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Thema: Krav Maga / Maor

  1. #1
    Bateman Gast

    Standard Krav Maga / Maor

    Hallo zusammen,
    noch eine krav maga posting... ich habe mich jetzt mal näher erkundigt und hier ein paar "erkenntnisse":

    krav maga und krav maga maor sind zwei sehr unterschiedliche systeme. die beiden ständig als eines zu verallgemeinern ist nicht ganz korrekt. das problem ist, dass krav maga auf israelisch einfach "nahkampf" heißt und dieses wort von dem imi-system (nach dem gründer) als trademark geschützt wurde (ist schon ein bissi komisch, sellt euch vor es lässt sich jemals das wort nahkampf bei uns schützen). es wurde anfangs rein für das militär entwickelt, später für "zivilisten" adaptiert und etwa für polizisten, taxifahrer etc. je nach ihrer spezifischen Gefahrenlage zurechtgeschnitten und ausgebaut.

    Maor lernte - soweit ich das heraus gefunden habe - israelischen heer-nahkampf (also militärisches krav maga), er war nie Trainer der ursprünglichen organisation, was aber natürlich gar nichts über seine fähigkeiten aussagt. er hat dann das militärische krav maga mit seinem eigenen sehr hohen kampfkunstwissen ergänzt. das imi-system für zivilsiten hat er aber nicht erlernt. deshalb finde ich die aussage, er habe es verbessert, ein wenig gewagt. jeder sagt von sich, er hat was verbessert, wenn er was neues mit ähnlichem namen macht. dass die systeme sehr unterschiedlich sind, erkennt man leicht, wenn man die bilder auf den homepages von maor mit dem buch der imi-richtung vergleicht.

    das argument, dass das amerikanische krav maga zu fitnessorientiert, verstehe ich nicht ganz. ersten wird in amerika auf grund seiner prüden kultur mit möglichst wenig körperkontakt trainiert und zweitens hat maor als ausbildner einer spezialeinheit oder "top of the food chain", wie er es nennt, durchwegs durchtrainierte leute um sich. im zivilen leben wollen es sich aber viele mit selbstverteidung nicht zuletzt auch fit halten. und ohne einem gewissen grad an fitness kann man sich zudem gar nicht wirklich verteidigen.

    was ich bei beiden nicht verstehe: beide richtungen bilden binnen ein bis zwei wochen intructoren aus. also ich kenne keine einzige kampfkunst bzw selbstverteidiung, die sich in so kurzer zeit wirklich erlernen lässt (auch wenn man 20 jahre kk erfahrung in anderen stilen hält). dass man dann noch geld bezahlen soll, um bei einem crashkurs absolventen zu trainieren, sehe ich absolut nicht ein.

    fazit: wen es interessiert, beide systeme vergleichen und den lehrer wirklich gut anschauen.
    Geändert von Bateman (27-09-2002 um 12:10 Uhr)

  2. #2
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    Standard

    hmmm ,

    also grosse teile deines postings ( kmm<-->km; maor<-->yanilov; kurze ausbildungsdauer...) sind im anderen thread dazu ("macht hier jemand krav maga" ... oder so ähnlich ...) eigentlich umfassend abgefrühstückt worden... guck mal rein

    zu der fitness-kiste :
    wenn du abseits vom ofiziellen km forum guckst, gibts immer mal wieder posts in ami-foren , wo sich gerade ehemalige leute aus m israelischen militär beklagen bzw. den ***** drüber ablachen, was jetzt teilweise dort (also in amiland) als km angeboten wird - das sei halt mittlereweile durch den hype , dass sich diverse filmschauspielerinnen damit fithalten ( j.lo, shannon elizabeth ...) eher so ne art tae-bo mit kontakt und hätte wenig mit dem zu tun, was sie damals gemacht hätten... was ich nit beurteilen kann.

    fister
    "If one of you can punch a hole through a shoji with just your ejaculation, then you'll be a real martial artist!" Morihei Ueshiba

