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Thema: KataTraining als Selbstverteidigungstraining!?

  1. #46
    marty Gast

    Standard

    Wow! Die Story im E-Budo ist ja echt ein Hammer! Da schreibt jemand ewig lange Aufsätze und kennt das Training überhaupt nicht (oder nicht mehr)?

    Als Nicht-Karate-Fachmann habe ich mal 2 Fragen (mehr oder weinger) zum Thema an Euch:

    1. an Herrn Funakoshi (Bescheidenheit ist kein Merkmal einer Karate-Do-gemäßen Haltung, oder? ;-) ):

    warum trainierst du denn nun nicht mit anderen? (Wahrscheinlich steht's irgendwo in E-Budo. aber ich hab das nicht alles gelesen, sorry!)
    Und: ist Karate-Do für dich also eine Kunst, die man aus Büchern lernen kann, ja?

    2. @alle: habt ihr den Eindruck, dass man im Karate aufgrund der engeren Verbindungen zur Tradition eher an das herankommt, was man "Do" nennt? (Klar: ihr wollt euch bestimmt nicht vergleichen mit anderen KK, aber trotzdem...)

    Bei mir im Dojo kommen nach dem JuJutsu-Training immer ein paar Karateka - und zwar im wahrsten Sinne, denn die Leute sind alle über 30 und die "Durchschittsfarbe" ihrer Gürtel ist sehr, sehr dunkel - heller als blau gibt es da schon gar nicht. Das scheint also ein Kreis Erfahrener unter sich zu sein. Und um zum Punkt zurück zu kommen: die machen mir auf jeden Fall eine weit vergeistigteren Eindruck als unsere JJ-Combo! Es wird nicht gesprochen, stattdessen erstmal vor dem Training etwas meditiert - jeder für sich.

    Ok, das hat nicht direkt was mit SV zu tun, aber ich vermute, dass die beschriebenen Karate-Leute mich auch nur etwas mitleidig ansehen würden, wenn ich sie fragen würde:" sacht ma', macht ihr eure Katas eigentlich auch für die Selbstverteidigung?"

    OK, auf eine ernste Antwort freut sich
    Mart
    Gruß

  2. #47
    TFunakoshi Gast

    Standard

    Hallo.

    Damit wir zunächst auf einem Level stehen, Marty, möchte ich zunächst erst einmal beschreiben was Karate do ist, oder besser gesagt, was es nicht ist.
    Karate do ist nicht das Ziel, es ist lediglich der Weg, das Ziel ist die Charakterstärke. Dies verwechseln sehr viele.
    Es wäre ähnlich, als wenn ein Fischer sein Netz wichtiger ansehen würde, als den Fisch den er damit fängt. Das Netz ist der Weg, der Fisch das Ziel.

    Demzufolge ist es egal ob wir Judo, Ju jutsu oder Karate do ausüben, lediglich das Ziel sollte klar sein, und das Ziel kann nur derjenige erreichen, der den Weg geht.

    Die Kata ist der Weg im Karate do. Es ist nicht der Sinn des Karate do alle Kata(s) einzuüben, es ist der Sinn, die Kata(s) richtig zu beherrschen. Man trainiert nicht 3 Monate für eine Kata und macht dann seinen achso bunten Gürtel. Nein, man trainiert 3 Jahre um die Kata so gut wie möglich zu beherrschen, hierin liegt ein Unterschied zum Karate, was die meisten ausüben.

    Die Kunst des Karate do aus Büchern zu erlernen ist nicht möglich, ebenso wie es nicht möglich ist, diese Kunst im DKV oder in sonst einem Verein zu lernen. Wenn wirklich Karate do gelehrt wird, dann wären höchstens noch 1-2 Schüler dort anzutreffen, das wars.
    Dies ist auch der einzige Grund warum die Kunst des Karate do nicht vollständig weitergereicht werden konnte. Die Entschlüsselung der Kata musste von neuem begonnen werden und viele 'richtige' Stile starben, weil sich kein Uchi deshi (also ein Schüler der den Weg vor die eigentliche Technik stellt) fand.
    Die Stile, wie z.B. das Kyokushinkai ryu, wurden von Soto deshi neu 'erfunden'.

