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Thema: Die Angst-Industrie - Warum wir Risiken maßlos überschätzen

  1. #1
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    Standard Die Angst-Industrie - Warum wir Risiken maßlos überschätzen

    Vielleicht eine ganz gute Doku. Wer kann sollte sie sich mal ansehen, falls sich die Möglichkeit mal bietet.

    Vogelgrippe, SARS, BSE, Feinstaub - das sind die Risiken, vor denen wir uns fürchten. Riesenschlagzeilen, aufgeregte Politiker, verunsicherte Menschen. Panik, Hysterie, Aktionismus. Wir wollen Nullrisiko von unserem Staat, den Schutz vor allen Gefahren des Lebens. Vollkasko. Aber Risikoabwehr kostet immer mehr Geld. Und bringt oft wenig. Für die BSE-Bekämpfung zum Beispiel geben wir Hunderte von Millionen Euro aus und schützen uns vor einem Risiko, das statistisch nicht existiert. Das Geld hätte besser eingesetzt werden können, um Krankenhausinfektionen zu verhindern, an denen jährlich Tausende Patienten sterben. Warum bewerten wir Risiken völlig irrational? Welche Rolle spielen Wissenschaftler, die Medien und die Politik bei der Bewertung von Risiken? Warum haben wir Angst vor BSE, aber rauchen gleichzeitig, klettern beim Fensterputzen auf den wackligen Küchenstuhl und setzen uns täglich im Straßenverkehr tausendmal höheren Gefahren aus? Ist der tägliche 'Katastrophismus' gar eine deutsche Eigenschaft? Panik bei Nitrat im Kopfsalat, Thrombosen im Flugzeug und Elektrosmog. 'Die Deutschen trinken sich zu Tode, rauchen sich zu Tode, fahren sich zu Tode. Kann jeder selbst entscheiden. Aber wenn eine Gefahr von außen droht, werden sie hysterisch', überspitzt es ein Ausländer, der schon lange hier lebt.
    Die Dokumentation rechnet ab mit manchen Irrungen in der Risikobewertung.


    Habe sie derzeit selbst noch nicht gesehen (werde es aber nachholen), hoffe aber dass auch mindestens angeschnitten wird, dass man mit Angst extrem viel Geld verdienen kann und es nicht wenige Wirtschaftszweige gibt, die davon sehr profitieren.
    Dewey hör zu, wir sind hier vielleicht in der Wüste, aber wir sind trotzdem noch ziv. Menschen u ziv. Menschen errichten willkürlich Grenzen, für deren Schutz sie dann bis zum Tode kämpfen werden. Hal

  2. #2
    toXy Gast

    Standard

    Wo kommt / kam diese oder gibts die irgendwo als DL?
    Klingt ganz interessant und Recht hat der Autor vom den Text ja..
    Ein Beispiel aus der letzten Welt der Wunder - Zeitschrift ist, dass es an der Südsee gefährlicher ist am Strand durch Kokosnüssen verletzt zu werden (die von den Bäumen fallen), als dass man von Haien attackiert wird. Passt zwar nicht ganz zum industriellen-Part ^^ oder irgendwelchen Beispielen, die in dem Text genannt wurden, aber irgendwie doch passend :P
    grüße

  3. #3
    Dudeplanet Gast

    Standard

    Jau, wenigstens der Name der Doku wäre gut, nech.

    Dazu fällt mir wieder ein netter Satz ein:
    "Dinge finden umso eher Eingang in das kollektive Wissen, je leichter sie zu verstehen sind und je angenehmer sie das Leben machen."

    So oder so ähnlich aus "Freakonomics" sehr interessantes Buch über Statistik im Alltag. Zum Beispiel die Tatsache, dass wenn man Kinder hat und einen Pool am und einen Revolver im Haus, ist es wesentlich wahrscheinlicher, dass das Kind im Pool ertrinkt, als dass es durch den Revolver umkommt.

  4. #4
    Registrierungsdatum
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    Standard

    Ja, Haiattacken werden auch oft hochgespielt. Meist sind die Leute aber selber Schuld bzw. verhalten sich eben falsch.

