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Thema: Sinnvolle Escrima Schutzausrüstung für den maximalen Progress

  1. #1
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    Dorfbengel
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    Standard Sinnvolle Escrima Schutzausrüstung für den maximalen Progress

    Leider wurde woanders zu gemacht bevor ich reingrätschen konnte.
    Deshalb will ich es hier mal versuchen zu erklären welche Schutzkleidung ich für Notwendig halte um ein gutes Verhalten im Stockkampf anzutrainieren ohne z.b. Sinnlos rein zu rennen weil man einen Kopfschutz trägt oder die Hockeyhandschuh geschützten Hände zu weit vorne hat immer bereit zum Abschuss.

    Als aller erstes bevor man sich etwas zulegt, sollte man seinen Trainer durchleuchten. Es macht keinen Sinn 1 Euro zu verschwenden wenn euer Trainer keinerlei Kampf Erfahrung hat. Keine Sorge auch ich hab das nicht gemacht.

    Um einigermaßen gut zu werden, safe und realistisch kämpfen zu lernen ist gerade im Escrima ein langer Prozess. Man verschleißt viel Trainingspartner, Schulen und Zeit.


    Die meisten Schulen benutzen ungeschützten Rattan was am Anfang ganz ok ist. Irgendwann wird man aus Kosten Gründen gezwungen auf Polypropylen PP Stöcke umzusteigen weil man keine Lust mehr hat pro Unterrichts Einheit einen Rattan Stock zu verschleissen. Ich hatte auch mal das Vergnügen zwei neue Rattan Stöcke in 90 Unterrichts Minuten zu zerschlagen, alle anderen hatten getapte Rattan Stöcke, die einige Wochen ganz gut mithalten konnten.
    PP hat den großen Vorteil fast unzerbrechlich zu sein und vor allem vom Gewicht einer Waffe näher zu kommen. Ob Teleskopschlagstock, Machete oder Eisenholz egal...

    Ok, also starte ich mal mit Rattan...

    Escrima Helm, Eishockeyhandschuhe, Ellenbogen Schützer Hart, unterarmschoner Hart.

    Das alles reicht erstmal für das erste Jahr in dem man sich mit Duel Kämpfe beschäftigt. In der Zeit lernt man seine Schläge zu dosieren und so für wenig Verletzungen zu sorgen den auch wenn man voll durchzieht merkt der Partner immer die Treffer auch am gut geschützten Eishockey Handschuhe.

    Irgendwann wenn man mehr Kontrolle über sich selber hat und gute Trainingspartner dann reduziert man die harten schützer.
    Also nimmt man weiche Ellebogen Schoner und weiche unterarmschoner.

    Ich habe auch mal Irgendwann meine Eishockey Handschuhe reduziert und bin auf dünnere umgestiegen von verschiedenen Sportarten, bin dann aber wieder durch die PP Stöcke wieder auf Eishockey Handschuhe umgestiegen.

    Was ich nicht empfehle ist der WEKAF Körperschutz. Den brauch man einfach nicht.

    Irgendwann ist man soweit fortgeschritten das man seine Schläge so dosiert das nur circa 50% der Schlagstärke beim Gegner ankommen sollte, seinen Kopf einigermaßen schützt und die Hände soweit unter Kontrolle hat das Sie selten ein Ziel für den Gegner bieten sollten.

    Ab da braucht man nur noch Escrima Helm, Eishockey Handschuhe, Ellenbogen Schoner weich.
    Damit kann man so ziemlich mit allen simulierten Trainingswaffen kämpfen trainieren. Stock, Klinge, Palmstick usw

    Der PP Stock ist übrigens eine Garantie das der Trainingspartner nicht kopflos reinstürmt, oder die Eishockeyhandschuhe immer in Reichweite sind. Ein KO mit Helm ist möglich und jeder merkt den PP Stock auf den Handschuhen.

    einen Fechthelm empfehle ich nicht da man damit vieles weglassen muss wie z.b. Fauststösse mit der freien Hand, Ellenbogen usw...Ausserdem vertragen sich Fechthelm und PP nicht.
    Aber keine Sorge, auf den Tip hab ich auch nicht gehört

    Mit Fechthelm kann mann mit gummimesser trainieren, merkt aber irgendwann das man mit einer Squashbrille besser bedient ist, diese verträgt auch besser die Boxhandschuhtreffer als der Fechthelm.

    Ein hartes holzmesser empfehle ich nicht zum freien Messertraining also Sparring. Zuviel unnötige Verletzungen.

    Die Stöcke kann oder muss man tapen. Ob ganz oder nur die Spitze ist egal. Sehr fortgeschrittene tapen nicht, da Sie sehr kontrolliert schlagen können.

    So das wars erstmal. Ich bin der Meinung wer unkontrolliert reinrennt oder oft an den Händen getroffen wird ist noch nicht soweit fortgeschritten und sollte erstmal seine eigene Schutzausrüstung entschärfen und seinen Stil überdenken und anpassen.