    Viele heben Karate do als etwas besonderes heraus. Es gibt Vereine die 70 DM oder mehr als monatliche Gebühr verlangen. Alles so etwas stört mich, weil damit einfach nur Geld gemacht werden will, ohne wirkliches Karate do zu lehren.
    Aus der JKA bspw. traten viele Meister aus, als beschlossen wurde, Karate nicht mehr unentgeltlich zu lehren.
    Für was benötigen diese Leute so viel Geld? Man benötigt einen Raum um Karate zu trainieren, mehr nicht!!!!
    Ebenso die Gürtelfarben. Alle sind geblendet, denn Gürtelfarben sind heute reine abzocke, nichts anderes. Es wird einem vorgehalten: "Boah. Ein schwarzer Gürtel. Der muss etwas können!!!". Das sind alles äußerliche Merkmale von denen sich viele leicht blenden lassen.
    Bspw. glaube ich nicht das Steven Hawking ebenso viele 'Fans' hat wie die Backstreetboys. Es ist alles auf ein äußeres Ansehen dieser aufgebaut, nichts anderes, um damit Geld zu verdienen.
    Ein Gürtel ist ein Gürtel, und dient einzig und alleine dazu, um meine Jacke zu halten. Den Stand des Schülers, zeigen diese Gürtel keinesfalls an, oder bei euch laufen Prüfungen anders ab als bei uns.
    Genaugenommen habe ich den 9.Kyu. Es war meine erste und letzte Prüfung.

    Warum trainiere ich nun nicht mit anderen?
    Nun, das nächste Dojo wo ich wirklich trainieren könnte, ist 20 km entfernt. Zur Schule (ich bin noch Schüler) benötige ich alleine 3 Stunden fahrt, zu dem Dojo würde ich ebensoviel benötigen. D.h. 6 Stunden nur für die Fahrt + 1-3 Stunden warten bis das Training beginnt (ich habe kein Auto!).
    Und selbst in diesem Dojo würde ich nicht einmal 'richtiges' Karate do erlernen. Beim näher gelegenen Dojo habe ich mich umgeschaut, und es war nicht das, was ich mir vorstellte, ganz und gar nicht.
    Also, was mache ich? Ich trainiere die Kata, zu Hause, 3 mal in der Woche mindestens. Mehr verlange ich von meinem Karate (do) nicht, oder sollte ich?

  3. #48
    Nino Gast

    Standard

    @Thomas

    Der Weg ist das Ziel


    Gruß
    Nino

  4. #49
    Nino Gast

    Standard

    "echt, ok, na dann ist es doch nix anderes als bei uns auch"

    Der is gut, muss ich mir merken

    Gruß
    Nino

  5. #50
    Jibaku Gast

    Standard

    Macht Karate-Do eigentlich langsam...? 3 Stunden für zwanzig Kilometer...

