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Thema: Ju Jutsu nicht mehr Polizei-SV?

  1. #16
    dirk2245 Gast

    Standard

    Thx für die vielen Antworten! Es stimmt also leider, aber ich kann es trotzdem noch nicht fassen, warum auf ein bewährtes System wie Ju Jutsu zugunsten von Wing Tsun verzichtet wurde. Ich habe dieses Zeug mal ein Jahr lang trainiert (gleich nach dem ersten Probetraining wurde mir ein Jahresvertrag aufgeschwatzt) und was ich in dem Jahr gelernt habe, war für die SV absolut unbrauchbar.

  2. #17
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    in NRW wird ja auch nicht WT gelernt sondern einige Technik auf WT Basis.
    Die wenigsten dort KÖNNEN WT.

  3. #18
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    Bisher kannte ich immer nur den Spruch: Einsatz- und Festnahmetechniken auf Basis von XYZ!
    Und da erkennt man meißtens nicht nur ein System raus!
    MfG
    Markus
    Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!

  4. #19
    BK61 Gast

    Standard

    Zitat Zitat von dirk2245
    Thx für die vielen Antworten! Es stimmt also leider, aber ich kann es trotzdem noch nicht fassen, warum auf ein bewährtes System wie Ju Jutsu zugunsten von Wing Tsun verzichtet wurde. Ich habe dieses Zeug mal ein Jahr lang trainiert (gleich nach dem ersten Probetraining wurde mir ein Jahresvertrag aufgeschwatzt) und was ich in dem Jahr gelernt habe, war für die SV absolut unbrauchbar.
    Franz hat vollkommen recht, in NRW werden Sicherungs- und Eingriffstechniken auf WT-Basis trainiert und nicht etwa WT. Das sind zwei grundverschiedene Dinge.

    Das es hier zu Verwechselungen kommt, liegt aber auch an den Werbebotschaften der *ing *ung-Anbieter.
    Ich habe vorhin ein bischen gegoogelt und auf der HP des Verbandes, der das Polizeitraining in NRW durchführt, folgenden Satz gefunden:"35.000 Polizisten in NRW trainieren Avci Wing Tsun."
    Diese Aussage entspricht definitiv nicht den Tatsachen und kann als irreführende Werbung bezeichnet werden.

    Das, was bei der Polizei trainiert wird, ist kein WT, sondern wie gesagt Techniken, die auf WT-Prinzipien basieren.

    Deine negative Einschätzung von WT kann ich einerseits nachvollziehen, da es im *ing *ung-Bereich leider viele Anbieter gibt, die nicht willens oder nicht in der Lage sind, ihre Schüler qualifiziert zu unterrichten.
    Andererseits bin ich allerdings der Meinung, dass *ing *ung durchaus SV-tauglich ist, wenn es von einem kompetenten Lehrer vermittelt wird.

  5. #20
    MoerkB Gast

    Standard

    Mein Onkel ist seit ca. 30 Jahren Polizist und hat mir erzählt, dass er damals Ju-Jutsu bis zum Grüngurt trainieren musste. Nach welchem Prüfungsprogramm, weiß ich jedoch nicht.

    Unabhängig davon was genau die Polizisten trainieren (egal ob ein System oder eine Mischung) sollte man bedenken, dass sehr hohe Qualität auf die Ausbildung gelegt wird und deswegen nur bestimmte Techniken bei kompetenten Trainern gelehrt werden.

  6. #21
    VanZan Gast

    Standard

    Zitat Zitat von MoerkB
    Mein Onkel ist seit ca. 30 Jahren Polizist und hat mir erzählt, dass er damals Ju-Jutsu bis zum Grüngurt trainieren musste. Nach welchem Prüfungsprogramm, weiß ich jedoch nicht
    Neben dem normalen Ju-Jutsu Prüfungsprogramm gibt es für Polizei und Justiz noch nen erweitertes Programm,das nennt sich:Einsatztechniken Polizei und Justiz.

  7. #22
    Eversor Gast

    Standard

    Wenn man sich das JJ1x1 anschaut, dann sieht man auch, dass bei den Vollzugsbehörden eine modifizierte PO angewendet werden kann, zumindest bei den unteren Schülergraden.

  8. #23
    itto_ryu Gast

    Standard

    Soweit ich weiß, ist es im Jujutsu gängige Praxis immer wieder offen für Entwicklungen zu sein, gerade weil es eine SV kreiert für die Polizei ist/wahr. So hat sich in die ursprüngliche Judo-Karate-Aikido-Mischung inzwischen Boxen, Ringen, Thai-Kickboxen, WT und im Bereich der Waffenabwehr Arnis/Kali/Escrima mit eingefunden. Ich denke die ursprüngliche Polizei-SV ist jedermann zugänglich geworden, so dass sich das private Jujutsu stellenweise anders entwickelt hat, als die SV der Polizei. Da die ganze Geschichte auch noch Ländersache ist, sind da viele Entscheidungen auch politisch. Soweit mir ein ehm. Klassenkamerad von der Polizei erklärt hat, trainieren sie ein SV-System, dass auf dem Jujutsu basiert, inzwischen aber Einflüsse durch alles mögliche erhalten hat und ständig Neuerungen einhergehen. Soweit er mir erzählt hat, haben sie auch schon öfters Krav Maga-Trainer bei sich gehabt und dahingehend Änderungen vorgenommen.