  3. #3
    Dr. Ralf Gast

    Standard

    Hallo Bateman,
    ein paar Ergänzungen zu deinen Überlegungen. Maor unterrichtet in Israel auch Polizeieinheiten. Damit muss er auch ein System unterrichten, welches sich mit dem Thema Verhältnismäßigkeit auseinandersetzt. So und nun die Preisfrage. Was meinst du denn, wie sich die sogenannte zivile Applikation des KM von dem KM unterscheidet, das der Polizei unterrichtet wird? Meinst du wirklich, dass da ein grundlegend anderes System herauskommt. Nein es ist lediglich so, dass dem Zivilisten gewisse Dinge nicht gezeigt werden, weil z.B. gerade die Polizei keine Lust hat, im zivilen Bereich auf Leute zu treffen, die das dann können. Insofern ist diese Eigenentwicklung des zivilen KM ein prima Werbegag.
    Ich habe nun schon einiges gesehen sowohl im KM als auch im KMM. Ich behaupte mal, dass die prinzipiellen Übereinstimmungen größer sind als die Dinge, die sich in beiden Systemen unterscheiden.
    Ich gebe dir jetzt auch mal 2 Beispiele bei denen sich Maor zu einer Veränderung des Systems genötigt sah und du kannst selbst entscheiden, inwieweit du dies als Verbesserung siehst oder nicht.
    Erster Fall Messerabwehr: Yanilov zeigt als eine Standardaktion gegen einen fast aufrecht stehenden Messerstecher, der das Messer seitlich außen auf Hüfthöhe hält und von dort aus angreift, einen Frontkick zum Kinn des Messerstechers. Der Kommentar von Maor in diesem Fall ist eindeutig. Ich möchte ihn aus Gründen der Höflichkeit nicht aufführen. Wenn er tritt, dann zum Knie, sofern das günstig steht oder in seltenen Fällen zum Genitalbereich ansonsten ist es günstiger auszuweichen bzw. mit den Händen zu agieren.
    Zweiter Fall Abwehrbewegung nach oben. Im KM wird die Abwehr sehr knapp über dem Kopf gehalten. Dies entspricht Maors Meinung nach nicht einem natürlichen Vorgehen, da Menschen instinktiv versuchen den angegriffenen Bereich von der Gefahr zu entfernen und gleichzeitig mit dem abwehrenden Arm den Angriff soweit wie möglich weg vom Kopf (angegriffenen Bereich) zu stoppen. Er sagt gerade bei einem massiven Angriff mit einer Stichwaffe von oben in Richtung Kopf muss man damit rechnen, dass der Block über eine gewisse Strecke nachgibt. Je näher der Block also an der gefährdeten Stelle ist, desto eher wird man von der Stichwaffe trotz Abwehr erwischt.
    Außerdem äußert sich Maor hier bei der Messerabwehr kritisch über das simultane Blocken und Schlagen. Er hat in seiner Laufbahn die Beobachtung gemacht, dass im Stressfalle meistens nur eines richtig klappt. Er hat festgestellt, dass Menschen dabei häufig zu sehr auf den Angriff achten, den Gegner tatsächlich mit dem gleichzeitigen Angriff treffen, den Erfolg aber nicht mehr genießen können, weil sie aufgrund eines eingebrochenen Blocks das Messer im Kopf bzw. Hals hatten. Wenn er nun aus seiner Erfahrung heraus sagt, dass die oberste Priorität der Abwehr gilt damit das Messer nicht vitale Stellen trifft und weiter folgert dass der Angriff nur dann erfolgen kann, wenn diese Maxime erfüllt ist, dann hält er dies für eine Verbesserung. Seiner Erfahrung nach überleben damit seine Leute eher.
    Zum Punkt der Ausbildung. Ich bin sehr dafür, dass man sich seinen Ausbilder genau anschaut! Ich habe schon Ausbilder gesehen habe, die nach jahrzehntelangem Studium einer KK ihren Leuten nur dilettantisches in Sachen SV verkaufen konnten, obwohl sie damit werben SV Profis zu sein. Ich habe auch schon Leute gesehen, die nach sehr kurzer Zeit schon sehr vernünftiges zustande gebracht haben. Ich habe natürlich auch schon umgekehrtes gesehen. Also gilt das mit dem Überprüfen der Leistung für jede KK. Außerdem sollte man ja nicht unerwähnt lassen, dass sich die Leute die Ausbilder sowohl in KM als auch in KMM sind durchaus weiterbilden und die Ausbilderlehrgänge somit nur der Anfang der Geschichte sind.
    Gruß Ralf

  4. #4
    Bateman Gast

    Standard

    dr ralf: tatsache ist, dass ich wen kenne, der keine ahnung vom km(m) hatte und nach einem einwochen kurs instructor war und nun geld verlangen wird. und das finde ich einfach unseriös, da gehts doch mehr darum, dass system möglichst schnell zu verbreiten, um mehr kohle zu machen. kein mensch, der nicht zumindest 2-3 jahre etwas trainiert, sollte es lehren.

    mir kommt das alles ein bisschen nach ewto vor langsam. man hört von den km leuten, dass die messer abwehr auf den homepages von maor nicht gehen umgekehrt dasselbe. 95 prozent von solchen behauptungen von beiden seiten sind propaganda und mehr nicht. lass mich jetzt mal raten: entweder du bist instructor von maor oder zumindest in einer seiner schule.

