Hallo zusammen,
noch eine krav maga posting... ich habe mich jetzt mal näher erkundigt und hier ein paar "erkenntnisse":
krav maga und krav maga maor sind zwei sehr unterschiedliche systeme. die beiden ständig als eines zu verallgemeinern ist nicht ganz korrekt. das problem ist, dass krav maga auf israelisch einfach "nahkampf" heißt und dieses wort von dem imi-system (nach dem gründer) als trademark geschützt wurde (ist schon ein bissi komisch, sellt euch vor es lässt sich jemals das wort nahkampf bei uns schützen). es wurde anfangs rein für das militär entwickelt, später für "zivilisten" adaptiert und etwa für polizisten, taxifahrer etc. je nach ihrer spezifischen Gefahrenlage zurechtgeschnitten und ausgebaut.
Maor lernte - soweit ich das heraus gefunden habe - israelischen heer-nahkampf (also militärisches krav maga), er war nie Trainer der ursprünglichen organisation, was aber natürlich gar nichts über seine fähigkeiten aussagt. er hat dann das militärische krav maga mit seinem eigenen sehr hohen kampfkunstwissen ergänzt. das imi-system für zivilsiten hat er aber nicht erlernt. deshalb finde ich die aussage, er habe es verbessert, ein wenig gewagt. jeder sagt von sich, er hat was verbessert, wenn er was neues mit ähnlichem namen macht. dass die systeme sehr unterschiedlich sind, erkennt man leicht, wenn man die bilder auf den homepages von maor mit dem buch der imi-richtung vergleicht.
das argument, dass das amerikanische krav maga zu fitnessorientiert, verstehe ich nicht ganz. ersten wird in amerika auf grund seiner prüden kultur mit möglichst wenig körperkontakt trainiert und zweitens hat maor als ausbildner einer spezialeinheit oder "top of the food chain", wie er es nennt, durchwegs durchtrainierte leute um sich. im zivilen leben wollen es sich aber viele mit selbstverteidung nicht zuletzt auch fit halten. und ohne einem gewissen grad an fitness kann man sich zudem gar nicht wirklich verteidigen.
was ich bei beiden nicht verstehe: beide richtungen bilden binnen ein bis zwei wochen intructoren aus. also ich kenne keine einzige kampfkunst bzw selbstverteidiung, die sich in so kurzer zeit wirklich erlernen lässt (auch wenn man 20 jahre kk erfahrung in anderen stilen hält). dass man dann noch geld bezahlen soll, um bei einem crashkurs absolventen zu trainieren, sehe ich absolut nicht ein.
fazit: wen es interessiert, beide systeme vergleichen und den lehrer wirklich gut anschauen.