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Thema: ''Gut'' oder ''Böse'' ?

  1. #61
    jinkazama Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Siddhartha
    Es gibt immer einen Grund (zB. Frustration, Minderwertigkeitskomplexe).
    Und wenn es keinen Grund geben sollte (also jemand von Geburt auf böse ist), dann würde es eben daran liegen.
    Dass es einen Grund gibt ist mir klar, es geht nur darum: ES GIBT GUT UND BÖSE. Ob es subjektiv ist oder nicht. ob es einen grund gibt oder nicht. dein geist ist verwirrt. deine frage war: gibt es gut und böse? JA!

    Oder hat man dich in der Glaskugel aufgezogen?

    Ich bin der Ansicht, es ist grundsätzlich in jedem Menschen soziale Intelligenz vorhanden, das gute in uns, ein gefühl, Gewissen, wir wissen, was gut und was böse war. und die erziehung formt einen sehr. von geburt an böse? so jemanden gibt es wohl nicht. ich kenne keinen fall von gen defekt, der so endet, du etwa?

    Gewalt ist niemals gerechtfertigt. Schliesslich können die (hormongesteuerten) Menschen nichts dafür, dass sie so sind, wie sie sind. Dein wahrscheinlich jetzt kommender Einwand : "man kann doch selbst entscheiden was man tut" ist wie im vorherigen Gespräch verdeutlich, nicht tragbar.
    Siehe : http://www.psy.mpg.de/home/kprinz/www/pru5504198.pdf
    Gewalt ist niemals gerechtfertigt? Da widerspricht schon mal der dalai lama mit einer story. einer auf einem schiff will 100 leute im schlaf umbringen. da erzählt er es dem bodhisattva, der mit ist. der fragt ihn nochmal, ob er das wirklich macht und er solle das lassen. dann besteht er darauf und darauf tötet ihn der Bodhisattva. Würdest du also zusehen, wie er 100 unschuldige tötet? der bodhisattva hat hier den mörder vor schlechtem karma bewahrt, indem er schlechtes karma auf sich genommen hat, aber natürlich nicht so schlimm bei 1 mord wie es bei 100 wäre.

    würdest du verdammt nochmal zusehen, wie jemand umgebracht wird? vergewaltigt wird? WENN DU HELFEN KÖNNTEST? Du bist kein Buddhist. ein Feigling wärst du in dem fall.

    Um einen vollständigen, dauerhaften Zustand der Zufriedenheit herstellen zu können, bedarf es nach allgemein buddhistischem Verständnis (Zen=Buddhismus(mix)form), nicht nur der Meditation, sondern auch wirklich tiefergehender Einsicht (um so abstand von weltlichen Bestreben gewinnen zu können und sich zB. nicht durch seine Begehren oder die Be- und Verurteilung Anderer hin und herreissen zu lassen)
    Das mit dem Nichts denken, wird dir nämlich schwer fallen, wenn Du doch etwas tun magst (z.B. Essen). Deshalb ist es wichtig, schädliche Denkweisen (wie zB. unkeuschheit, die zu Verlustgedanken, Eifersucht bis zu Hass usw. führen kann) zu erkennen und sein Konzentration auf produktive Dinge zu richten.
    Ich meine das so: im Leben Erfahrung sammeln und Dinge verstehen und Zeit mit Leerheitsmeditation verbringen, um mehr Power für den Tag zu haben. zeit, um den körper und den geist zu heilen.

    Keuschheit ist unnatürlich und führt zu sexueller Frustration und absoluter energielosigkeit. man kann seine gefühle immer noch steuern und in der glaskugel findet man keine einsicht und geduld.

  2. #62
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    Kicher...

    würde Materie den Geist steuern, würde in letzter Konsequenz jeder das tun, was sein Körper gerade will- töten, vergewaltigen.....

    und dann gäbe es wohl auch keine Toten mehr.... denn der vorhandene Körper würde die Führung übernehmen...

    Nein, trotz verschiedener buddhistischer Auslegungen-

    es geht um das Loslassen, das Frei sein von jedwedem Verlangen, was uns dann auch die Angst vor dem Tod nimmt- bzw. in dieser Religion vor der Auflösung ins Nirvana...