    Do ist etwas sehr individuelles, insofern halte ich eine Antwort wie:
    "Im Karate-Do sind die Kata der Weg und man muß sie so und so machen!" Für sehr zweifelhaft.
    Es gibt Meister die das so gesehen haben, es gibt aber genauso andere die Kata als ein Standbein sehen, oder sie auch als zweitrangig betrachten.
    Letztlich geht es um unermüdliches an sich arbeiten!
    Das kann sich auf sehr körperliche Aspekte wie im Karate beziehen aber genauso auf Geschiklichkeit und Konzentration wie beim Chado( Weg des Tee, Teezeremonie).
    Ein solches "an sich arbeiten" soll über die intensive Beschäftigung mit der Materie ohne das Streben nach einem vergleichenden Erfolg zu einem Erkentnissprozeß führen.
    Im Gegenstand dieser Beschäftigung wird nach Perfektion gestrebt, weil diese nicht erreichbar ist, ist das arbeiten endlos, man kommt nicht zum vordergründigen Ziel.
    Die Problematik der Kampfkünste ist schlicht die, daß es hier ein vergleichbaren Erfolg gibt, nämlich den Sieg über einen Gegner.
    Also ein selbstsüchtiges Streben nach dem gewinnen.
    Dieses Problem fällt natürlich bei einer ausschließlichen Beschäftigung mit der Kata weg, den ich habe keinen äußeren Gegner, der einzige Gegner bin ich selbst, auch wenn ich mir während einer Kata einen realen Gegner vorstelle.
    Daher auch die vielzitierte Weisheit, daß Wettkampf, Do ausschließt.
    Funakoshi (Nicht Tfunakoshi) war dieser Ansicht.
    Aber hier von der einzigen und absoluten Tradition des Karate zu sprechen halte ich aus vielerlei Gründen für fraglich.
    Historisch gesehen ist die Phase dieser Sichtweise recht kurz und wird nur Heute gerne als "die Karatetradition" angesehen.
    Funakoshis Streben war die Anerkennnung des Karate durch das Dai Nippon Butokukai, viele seiner Handlungen sind vor diesem Hintergrund zu sehen, er machte das was er glaubte, daß die Japaner gut heißen würden (Er kam aus Okinawa).
    Der Geist des Bushido, des Ehrenkodex der Samurai sollte Einzug ins Karate halten (Ein Krieger zieht sein Schwert nur wenn er es auch benutzt etc.) und viel Japaner sahen z.B. die sportliche Entwicklung des Kendo sehr kritisch. (Wobei die bVerherrlichung des Bushido genauso wenig dessen tatsächlicher Historie entsprach).
    Geht man nach der Tradition des Karate, haben viel Meister aus Okinawa Funakoshi als einen Verräter betrachtet der Ihre Kunst an die Japaner verrät.
    Thomas schreibt hier etwas von Ushi Deshi, also einem Stilerben, der den die Tradition des Stils unverfälscht fortführt.
    Funakoshi selbst hat das Shotokan auf verschiedenen Kata die er von verschiedenen Meistern gelernt hat, und auch selber interpretiert hat, aufgebaut.
    Und eigentlich entspricht das auch dem Karate, denn wenn ich die Stufe zum Meister erklommen habe, habe ich das Recht mich von der Form zu lösen und "meinen Stil" zu entwickeln.
    Funakoshi selbst hat auch gesagt, "die Zeiten ändern sich, also müssen sich auch die Kampfkünste ändern".
    Viele die ihn als Guru ansehen sind sehr selektiv in dem was sie von ihm zitieren.
    Was nun den Wettkampf angeht, egal ob ich das Karate in Richtung Okinawa Te oder japanisch in Richtung Bushido zurückverfolge, Vergleichskämpfe zwischen Dojo hat es immer gegeben.
    Hier ging es um die Ehre, welches Dojo das bessere ist, wie ich meine ein sehr deutliches Streben nach dem gewinnen und äußerem Ansehen.
    Eine der wichtigsten Eigenschaften auf dem Weg, ist für mich die Erkennntnis, nie zu behaupten es gibt nur einen oder gar meinen Weg.

    Um etwas konkreter auf Deine Frage einzugehen, ich glaube nicht, daß Karate im Durchschnitt besonders Traditionel ist, sodaß "man dem was man Do nennt" leichter nahe kommt.
    Im Kyudo (Bogenschießen), Aikido oder Iaido ist, wie gesagt im Durchschnitt, ein großeres Traditionsbewußtsein und ein großerer Raum für "Geistesschulung".

    Ein gewisser "traditioneller Rahmen", also kein Sprechen während des Trainings Za rei-der Gruß im sitzen mit ein wenig Besinnung etc.
    Zum einen sind dies schlicht traditionelle Verhaltensweisen wie auch im Football bestimmte Rituale aus Amerika übernommen werden und zum anderen macht es auch, ohne tiefer auf den tatsächlich auch gegebenen Sinnn einzugehen, auch für den Westler der nix mit Do am Hut hat Sinn.
    Denn Diszipliniertes Arbeiten verlangt Ruhe, also kein Sprechen und wer noch luft zum sprechen hat, hat wohl noch nicht genug getan (Wer noch "kann nicht" sagen kann, "kannn noch"!)
    Im Unterricht in der Schule reden ja auch nixcht alle durcheinander.
    Und so wie andere sich vor dem Training abklatschen oder einenKriegstanz aufführen (All Blacks, Rugby) so versuchen wir durch einen kleinen Break den Alltag abzustreifen und umgekehrt auch nach dem Training wieder sich auf den selben einzustellen. Boxer geben sich vor einem Kampf die Hand um sich Respekt zu zollen, wir verbeugen uns, mit Do muß das gar nichts zu tun haben, kann es aber. Kampfkunst/sport bedarf seiner Gefährlichkeit wegen in meinen Augen einer gewissen Ernsthaftigkeit, die dem Spaß aber nicht entgegenstehen muss

    Karate-Do kann für mich ohne Kampf nicht funktionieren, denn das ist das Element, was es von Chado unterscheidet, was keine Wertung ist sondern schlicht ein Unterschied.