  5. #5
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    Standard

    hat ralf nit in seinem post gesagt, dass man sich seine lehrer ansehen sollte... zu einem der scheiße is und keine ahnung hat, sollte man halt nit hingehn - egal ob er jetzt 2 wochen oder 20 jahre unterrichtet.

    deine bedenken über die ausbildungszeit hab ich selber, aber sieh es mal so : wo sollen die trainer denn herkommen? entweder schickt die organisation welche aus anderen ländern, oder du musst halt 2-3 j. warten, bis km(m) hier angeboten wird...

    fister
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  6. #6
    Bateman Gast

    Standard

    ich hätte ja nichts dagegen, dass die trainer selbst erst am anfang stehen nur, nur sollte das offensichtlich sein. ein unerfahrener, der vielleicht nach dem lopez film oder einem zeitungsartikel km lernen will, kann das kaum abschätzen.
    ist es zuviel idealismus, wenn man gemeinsam mit freund(en) zu lehrgängen fährt, dann das ganze trainiert und schließlich nach einer gewissen zeitspanne eine art trainer-prüfung macht? muss man sofort gegen geld unterrichten?

  7. #7
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    Standard

    Original geschrieben von Bateman

    ist es zuviel idealismus, wenn man gemeinsam mit freund(en) zu lehrgängen fährt, dann das ganze trainiert und schließlich nach einer gewissen zeitspanne eine art trainer-prüfung macht?
    Genau so läuft das bei uns (Warriors-Eskrima), wobei man nicht eine "art-trainer-prüfung"ablegt. Sondern die ganz normale Instructorprüfung. Ich halte dies für eine gute Alternative wenn jemand nicht in seinem Wohnort trainieren kann.

    Ich halte auch nichts davon wenn jemand nach Absolvierung einiger Seminare anfängt zu unterrichten wobei man da auch nicht verallgemeinern sollte. Wenn die Techniken von dem einzelnen verstanden wurden und er sie umsetzen und unterrichten kann, warum nicht? Ich denke jedoch, daß man dies nicht an einer bestimmten Zeitspanne festmachen sollte. Da jeder verschieden schnell lernt, bin ich bei "Pauschalausbildungen" sehr vorsichtig.

    Zu den Postings von Dr. Ralf:
    Ich halte seine Postings eingentlich für sehr objektiv soweit man das sein kann, wenn man über eine Kampfkunst schreibt die man selber sehr gerne trainiert und unterrichtet.
    Personal Training in Düsseldorf
    Neue Trainingszeiten: Mitwochs 20:15, Sonntags 17:00 Uhr, Sportzentrum im Medienhafen - bei Interesse PN

  8. #8
    Dr. Ralf Gast

    Standard

    Original geschrieben von christianvonpraun
    Genau so läuft das bei uns (Warriors-Eskrima), wobei man nicht eine "art-trainer-prüfung"ablegt. Sondern die ganz normale Instructorprüfung. Ich halte dies für eine gute Alternative wenn jemand nicht in seinem Wohnort trainieren kann.

    Ich halte auch nichts davon wenn jemand nach Absolvierung einiger Seminare anfängt zu unterrichten wobei man da auch nicht verallgemeinern sollte. Wenn die Techniken von dem einzelnen verstanden wurden und er sie umsetzen und unterrichten kann, warum nicht? Ich denke jedoch, daß man dies nicht an einer bestimmten Zeitspanne festmachen sollte. Da jeder verschieden schnell lernt, bin ich bei "Pauschalausbildungen" sehr vorsichtig.

