Wird heutzutage Karate auch ohne Katas gelehrt?
Anders gesagt: Kann man auch Karate betreiben, wenn einem Katas keinen Spass machen?
Karate ohne Katas
Wird heutzutage Karate auch ohne Katas gelehrt?
Anders gesagt: Kann man auch Karate betreiben, wenn einem Katas keinen Spass machen?
Sportkarate hat doch sicher keine Katas, oder?
Die Frage ist, warum man dann überhaupt Karate machen will und nicht gleich zum Kickboxen geht.
Unter den wettkampforientierten Karateschulen wird es sicher einige geben, die Kumite und Kata an unterschiedlichen Tagen trainieren, damit man die Trainingszeit nicht mit "unnützen" Dingen vergeudet.
"Traditionelle" Karatestile ohne Kata fallen mir jedenfalls so ad hoc keine ein.
Denke, dies ist keine Stilspezifische Frage ... sondern ist wiederum abhängig vom Trainer!
Kenne Leute die Kickboxen und Karate / Taekwon-Do im selben Verein anbieten, die sowohl Wettkampforientiert arbeiten als auch Formen unterrichten, dies gleichermaßen von ihren Aktiven abverlangen. Kenne Trainer, aus dem Karate / Taekwon-Do, die auf die Unterrichtsform "Kata" verzichten, da selbst nicht davon überzeugt. Die Gründe will ich hier nicht beleuchten!
Gruß
Mike
Ich stell mir die Lösung einfach vor (vieleicht zu einfach?) Meistens ist Kumite und Katatraining eh getrennt, dann geht man halt nur ins Kumite Training. Bei uns machen das einige so.
Problem kann sein, daß man nach sieben Jahren Training noch beim grünen oder orangen Gürtel hängt.(drei oder vier in unserem Dojo)
Auserdem finde ich, daß ohne Kata und Bunkai der SV Aspekt zu kurz kommt.
Gruß
Karlo
Hi Karlo,
dann habt Ihr aber Toptrainer bei Euch im Verein die es scheinbar verstehen Kata/Bunkai als Selbstverteidigung zu vermitteln! Habe dies in den letzten Jahren (gut 15) nie Realitätsbezogen aufgezeigt bzw. erklärt bekommen ...
Zwei meiner Schüler, sie befinden sich gerade in der FÜL Ausbildung, haben vor kurzem als Erklärung für die Entwicklung des Mae Geri von einem "Ausbilder" gesagt bekommen, dass der Mae Geri dazu entwickelt wurde, einen feudalen japanischen Ritter aus dem Sattel (sprich Pferderücken?) zu treten. Ich kenne zwar Shetlandponys, wußte aber nicht, dass diese in Japan von den feudalen Rittern benutzt wurden. Dies ist im übrigen nur eine von vielen "Geschichten" die erzählt werden. Auch im Zusammenhang mit der Umsetzung Kata (Bunkai) in SV Situationen hab ich bisher leider nur schlechte Erfahrungen.
Über Referententipps wäre ich sehr dankbar in diesem Zusammenhang!
Gruß
Mike
Hi Mike
Die Problematik liegt darin, dass in der Regel weit mehr Zeit in das Erlernen und Verfeinern der Kata investiert wird, als in das Vertiefen und Automatisieren des Bunkai. Oft zeigt der Lehrer (wenn man Glück hat...) die eine oder andere Anwendung mit Partner vor und dann wird die Form alleine geübt. Mit etwas mehr Glück darf man selber die eine oder andere Anwendung mit Partner üben. Ob diese Anwendungen aber realistisch im Sinne von SV sind, ist eine andere Frage...
Meiner Meinung nach sollte das "Katatraining" fast ausschließlich aus Partnertraining bestehen und das Üben der Form nur eine Ergänzung dazu darstellen. Für mich stellt es eigentlich nur das Training für zu Hause dar, wenn ich keinen Partner zum Üben zur Verfügung habe.
Mir ist allerdings kaum eine einzelne Kata bekannt, mit der man tatsächlich zumindest einen großen Teil der üblichen SV-Situationen abdecken kann. Allerdings ist man ja bei der Bunkai-Interpretation ungebunden und kann daher mit ein wenig Phantasie für viele Situationen brauchbare Antworten finden. Ob diese dann aber die besten Antworten darstellen, steht auf einem anderen Blatt. Effektive SV mit Kata Bunkai ist grundsätzlich aber sicher möglich.
Zum Thema Kata-Bunkai lohnt es sich einmal Lehrgänge bei Lothar Ratschke ( http://www.hatamoto.de ) zu besuchen. Bei allen Lehrgängen die ich bisher von ihm besucht habe war Kata-Bunkai haubtbestandteil der Lehrgänge.
Manchmal erzählt er zwar auch ein bisschen viel, aber die Lehrgänge waren eigentlich immer gut.
@ weudl
Meiner Meinung nach sollte das "Katatraining" fast ausschließlich aus Partnertraining bestehen und das Üben der Form nur eine Ergänzung dazu darstellen. Für mich stellt es eigentlich nur das Training für zu Hause dar, wenn ich keinen Partner zum Üben zur Verfügung habe.
Dem kann ich mich nur anschließen, dies ist auch mein Verständnis von Training!
Gruß
Mike
KKB-Userstatus: Professional
So habe ich es auch vor mehr als 15 Jahren gemacht als mein Sensei mir meine ersten Anfängergruppe überließ.
Das ist keine neue Idee - nur wenig verbreitet.
Lino
Was ist "NEU"?
Gruß
Mike
Karate ohne Katas
Hallo zusammen!
Hier ist kurz meine Meinung zu dem Thema:
Ich halte Kata für sehr wichtig.
Kata ist ein Schatz, der erhalten werden sollte...
Was ist so schlimm am Erlernen von Kata?
Aber dennoch kann man natürlich erin guter Kämpfer werden, ohne Kata zu praktizieren!
Und ob ein Stil völlig auf Kata verzichtet weiß ich auch nicht...
Oss
Dojokun
@Lino
Natürlich ist das nicht neu, sondern (meiner Meinung nach) sogar sehr alt, wenn nicht sogar der ursprüngliche Sinn der Kata überhaupt. Zumindest weit älter als das Streben nach äußerlicher Perfektion in der Form. Wie Du richtig sagst, ist diese Denkweise allerdings nicht sehr weit verbreitet.
@Dojokun
Dass die Kata ein Schatz sind der erhalten werden sollte, sehe ich genauso. Allerdings ist die entscheidende Frage ob man die Kata als "nackte" äußere Form versteht oder die darin enthaltenen Kampfprinzipien und Strategien. Ich persönlich sehe im Erhalten von leeren Bewegungen die nur in aüßerlich perfekter und unveränderter Form erhalten werden sollen, relativ wenig Sinn. Hier gebe ich den Kritikern des Katatrainings durchaus recht, wenn sie dies als Tanz oder Gymnastik bezeichnen. Die mit den Kata vermittelten Strategien, Techniken und Prinzipien stellen aber tatsächlich das Herz des Karate dar und ohne diese würde es kein Karate mehr geben.
Karate ohne Katas
weudl, Du sprichst mir aus der Seele!!
Oss
Dojokun
gerade gelesen
auf meinem Schreibtisch liegt eine Einladung zu einem Lehrgang und da steht unten folgendes Zitat
"Die Kata ist ein durchs ganze Leben begleitender Lehrer. Dies kann sie aber nur dann sein, wenn der Übende ihr mit der richtigen Haltung begegnet."
paßt doch irgendwie zu diesem Thema oder?
Gruß
Karlo
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