    Und um einmal für Oyame (Kyokushinkai) in die Bresche zu springen, der Bushido hat als eines der wichtigsten Elemente die Bereitschaft des Bushi jederzeit und immer ohne zu zögern in den Tod zu gehen.
    Dies war für Oyama elementar bei der Entwicklung seines "Jissen-Kumite" und seines Stils.
    Sein Weg!

  6. #51
    TFunakoshi Gast

    Standard

    Hallo.

    @Nino
    Aha.

    @Jibaku.
    40 km, nicht 20 km, und mit dem Fahrrad dauert alles ein wenig länger!!!

    Sicherlich ist "Do" etwas sehr individuelles (Judo, ...). Aber wir können bspw. Kickboxen nicht als Do beschreiben, oder können wir, wenn das Ziel der 'gute' Charakter sein soll?

    Insbesondere ist, meiner Meinung nach, Karate nichts anderes als Kata. Karate do entstand aus der Kata heraus, und so wurde es auch gelehrt.

    Funakoshi lehrte vordergründig die Lehre eines seiner Lehrer (Heian/Pinan-Kata, ...). Sicherlich, jeder Karate ka macht (vielleicht) einmal irgendwann die Stufen (Shu ha ri - vom Schüler zum Meister) durch. Ri (oder Li) heißt dabei nichts anderes, als das der Schüler zum Meister wird und die Kunst seines Meisters zwar fortführt, aber nicht derartig verändert wie es bspw. heute der Fall ist.
    Mas. Nakayama sieht sich heute als Stilerben an, er gründete die JKA und ersuchte Funakoshi darum, sein neues Karate (damit meine ich das Sportkarate) anzuerkennen. Funakoshi lehnte es ab, was Mas. Nakayama aber wenig störte, er ernannte Funakoshi trotzdem zum Ehrenvorsitzenden (irgendsoetwas war es) um ihn als 'Aushängeschild' zu haben, damit er seine "Kunst" besser 'verkaufen' konnte.
    Es war niemals das Ziel mit Karate (do) sich irgendwie zu bereichern, dies tat auch G. Funakoshi nicht.

    Sicherlich hast du damit Recht, dass in der heutigen Zeit Aikido und Kyudo einen höheren Stellenwert in Bezug auf DIE Tradition haben, denn es gibt wirklich keine Wettkämpfe. Aber es gibt immer noch eine kleine Minderheit die wirklich Karate do trainieren, mit all seinen Traditionen, so glaube ich.

    Was meinst du mit "Ohne Kampf kann das kein Karate do sein"? Meinst du den Wettkampf?

    Ansonsten gute Antwort!!!

    Nun noch eines. Oyama wollte generell immer beweisen wie stark er ist. Das ließt man nicht nur einmal in seinem Buch "Der K.-Weg", sondern sieht man auch daran, dass er immer wieder andere Kämpfer herausforderte. Mir ist sogar ein Kampf bekannt, der getürkt war, also bereits vorher fest stand, wer gewinnt (das wussten die Zuschauer natürlich nicht!!!).
    Oyamas Weg kann nicht der Weg des Karate do sein, denn hier steht eines ganz oben, die Bescheidenheit!
    In seinem Buch habe ich nichts von Bescheidenheit gelesen, wohl aber davon, wie stark und mächtig er ist.

  7. #52
    Jibaku Gast

    Standard

    "Wer wenn nicht ich..!" War Funakoshis Antwort auf die selbst gestellte Frage, wer die hohe Kunst des Karate vor dem Untergang retten sollte!
    Spricht nicht gerade von Bescheidenheit, oder?

    Funakoshi hat sich und seine Werte verbogen und immer wieder angepasst um einerseits genügend Popularität zu erreichen und andererseits den Anforderungen des Butokukai gerecht zu werden.
    Das würde den Ansprüchen seiner eigenen DojoKun auch nicht gerecht werden.
    Do bedeutet einen Weg gehen und wie Du selber sagst, nicht ein Ziel erreichen.
    Jeder Mensch hat Fehler, absolut oder in Bezug auf die eigenen Werte, auch Karategroßmeister, auch Funakoshi!
    Warum also nicht auch Oyama?