    Die Doku kam am Mittwoch. Vielleicht gibt es eine Wiederholung. Man kann sie auch dl, aber wo darf ich hier nicht posten.

    @Dude: Der Name der Doku steht doch in der Überschrift.
    Dewey hör zu, wir sind hier vielleicht in der Wüste, aber wir sind trotzdem noch ziv. Menschen u ziv. Menschen errichten willkürlich Grenzen, für deren Schutz sie dann bis zum Tode kämpfen werden. Hal

  5. #5
    mykatharsis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Dudeplanet
    Jau, wenigstens der Name der Doku wäre gut, nech.
    Aehem...Threadtitel?

    p.s.: Zweiter!

  6. #6
    Kuang Gast

    Standard

    Ist in anderen Ländern mit starken Boulevard-Medien nicht anders als in Ger.
    Ich mags ja fast nicht schon wieder als Beispiel bringen, aber in Amerika wird diese Art der Berichterstattung bis zum absoluten Erbrechen betrieben, so stark dass es in verschieden Filmen und Serien sehr treffend prodiert wurde (z.B. Southpark S4 E16 The wacky molestation Adventure, oder in fast allen Filmen von Michael Moore).

    Das Beispiel mit dem Straßenverkehr bringe ich jedes Mal, wenn jemand in meinem Umfeld in irrationale Ängste "verfällt".

    Auch die parodoxe Wahrnehmung von Gefahren ist schon seltsam, so sinken z.B. die Vergewaltigungsdelikte an Kindern (zum Glück) seit jeher, durch die massive Berichterstattung in den Medien jedoch haben die Menschen das Gefühl, das diese zunehmen.

    Zum Thema fragwürdige Berichterstattung immer wieder gerne: www.bildblog.de

    Cheers Kuang

  7. #7
    handpratze Gast

    Standard

    Ich denke dabei an unsere Urvorfahren, die vom Medizinmann am Lagerfeuer immer mit bitterbösen Gruselgeschichten eingeschüchtert wurden, damit die Meute nach seiner Pfeife tanzt

    Früher war es halt nicht der Feinstaub, sondern der Bär

    Ansonsten sehe ich keinen Unterschied zwischen den damaligen Methoden und heute

  8. #8
    Messerjocke2000 Gast

    Standard

    Die Doku hört sich interessant an, werd ich mir auf alle Fälle anschauen.

    Es ist nunmal eine Tatsache, dass Menschen Gefahren unterschätzen, über die sie (scheinbar) die Kontrolle haben. Z.B. Strassenverkehr, Haushalt, Familie usw..
    Dagegen werden Gefahren, über die man keine Kontrolle hat, stark überschätzt, z.B. Terrorismus, Seuchen, Entführungen usw.

    Desweiteren verkaufen sich negative Berichte wesentlich besser als positive.
    (Die Schlagzeile "Milliarden von Menschen NICHT bei Terroranschlägen gestorben" wird man niemals sehen.)

    Und letzlich sind Politiker immer bestrebt, "etwas zu tun", um nicht untätig zu erscheinen.

    Ich empfehle dazu auch mal (wieder) Beyond Fear von Bruce Schneier und State of Fear von Michael Crichton.
    Das Buch von Crichton ist ein Roman, beschreibt die Maschinerie aber mMn ganz gut.



    Kilian

  9. #9
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    25.08.2001
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    1.744

    Standard

    Ich hab gehört die Doku gibts auch zum Download bei manchen Filesharing Programmen.

  10. #10
    kinkon Gast

    Standard

    Amerikanische Verhältnisse...die arbeiten schon lange mit der Angst der Menschen..."Zukunft Sackgasse"!