    Und da ist es doch sehr hilfreich, wenn man sich nicht allzusehr mit seiner menschlichen Person identifiziert... und der Seele mehr Geltung zuordnet-
    ist ja egal, in welcher Form sie nach dem Tod weiterbesteht-
    ob sie sich mit der Gesamtheit vermischt oder einzeln weiterbesteht...

    aber das hat jetzt nichts mit Gut und Böse zu tun, außer, daß Geist, der die Materie steuert, in der Lage ist, Verbrechen und Übergriffe zu verhindern- was ich als Gut bezeichnen würde.

  3. #63
    Siddhartha Gast

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    Zitat Zitat von xzibit
    Dass es einen Grund gibt ist mir klar, es geht nur darum: ES GIBT GUT UND BÖSE. Ob es subjektiv ist oder nicht. ob es einen grund gibt oder nicht. dein geist ist verwirrt. deine frage war: gibt es gut und böse? JA!
    Aus Sicht der Atome gibt es kein gut und böse. Bezogen auf fühlende Wesen können Handlungen gute und schädliche Auswirkungen (auf dessen Gemütszustand) haben. Das sind 2 verschiedene Sachen.


    Zitat Zitat von xzibit
    Ich bin der Ansicht, es ist grundsätzlich in jedem Menschen soziale Intelligenz vorhanden, das gute in uns, ein gefühl,
    Warum gibt es Deiner Ansicht nach Hass, Ablehnung, Gewalt und sonstige verletzende Taten?

    Zitat Zitat von xzibit
    von geburt an böse? so jemanden gibt es wohl nicht. ich kenne keinen fall von gen defekt, der so endet, du etwa?
    Mit meinem Posting wollte ich Dir nur die infragekommenden Möglichkeiten offenlegen.

    Zitat Zitat von xzibit
    Gewalt ist niemals gerechtfertigt? Da widerspricht schon mal der dalai lama mit einer story.
    Der Dalai Lama ist auch nur ein Mensch.
    Aus buddhistischer Sicht ist sogar Gegenwehr verwerflich.
    Weil die Betrachtungsweise überpersönlich ist (man also selbst nur das Produkt der Emotionen ist) und man (wie in meinem ersten, hier verfassten Beitrag erwähnt) ohnehin einmal sterben wird.


    Zitat Zitat von xzibit
    würdest du verdammt nochmal zusehen, wie jemand umgebracht wird? vergewaltigt wird?
    Das Schlimme an einem Mißbrauch und am Tod ist die emotionale Verbundenheit. Buddhisten versuchen sich davon frei zu machen (soweit ich weiss).


    Zitat Zitat von xzibit
    Keuschheit ist unnatürlich und führt zu sexueller Frustration und absoluter energielosigkeit.
    Ich habe mit über 20 Frauen verkehrt. Für mich ist das nichts besonderes, ich sehne mich nur noch selten nach Sex (und wenn das passiert, erkenne ich das oftmals und lenke meien Aufmerksamkeit auf andere Dinge). Körperliche Nähe ruft in mir keine positiven Gefühle mehr hervor.
    Ich bin keineswegs frustriert, eine emotionale Verstimmung/Frust hatte ich auch schon seit einer ganzen Weile nicht mehr. Gerade weil ich die Vorzüge der Keuschheit erkannt habe, und mich nicht mehr blindlinks von meinen Emotionen antreiben lasse (und deshalb zur Ruhe komme).
    Nach der Erkenntnis Buddhas, führt die Gier -auch nach Sex und Gemeinschaftlichkeit- (auf Grund der Unwissenheit) zu neuem Leid (sowohl bei Dir, als auch bei dem jeweiligen Indivdiduum). Die bekanntesten Folgen sind Eifersucht, Verlustängste, Neid usw. Dieses Freude hat keinen Bestand. Die negativen Gedanken/Gefühle überwiegen letztendlich. Anders formuliert : wenn Du Dein Wohlbefinden an deine sich ständig ändernde Welt koppelst, wirst du zwangsläufig enttäuscht. Da sowohl Organisches (Psyche/Körper der Lebwesen) als auch Anorganisches (größere Gesteinsmassen, Computer und Autos) dem Wandel unteworfen ist (sich in ihre Grundelemente auflösen oder anderweitig zusammengesetzt werden).
    Und entgegen deiner Vermutung, beschränken Dich diese Emotionen sehr (weil du das geliebte erreichen und behalten möchtest und dann Abneigungen gegenüber dem entwickelst, was das ungünstig beeinträchtigt oder beeinträchtigen könnte - auch hinsichtlich deiner körpers usw.

    der glaskugel findet man keine einsicht und geduld.
    Ich habe das mit der Glaskugel noch nicht probiert, aber mir hat sich auch so ein logisch scheinendes (und in sich stimmiges) Weltbild erschlossen.