    Für mich bedeutet Do, einen eigenen Weg zu finden, denn es geht dabei ja auch nur um mich.
    Dieser Weg kann nie so aussehen wie der eines Anderen.
    Von Dir höre ich nur Aussagen, die ich so direkt von Funakoshi oder aber von mir aus noch Werner Lind abschreiben könnte, nach meinem dafürhalten hat das nichts mit Do zu tun!

    Und ja, für meinen Do ist Kampf elementar!
    Sonst würde ich Zen Meditation machen!
    Die Beherrschung der eigenen Gefühle auch in schwierigen, gefahrvollen Situationen, die Fähigkeit, Trainiertes auch unter Druck abrufen zu können und der Bezug auch zur kriegerischen Tradition ist für mich unterennbar mit meinem Weg verbunden.
    Der Sieg ist hier zweitrangig, es geht um den Umgang mit der Situation, das Bestehen.
    Ich habe mehr Respekt vor jemanden der unter Bedrängnis nicht aufgibt als vor jemanden der einen schwächern Gegner besiegt.
    Aber den Geist des Kämpfens, die Situation, kannst Du in der Kata nicht simulieren!
    Ich gebe aber auch zu, gewinnen ist natürlich schöner und ich gehe auch nicht so weit um für diese Erfahrung in den Krieg zu ziehen, aber der Wettkampf kann hier eine Krücke sein.

    Ich denke auch Do wird vollkommen überbewertet, den ich mache nicht Do, sondern ich komme über die körperliche Auseinandersetzung mit mir selbst irgendwannn dazu (Oder auch nicht!). Erst mal wird geschwitzt und nicht über Philosophie gequatscht!


    PS Rechne Deine Entfernungsangaben noch mal durch, Du sagst 20 KM und drei Stunden und sprichst von einem Gesamtzeitaufwand von sechs Stunden, ergo drei Stunden für 20 Kilometer und nicht 40 oder wo liegt mein Fehler!
    Und weil Du Fahrrad sagst, in drei Stunden gehe ich diese 20 Kilometer und mach noch ein Picknic
    Geändert von Jibaku (18-11-2001 um 14:30 Uhr)

  8. #53
    TFunakoshi Gast

    Standard

    Morning.

    Natürlich hat Funakoshi Fehler gehabt, es waren zig, er war m.E. dem Ziel sehr nahe. Würden wir perfekt sein, wären wir Gott, das ist wahr.

    An Oyama kann man sich aber meines Erachtens nicht orientieren, man sollte ihn eher als abschreckendes Beispiel, für die nehmen, die den wahren Weg verfolgen. Ich konnte in Oyamas Buch nur lesen, wie großartig er war.

    Funakoshi hatte es richtig erkannt, niemand wollte die Kunst des Karate do weiterführen, deshalb sagte er etwas in diesem Sinn, wie du es beschreibst!

    Funakoshi hatte neuland betreten. Er wollte diese Kunst in Japan verbreiten. Sein Ziel war es, dass jeder diese Kunst erlernen konnte der wollte, unter der Bedingung, die Kata zu üben und an seinem Charakter zu feilen. Er wollte damit weder Geld noch etwas anderes verdienen!!!!

    Natürlich kann kein Weg gleich aussehen, wer sagt dies? Ich sage es noch einmal ... es gibt viele Wege die einen Berg hinaufführen, aber es gibt nur einen Mond zu sehen.

    Ob W. Lind oder Funakoshi, ich orientiere mich an vielen, von denen ich glaube, sie könnten mich weiterbringen. Ich versuche immer und überall etwas zu lernen.

    Der Wettkampf kann keinesfalls wahres Do sein, und wo kein wahres Do ist, ist auch der Weg zu Ende. Genau hier setzt doch der Weg an, genau DAS ist es doch was Do ist.
    "Denke nicht darüber nach wie du gewinnst, sondern darüber, wie du nicht verlierst" -- G.Funakoshi

    Nun, sicherlich kann man den Kampf und die Situation einer Kampfsituation nicht in einer Kata lernen, bzw. nur bedingt erlernen. Dafür gibt es wohl das Bunkai (oder Ojo). Dies kann wirklich nur mit einem Partner trainiert werden, ist für mich aber nicht wichtig, denn wie gesagt ist Karate do lediglich das Netz zum fangen des Fisches (das Ziel).
    An einem ordentlichen Bunkai ist nichts verkehrt.