    Die Polizeisportvereine sind "Privatvergnügen" und daher jedermann zugänglich und haben nichts mit der SV-Ausbildung der Beamten zu tun.

  9. #24
    Piepsmaus Gast

    Standard

    Beamte erlernen nicht das was im regulären WT-Training gemacht wird. Die Beamten müssen sehr viel schneller praxisnahe Techniken erlernen als es dem WT-Schüler möglich ist. Dieses Training findet nicht in den Clubs statt.
    Allerdings ist es auch so, dass es die eine oder andere WT-Gruppe gibt, in der ungewöhnlich viele Beamte zusätzlich zu ihrer dienstlichen Ausbildung üben.
    Über Dachverbände mag ich mich nicht äußern, da wird in den diversen Foren IMHO eh zuviel geredet und zu wenig gewusst, finde ich. Wer mag, kann ja mal selber in den lokalen WT-Gruppen schauen und sich ein Bild verschaffen.

  10. #25
    Harri Gast

    Standard

    Hi,

    ich hab das hier mal überflogen und hauptsächlich was über die Polizei-SV in NRW und Bayern gelesen. Weiß jemand wie es da in Hamburg aussieht?

    cya

  11. #26
    Registrierungsdatum
    07.07.2002
    Beiträge
    26.597

    Standard

    Da die Polizei einen Landesbehörde ist, ist auch der Dienstplan von Bundesland zu Bundesland verschieden. In den meisten Bundesländern wird noch Ju Jutsu trainiert.

  12. #27
    Jules Winnfield Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Harri
    Hi,

    ich hab das hier mal überflogen und hauptsächlich was über die Polizei-SV in NRW und Bayern gelesen. Weiß jemand wie es da in Hamburg aussieht?

    cya
    moin,

    in hamburg werden eingriffs- und festnahmetechniken sowie fallschule auf ju-jutsu basis trainiert.
    weiterhin wird aber auch boxen usw. trainiert.

    es werden aber keine gurte mehr abgenommen bzw. daraufhin trainiert.

    greetz

  13. #28
    drleungjan Gast

    Standard

    Hallo Leute!

    Ich sehe die Entwicklung der Polizeitechniken so:

    Im Kaiserreich hat sich über Einsatztechniken keiner so wirklich Gedanken gemacht, weil der Schutzmann noch eine Respektsperson war und schon alleine deshalb Widerstände im Vergleich zu heute eher selten waren. Außerdem gab es ja noch den Säbel...

    Im dritten Reich waren Widerstände wohl auch recht selten. Und wenn doch einer Widerstand geleistet hat, gabs halt den Knüppel über die Rübe. Und wenn mal einer gegen polizeiliche Maßnahmen gewehrt hat und ist erschossen worden, dann war das halt so, man nahm es damals mit der Verhältnismäßigkeit der Mittel nicht so genau...

    In der jungen Bundesrepublik war auch noch Respekt vor der Polizei da und die Leute hatten nach dem Krieg besseres zu tun, als sich mit der Polizei rumzuprügeln.

    Mit den folgenden Jahren fand die Zeit, wo wir noch alle lieb zueinander waren, zunehmend ihr Ende (Studentenproteste, zunehmende Verwahrlosung und Verrohung bestimmter gesellschaftlicher Schichten, Alkohol- und Drogenmissbrauch, Einwanderung).

    Leider gab es damals keine verbreitete Kampfsportart, die für die Polizei geeignet erschien. Boxen wäre zwar rein aus SV Sicht gut, aber die Polizei soll halt nicht jeden umhauen, nur weil er nicht macht, was sie sagt. Ringen ist auch nicht verkehrt, bietet aber nichts spezifisches, wenn dem Schutzmann die Fäuste um die Ohren fliegen.

    Also haben sich Judo, Karate und Aikidomeister zusammengetan, um einen polizeitauglichen Kampfsport zu schaffen – das Ju-Jutsu war geboren.

    Dieses Ju-Jutsu wurde von den Polizeien des Bundes und der Länder auch geschluckt (es gab keine wirkliche Konkurrenz, so dass die Entscheidung leicht fiel) und in die Polizei Aus- und fortbildungsprogramme integriert. In dem Zusammenhang wurde das Ju-Jutsu auch in Polizeisportvereinen und polizeiinternen „Neigungsgruppen“ etabliert.