  4. #64
    Siddhartha Gast

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    Danke für den Tipp @Pseudonym.
    Ich werde mich mal bezüglich der Bücher informieren.
    In meiner näheren Umgebung werden auch 10tägige Meditationsretreats angeboten, vielleicht mach ich da mal mit

  5. #65
    ps3ud0nym Gast

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    Keine Ursache. Welche Umgebung ist denn das?

    Wenn ich noch etwas anfuegen darf bzgl. Retreats. Ich weiss nicht genau wie das hier gehandhabt wird. In Thailand habe ich mal einige mitgemacht, und die waren extrem anstrengend. Das faengt schon damit an, dass man um 3 oder 4 Uhr aufstehen muss und meistens bis relativ spaet abends auch noch meditiert. D.h. eine gute Vorbereitung ist Pflicht, wenn man dort was erreichen moechte. Denn es bringt nichts, wenn der Koerper nicht mitmacht (und man wie bei mir beim ersten Mal beim Meditieren einpennt ). Nur als kleine Vorwarnung, denn 10 Tage sind schon nicht ohne.

    Ansonsten alles Gute auf der Suche nach Einsicht.

  6. #66
    Siddhartha Gast

    Standard

    Zitat Zitat von ps3ud0nym
    Keine Ursache. Welche Umgebung ist denn das?
    http://www.panyasara.de/

    Wenn ich noch etwas anfuegen darf bzgl. Retreats. Ich weiss nicht genau wie das hier gehandhabt wird. In Thailand habe ich mal einige mitgemacht, und die waren extrem anstrengend. Das faengt schon damit an, dass man um 3 oder 4 Uhr aufstehen muss und meistens bis relativ spaet abends auch noch meditiert. D.h. eine gute Vorbereitung ist Pflicht, wenn man dort was erreichen moechte.
    So hardcore ist das da nicht.

    Denn es bringt nichts, wenn der Koerper nicht mitmacht (und man wie bei mir beim ersten Mal beim Meditieren einpennt ).
    *grins*

    Nur als kleine Vorwarnung, denn 10 Tage sind schon nicht ohne.
    Na mal schauen

  7. #67
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    Zitat Zitat von scarabe
    würde Materie den Geist steuern, würde in letzter Konsequenz jeder das tun, was sein Körper gerade will- töten, vergewaltigen.....


    Der "Geist" will also das Gegenteil von dem, was der Körper "will"? Und Dein Körper will ständig töten? Hallo? Wie kommst Du denn darauf? Außerdem habe ich bereits gesagt, dass ich gerade die Trennung in Körper und Geist für unsinnig halte. Was wir als Geist bezeichnen, ist wahrnehmbares Verhalten des Körpers. Du kannst auch nicht die Bewegung eines fahrenden Autos vom Auto trennen - es gibt kein "Fahren", ohne etwas das fährt. Das "Fahren" steuert nicht das Auto, es ist eine Eigenschaft des Autos.

    Zitat Zitat von scarabe
    und dann gäbe es wohl auch keine Toten mehr.... denn der vorhandene Körper würde die Führung übernehmen...
    Das Leben ist zu Ende, wenn die biochemischen Prozesse, die es aufrechterhalten, erloschen sind. Dann kannst Du kein Verhalten des Körpers mehr beobachten, dass Du einem "Geist" zuschreiben würdest. Weshalb das dann bedeuten soll, dass ein Organismus ewig lebt, musst Du mir erklären. Das komplexe Zusammenspiel, das in einem Organismus notwendig ist, damit er als lebendig und intelligent bezeichnet werden kann, geht eben auf Kosten der Haltbarkeit. Granitblöcke leben länger als Menschen, ein Hochleistungsrechner ist fehleranfälliger als ein Faustkeil. Das sollte allerdings niemanden überraschen.

