Mich interessiert doch tatsächlich wie Personen- bzw. Begleitschützer die Schutzperson vom Konzept her schützen wollen. Ich meine, glauben sie tatsächlich, dass ein Profi es mit ihnen aufnehmen würde ohne sich absolut sicher zu sein, dass er überlegen ist? Natürlich nicht.
Dazu überlegt man sich folgende Situationen:
1.) Personenschützer begleiten Schutzperson: Auftragsmörder greift natürlich nicht an (wozu auch ? Schließlich sind die Personenschützer in der Überzahl)
=>Fazit: der einzige wirkliche Schutz der Schutzperson...da der Mörder sich ihrer nicht annähern wird
=>Lösung: Killer besorgt sich ne gebrauchte G22, die es beim Bund genügend gibt (der Bund denkt an seine Leute, Schalldämpfer gibts gleich dazu) in .300er WinMagnum und erledigt seinen Auftrag aus 800-1.000 m Entfernung.
Frage: Glauben Personenschützer seriös daran, dass der Schutz der Schutzperson dabei gewährleistet ist?
2.) Warum wird ständig davon ausgegangen, dass die Mörder irgendwelche Kinder sind, die sich mit Taschenmessern in dunklen Ecken verstecken und nur darauf warten vom Schutzpersonal aufgehalten zu werden (siehe Videos diverser Security-Firmen)? Es darf, denke ich, angenommen werden, dass Auftragsmörder in ihrem Handwerk durchaus geübt sind.
3.) Warum wird ständig davon ausgegangen, dass Auftragsmörder nicht schiessen können ? Einen gefallen Schuss und 3 Sekunden später stellt sich der Personenschützer vor der Schutzperson und zieht seine Waffe raus.
4.) Warum ziehen sich Personenschützer ständig so an, dass wirklich JEDER sieht, welche Art von Personen sie sind?
5.) Warum haben viele Personenschützer 20-30 kg muskulären Übergewicht ?
Wollen sie damit abschrecken, oder vielleicht einfach cool wirken ? Oder sind sie vielleicht so naiv zu glauben, dass dies irgendwelchen psychologischen Effekt auf einen Profi haben würde ?
6.) Warum wird vielen Bodyguards beigebracht sich zwischen dem Schützen und der Schutzperson zu stellen ? In Zeiten von Nitrozellulose, implodierenden Geschossen und Kohlefaser-Läufen für fast alle erhältlichen Waffen, Geschossenergie von über 1.500 Joule bei Pistolen(!) etc. ist der Glaube weit verbreitet, dass die Person hinter dem Personenschützer nicht verletzt wird.
Gut, fein, man kann ja auch eine Klasse-IV Schutzweste mit einem Gewicht von 20 kg anziehen und dabei versuchen jemanden zu schützen...
7.) Warum tragen Personenschützer beschusshemmende Westen, wenn wirklich jeder Scharfschüzte der Zielpersonen in den Schädel feuert, solange er sich sicher ist, dass er einen sicheren Treffer erzielen kann ?
8.) Warum mein Zendo-Karate Lehrer, der knapp 20 Jahre aktiver Bodyguard war, über all diese Sicherheitsmaßnahmen nur selbstironisch lachen kann ?
An alle Personenschützer im Forum, bitte beantwortet diese Fragen.