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Thema: Thema Organisationen...

  1. #1
    ShiVa Gast

    Standard Thema Organisationen...

    erhoffe mal eure Meinungen zu einem Fallbeispiel:

    angenommen ein Sifu tritt aus diversen Gründen die er nicht vertreten will aus einer Organisation aus...

    ist es ethisch und/oder moralisch gesehen richtig, dass er den Namen für den Stil den er gelernt hat ablegen soll,
    sowie viele andere Aspekte, die Bezug auf die Kunst nehmen nicht mehr benutzen darf?

    z.B. keine Bilder, keine Werbung, keine Übertragungslinie and so on...

    Danke im voraus!

  2. #2
    Der Ehemalige Gast

    Standard

    In erster Linie ist es rechtlich gesehen erst mal richtig, wenn derjenige keine Copyright geschützen Sachen mehr verwendet!

    Gruß Der Ehemalige

  3. #3
    ShiVa Gast

    Standard

    da pflichte ich Dir bei,
    im rechtlichen und copyright-geschütztem Sinne...

    Aber ich meinte eben den moralischen und ethischen Aspekt, wenn es mal nicht um den commercial way geht.

    Hat er diese Kunst unter diesem Namen nun gelernt oder nicht?
    Geht es immer nur um den Kommerz?
    v.a. im Gebiet der chinesischen Philosophy, soll man diese wirklich in erster Linie vermarkten oder gar patentieren?

    Anmerkung: es handelt sich nicht um WT

  4. #4
    Le Lôi Gast

    Standard

    wenn ihm der stil weiterhin gefällt, gibts sicherlich irgendwo auf der welt eine andere organisation dieses stil, wo er sich anschliessen will. falls andere gründe vorliegen wie: der stil gefällt nicht mehr, der obermeister mag ihn nicht, dann sollte er ganz den stil wechseln. denn von wem will er in zukunft noch was lernen. nur weil einer sich sifu nennt heisst das ja nicht, dass er nicht weiterlernen muss.

    und einen eigen stil kreieren! kein kommentar dazu!!!

    gruss

    Le Lôi

  5. #5
    Jochen Wolfgramm Gast

    Standard Wechsel

    Guten Tag,

    also: erstmal muss klar sein, ob er nur eine Organisation verlässt oder eine Familie! Grosser Unterschied. Verlässt er eine Organisation und behält aber einen anerkannten Vertreter des Stiles als Sifu/Lehrer, so kann er sicherlich berechtigter weise den Stilnamen und auch Emblem des Stiles (nicht der Organisation) weiterverwenden.
    Verlässt er mit der Organisation auch seinen Lehrer und hat nun keinen anderen Vertreter des Stiles als Sifu/Lehrer und steht damit allein auf weiter Flur, so ist er wohl ausserhalb der Familie und sollte sich einen neuen Stil suchen. Für seine eigene Unterrichtsarbeit sollte er ebenfalls einen neutralen namen nehmen, der nicht weiter auf den ursprünglichen Stil verweist.

    Alles schon mal erlebt... deshalb habe ich dazu eine sehr gefestigte Meinung. Es ist aber natürlich nur meine Meinung....

    Ciao

  6. #6
    Registrierungsdatum
    22.02.2002
    Ort
    Switzerland
    Beiträge
    4.538

    Standard

    Hi Folks,

    habe die K.A.R.K. (Schweiz) bereits um 1992 verlassen und trotzdem respektiere ich meine damaligen lehrer und nenne sie auch in meinem CV wenn jemand danach fragen sollte....
    UND es hängt sogar ein bild von jenem meister in meiner schule.

    die copyrights sollte man respektieren, aber deshalb sollte man nicht gleich alles streichen müssen.

    kenne persönlich zwei leute in der schweiz die ihre ersten meister nie mehr erwähnen und sogar verleumden.

    seeya

  7. #7
    Le Lôi Gast

    Standard

    @ ma_shao_de

    nicht mehr darüber sprechen ist das eine, doch seine wurzel verleumden ist nicht mögtlich. früher oder später kommt doch alles ans tageslicht.

    gruss

    Le Lôi

  8. #8
    ShiVa Gast

    Standard

    genau um die Wurzeln geht es ja.

    Wie sieht es mit dem Stammbaum aus?
    Darf man den (angenommen es wird nicht gestattet) übernehmen und seine Übertragungslinie somit präsentieren?
    Das hat imho mit Copyright doch nichts zu tun... !?