    Ach und bevor ich es vergesse...
    Short Power Schläge sind zweifellos der Goldstandard, ein einziger guter Schlag macht aus einem noch keinen Kämpfer schon gar nicht einen guten da gehört ne menge mehr dazu.
    Gutes Beispiel für jeden ist Bass Rutten, ansatzlos Schlagen ist für den ein Fremdwort trotzdem ein toller erfolgreicher Kämpfer.
    Geändert von Der freche Bengel (15-04-2024 um 10:33 Uhr)
    Figure 8- Jetzt auch gegen Husten,Schnupfen und kalte Füsse...

  2. #2
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    Gerade die dicke Schutzausrüstung (harte Ellenbogen, harte Unterarme, Eishockeyhandschuhe, wekafmaske,…) verleiten doch dazu sich unschöne Sachen anzutrainieren.
    Wenn man nicht unbedingt turnierinteressiert ist, find ich dünnere Handschuhe sehr gut, lacrosse usw sind da meist vernünftig. Meiner Meinung ist die Fechtmaske der Wekafmaske überlegen, weil sie weniger Trefferfläche bietet, man ebenso mit Gummi, Kunststoff und aluklingen arbeiten kann, ohne Maske oder Waffen unnötig zu zerstören und eben doch empty hands und Ellenbogen mit dünneren Handschuhen möglich sind, Stiche mit Stock und Klinge werden gut geschützt, die Belastung des Nackens ist durch das geringere Gewicht deutlich weniger als bei der wekafmaske, wenn mal eine Hand oder sehr schwere Waffe geflogen kommt.

    Mir ist rattan aus diversen Gründen lieber als PP, dann ist der etwas leichtere und flexible rattanstock die allererste schutzausrüstung.

    Ellenbogen und Unterarme sehe ich ähnlich wie Handschuhe, lieber leicht und möglichst weich.

    Ändert sich halt alles, wenn man Turniere wie zb gsba oder wekaf im Auge hat, da dann schutzausrüstung nach Reglement und persönlichem Bedarf und Geldbeutel.

    Wobei mir Short Power weder im Turnier noch sonstigen Sparringsveranstaltungen der Goldstandard ist. Wofür übt man ewig die Beinarbeit, wenn nicht für ein gut funktionierendes Largo und snake Range Game.

    Etwas mehr Realismus für kopftreffer bekommt man eventuell, wenn man den Kopfschutz nach gsba padded stick Reglement und eben padded sticks nutzt. Das wäre ein weicher Kopfschutz ähnlich taek won do mit Full Face Plexiglas Eishockeyvisier. Da kommt relativ viel durch, und durch die padded sticks braucht man nicht so viel sonstige Ausrüstung und gute Kopftreffer bimmeln schon recht ordentlich und man versucht die recht schnell zu vermeiden.

  3. #3
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    @TE: Warum sollte man bei einer Fechtmaske nicht mit Faustschlägen und Ellenbogenschlägen angreifen können? Ich habe es schon oft genug getan und finde es geht sogar besser als mit den recht unförmigen Escrimahelmen (auch wenn ich selbst einen verwendet habe - war schlichtweg zu geizig mir auch noch eine Fechtmaske zu kaufen).
    Im Großen und Ganzen stimme ich dir bzgl. der Schutzausrüstung zu. Um zu lernen den Kopf und die Hände sinnvoll zu schützen sowie um die Hände effektiv anzugreifen war / ist für mich aber Sparring mit gepolsterten Waffen dafür ohne jede Schutzausrüstung besonders hilfreich. Der Vorteil war aber gleichzeitig der Nachteil, sie bereitete nur sehr bedingt auf Angreifer vor, die nicht im "Duellmodus" unterwegs sind und Angreifen ohne den Selbstschutz zu berücksichtigen. Da fand ich das Training mit Schutzausrüstung besser.
    Generell habe ich nie verstanden warum viele (bezieht sich nicht auf dich) auf einen Ansatz fixiert sind (einen Form des Sparrings, eine Form der Schutzausrüstung) und nicht unterschiedliche Formen des Sparrings und damit verbunden auch unterschiedlich starken Schutz nutzen. Beide (kein bzw. minimaler Schutz vis "ausreichender" Schutz) Vorgehensweisen ergänzen sich hervorragend und führen gemeinsam betrieben zu einer besseren Annäherung an "die Realität".
    Viele Grüße
    Thomas
    https://www.thiele-judo.de/portal/

    The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.