    Zu den Postings von Dr. Ralf:
    Ich halte seine Postings eingentlich für sehr objektiv soweit man das sein kann, wenn man über eine Kampfkunst schreibt die man selber sehr gerne trainiert und unterrichtet.
    Hallo ChristianvonBraun
    das habe ich ja auch schon oft erwähnt, dass ich KMM unterrichte, oder? Ich habe schon so einige KK gemacht, so dass ich mir den Luxus erlaube möglichst ohne Verbandsbrille zu argumentieren. Was ich schreibe entspricht meinen natürlich subjektiven Erfahrungen und ich habe es nicht nötig mir und der Welt was vorzulügen. Ich bin auch jederzeit offen und bereit von anderen neues zu lernen, sofern mir das was sie zeigen als sinnvoll erscheint.
    Insofern trifft mich der Vorwurf der Voreingenommenheit (natürlich nicht von dir) nicht.
    Gruß Ralf

  9. #9
    Bateman Gast

    Standard

    stimmt, nichts gegen dr. ralf! war auch nicht so gemeint, wenns so rübergekommen ist entschuldige ich mich gerne bei ihm. ich trainiere selber km seit einiger zeit und es wäre schade, wenn diese an sich echt gute kk aus profitgründen in schlechten ruf kommt, deshalb ärgert es mich so. genau das zeichnet sich aber ab. und mir geht nach ein paar jahren ewto diese ganze "wir machens besser" mentalität einfach gegen den strich.
    werde jetzt nichts mehr dazu posten, bin nur dafür die beiden stile auch als getrennte stile zu behandeln. sonst gründe ich ein km-bateman mit kettenfauststößen

  10. #10
    Dr. Ralf Gast

    Standard

    Original geschrieben von Bateman
    stimmt, nichts gegen dr. ralf! war auch nicht so gemeint, wenns so rübergekommen ist entschuldige ich mich gerne bei ihm. ich trainiere selber km seit einiger zeit und es wäre schade, wenn diese an sich echt gute kk aus profitgründen in schlechten ruf kommt, deshalb ärgert es mich so. genau das zeichnet sich aber ab. und mir geht nach ein paar jahren ewto diese ganze "wir machens besser" mentalität einfach gegen den strich.
    werde jetzt nichts mehr dazu posten, bin nur dafür die beiden stile auch als getrennte stile zu behandeln. sonst gründe ich ein km-bateman mit kettenfauststößen
    Hallo Bateman,
    versteh mich nicht falsch, ich will nicht sagen, dass das eine nun absolut besser ist als das andere. Letztendlich hast du den entscheidenden Punkt schon angesprochen. Es kommt deutlich mehr darauf an, inwieweit der Trainer vor Ort das System umsetzen kann als auf die Unterschiede die es gibt. Letztendlich muss der Einzelne sowieso das System auf seine individuellen Bedürfnisse abstimmen. Insofern ist das (Ralf) Maga Maor das ich in Freiburg unterrichte sicherlich anders, als das eines anderen Ausbilders. Bei mir geht es einfach um den Grundsatz, dass ich etwas unter möglichst realistischen Trainingsbedingungen umsetzen können muss, (denn sonst klappt es auf der Straße erst recht nicht) und da ist mir die Geschichte mit dem zum Knie treten deutlich logischer vorgekommen als die Sache mit dem zum Kinn treten. Ich nehme mir auch die Freiheit heraus Maor zu sagen, wenn mir was nicht passt bzw. wenn ich denke etwas auf eine andere Art besser hinzubekommen. Bisher bin ich dabei immer auf eine sehr tolerante Person gestoßen. (Nach dem Motto wenn du etwas auf diese Weise so gut umsetzen kannst weshalb machst du es dann nicht?) Man muss dann halt nur immer klären ob die Sache nun etwas ist, was einem persönlich liegt oder etwas wovon auch andere profitieren können. Diese Offenheit ist es was ich an Maor schätze. Dies heißt aber nicht, dass KM schlechter ist. Ich finde übrigens nicht, dass du keine Postings mehr über KM absetzen solltest. MIT WEM SOLL ICH DENN DANN ÜBER KM DISKUTIEREN???
    Gruß Ralf

  11. #11
    Bateman Gast

    Standard

    na wenns so ist... dass man nicht zum kopf treten soll, stimme ich zu, wird auch nicht unbedingt unterrichtet (scheitert schon an der beweglichkeit der meisten). im prinzip sind es stopptritte. das mit der messerabwehr sehe ich genau so und es wurde auch ausdrücklich gesagt, auf grund der wucht den block nicht zu eng zu machen. bei km, soweit ich das nach den paar monaten beurteilen kann, tritt man in erster linie in den unterleib und kaum auf die knie, hier wäre also ein unterscheidungsmerkmal, bei den hebeln sehe ich auch unterschiede.
    im km, wo der instructor kurs ebenfalls so bescheuert kurz ist, kommen weitere sektionen hinzu. fallschule, bodenkampf, alltagswaffen etc. gibts das bei euch auch?
    aber vielleicht ist der trainer: meiner macht es seit jahren, war selber viele jahre beim militär in frankreich und ist jetzt bei den un, und hat einfach enorm viel drauf. in frankreich exisitert übrigens auch ein krav magEn. soweit das ewto-dejavu