    Zitat Zitat von scarabe
    aber das hat jetzt nichts mit Gut und Böse zu tun, außer, daß Geist, der die Materie steuert, in der Lage ist, Verbrechen und Übergriffe zu verhindern- was ich als Gut bezeichnen würde.
    Klar, der Geist, der rettet uns. Und alle vergangenen Verbrechen werden von reinen Materiemonstern verübt, oder? Vor allem die ganz geistlosen Erdbewohner, wie Maulwurfshügel, Kieselsteine etc. gehen ganz brutal gegen ihre Umwelt vor Bööööse Materie! Geht's noch ein bisschen gnostischer ?
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  8. #68
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    @Trinculo

    Versuch einfach mal, den Sinn hinter den Worten zu lesen, anstatt Dich an einzelnen Worten, die ich teilweise bewußt überzogen wähle, auf teils recht aggressive Weise aufzuhängen.

    Würde Materie den Geist- oder besser, die Essenz steuern, dann würde der Granitblock uns lenken und nicht umgekehrt.
    Und wir würden triebgesteuert alles tun, wonach dem Körper gerade ist, was ja nicht immer ok wäre.

    Außerdem- ist Materie ohne lebenswichtige biochemische Prozesse etwa keine Materie?
    Und worin siehst Du in diesem Bezug den Unterschied zwischen den lebenserhaltenden biochemischen Prozessen und denen (des Zerfalls) nach dem Tode?
    Es ging nur darum, ob Materie den Geist steuert...

    Das waren aber wie gesagt nur philosophische Gedanken, die ich weitergegeben habe, um die Diskussion zu würzen,
    ich persönlich habe meine eigene Ansicht vom Leben usw....

  9. #69
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    Zitat Zitat von scarabe
    Versuch einfach mal, den Sinn hinter den Worten zu lesen, anstatt Dich an einzelnen Worten, die ich teilweise bewußt überzogen wähle, auf teils recht aggressive Weise aufzuhängen.
    Nimm's nicht persönlich, meine Angriffe waren nicht gegen Dich gerichtet, sondern gegen das dualistische Denken hinter Deinen Worten.

    Zitat Zitat von scarabe
    Würde Materie den Geist- oder besser, die Essenz steuern, dann würde der Granitblock uns lenken und nicht umgekehrt.
    Umgekehrt? Kann Dein Geist einen Granitblock lenken? Ich denke nicht. Wenn etwas den Granitblock bewegt, dann ist da in der Regel Materie im Spiel. Das Beispiel spricht also stark gegen die Ansicht, ein von der Materie unabhängiger Geist könnte Wirkungen an dieser auslösen.

    Zitat Zitat von scarabe
    Und wir würden triebgesteuert alles tun, wonach dem Körper gerade ist, was ja nicht immer ok wäre.
    Trieb gehört in die gleiche Kategorie wie "Geist", "Seele" etc., also bestimmt nicht in die Schublade "Materie". Du sagt also, wenn der Geist nicht die Materie lenkte, dann täte es der Trieb, und das wäre nicht so gut?

    Zitat Zitat von scarabe
    Außerdem- ist Materie ohne lebenswichtige biochemische Prozesse etwa keine Materie?
    Natürlich ist sie das. Das habe ich hoffentlich nie in Zweifel gezogen.

    Zitat Zitat von scarabe
    Und worin siehst Du in diesem Bezug den Unterschied zwischen den lebenserhaltenden biochemischen Prozessen und denen (des Zerfalls) nach dem Tode?
    Es sind unterschiedliche Prozesse, mit unterschiedlichen Ergebnissen. Auch die Verfallsprozesse sind für gewisse Lebewesen lebenserhaltend

    Zitat Zitat von scarabe
    Es ging nur darum, ob Materie den Geist steuert...
    ... oder der Geist die Materie, ich weiß. Wie gesagt, dann Ganze ist ein Scheinproblem, das auf der grundlegenden Verwechslung von Kategorien beruht. Leider tragen wir noch jahrhundertealten Ballast obskurer Vorstellungen mit uns herum, die oft noch religiösen Umfeldern entstammen, sonst ließe sich dieser Sachverhalt etwas gelassener diskutieren. Würde jemand fragen, ob das Körpergewicht die Haarfarbe bestimmt, oder die Haarfarbe das Körpergewicht, so würde vermutlich keiner darauf hereinfallen
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  10. #70
    ps3ud0nym Gast

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    Ihr verwirrt mich. Was ist denn nun ueberhaupt "Geist"?

    Steuern die elektrischen Signale nun den Monitor oder die GPU?

    PS: Ich brauch einen Smiley, der sich die Haare ausreisst.