    Die weitere geschichtliche Entwicklung ist in den Ländern unterschiedlich, weil Polizei Ländersache ist und dementsprechend jedes Land sein eigenes Süppchen kocht. Beispielhaft:
    Ursprünglich wurde Ju-Jutsu in der Polizeiausbildung bis zum Orangegurt geprüft, dann hat man die praxistauglichkeit mancher Techniken bezweifelt und „Ju-Jutsu“ Kerntechniken unterrichtet (ohne sich an die offiziellen Prüfungsprogramme zu halten), dann hat man Ju-Jutsu Techniken mit der Boxgrundschule kombiniert und heute ist man vom Ju-Jutsu ganz weg und unterrichtet Eingriffstechniken nach dem Motto: Ein wenig von dem da und ein wenig von da dem. In einem anderen Land wird reines Ju-Jutsu nach wie vor gelehrt und wieder in einem anderen Land hat man sich WT auf die Fahnen geschrieben. Ist also ganz unterschiedlich und ändert sich immer mal wieder.

    Irgendwann kam dann der Herr Prof. Dr. Sigung Kernspecht (damals mit weniger Titeln) auf die Polizeien zu und sagte: “Und nun liebe Kinder, gebt fein acht, ich hab Euch etwas mitgebracht. - Nämlich das WingTsun aus China.“ Seine Hauptargumentation: Ich kann nicht drei Kampfsportarten, die für die Straße eher ungeeignet sind mixen und erwarten, dass ein guter Straßenkampfstil dabei rauskommt. WT sei für die Polizei wesentlich besser geeignet, weil es sich um einen reinen „Straßenkampfstil“ handelt und nicht, wie andere Kampfkünste, versportlicht wurde.
    Die Spezialeinheiten (KSK, GSG9, SEK`s) haben das WT auch „gekauft“ und üben spezifische Programme auf WT Basis, weil sich WT für deren Zwecke besser eignet als Ju-Jutsu.

    Für die „normalen Polizeibeamten“ außerhalb der Spezialeinheiten, wurde die Einführung von WT abgelehnt, insbesondere mit der Begründung, dass WT nicht verhältnismäßig sei.

    Meiner Meinung nach ist diese Argumentation unlogisch: Wenn jemand festgenommen werden soll oder einen Polizisten angreift, ist das völlig egal, ob der Beamte beim SEK ist oder nicht; die Lage ist die gleiche. Genaugenommen ist der Streifenbeamte sogar mehr auf „kämpferische Fähigkeiten“ angewiesen als ein SEK, weil der Streifenbeamte das Problem im Zweimannteam oder wenn er Pech hat alleine lösen muß, während das SEK immer im Rudel auftritt. Außerdem sind die SEK Leute körperlich in der Regel besser trainiert, haben eine bessere Schutzausrüstung und sind besser bewaffnet (Tonfa etc.).

    Als das WT damals in den SE eingeführt wurde, hätte es normalerweise für alle Beamten eingeführt werden müssen. Bis dahin hatten sich aber die Ju-Jutsu Leute die entscheidenden Posten unter den Nagel gerissen (Einsatztrainer, Sportbeauftragte, Einsatzausbildungskoordinator...) und haben die Einführung des WT erfolgreich verhindert.

    Is ja klar, die haben ihr Hobby zum Beruf gemacht und aufgrund ihrer schwarzen Gürtel gute Stellen bekommen, die wollten die nicht verlieren.

    :-)

  14. #29
    Dr.Seltsam Gast

    Talking

    Hosianna,

    Kaiserreich, Säbel, U-Boote, Hitler, Respekt, böse Einwanderer, langhaarige Studenten, schlimme Jugend, JuJutsu, hocheffektive Sonderkommandoeinheiten und Meister Proper äääh Herr Kernspecht, und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute. Wie war das eigentlich vor dem JJ, haben sie da nicht Judo und dann Karate bei der Polizei gelernt oder ist das auch wieder nur so ein Gerücht ? Auf jeden Fall machen sie beim JJ ja jetzt auch klebende Hände, Dreierkontakt, Thaiboxtechniken und weiß ich noch alles, das System wandelt sich, man geht mit der Zeit... Ich fordere: Wenn es schon um Marktanteile und Werbegags geht, dann bitte mehr Krav Maga für Polizeibeamte ! Nicht dass wg. WT-Monopolstellung noch die Kartellbehörden und die EU einschreiten müssen.

    Halleluja,
    Dr. Seltsam

  15. #30
    drleungjan Gast

    Standard

    Hallo Dr. Seltsam,

    es heißt nicht einfach "Herr Kernspecht", sondern
    Herr Prof. Dr. Kernspecht; schließlich hat der Sigung viel Geld für seine akademischen Grade ausgegeben, da bitte ich diese nicht zu unterschlagen (wär doch sonst rausgeschmissenes Geld).

    Und ja, es ist richtig, hier und da ist auch während des Dienstsportes Judo und Karate gemacht worden, aber nix genaues weiß ich nicht.

    Die Thaiboxtechniken haben auch Eingang in die Polizeiausbildung gefunden. Als Verbrecher hätte ich auch echt Angst, wenn mich eine 50 kg Polizistin mit einem lowkick bedroht :-).

    Mit akademischen Grüßen

    dr leung jan

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