    Ausserdem ehrt man somit doch seine Lehrer/Meister, wieso sollte so etwas bei Austritt aus der Organisation verwehrt werden?

  9. #9
    Aethien Gast

    Standard

    Guten Tag!

    Ich finde es sehr interessant, eine ähnliche Frage stellte dem Leiter einer Kampfschule, der ich eventuelle bald beitreten möchte (Grüße an Mantis ;-) ...

    Soweit ich die Struktur verstanden habe, geht es doch dabei nicht nur um Copyright, etc ...
    Es geht um Gesinnung, um Codex und letztendlich um Tradition.
    Man kann zu diesen Begriffen stehen, wie man will, sicherlich ist es aber meist doch so, daß Lehrer, die sich von der Familie eines Stils abwenden aber den Namen weiter tragen wollen, dies letztendlich darum tun, weil der Name für eine gewisse Zuverlässigkeit und "Tauglichkeit" des Stils geht.

    Mit anderen Worten, der "Lehrer" versieht sich und das, was er tut, letztendlich mit den "Lorbeeren", die die Generationen gerade der Tradition sich verdient haben, von der er sich abgewendet hat.

    Das halte ich für moralisch bedenklich, nicht, weil jemand, der die Familie verläßt, dadurch moralischen Verfall bewiese (ganz sicher nicht, ich bin selbst ein Stil-Springer :-) ...), sondern schlicht nur, daß er sich zwar den Anschein einer Qualitätskontrolle gibt, die nicht gewährleistet ist.
    Denn soweit ich es verstanden habe, achten die Großmeister darauf, daß Ihre Stile in der entsprechenden Form weitergegeben werden. Niemand sagt etwas gegen neue Erfahrungen und neue Einflüsse - aber wenn ich Coca Cola trinke, dann hat derjenige, der C C herstellt auch das Recht, sicherstellen zu wollen, daß auch das in der Flasche drin ist, was draufsteht. Wenn jemand anderes dem Rezept was neues hinzufügt, soll er einen eigenen namen dafür prägen ... und zusehen, daß er selbst sich die entsprechende Reputation verdient (nicht anders ist Jeet Kune Do letztendlich entstanden) ... Das ist der saubere Weg ...

    Oder aber ein solcher Lehrer kann sagen, er hat XYZ Quan bei Meister ZWX gelernt, aber er kann nicht korrekt sagen, daß er XYZ QUAN als Tradition weitergibt ... somit fällt die Verwendung des Namens, aller Markenembleme, mögliche Elemente einer Corporate Identity weg ...

    Wie gesagt, ich bin selbst ein Springer mehrerer Kampfkünste und mal ganz abgesehen davon, daß ich sehr fern davon bin, Lehrer sein zu können, würde ich aber niemals behaupten, daß ich ... Eishin Ryu unterrichte oder Escrima oder sonstetwas ... nur weil ich in einem solchen Stil die Art und weise des Kämpfens gelernt habe ... die Fähigkeiten sich zu erwerben ... und die Tradition eines Stiles fortzuführen, sind zwei ganz unterschiedliche Dinge.

    Zu Verbänden muß ich wieder sagen:
    Verzeiht mir, aber ich habe ein großes Problem mit dem Deutschen Vereinswesen - ich verstehe das Bedürfnis, viele organisationelle Bedürfnisse klar zu regeln ... aber es steht doch vielen dynamischen Prozessen einfach im Weg. Und wenn ich das richtig sehe, dann ist das mit vielen internationalen Verbänden genauso.
    Wenn ein Lehrer nun den Verband wechselt, muß er schon deutlich machen, daß er nach den Regeln des neuen Verbandes prüft, etc ... aber er verläßt damit ja nicht seine Tradition / Familie (siehe den Beitrag von Mantis).

    Liebe Grüße,
    Aethien

  10. #10
    Le Lôi Gast

    Standard

    @ Aethien

    vielfach sind aber die meister mit verbänden oder organisationen engverbunden, so dass man beim verlassen einer organsiation auch seinen meister verlässt. zu dem heisst es noch lange nicht, dass man anrecht auf einen platz im stammbaum hat, nur weil man mal diese oder jene kk erlernt hat. der meister (offizieller repräsentant des stils) veranlasst, dass ein schüler in den stammbaum aufgenommen wird oder nicht. leute, welche von einem meister, weshalb auch immer, aus seinem schülerkreis ausgeschlossen wurden, sollten auch nicht mehr den namen des stils benutzen. denn der ausschluss hatte schon seinen grund. viele leute glauben auch, dass man nach einem lehrgang mit diesem oder jenem meister damit prahlen müsste, unter diesem meister trainiert zu haben. richtiges training wird nicht an offiziellen, wenn möglich noch mit urkunde, lehrgängen unterrichtet. dies findet beil meister direkt statt. meist in einem kleinen rahmen.