  4. #4
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    Wir nutzen für das Sparring:
    Escrima Helm, Lacrosse Handschuhe (oder die, leider nicht mehr lieferbaren "WIESO EIGENTLICH NICHT?" für Escrima von Asia Sports), weiche Ellbogenschoner, PP Stöcke mit kurzem Spitzenschutz. Bislang keine Fechtmasken, wobei es nun Überlegungen dementsprechend gibt (wenn, aber mit kompletten HEMA Hinterkopfschutz).
    Für Techniktraining und Superleichtkontakt,verzichten wir auch mal darauf und benutzen Rattan.
    Wichtig ist, das sich keine "Fehler" einschleichen und Hände und Kopf als Block verwendet werden, a la DBMA (die ich sonst sehr schätze!).
    Beizeiten holen wir uns wohl mal Polsterstöcke dann gibt es wohl mal Süparring im Semikontakt ohne Schutzausrüstung. Mal sehen.

  5. #5
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    Lacrosse Handschuhe, Escrima Helm, und gepolsterte Kunststoff Stöcke, wir behandeln das so als wäre alles eine scharfe Klinge, von daher kein gegenseitiges Austeilen und Einstecken, sondern Fokus auf den ersten Treffer und eher Präzise als mit Wucht...

  6. #6
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Der Vorteil war aber gleichzeitig der Nachteil, sie bereitete nur sehr bedingt auf Angreifer vor, die nicht im "Duellmodus" unterwegs sind und Angreifen ohne den Selbstschutz zu berücksichtigen. Da fand ich das Training mit Schutzausrüstung besser.
    Interessanter Punkt.

  7. #7
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    Zitat Zitat von Spud Bencer Beitrag anzeigen
    Interessanter Punkt.
    dem stimme ich zu.
    man muss sich entscheiden, WOFÜR (bzw. wogegen) man trainiert. das bestimmt dann einiges, was die inhalte und die übungsformen (und damit auch die schutzausrüstung) im training angeht.
    damit meine ich jetzt nicht die ausrichtung eines "stils". da finde ich eine gewisse variabilität am besten. sie ermöglicht den einzelnen gruppen/trainern, schwerpunkte nach bedarf (der schüler) und interesse zu setzen. manch ein stil/system ermöglicht diese variabilität ja auch. deshalb hat man dort dann gruppen, in denen es von künstlerisch verspielt, über sportlich duellierend, bis "sv"/"straßen"-vorbereitend abgeht. um so wichtiger ist dabei übrigens die rolle und das können des jeweiligen trainers (gibt entsprechend kein "standardtraining", das bei dem sysrtem überall gleich abläuft)
    Geändert von amasbaal (17-04-2024 um 15:22 Uhr)
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  8. #8
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    Zitat Zitat von hennoxxx Beitrag anzeigen
    Wichtig ist, das sich keine "Fehler" einschleichen und Hände und Kopf als Block verwendet werden, a la DBMA.
    Ist das so?

  9. #9
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    für das normale, freie Training nutzen wir nur Handschuhe und leichte Rattanstöcke. Das nimmt den Grossteil unserer Trainigszeit ein. Dabei passiert sehr wenig und erlaubt ist alles. Ab und an mal ein Cut oder ne Beule am Kopf. Es ist sehr schwer den Kopf mit vernünftiger Deckung zu treffen. Das geht natürlich nur mit vernünftigen Leuten.
    Bei Hartem Sparring ändert sich bei uns eigentlich nur die Intention und das wir ne Fechtmaske aufsetzen, ansonsten ist es wie unsere anderes Training auch.

    Was auch geht, padded sticks ohne Schutz, mit Schutz wird meist nur gekloppt.

    gruss
    Andreas Rebers: Provinz ist da, wo der Lehrer zu den Intellektuellen zählt.

  10. #10
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    Ist das so?

    Bei meinen Trainingszeiten bei den DB war das eher nicht so, aber auf den Gatherings hab ich das schon oft gesehen.
    Erste Treffer nehmen und dann ins Rangeln.

  11. #11
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    Zitat Zitat von hennoxxx Beitrag anzeigen
    Ist das so?

    Bei meinen Trainingszeiten bei den DB war das eher nicht so, aber auf den Gatherings hab ich das schon oft gesehen.
    Erste Treffer nehmen und dann ins Rangeln.
    ich denke, da ist ein unterschied zwischen DBMA training und der wettkampfrealität (gewinnen wollen und dabei "geschützt" treffer in kauf nehmen, solange das ergebnis eben der sieg ist) auf DB gatherings...
    "I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s

  12. #12
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    es wird auf dem Gathering nicht gern gesehen Treffer auf geschützte Fläche in Kauf zu nehmen. Vor allem da das reingehen in den Mann mit Setup gar kein Problem ist und das ohne dabei getroffen zu werden. Ansonsten ist nichts dagegen zu sagen, wenn Treffer billigend in Kauf genommen werden, solange nicht der Kopf oder die Hand getroffen wird.

    Ich nutze bei solchen Gegner gerne die alive hand und einen harten Stich zum Kopf.

    Ausserdem weiss das Publikum meist gut einzuschätzen, ob der "Sieg" dann auch ein Sieg war.

    gruss
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