    Do ist nicht nur für dich, du lernst ebenso für andere. Das ist es, was der Weg voraussetzt, eben nicht nur an sich zu denken, sondern Karate do zu erlernen, um einen guten Charakter auszubilden. Der gute/starke Charakter nützt dir und deinen Mitmenschen, nicht nur dir alleine.

    Zur Rechnung.
    Ich benötige für 20 km 1,5 h. Fahrrad, Bahn und Fußmarsch. Sind eigentlich etwas mehr!
    Das heißt. 20 * 20 * 20 * 20 = 80 km entsprechen 1,5 * 1,5 * 1,5 * 1,5 = 6 h

  9. #54
    Thyura Gast

    Standard

    Wenn Dir das Karate soo viel bedeutet, warum ist dir das dann den Zeitaufwand nicht wert? Über deine 20km komme ich lässig hinaus, nur kann ich nicht mit dem Rad fahren, sondern bin von unzuverlässig fahrenden Bussen und Bahnen abhängig. Dazu kommen bis zu 4,5 Stunden Zwischenaufenthalt, die ich meist mit Aufgaben etc. rumbekomme.
    Wie kommst du eigentlich auf die Idee, du könntest die wahre Bedeutung des Do ohne einen wirklich guten Sensei erfassen?
    Hast du jemals den Fluß des Chi gespürt, ob in der Kata, beim Kampf oder der Meditation? Hast du jemals gespürt, was es bedeutet, nach einem Kampf völlig erschlagen, aber glücklich wie noch nie auf der Dojomatte zu liegen? Hast du jemals Lob(=Höhenflug) und Tadel(=Depression) eines guten Lehrers erfahren? Bist du schoneinmal abends/nachts durch eine Straße gegangen, mit dem Gefühl "Und egal wer mir jetzt was will-komm doch!"? Nein? Dann hast du noch nie wahres Karate betrieben!

    Und deinen Satz "Karate ist nichts anderes als Kata" solltest du noch einmal sorgfältigst überdenken. Vielleicht kam die reine SV erst später dazu, aber Kumite und Training außerhalb der Kata hat es schon immer gegeben.
    Und wie kommt es sonst, daß es Stile gibt, die die Kata nur zur Wahrung der Tradition machen? Willst du mir, bzw. anderen meines Stils damit unterstellen, wir machten kein "echtes" Karate???

    Gruß

    Thyura

  10. #55
    TFunakoshi Gast

    Standard

    Hallo.

    Ich sage es noch einmal. Auch wenn ich diese 20 km fahren würde, ich würde kein Karate do dort lernen. Es ist m.E. nicht möglich Karate do in einem Verein zu lernen.
    Warum, habe ich bereits beschrieben.

    Das ich Karate do ohne einen Sensei nicht erfassen kann ist mir klar (habe ich ebenfalls oben schon beschrieben), es ist jedoch die einzige Alternative für mich, zu Hause zu üben.

    Zudem habe ich auch bereits erwähnt, das ich auf die Bahn angewiesen bin.

    Deine Interpretationen im 2. Absatz hauchen mir ein leichtes Gefühl von: "Wie????" ein!!!
    Chi habe ich noch nie gefühlt, bin auch nicht durch die Straßen gegangen und habe auf jemanden gewartet bis ich auf ihn einschlagen kann. Gekämpft habe ich 2 Jahre lang (Karate) und 1/2 Jahr Judo (hatte ich ebenfalls schon geschrieben).

    Ob Shuri-Te oder Karate do, es wurde seit je her durch die Kata übermittelt, durch nichts anderes (oder ich bin falsch Informiert)!? Ich berufe mich dabei auf W. Linds Lektüre (ebenso auf R. Habersetzer u. A. Pflügler).

    Ich erwähnte ebenfalls das Soto deshi neue Stile erfunden. Diese Soto deshi stellten die Technik vor die Weglehre, deshalb kam es, z.B. wie bei Oyama, zu Stilen die mit dem eigentlichen Karate do nichts mehr gemein hatten und nur auf den Wettkampf abzielen.

    Was du unter Karate verstehst weiß ich nicht. Karate do ist für mich das, was ich oben beschrieben habe. Sofern du den Wettkampf anstrebst (und das ist m.E. der Fall beim Kyo-Karate), so machst du für mich kein Karate do.
    Ich sage es noch einmal. Der Weg des Karate kann nicht über den Wettkampf gegangen werden.