  11. #71
    jinkazama Gast

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    Zitat Zitat von Siddhartha
    Aus Sicht der Atome gibt es kein gut und böse. Bezogen auf fühlende Wesen können Handlungen gute und schädliche Auswirkungen (auf dessen Gemütszustand) haben. Das sind 2 verschiedene Sachen.
    Da zumindest ich von mir behaupten kann, dass ich ein fühlendes Wesen bin, das anderen nicht gerne böses tut und lieber gutes tut um ihnen zu helfen, würde ich sagen, vergiss das atom. Also gibt es gut und böse, oder?


    "Warum gibt es Deiner Ansicht nach Hass, Ablehnung, Gewalt und sonstige verletzende Taten?"
    Das passiert immer dann, wenn jemand ohne Rücksicht auf andere eigene Ziele verfolgt, also egoistisch und böse handelt, weil er sich nicht um andere kümmert sondern nur um sich.


    "Mit meinem Posting wollte ich Dir nur die infragekommenden Möglichkeiten offenlegen. "
    von geburt an ist aber niemand böse, oder?


    "Der Dalai Lama ist auch nur ein Mensch.
    Aus buddhistischer Sicht ist sogar Gegenwehr verwerflich.
    Weil die Betrachtungsweise überpersönlich ist (man also selbst nur das Produkt der Emotionen ist) und man (wie in meinem ersten, hier verfassten Beitrag erwähnt) ohnehin einmal sterben wird. "
    hier geht es nicht um gegenwehr, andere vor dem tod zu retten und einen vor schlechtem karma. Also zusehen wäre buddhistisch vertretbar? das ist ja nett! Beantworte die Frage! Würdest du ihn die 100 Seemänner töten lassen für deinen inneren Frieden?



    "Das Schlimme an einem Mißbrauch und am Tod ist die emotionale Verbundenheit. Buddhisten versuchen sich davon frei zu machen (soweit ich weiss)."
    So, beantworte die Frage! Würdest DU zusehen, wie jemand getötet oder vergewaltigt wird?

    Ich würde mit ihm reden, oder das tun, was notwendig ist ihn aufzuhalten.



    "Ich habe mit über 20 Frauen verkehrt. Für mich ist das nichts besonderes, ich sehne mich nur noch selten nach Sex (und wenn das passiert, erkenne ich das oftmals und lenke meien Aufmerksamkeit auf andere Dinge). Körperliche Nähe ruft in mir keine positiven Gefühle mehr hervor.
    Ich bin keineswegs frustriert, eine emotionale Verstimmung/Frust hatte ich auch schon seit einer ganzen Weile nicht mehr. Gerade weil ich die Vorzüge der Keuschheit erkannt habe, und mich nicht mehr blindlinks von meinen Emotionen antreiben lasse (und deshalb zur Ruhe komme).
    Nach der Erkenntnis Buddhas, führt die Gier -auch nach Sex und Gemeinschaftlichkeit- (auf Grund der Unwissenheit) zu neuem Leid (sowohl bei Dir, als auch bei dem jeweiligen Indivdiduum). Die bekanntesten Folgen sind Eifersucht, Verlustängste, Neid usw. Dieses Freude hat keinen Bestand. Die negativen Gedanken/Gefühle überwiegen letztendlich. Anders formuliert : wenn Du Dein Wohlbefinden an deine sich ständig ändernde Welt koppelst, wirst du zwangsläufig enttäuscht. Da sowohl Organisches (Psyche/Körper der Lebwesen) als auch Anorganisches (größere Gesteinsmassen, Computer und Autos) dem Wandel unteworfen ist (sich in ihre Grundelemente auflösen oder anderweitig zusammengesetzt werden).
    Und entgegen deiner Vermutung, beschränken Dich diese Emotionen sehr (weil du das geliebte erreichen und behalten möchtest und dann Abneigungen gegenüber dem entwickelst, was das ungünstig beeinträchtigt oder beeinträchtigen könnte - auch hinsichtlich deiner körpers usw."
    So, und du wirst ein leeres Geschöpf, das Feuer in deinen Augen verschwindet, Kreativität ist ein Fremdwort für dich. Du kannst nicht lachen und nicht traurig sein. du bist "erleuchtet" mit einer weltanschauung, die auf ein nirvana hofft, das letztendlich nur ein wunschtraum ist wahrscheinlich. Also für eine ungewisse behauptung die ganzen freuden des lebens aufzugeben ist nichts wert, glaub ich. Denk an Kreativität, Liebe, Treue, Spaß, Gesundheit und die "negativen" Emotionen stören dich nicht, weil es schlussendlich wahres Glück bringt, wir Menschen sind keine Maschinen, wir sind noch in der Natur verwickelt, wir brauchen alles, was uns das Leben so an Glück und Leid bringt, wir lernen daraus und werden stärker und verstehen.

