch eine Richter verurteilt. Dazu muss man ihm eine Straftat nachweisen. Da kommt dann neben der Beweislast auch noch die Gewaltenteilung zum Tragen (Exekutive verhaftet und verfolgt, Judikative urteilt nach den Gesetzen, die die Legistlative vorgibt.) Das setzt man bei der Folter ausser Kraft..

    Zitat Zitat von Sportler
    Was ist mit dem "Todesschuss", wenn ein Polizist jemanden erschießen muss oder lebensgefährlich verletzt(mit Folgeschäden/Verkrüppelung...). Sind diese Sachen besser? Ich persönlich glaube: Nein!
    Gefängnisse sind nunmal alltäglich...
    Es ist mMn schon ein Unterschied, ob ein Polizist sich verteidigen muss, oder ob er einen bereits verhafteten foltert.

    Zitat Zitat von Sportler
    Diese Frage darf man ruhig stellen. Aber, wenn, dann bitte überall. Was ist denn mit Freiheitsentzug, usw... Ich glaube nunmal nicht, dass Folter schlimmer ist, als wenn ich (als Polizist) jemanden erschießen muss.
    Das heißt aber auch nicht, dass ich an eine allgmeine Rechtmäßigkeit der Folter glaube... Wichtig ist, denke ich, wenn man sich diese Fragen einfach immer wieder von neuem stellt...
    Was denn nun? Entweder, du hälst Folter für Rechtmässig oder du hälst sie nicht für Rechtmässig.

    Zitat Zitat von Sportler
    ALLES, was wir schlauen Menschen hervorgebracht haben, wurde auch schon missbraucht. Ich sage nicht, dass alles glatt laufen würde, wenn man Folter in bestimmten Fällen erlauben würde. Aber, wir haben(wie schon oft erwähnt) eine Polizei: Das Prinzip dieser Exekutive wurde schon oft genug missbraucht, entweder staatlich gelenkt(siehe SA/SS, Stasi, usw...) oder aber es wird die Macht, die man als Polizist hat von Einzelpersonen genutzt, um z.B. den nächsten Schwarzen zu schikanieren, dem man über den Weg läuft.
    Richtig, das ist dann MISSbrauch einer Machtstellung. Was die Befürworter der Folter erreichen wollen ist eine legitimation, dann wäre es kein MISS- sondern ein GEbrauch eines Machtinstruments.
    Zitat Zitat von Sportler
    Und, dass es durchaus auch Unschuldige in unserem Gefängnissen gibt, dürfte wohl jedem klar sein...
    Deine Argumente gegen die Folter halte ich also für schlüssig, ich glaube ja selber, dass du recht hast! Aber, wenn ich da weiterdenke, komme ich drauf, dass es überall so aussieht. Die logische Konsequenz wäre also: Keine Polizei, die kann ja missbraucht werden. Keine Gefängnisse, es kann ja Unschuldige treffen...
    Das ist doch genau der Punkt. Nur der MISSbrauch eines Rechts lässt sich verfolgen. Überschreitet ein Polizist seine Grenzen, was eine Aussnahme ist, kann man ihn belangen.
    Wird Folter legitim, ist Folter der Regelfall, für den man niemanden belangen kann.
    Werden Unschuldige ins Gefängnis gesperrt, kann man sie entschädigen.
    Wird ein Unschuldiger gefoltert, gehört das zum Verhör und wird eben nicht entschädigt.
    Zitat Zitat von Sportler
    Wie gesagt, du hast Recht, es kann schief laufen. Deshalb bin ich froh, niemals in meinem Leben eine solche Entscheidung treffen und danach mit der Verantwortung leben zu müssen...

