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Thema: Link: Der Aspekt des Wuji in der stehenden Säule

  1. #1
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    Smile Link: Der Aspekt des Wuji in der stehenden Säule

    Hab ich gestern gefunden, vielleicht interessiert es hier jemanden:
    Vier Lektionen von Bhikkhu Anālayo in Audiodateien, um sich Wuji in der Praxis der stehenden Säule anzunähern.

    https://www.wctag.de/artikel-und-vid...ma-audios.html

    Von mir so verstanden:

    1.) Loslassen des materiellen Vorstellung => Betrachten des von Energie erfüllten Raums. (eventuell nicht geeignet für Leute, mit Identitätsstörungen etc.)
    2.) Loslassen der Objekte => Erleben des Geistes als Quelle der Erfahrung
    3.) Loslassen der Subjektivität
    4.) Loslassen von allem, was im Geist entsteht, um den Geist vor dem Entstehen der Geistesobjekte zu erleben.

  2. #2
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    4.) Loslassen von allem, was im Geist entsteht, um den Geist vor dem Entstehen der Geistesobjekte zu erleben.
    Entweder versteh ich das komplett falsch, oder es ist erkenntnistheoretisch unmöglich. Alles was im Geist entsteht ... das Bild vom eigenen Geist entsteht doch auch im Geist? Und wäre damit einer der geistigen Inhalte, die man "loslassen" soll.
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

  3. #3
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    Die Stichworte, die dir da weiter helfen, sind Dharmadhatu und Dharmakaya.

  4. #4
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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Entweder versteh ich das komplett falsch, oder es ist erkenntnistheoretisch unmöglich. Alles was im Geist entsteht ... das Bild vom eigenen Geist entsteht doch auch im Geist? Und wäre damit einer der geistigen Inhalte, die man "loslassen" soll.
    Hast Du nur meinen Versuch der groben Zusammenfassung des Inhalts gelesen, oder Dir auch die entsprechende Lektion angehört?

    Mentales Wuji ist der Geist bevor er aktiv wird. Es ist der Geist frei von jeglicher Art von Fabrikation, Konstruktion.
    Dekonstruiert, unfabriziert, nicht gemacht. Es ist ein Geisteszustand der bewusst ist, aber bewusst, ohne Erfahrungen zu verarbeiten. Ohne Sinn zu geben, ohne versuchen zu verstehen, Sinn zu geben, ohne jede Anstrengung Dinge zu verstehen und damit den Boden, die Grundlage der geistigen Erfahrung selbst zu berühren.

    Mir scheint, mit "Bild" ist hier etwas der Erfahrung Nachgelagertes gemeint.
    Sobald in Deinem Geist, das Label "Wuji" für die momentane Erfahrung auftauchst, ist man eingeladen, auch dieses loszulassen.
    Geändert von Pansapiens (17-07-2022 um 09:47 Uhr)

  5. #5
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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Entweder versteh ich das komplett falsch, oder es ist erkenntnistheoretisch unmöglich. Alles was im Geist entsteht ... das Bild vom eigenen Geist entsteht doch auch im Geist? Und wäre damit einer der geistigen Inhalte, die man "loslassen" soll.
    Stell dir ein Kind im Sandkasten vor das ständig viele kleine Figuren und Objekte formt. Die Meisten von uns betrachten , bestaunen aber nun die geschaffenen Objekte .Sie folgen mit ihren Wahrnehmungen diesen vielen , immer wieder neuen und doch sich wiederholenden Creationen . Sie Bleiben an ihnen hängen . (Ein Bischen wie mit TikTok oder Youtube) . Und sehen das Kind nicht .
    Wenn sie es schaffen sich davon lösen zu können , die Creationen zwar wahr zu nehmen aber nicht an ihnen kleben zu bleiben , eröffnet es halt den Weg sich dem Kind zu zuwenden und es beim "Erschaffen" selbst (Beim Spiel) wahr zu nehmen.
    Und ja , ein Schritt weiter , erkennt man das auch diese Kind noch eine Creation ist .......

    auch gibt es halt Stufen oder nenne es Ebenen des Loslassen und damit des Erkennens .....
    Und so nähert sich man mehr und mehr dem, was man zwar erfahren kann ,aber nicht meh mit Worten beschreiben . Höchstens noch umschreiben....(z.b. mit Gleichnissen)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  6. #6
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    Man kann es aber auch erfahren, dann sind wir wieder bei dem Ausgangspost von Pansapiens. Die Körperarbeit einiger CMA dient ja dazu Shunyata im Augenblick zu erfahren.
    Der Verstand wird genutzt um das Bewusstsein zu erfahren. Der Körper wird zum Mantra.

    Durch die Erkenntnis der Leere des Körper und der Leere der Welt kommt der Verstand, mit Hilfe der buddhistischen Schriften, zur Erkenntnis seiner eigenen Leere und somit zur Erkenntnis der Leere der Realität.