    gruss

    Le Lôi

  11. #11
    ShiVa Gast

    Standard

    @Le Lói

    angenommen ein Sifu tritt aus diversen Gründen die er nicht vertreten will aus einer Organisation aus...
    dass jemand der Schüler oder Seminarteilnehmer war, keinen Anspruch auf den Stammbaum hat ist klar und sollte so sein!
    Sich mit einem Meister zu brüsten, bei dem man mal ein Seminar mitgemacht hat ist schlichtweg Betrug.

    Aber wie sieht es mit einem Lehrer/Sifu und/oder fortgeschrittenem "Bewahrer" und Anhänger einer Kunst aus ?

  12. #12
    FuTaiChi Gast

    Standard

    Hallo Shiva,

    die Frage bleibt dann immer noch offen, ob der oder diejenige die "Ausbildung" bereits beendet hat, oder nicht.
    Ein Schüler/Übender auf dem Lernweg kann mit Sicherheit das System nicht komplett verstanden und durchdrungen haben, auch wenn er sich als Bewahrer einer Kunst sieht.
    Im Laufe der Jahre wird er viele Dinge anders interpretieren und auch üben.
    Dies ist meiner Meinung auch der Grund, warum so viele Kampfkünste gleichen Ursprungs plötzlich völlig unterschiedliche Ausrichtungen haben.

    Deshalb halte ich es für legitim, wenn ein Meister oder Vertreter einer Kunst diese schützen will und sich die Entscheidung wer was wo benutzen darf vorenthält.

    Grüsse

    FuTaiChi

  13. #13
    ShiVa Gast

    Standard

    [Beitrag gelöscht von ShiVa]
    Geändert von ShiVa (12-11-2002 um 08:04 Uhr)

  14. #14
    Le Lôi Gast

    Standard

    @ shiva

    -----------------------------------------------------------------------------
    angenommen ein Sifu tritt aus diversen Gründen die er nicht vertreten will aus einer Organisation aus...
    -----------------------------------------------------------------------------

    kommt immer drauf an, ob er wirklich ein sifu ist. sifu nennt sich schnell einer. auch viele unseriöse organisationen werfen mit dem titel sifu um sich, nur um sich zu profilieren. viele organisationen glauben, je mehr leute in ihren reihen den titel sifu trägt, sich einen besseren namen zu machen. unter dem motto: guck mal, die organisation xy hat 500 sifu's in ihren reihen, die müssen doch gut sein.
    es kommt auch vor, das meister, welche einen stil bewahren, sich von ihren eigenen organisationen trennen. für den meister wird dies aber keine, ausser vielleicht finanzielle, probleme mit sich bringen. wenn er gut ist, werden die wahren schüler auch zu ihm finden. die verlassenen organisation wird zwar weiter bestehen und sich noch mehr brüsken, mit noch mehr sifu's, doch in wirklichkeit werden die anderen kk nur noch darüber lachen. von solchen organisationen gibts doch genug.

    gruss

    Le Lôi

  15. #15
    FuTaiChi Gast

    Standard

    @Shiva

    mag ja alles so sein, kann ich nicht beurteilen.

    Fakt ist jedoch, daß in einer Organisation einer (oder mehrere) das Sagen hat(haben) und bestimmt(en), was ist und was nicht.
    Man hat sich irgendwann einmal darauf eigelassen.
    Wenn man dann mit verschiedenen Dingen nicht mehr einverstanden ist, kann man sich trennen, völlig legitim.
    Dann muß aber auch klar sein, daß man sich mit allen Konsequenzen trennt.
    Man kann nicht sagen, das was mir kommerziell Vorteile bringt, wie zum Beispiel Geschichte, Logos, evtl Graduierungen usw. benutze ich, ohne eigene Investitionen und Ideen zu erbringen, mit der Organisation will ich aber nichts mehr zu tun haben, weil sie vielleicht gerade wächst und dadurch natürlich auch kommerzieller und strukturierter wird.

    Also meine Meinung: trennen ohne wenn und aber.

    Grüße
    FuTaiChi

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