  8. #23
    Sportler Gast

    Standard

    Sorry, dass ich jetzt deinen Post ein wenig auseinandernehme, aber ich will meinen Standpunkt klar darstellen:
    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Trotzdem bleibt auch in solchen Fällen die Folter falsch. Tut es jemand dennoch, muss er sich der Konsequenzen seines Handeln bewusst sein.
    Ausserdem gibt es genug andere Methoden, an Informationen zu kommen.
    "Es ist und bleibt falsch" = Dogma
    "Mohammed darf nicht darfgestellt werden" = Dogma
    Bitte liefere mir einen logischen Grund, was Folter von jahrelangem Freiheitsentzug unterscheidet.
    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Dazu wird ein Täter in einem Prozess durch eine Richter verurteilt. Dazu muss man ihm eine Straftat nachweisen. Da kommt dann neben der Beweislast auch noch die Gewaltenteilung zum Tragen (Exekutive verhaftet und verfolgt, Judikative urteilt nach den Gesetzen, die die Legistlative vorgibt.) Das setzt man bei der Folter ausser Kraft..
    Wer sagt das? Du konstruierst gerade ein System UM die Folter herum! Wer sagt denn, dass, sollte Folter in bestimmten Fällen erlaubt werden, die Polizisten sofort Leute einfangen und loslegen dürfen?
    Beim Finalen Todesschuss wird der Fall hinterher auch untersucht, um ein Fehlverhalten des Polizisten auszuschließen. Die "Folterknechte" müssten sich dann entsprechend auch verantworten - vorher oder nachher, je nachdem, wie viel Zeit im speziellen Fall bleibt, bis z.B. die Bombe hochgeht.

    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Es ist mMn schon ein Unterschied, ob ein Polizist sich verteidigen muss, oder ob er einen bereits verhafteten foltert.
    Du hast selbst die Bombe angesprochen... Rede ich nur Stuss, oder liest du meine Beiträge nicht? Ich rede davon, dass vielleicht irgendwo in einem Erdloch ein Kind verhungert. Wie viel Zeit hast du da? Wie akut ist diese Bedrohung? Oder ist dir eine Bombe im Polizeirevier als Beispiel lieber?

    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Was denn nun? Entweder, du hälst Folter für Rechtmässig oder du hälst sie nicht für Rechtmässig.
    Sorry, aber das hatte ich schon ausgeführt! Bin ich gewalttätig, weil ich Notwehr für richtig halte? Muss ich Folter für "GUT" halten, weil ich denke, dass sie in bestimmten Fällen einfach sein muss, weil es nicht anders geht?
    Ich könnte mich nicht vor mir selbst rechtfertigen, wenn ich z.B. ein Kind retten könnte, es aber nicht tue, weil ich meine weiße Weste beschmutzen würde.

    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Richtig, das ist dann MISSbrauch einer Machtstellung. Was die Befürworter der Folter erreichen wollen ist eine legitimation, dann wäre es kein MISS- sondern ein GEbrauch eines Machtinstruments.
    Ich weiß immernoch nicht, wie du darauf kommst, dass plötzlich jeder einen Freibrief zum Foltern hat...
    Sorry, aber nochmal: Wo ist der Unterschied was die Ethik angeht, zwischen Folter und Tötung? Wieso dürfen Polizisten Pistolen tragen und diese auch im äußersten Notfall benutzen und wieso ist das besser, als die Möglichkeit jemanden im äußersten Notfall zu foltern? Ich verstehe nicht, welchen Maßstab du hier ansetzt, um zu solch unterschiedlichen Ergebnissen zu kommen...

    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Das ist doch genau der Punkt. Nur der MISSbrauch eines Rechts lässt sich verfolgen. Überschreitet ein Polizist seine Grenzen, was eine Aussnahme ist, kann man ihn belangen.
    Wird Folter legitim, ist Folter der Regelfall, für den man niemanden belangen kann.
    Werden Unschuldige ins Gefängnis gesperrt, kann man sie entschädigen.
    Wird ein Unschuldiger gefoltert, gehört das zum Verhör und wird eben nicht entschädigt.
    Siehe oben: Wer redet davon, dass evtl. Folter-Fälle nicht untersucht werden? Für eine Hausdurchsuchung braucht mein einen Durchsuchungsbefehl. Beim Todesschuss wird der Polizist angeklagt und muss sich rechtfertigen. Wie kommst du darauf, dass das bei Folter anders wäre? Es kann genauso gut ein System geben, in dem, sofern die nötige Zeit vorhanden ist, die Polizei einen "Antrag" beim Richter stellt. Dieser gibt dann einen Auftrag weiter an die "Folter-Spezis". Alles nach Gesetzen, die vorher gut durchdacht von der Legislative verabschiedet wurden - und siehe da, wir haben eine Gewaltenteilung!
    Du ziehst in meinen Augen falsche Schlüsse - kannst mich aber gerne aufklären, wenn du das anders siehst.