  11. #56
    Jibaku Gast

    Standard

    Der Wettkampf kann keinesfalls wahres Do sein, und wo kein wahres Do ist, ist auch der Weg zu Ende. Genau hier setzt doch der Weg an, genau DAS ist es doch was Do ist.

    Siehst Du, das ist genau der Unterschied zwischen uns!
    Nicht die Frage ob Kämpfen dazu gehört oder nicht, sondern die Tatsache, daß Du behauptest genau zu wissen was DO ist!
    Ich hab nur von meinem Weg gesprochen, der keinerlei Anspruch auf gemeingültigkeit hat, Du dagegen...!

    Anderen die Richtigkeit Ihres tun abzusprechen, obwohl diese vielleicht schon viel klänger Karate betreiben ist Anmaßend, es entspricht weder dem in Karate-Do geforderten Respekt (Shoto Nijukun Nr.1)noch ist es auch nur im Ansatz bescheiden!

    Shoto NIJUKUN Nr.4
    "Mazu jiko wo shire , shikoshite tao wa shire." (Erkenne Dich selbst zu erst, dann den Anderen!)

    Und was Dein Training angeht, Du hast es bis zum Neunten Kyu gebracht um nach einem oder zwei Jahren so weit zu sein um mehr als Dein Sensei zu verstehen?
    Um beurteilen zu können, daß er Dir nichts mehr beibringen kann?
    Shoto Nijukun Nr. 17 "Anfänger müssen jede Haltung ohne eigenes Urteil annehmen, um dannach einen natürlichen Zustand des Verstehens zu erreichen."

    Dir steht überhaupt kein Urteil zu!

    Und was Deinen Berg angeht, nein wir besteigen nicht alle den selben Berg auf verschiedenen Wegen, auch wenn es um Charakterbildung geht, so gibt es bestimmt nicht den "guten Einheitscharakter".
    Wohin Dich der Weg bringt ist für jeden verschieden!

    Und in der intelektuellen Auseinandersetzung ist Do auch nicht zu finden, das ist ja gerade das besondere!
    Es geht am Anfang, und nicht nur am Anfang, um so profane Dinge wie akzeptieren und ertragen, das harte Training, die Methoden und Übungen die man nicht versteht, schwitzen , Schmerzen ertragen etc.
    Ohne das wirst Du nie weiterkommen, auch wenn Du hundert mal so viele Bücher wie Dein Sensei gelesen hast!
    Geändert von Jibaku (18-11-2001 um 20:42 Uhr)

  12. #57
    Nino Gast

    Standard

    Für mich stellt sich eher die Frage warum Thomas S. so sehr auf den Weg des "Do" besteht um "Charakterstärke" zu erreichen.
    Man kann auch die Bibel lesen, die verstehen und dadurch viel Charakterstärker werden genauso kann man durch ein hartes Training(egal was) gehen und dadurch ebenfalls Charakterstärker werden. Wieso macht er es sich so schwer?
    Er will mit Sicherheit so ein obskurer Grossmeister werden der alle mit einem Fingerschnippen kalt macht, das schwebt ihm doch im Kopf rum. Dieser Wunsch wird noch zusätzlich durch seine Geringe Körpergrösse und eher klägliche Statur forciert.



    Gruß
    Nino

  13. #58
    marty Gast

    Standard Der Weg

    OK, macht das unter euch aus!
    Geändert von marty (19-11-2001 um 17:33 Uhr)

  14. #59
    Thyura Gast

    Standard

    Ich werde jetzt nichts dazu sagen, außer daß ich kein Schläger o.ä.bin, wie man aus meinem letzten Beitrag vielleicht herausdenken könnte!

    Zweitens halte ich den Begriff "Do" für etwas, das jeder für sich selbst bestimmen muß-KEINER kann Allgemeingültigkeit für seine Definition verlangen!

    Und drittens und letztens werde ich mich jetzt aus dieser Diskussion raushalten, ist mir nämlich ehrlich gesagt wirklich zu blöd!

    Gruß

    Thyura

  15. #60
    Jibaku Gast

    Standard

    @Tfunakoshi/Andreas

    ok, so viel Text zu diesem Thema - nicht schlecht.
    Wer ist denn Andreas?

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