  12. #72
    ps3ud0nym Gast

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    @xzibit
    Ich denke hier herrscht ein Missverstaendnis vor. Es geht nicht darum die Emotionen zu vernichten, sondern nicht Sklave der Emotionen zu sein. Ich kann nicht sagen wie das sich anfuehlt, da ich noch Lichtjahre weg davon bin, aber es kann konzeptionell nicht Richtung Gleichgueltigkeit gehen, da das Ziel eben nicht das Abschalten der Emotionen ist sondern Akzeptanz und Verstaendnis fuer diese.

    Was fuer einen Buddhisten Gut und was Boese ist, unterscheidet sich wohl auch nur im Detail von andere bekannte Religionen. Auch da gibt es Tugenden - die sogenannten Silas aehnlich der zehn Gebote aus der Bibel. Wer den Hintergrund der Tugenden verstehen moechte, kann dieses oberflaechlich aus Logik erschliessen oder es sich auf intersubjektiv nachvollziehbarer Basis erklaeren lassen. Da ist nicht so viel Hokuspokus hinter wie manche es glauben - das sind meist Fehlinterpretationen (sogar Leute, bei denen Buddhist auf dem Perso steht, machen den Fehler sehr haeufig). Buddhismus in Kuerze zu fassen ist sicherlich nicht moeglich, immerhin studieren die Moenche das ihr Leben lang. In Thailand - Theravada-Hochburg - gibt es sogar extra Studiengaenge fuer Moenche.

  13. #73
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    Irgendwie sind es ja aoch meistens versteckte Ängste, die uns in diesem Trott halten.
    Der Wunsch nach Anerkennung, Absicherung etc, dem eine gewisse Furcht zugrunde liegt, was wäre, wenn die Anerkennung und somit unser lebenssichernder Platz nicht gewährleistet wäre..
    In der steinzeit war das wichtig, aber heute ist es mehr ein Spiel mit dem Ego oder den Eitelkeiten, was uns an vielem Festhalten läßt...
    Ein bewußtes Loslassen oder Entsagen bringt oft die erstaunliche Erkenntnis, daß es "ohne" auch geht, und wesentlich einfacher...

    Auch das Böse, wie immer abgestuft, läßt sich oft auf solche Ängste zurückführen- materieller Art, meistens... nur, daß der Gedanke soweitoft nicht verfolgt wird.

    @Trinculo- wenn der Körper Signale aussendet, daß er irgendwas will- und der Trieb darauf reagiert- dann ist es eben doch die Materie, die letztendlich das Steuer übernimmt... wenn der "Geist" es zuläßt-
    und was Geist betrifft- das ist die Kategorie von wegen "Großer Geist" etc...
    (Und natürlich laufen im toten Körper Prozesse ab, aber ein toter Körper kann nichts mehr veranlassen oder gar steuern!)

    Ob nun mein Geist direkt den Granitblock steuert oder mittels moderner Technik, die auf den Geist zurückzuführen ist, ist Wortklauberei- ohne die Aktion des Geistes würde der Granit nicht bewegt- mittelbar oder unmittelbar!

    Was mein Dualistisches Denken betrifft- wenn es um Begriffe wie Gut und Böse geht, die fest in der Dualität verankert sind, muß ich ja wohl dualistisch denken, um mitdiskutieren zu können...!?

  14. #74
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    Zitat Zitat von scarabe
    @Trinculo- wenn der Körper Signale aussendet, daß er irgendwas will- und der Trieb darauf reagiert- dann ist es eben doch die Materie, die letztendlich das Steuer übernimmt... wenn der "Geist" es zuläßt-
    Der Trieb reagiert auf Signale des Körpers? Weiter oben hieß es noch, wir wären triebgesteuert? Was und wo ist denn dann dieser Trieb? Ich habe etwas Mühe, dieses Bild zu verstehen. In der Regel versteht man unter einem Trieb, flapsig ausgedrückt, ein angeborenes Bedürfnis.