    Ich denke eben einfach, dass die Folter sich als Tabu in den Köpfen festgesetzt hat, aus diversen Gründen.
    Das hat sicher geschichtliche Hintergründe und auch heute ist Folter hauptsächlich ein Instrument von autoritären Staaten.
    Die Folter setzt sich also als "Böse" in den Köpfen ab. Nun, das sehe ich auch so, genauso wie ich kein Fan von Gewalt bin.
    Ich verstehe nur den Unterschied nicht zwischen Notwehr/Gefängnis/Todesschuss(alles erlaubt und akzeptiert) und einer eventuellen "Not-Folter".
    Geändert von Sportler (11-04-2006 um 16:08 Uhr)

  9. #24
    Sportler Gast

    Standard

    Sorry für den Doppelpost...

    Zitat Zitat von Soju
    Ich fnde Meserjocke 2000 hat schon sehr gut auf deine Fragen geantwortet. Da du aber auf meinen Post reagiert hast geb ich auch noch mal meinen Senf dazu.
    Schön! Finde es im Übrigen gut, dass (bisher) über ein so heikles Thema einigermaßen sachlich diskutiert werden kann. Ich hoffe, dass die Beleidigungen sich noch ein wenig in Grenzen halten, damit diejenigen, die dran interessiert sind, sich noch ein bisschen austauschen können...

    Zitat Zitat von Soju
    Grundsätzlich hat es etwas damit zu tun, weil man sich meiner Ansicht nach bei allem was man von anderen erwartet fragen sollte ob man selber bereit wäre es zu tun.
    Das ist in meinen Augen nur bedingt richtig: Jeder Mensch ist ein Individuum. Ich selbst hab nen Angelschein und kein Problem damit nen Fisch zu töten und auszunehmen. Ich kenne aber genug Menschen, denen es dabei den Magen umdreht. Ist vielleicht ein doofes Beispiel, aber es ist auch nicht jeder für den Beruf des Polizisten geeignet. Wieso soll also die Meinung der "Zartbesaiteten" für alle gelten? Ein Versicherungsmann würde keinen guten Folterer abgeben(naja, bis auf die Anrufe...). Aber was hat das mit einer allgemeinen Rechtssprechung zu tun?
    Natürlich würde so ein Foltersystem nur funktionieren, wenn es Leute gibt, die dazu bereit sind. Genauso funktioniert die Polizei nur, wenn es Leute gibt, die nix dagegen haben andere notfalls mit Gewalt festzunehmen.
    Aber was hat das damit zu tun, ob ich selbst Foltern würde? Und woher weißt du, ob ich es nicht im Notfall tun würde? Wie gesagt, das soll nicht heißen, dass ich Spaß dran hätte, aber wenn es sein muss...
    Zitat Zitat von Soju
    Mit Bezug auf den von dir geschilderten Fall mache ich einen Unterschied dazwischen ob jemand eine Waffe auf mich richtet oder ob ich jemanden physisch/psychisch brechen soll, der mich nicht direkt bedroht.
    Und ich beziehe mich einfach auf den Fall mit der tickenden Bombe, auf der ein hungriges Kind sitzt, oder so...
    Ich rede nicht davon Folter allgemein zu legalisieren, sondern in Fällen, wo eine akute Bedrohung vorhanden ist. Und diese Fälle gibt es - nicht oft, aber das ist doch was Gutes, dann muss eben auch nicht oft gefoltert werden.