  11. #11
    IcECaFE Gast

    Red face sehr interessant

    ich hatte die sendung gesehen. Trotz, oder gerade wegen der absolut zuschauerfreundlichen sendezeit ( ARD, Mittwoch, 25.10., Magazin/Dokumentation 00:05 - 00:50 Uhr (VPS 23:15 ) - lol.

    sehr interessant muss ich sagen und für alle die ne phobie haben vielleicht sogar hilfreich.
    es war übrigens angenehm, dass die sendung nicht wieder primär auf den medien herumritt. sondern einfach einmal mit statistischem zahlenmaterial aufwartete ( es bleibt allerdings anzumerken, dass für die herangezogenen staistiken keine wirklichen beweise vorgelegt wurden. aber naja, irgendetwas ist ja immer... )

    beispiele:
    1. 99,99 % aller belastungen in obst oder gemüse sind bereits von natur aus vorhanden. nur 0,01% sind irgendwann einmal vom menschen dem kreislauf zugefügt worden.

    2. 1000 fäden von asbest pro quadratmeter gelten als grenzwert für die gesundheitsgefährdung.
    dieser wert ist völlig willkürlich, da bereits ein (1 !) faden den ein mensch aufnehmen würde zum tod führt. die chance dass ein mensch, der 10 jahre durchgehend in einem raum lebt, der diesen grenzwert überschreitet, an asbest erkrankt ist > 1:1.000.000. und bis heute ist überhaupt gar kein fall bekannt, an dem jemand der in einem "gefährlichen" raum seine zeit verbracht hat (schulen, büros, verwaltungen etc) an asbest gestorben ist (ausnahmen sind nur die menschen die in asbest-fabriken gearbeitet haben).
    andererseits starben bei der beseitigung von asbestbauten über 200 menschen, allerdings keiner an asbest (unfälle am arbeitsplatz, beim weg zur arbeit etc).
    die beseitung dieser lasten ist aber ein milliardengeschäft geworden.

    ein sicherer beleg für den unterschied echte und gefühlte bedrohung. aber das kennen ja die berliner zur genüge. alle kriminalzahlen sind rückläufig, aber man hat ständig das gefühl irgendwie in einer mischung aus bronx, favella und napoli zu leben

    ( als ich neulich beim rolling-stones konzert war, wurden alle vor mir einfach so durchgewunken. nur ich musste alle taschen ausleeren und wurde von oben bis unten abgetastet. als, ich den (ur-berlinerischen) ordner fragte warum ausgerechnet ich, meinte der nur: "wat beschwerste dir, bei dem t-shirt brauchste dir nicht zu wundern!" - ich trug ein t-shirt auf dem stand einfach nur "kreuzberg" - tja die gefühlte bedrohung ist wirklich immer sehr subjektiv - lmao)

    ps: irgendjemand von den admins sollte mal die board-uhr wieder einstellen. ich hab dauernd die gefühlte bedrohung zu spät zu sein....
    Geändert von IcECaFE (01-11-2006 um 11:06 Uhr)

  12. #12
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    Zitat Zitat von IcECaFE
    ps: irgendjemand von den admins sollte mal die board-uhr wieder einstellen. ich hab dauernd die gefühlte bedrohung zu spät zu sein....

    Die Boarduhr geht perfekt, du musst deine Einstellungen im Profil richtig vornehmen

    Güsse
    Frank Burczynski

    HILTI BJJ Berlin
    https://www.hiltibjj.de


    http://www.jkdberlin.de

  13. #13
    kinkon Gast

    Standard

    Und dass der Chat nicht funktioniert, finde ich auch mehr als bedrohlich!

  14. #14
    El_Hadschi Gast

    Standard

    Das mag zwar alles stimmen, aber auch wenn es mit manchen Bedrohungen übertrieben wird, ist die Bedrohung ja trozdem da. Es gibt wie ihr ja schon gesagt habt genug Risiken im Alltag, weswegen sollte ich die Anzahl nicht ein kleines bisschen Reduzieren und versuchen mich zumindest vor einigen zu schützen?

  15. #15
    BigTony Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Nahot
    Ja, Haiattacken werden auch oft hochgespielt. Meist sind die Leute aber selber Schuld bzw. verhalten sich eben falsch.
    Es werden mehr leute durch runter fallene kokusnüsse getötet als durch hai angriffen, gab doch auch mal nen film darüber wenn ich mich nicht täusche.


    Andere sachen werden aber wiederrum runter gespielt. Arme menschheit

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