  12. #12
    redy Gast

    Standard

    Original geschrieben von Dr. Ralf
    So und nun die Preisfrage. Was meinst du denn, wie sich die sogenannte zivile Applikation des KM von dem KM unterscheidet, das der Polizei unterrichtet wird? Gruß Ralf
    Dazu haette ich ein paar Anmerkungen:

    Der Unterschied bez. mil. und ziv. Applikationen einer KK/SV sind einfach die verschiedenen Ziele bzw. Anforderungen. Ich glaube auch nicht an das Argument "Gleichberechtigung" (Polizist u. Zivilist lernen die selben Sachen)

    Waehrend bei einer mil. KK nur der Endzweck (Erreichen der Mission) wichtig ist (der Weg dorthin ist egal. Ob der Feind getoeten od. gefangen genommen wird ist keine moralische od. ethische Frage, sondern nur einen Frage der Nuetzlichkeit), ist der Zweck einer polizeilichen Applikation ein ganz anderer:

    Hier ist der Endzweck UND der Weg wichtig.
    Ich kann als Polizist nicht einfach einen Betrunkenen Randalierer niederschiessen, nur weil mein Wohl und das meiner Begleiter (Pol-Streifen sind selten alleine) wichtiger ist. Das oeffentliche Auge bei Polizeiuebertritten ist ein sehr wachsames (siehe auch die Faelle "Rodney King" oder aehnl.). Ein Grund auch warum Hesthalte/Wegfuehr-Griffe, od. aehnliche Techniken, bei pol. Versionen sehr wichtig sind. Im Gegensatz zu einer mil. Applikation wo der Feid meist nicht mit einem Griff festgehalten werden muss, sondern er sich entweder ergibt, oder getoetet wird.

    Die Anforderungen einer ziv. KK sind, verglichen mit der mil. u. der pol. Version, wiederum gaenzlich andere.

    Hier waere vor allem der rechtliche Hintergrund sehr wichtig. Auch die Auswahl der spezifischen Techniken sind logischerweise anders als bei den oben genannten.

    Somit glaube ich nicht, das hier etwas "geheimgehalten wird", sondern es sind schlicht und ergreifend andere Vorraussetzungen gegeben. Unter diesen Gesichtspunkt ist fuer mich auch die Erlernung mil. Applikationen fuer Zivilisten sinnlos.

    Und Leute die die mil. Version lernen wollen, haben mE andere "Motivationen".

    lg
    redy

  13. #13
    Dr. Ralf Gast

    Standard

    Hallo Redi,
    sieht aus als hättest du mich missverstanden. Ich habe gesagt, dass Maor auch für die Ausbildung von Polizeieinheiten zuständig ist und dass das System, welches er dort lehrt dem Prinzip der Verhältnismäßigkeit gehorchen muss. Insofern ist das KM eben nicht reiner militärischer Nahkampf, sondern ein auf polizeiliche Belange angepasstes SV System, das dort in der Polizei auch umgesetzt wird. Dieses SV System habe ich nun verglichen mit der angeblich zivilen Applikation von Yanilov und festgestellt, dass diese angebliche zusätzliche Entwicklung eines zivilen KM ein Werbegag ist. Es ist im Prinzip nichts anderes, als ein reduziertes KM(M), weil nämlich gerade die Polizei es nicht unbedingt möchte, dass gerade auch taktische Komponenten des Systems in falsche Hände geraten (z.B. aus dem Bereich Antiterrorkampf).
    Ich gebe dir recht, wenn du behauptest Militärischer Nahkampf macht keinen Sinn für einen gesetzestreuen Bürger, weil es dort darum geht, seinen Gegner so schnell es geht ins Jenseits zu befördern.
    KMM ist aber kein militärischer Nahkampf, sondern ein System, das gerade auch im polizeilichen Bereich durch seine Fähigkeit zu differenzieren für alle relevanten Situationen geeignete Mittel zur Verfügung stellt. Allerdings verfügt KMM auch über die kompromisslosen Vorgehensweisen des Militärischen Nahkampfs. Letzteres ist also eine Teilmenge des Systems.
    Gruß Ralf

  14. #14
    Michael Kann Gast

    Standard

    @ Dr. Ralf ... Du schreibst: Maor unterrichtet in Israel auch Polizeieinheiten. Damit muss er auch ein System unterrichten, welches sich mit dem Thema Verhältnismäßigkeit auseinandersetzt.