    Zitat Zitat von Soju
    In der Frage ging es auch um dich, nicht nur um SIE.
    Wie meinen? Du hast mich gefragt, ob ich es gutheißen würde, wenn Freunde oder Verwandte gefoltert werden (müssen). Darauf meine Antwort: Wenn diese Freunde oder Verwandten was Schlimmes anstellen, dann macht das keinen Unterschied. Meine Antwort war ein wenig polemisch, ich hab eben das Beispiel gebracht: Stell dir vor, jemand der dir nahe steht vergewaltigt Kinder. Den würde man einsperren und du wärst doch dann der Meinung: "Gut so!", oder nicht? Oder würdest du Gefängnisse abschaffen wollen?
    Zitat Zitat von Soju
    Für mich besteht in Unterschied zwischen Folter und Knast.
    Wie sieht der aus? Jeder Mensch reagiert anders. Der eine geht im Knast zu Grunde, der andere erholt sich nach ein paar Tagen von einer Folterung. Ich sehe nicht, wo man da eine allgemeine Aussage treffen könnte...
    Zitat Zitat von Soju
    Du solltest es, weil du nicht von anderen etwas verlangen kannst, was du nicht selber bereit bist zu tun
    Würdest du jeden Tag auf die Straße gehen und Leute festnehmen? Dich der Gefahr aussetzen von irgendeinem Typen, der gerade wieder freigelassen wurde niedergestochen zu werden? Würdest du jemanden erschießen, der die Waffe auf dich richtet?
    Egal, wie du darauf antwortest, es gibt Leute, die machen das. Die nennt man Polizisten. Warum sollte es die jucken, ob du oder ich ihren Job machen könnten? Warum sollte es eine Legislative interessieren?
    Zitat Zitat von Soju
    Rechtsprechung ist nun einmal allgemein und nicht auf jeden möglichen Fall ausgelegt.
    Und damit willst du sagen, dass...? Die Rechtssprechung ist übrigens abstrakt. Zumindest hat man mal versucht, mir das so zu erklären. Sie ist also möglichst allgemein, aber jeder Fall wird untersucht, welche Kriterien(Tatbestände) er erfüllt. So heißt der Notwehrparagraph ja in etwa: gegenwärtiger rechtswidriger Angriff gegen Leben, Besitz, Ehre, usw... Der Richter entscheidet dann, ob es so war.
    Siehe dazu meine Ausführungen im letzten Post. Ich will nicht, dass man einfach Foltern darf, sondern eben dann, wenn eine gegenwärtige rechtswidrige Bedrohung stattfindet... Zu entscheiden hätte das dann eben der Richter...
    Zitat Zitat von Soju
    Nein, es hängt eben nicht vom Fall ab, wenn das Gesetz sagt, es ist Folter geboten, dann hast du es durchzuführen (wenn du in einem Beruf bist, n dem dies enthalten ist). Ein Polizist kann sich auch nicht aussuchen ob er einen Verdächtigen verhört. Das ist die Idee der Gewaltenteilung.
    Nun, zunächst einmal kann sich auch ein Soldat(zumindest in Deutschland) weigern einen Befehl auszuführen, wenn er ihn für moralisch verwerflich hält. Und, wie gesagt, so wie es Polizisten gibt, würden sich auch "Folterer" finden. Vielleicht ja Psychologen, die nur ihr Diplom geschafft haben, aber keinen Doktor...

    Zitat Zitat von Soju
    Wie viele Straftäter würden wohl irgendetwas zugeben, wenn sie wüssten, dass die Folge ist, dass sie gefoltert werden.
    Siehe nochmal meine letzten Ausführungen: Ich foltere nicht "Verdächtige", sondern "Täter", die ihr Druckmittel nicht verlieren wollen(siehe Fall Daschner). Was könnten die noch falsches "zugeben"? Es geht also nicht um eine Beweismittelfindung oder Geständniserzwingung. Ich gehe von den wenigen Fällen aus, wo ich ein Geständnis habe, aber noch kein Opfer, oder eben keine Bombe...