    Zitat Zitat von scarabe
    (Und natürlich laufen im toten Körper Prozesse ab, aber ein toter Körper kann nichts mehr veranlassen oder gar steuern!)
    Und er kann auch von niemandem mehr gesteuert werden, schon garnicht von einem Geist.

    Zitat Zitat von scarabe
    Ob nun mein Geist direkt den Granitblock steuert oder mittels moderner Technik, die auf den Geist zurückzuführen ist, ist Wortklauberei- ohne die Aktion des Geistes würde der Granit nicht bewegt- mittelbar oder unmittelbar!
    Ich halte es für etwas voreilig, jede Bewegung auf einen Geist zurückzuführen. Bewegung entsteht bei einer Vielzahl von Prozessen, denen ich nicht im geringsten einen Geist unterstellen würde - nehmen wir z.B. eine Explosion. "Geist" kann niemals unabhängig von Materie beobachtet werden, Materie jedoch sehr wohl ohne Geist. Daher ist es unlogisch, Materie und Geist als Gegensatzpaar gegenüberstellen zu wollen. Ebenso unlogisch wäre die Gegenüberstellung von Materie und Farbe, Materie und Temperatur etc.

    "Geist" ist eine Eigenschaft gewisser Konstellationen von Materie.

    Zitat Zitat von scarabe
    Was mein Dualistisches Denken betrifft- wenn es um Begriffe wie Gut und Böse geht, die fest in der Dualität verankert sind, muß ich ja wohl dualistisch denken, um mitdiskutieren zu können...!?
    Das ist ein Zirkelschluss. Die Frage war: Ist die Einteilung in gut-böse sinnvoll? Die Antwort könnte lauten: nein. Du sagst, der Gegensatz existiert, also muss ich im weiteren auch mit Gegensatzpaaren argumentieren. Damit nimmst Du das Ergebnis vorweg.

    Selbst wenn der Materie-Geist-Dualismus haltbar wäre, wäre die Zuordnung Materie=böse, Geist=gut völlig sinnlos, denn beim Bösen ist genausoviel Geist im Spiel wie beim Guten, und das Gleiche gilt umgekehrt für die Materie. Das Leben hat sich aus der Materie entwickelt und ist bis auf Weiteres an sie gebunden. Das Leben an sich ist weder böse noch gut.
    But if they tell you that I've lost my mind
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  15. #75
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    so gesehen ist das richtig-
    und in allerletzter Konsequenz wäre es aus diesem Betrachtungswinkel auch egal, was immer wir anstellen, weil es auf höherer Ebene nicht mehr bedeutend wäre.

    Nur ist das menschliche Dasein in dualistischen Gegebenheiten gefangen-
    lebendig-tot; alt-jung; gesund-nicht gesund; ja-nein etc.....

    Ich kann für meinen Teil zu einem gewissen Grad aus der Dualität aussteigen, indem ich mich auf eine andere, nennen wir es mal Denkens- und Ansichtsebene begebe- aber solange ich als dieser Mensch auf dieser Welt irgendeine Form von Bewußtsein habe, bin ich zumindest teilweise auch der Dualität unterworfen.

    Auch wenn das, was uns heute als Gut oder Böse beschäftigt, auf anderer Ebene irrelevant sein mag.
    Der Buddhismus liefert einen ganz brauchbaren Wegweiser, indem er rät, Verlangen als Wurzel des Leides (auch ein dualistischer Begriff) loszulassen, was zu einer anderen Sichtweise der (eigenen?) Wahrheit führt...

    (Aber über den Begriff Wahrheit könnte man gleich stundenlang weiterdiskutieren....)

    Ansonsten gibt es natürlich ein Zusammenspiel von Körper, Verstand, Emotion, Seele...
    Aber wenn man bedenkt, daß es schon Menschen gab, die durch pure Willenskraft und Konzentration Gegenstände bewegt haben oder andere Menschen gesitig lenken können, liegt doch der Schluß, daß hier eine Abstufung der Wertigkeit in Punkto Wirkensmöglichkeiten vorliegt, sehr nahe-

    daher kommt wohl auch der Ausdruck "tote Materie" im Gegensatz zu allem, was "lebendig" ist...
    und somit in der Lage ist, zu wirken...
    und hinter allem was lebendig ist, steht nun mal eine Art von "Geist"...

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