    Für mich stellt sich hier eine andere Grundsatzfrage ...
    wie unterscheiden die Israelis Krav Maga?
    wird es dort tatsächlich beim Militär und der Polizei unterschiedlich vermittelt?

    Du sprichst hier von der Verhältnismäßigkeit der Mittel ... oder?

    Kennst Du die Einsatztaktiken der israelischen "Behörden"? Kennst Du die israelischen Gesetze?

    Was sind diese von Dir s.g. zivile Applikation des KM?

    Fragen die mir auf der Seele brennen ... bitte klären!

    Gruß
    Mike

  15. #15
    Dr. Ralf Gast

    Standard

    Hallo Michael,
    natürlich kenne ich nicht die Einsatztaktiken der israelischen Einheiten (war ja auch ne rhetorische Frage von dir), sondern bin auf die Infos angewiesen, die ich von Maor erhalte. Ich kenne aber sein System. Das System beinhaltet durchaus Mittel, die es gestatten auf die Situation angepasst zu reagieren. Es beinhaltet Möglichkeiten der Deeskalation, sanfteres Vorgehen in Situationen, in denen es sich eher um Belästigungen handelt. Es beinhaltet viele Vorgehensweisen die polizeitypisch sind. Z.B. Handeln aus einer Gesprächssituation heraus, welche zu eskalieren droht bzw. eskaliert. Dabei gelten folgende Grundsätze. Sofern man bewaffnet ist stellt man sich so, dass die Waffe (Polizeidienst) möglichst weit vom Gegner weg ist. Man achtet unter anderem darauf, wo sich die Hände des Gegenübers befinden (sobald sie irgendwie verdeckt sind muss man evtl. mit dem Einsatz einer Waffe rechnen). Man geht auf Distanz und versucht zu deeskalieren bzw. die Anordnungen zu geben die zu geben sind. Bei einer leichten Eskalation z.B. Greifen am Revers, Stoßen, Halten, Zerren versucht man zunächst, wenn die Situation es zulässt harmlosere Mittel der SV die es einem gestatten entweder einen sicheren Abstand wieder herzustellen oder die Person in einen kontrollierten Zustand zu verschaffen. Bei massiverem Angriff reagiert man massiver. Dieses Vorgehen gilt auch analog für Zivilpersonen. Ist so ein Vorgehen nun deiner Meinung nach eher dem militärischen Nahkampf zuzuordnen oder eher dem Polizeidienst. Macht so ein Vorgehen nun auch für Zivilpersonen Sinn oder nicht?
    Dies war nur ein Beispiel. Ich kann aus meinen Erfahrungen heraus sagen, dass sich KMM sehr gut für die SV sowohl von Zivilpersonen als auch von Polizisten eignet. Ich kenne Polizisten die KMM hier in Deutschland gerade im Bereich Zugriff erfolgreich einsetzen und sich zum Teil so enthusiastisch darüber äußern, dass ich mich manchmal frage ob sie Geld dafür bekommen, dass sie für KMM werben.
    Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, ich behaupte nicht, dass KMM ein Übersystem ist, aber es ist ein System, welches auf unsere Belange durchaus zugeschnitten ist, welches aber auch seinen Nutzen aus sehr viel aktueller praktischer Erfahrung in extremen Situationen ziehen kann. Das schmälert nicht die Leistungen anderer realistischer Systeme. Wer jedoch versucht aus ganz offensichtlichen Gründen KMM als militärischen Nahkampf zu verkaufen, das für den verantwortungsvollen Menschen nicht geeignet ist, der kennt weder das System noch argumentiert er seriös.
    Was die angeblich zivile Applikation des KM angeht, so halte ich sie wie gesagt für einen Werbetrick, den der KM Verband nutzt um israelische Ausbilder, wie z.B. Maor (es gibt aber noch reichlich andere mit denen das auch versucht wird), welche in Armee und Polizei ihren Dienst tun im privaten (kommerziellen??) Bereich auszugrenzen. Man versucht damit zu suggerieren, dass das KM dieser Leute für Zivilpersonen nicht geeignet ist, damit die ganzen Schäflein auf dem freien Markt auch den richtigen Stall finden. Wie bereits oben erwähnt halte ich diese Vorgehensweise für unseriös, weil sie etwas suggeriert was schlicht und einfach nicht stimmt.
    Gruß Ralf

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