    Zitat Zitat von Soju
    Bei Folter bleiben immer Schäden.
    Ja! Und ein Gefängnis ist ein Urlaubsort. Und so ne Kugel in den Kopf... Schöne Sache...
    Geändert von Sportler (11-04-2006 um 16:40 Uhr)

  10. #25
    Wu Wei Gast

    Unhappy

    Um mal einige Beispiele aufzugreifen ... für mich besteht hier vielmehr die Frage inwiefern ist man in die Situation persönlich involviert und zu was wäre der Mensch dann wohl in der Lage ... ??

    Wie waren alle (Gott sei Dank und hoffentlich bleibt das auch so) noch nie in einer derartigen Extremsituation, dass z.B. unser Kind, Freundin oder Familienangehörige entführt wurden und wir damit rechnen müssen, dass diese Personen sterben, werden sie nicht rechtzeitig gefunden ...

    Ich bin mir sicher, hätte wir in dieser Situation einen Täter, der die Tat freiwillig gestanden hat, jedoch den Aufenthaltsort dieser geliebten Menschen nicht nennen will, wir alle Folter als Mittel zur Informationsbeschaffung anwenden würden ... selbst diejenigen hier, die dies kategorisch ablehnen, würden so handeln ... da bin ich mir zu 99% sicher ...

    Man muss verschiedenen Arten von Folterzwecken unterscheiden ...

    1) Folter zur Informationsbeschaffung:
    Verwerflich, aber unter gewissen Gesichtspunkten vielleicht notwendig (siehe oben oder z.B. "ein Al-Quaida-Attentäter oder militanter Rechtsextremist hat in einer Großstadt eine ABC-Bombe versteckt, mehrere 100.000 Menschen sterben, würde diese Waffe nicht rechtzeitig unschädlich gemacht ...").

    2) Folter um Geständnisse zu erzwingen:
    Absolutes "no go", bereits im Mittelalter von der Inquisition zur "Beweisführung" angewandt, kein demokratischer Staat sollte so etwas dulden. Diese Form der Folter gab es eigentlich schon immer, damals wie heute.

    3) Folter zur Erregung, Lustbefriedigung, "Spass":
    Keine Resozialisierung des Täters mehr möglich (es hilft nur lebenslange Sicherungsverwahrung oder "Gnadenschuss"), meist handelt es sich um absolute, geistesgestörte, Psychopathen (sog. "Intensivtäter"), kann sich aber auch um den braven Nachbarn von nebenan handeln. Solche Leute sind absolut pervers und oft sehr unscheinbar, z.B. "Abu Graib" ...

    Gängige Foltermethoden in vielen (Schurken-)Staaten/Diktaturen der Erde, aber auch im "zivilisierten" Westen (z.B. "CIA"):

    Schläge, Wasser (Angst vor dem Ertrinken), Strom (Elektroschocks), Schneiden (Angst vor Verletzungen/Verstümmelungen mit scharfen Werkzeugen/Waffen), Zwangshaltungen, Desorientierung, Nahrungsentzug, Schlafentzug, Genitalfolter (sowohl bei Männern als auch Frauen), Mehrfachvergewaltigung (bei Frauen an der Tagesordnung, z.B. in Bosnien), Scheinhinrichtungen (auch schon bei unseren Ordnungshütern vorgekommen), Psycho-Folter (laute Musik, Lärm, Dunkelheit über mehrere Stunden oder Tage) ...

    Hat jemand mal den Film "Ausnahmezustand" mit Denzel Washington
    gesehen ...

  11. #26
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    Ursprünglich Flensburg, jetzt Odense (DK)
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    Standard

    @Sportler:

    Erstmal: Du hast recht damit, dass es gut ist, dass hier alle bisher sachlich geblieben sind.

    Zum Thema:
    Wir reden aneinander vorbei. Eine meiner Grundüberzeugungen ist, dass ich niemals etwas, das einem anderen Menschen schadet, von jemandem verlangen würde, was ich nicht selbst bereit wäre zu tun. Natürlich finde ich es gut, wenn Leute die Jobs machen, die ich nicht oder nur sehr ungerne tun würde. Aber ich würde es nicht von ihnen verlangen. Und wenn ich Folter legalisiere tue ich genau das.
    Komme taeglich zur Arbeit mit der Bereitschaft dich feuern zu lassen.