    Um diese Leere zu fühlen gibt es ja eben diese ganzen Übungen und die Ideen/Bilder dazu, die der Verstand dann nutzen kann.
    Der Verstand erforscht sich selber, indem er Ideen kreiert, die Gefühle erzeugen. Sie verändern die Körper-, visuelle, oder akustische Wahrnehmung. Dadurch erkennt der Verstand die „Leere“ in den Dingen und letztendlich in sich selber.
    In der Form erkennt er die Leere (wie die Teetasse, die die Leere umschließt und erst so zur Tasse wird).
    Der Kontakt zu der Leere ermöglicht es ihm seine eigene Leere wahrzunehmen.

  7. #7
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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Entweder versteh ich das komplett falsch, oder es ist erkenntnistheoretisch unmöglich. Alles was im Geist entsteht ... das Bild vom eigenen Geist entsteht doch auch im Geist? Und wäre damit einer der geistigen Inhalte, die man "loslassen" soll.

  8. #8
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    „Geist“ ist halt ein zu schwammiger Begriff.

    Man muss zwischen „Verstand“ und „Bewusstsein“ unterscheiden. Das tut man sowohl in der modernen Neurobiologie, als auch im Daoismus und Buddhismus.

  9. #9
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    hier ein Video in dem sich Bhikkhu Anālayo mit Yongey Mingyur Rinpoche über Meditation mit Raum als Mediationsobjekt (siehe erste Lektion hinter dem Link im Eingangsbeitrag) austauscht:


  10. #10
    Gast Gast

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    Wer da was tiefer in den buddhistischen Hintergrund speziell aus Sicht des Theravada einsteigen will, kann sich dieses Werk von ihm zu Gemüte führen:

    https://www.buddhismuskunde.uni-hamb...irekte-weg.pdf

  11. #11
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    Zitat Zitat von kanken Beitrag anzeigen
    Man muss zwischen „Verstand“ und „Bewusstsein“ unterscheiden.
    Das hilft mir weiter. Nur: ein Bewußtsein, das sich seiner selbst nicht bewußt ist, wäre ja keins. Wo fängt in dieser Sichtweise also der Verstand an? Übrigens: auch das beliebte "Bauchgefühl" entsteht aus verstandesmäßig zugänglich gewesenen Erfahrungen, die im einzelnen nicht mehr aufrufbar sind.
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

  12. #12
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Das hilft mir weiter. Nur: ein Bewußtsein, das sich seiner selbst nicht bewußt ist, wäre ja keins. Wo fängt in dieser Sichtweise also der Verstand an? Übrigens: auch das beliebte "Bauchgefühl" entsteht aus verstandesmäßig zugänglich gewesenen Erfahrungen, die im einzelnen nicht mehr aufrufbar sind.
    Wenn du das aus buddhistisch-analytischer Sichtweise angehen möchtest, empfehle ich dieses hier:

    https://www.amazon.de/Geist-seine-Fu...ks%2C55&sr=1-2


    Die entgegengesetzte Annäherung kannst du dann z. B. über die Dzogchen-Lehren versuchen, z. B. damit:

    https://www.amazon.de/Hier-Jetzt-Sei...s%2C80&sr=1-17

  13. #13
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    Zitat Zitat von marasmusmeisterin Beitrag anzeigen
    Das hilft mir weiter. Nur: ein Bewußtsein, das sich seiner selbst nicht bewußt ist, wäre ja keins.
    Hm...
    Für mich beginnt Bewusstsein vor dem Ichbewusstsein oder dem Selbst-Bewusstsein.
    Was ist mit all den Tieren und Kleinkindern, die ihr Spiegelbild für einen anderen Artgenossen halten?
    Haben die kein Bewusstsein?

    Hält man einem Säugling einen Spiegel vor, dann erkennt er nicht, dass das Gesicht dort sein eigenes ist. Erst ein paar Monate später gelingt es dem Kind, sich selbst zu erkennen. Fünf Hirn-​Areale helfen dabei.

    https://www.dasgehirn.info/denken/im...bst-im-spiegel

  14. #14
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Hm...
    Für mich beginnt Bewusstsein vor dem Ichbewusstsein oder dem Selbst-Bewusstsein.
    Was ist mit all den Tieren und Kleinkindern, die ihr Spiegelbild für einen anderen Artgenossen halten?
    Haben die kein Bewusstsein?
    Guter Punkt. Nur: wir reden hier ja vom erwachsenen, sozusagen vollausgereiften Bewußtsein. Ein weniger entwickeltes würde die angebotenen komplizierten Operationen wohl auch kaum hinkriegen.
    Wer nicht kotzt, ist nicht am Limit

  15. #15
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    Bewusstsein “wächst” nicht. Bis heute ist größtenteils unklar was “Bewusstsein” ist. Bei jedem Lebewesen (mit einem Gehirn) ist “Licht an”, also ein Bewusstsein da. Wie es bei Bakterien oder anderen “einfachen” Lebewesen aussieht ist noch einmal eine andere Geschichte.
    Verstand ist absolut nicht mit Bewusstsein gleichzusetzen!

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