  12. #27
    Messerjocke2000 Gast

    Standard

    So, nur noch mal kurz.
    Ich sehe definitiv einen Unterschied zwischen dem inkaufnehmen eines Schadens durch Notwehr und dem bewussten und gezielten verletzen eines Menschen.

    Beim Freiheitsentzug wird bewusst darauf geachtet, daß es eben keine unnötige Härte gibt.Ausserdem wird diese Strafe nur durch einen Richter verhängt, Geständnis oder nicht.(idealfall)

    Bei Notwehr sollte nur soviel Gewalt genutzt werden, wie eben notwendig ist.
    Schaden beim Angreifer sollte möglichtst vermieden werden.(Idealfall)

    Bei der Folter wird gezielt Schaden angerichtet.(Idealfall)

    Wenn gefoltert werden soll, weil irgendwo eine Bombe tickt, bleibt wohl keine Zeit mehr, die Folter durch einen Richter absegnen zu lassen,oder? Damit fällt die Kontrolle der Exekutive durch die Judikative weg.

    Sässe mein Kind in dem Erdloch, würde ich den Kerl auch dazu bringen, mir den Ort zu sagen. ABER ich wäre dann auch bereit, dafür in den Bau zu gehen, weil es einfach falsch ist, anderen Menschen Schaden zuzufügen.

    Bloss, weil ich in meiner Wut/Verzweiflung etwas falsches tue, heisst nicht , dass der Staat es erlauben sollte. Ich würde vielleicht auch jemanden aus Rache töten, deshalb bin ich trotzdem gegen die Todestrafe.

    Ich glaube, dass einzige, wo wir wirklich nicht übereingehen, ist dass du Gefängnis der Folter gleichstellst, bzw. annäherst, was ich wohl nie nachvollziehen können werde.

    Kilian

  13. #28
    Lars´n Roll Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Messerjocke2000
    Sässe mein Kind in dem Erdloch, würde ich den Kerl auch dazu bringen, mir den Ort zu sagen. ABER ich wäre dann auch bereit, dafür in den Bau zu gehen, weil es einfach falsch ist, anderen Menschen Schaden zuzufügen.

    Bloss, weil ich in meiner Wut/Verzweiflung etwas falsches tue, heisst nicht , dass der Staat es erlauben sollte. Ich würde vielleicht auch jemanden aus Rache töten, deshalb bin ich trotzdem gegen die Todestrafe.
    Sehe ich genauso.

  14. #29
    Sternschnuppe Gast

    Standard

    Zitat von Messerjocke2000
    "Sässe mein Kind in dem Erdloch, würde ich den Kerl auch dazu bringen, mir den Ort zu sagen. ABER ich wäre dann auch bereit, dafür in den Bau zu gehen, weil es einfach falsch ist, anderen Menschen Schaden zuzufügen.

    Bloss, weil ich in meiner Wut/Verzweiflung etwas falsches tue, heisst nicht , dass der Staat es erlauben sollte. Ich würde vielleicht auch jemanden aus Rache töten, deshalb bin ich trotzdem gegen die Todestrafe."




    Zitat: Lars'n Roll:"Sehe ich genauso."

    @Lars'n Roll
    dem kann ich mich auch anschliessen.Sehe ich auch so
    Geändert von Sternschnuppe (15-04-2006 um 01:41 Uhr)

  15. #30
    kinkon Gast

    Standard

    Ganz einfache Geschichte:

    Hat Euch schon mal jmd. unter Druck gesetzt, jmd. dem Ihr Euch körperlich unterlegen gefühlt habt oder der einfach Waffen hatte, gegen die Ihr keine Chance habt?

    Hast Du sowas erlebt, wünscht Du es normalerweise keinem anderen. Allerdings kann ich hier nur von mir auf andere schliessen. Soll ja auch Menschen geben, denen Rache wichtiger ist als alles andere im Leben..

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