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Thema: Enthaltsamkeit

  1. #136
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    wu wei... das heißt doch nicht, gar nichts mehr zu tun...
    sonst müßte man verhungern...
    sondern, wirklich bei dem zu sein, was man tut.
    Und es um des Tuns Willen zu tun und nicht, weil man schon irgendeinen zukünftigen Effekt im Sinn hat...

    Ein Mönch (z.B.), der gelernt hat, mit Enthaltsamkeit umzugehen, mag damit gut leben können- aber ein "Suchender", der nicht so recht weiß wohin und der deshalb meint, enthaltsam leben zu müssen, wird damit kaum positive Effekte erzielen???

    Ich finde den Zusammenhang zwischen Buddhismus und Wu Wei auch interessant, weil der Buddhismus in den allermeisten Richtungen auch die Askese als falschen Weg sieht.
    In unserer Sprache wär dann wohl der "goldene Mittelweg" gemeint, also Achtsamkeit und Maß halten.

  2. #137
    berg Gast

    Standard

    Zitat Zitat von scarabe Beitrag anzeigen
    wu wei... das heißt doch nicht, gar nichts mehr zu tun...
    sonst müßte man verhungern...
    sondern, wirklich bei dem zu sein, was man tut.
    Und es um des Tuns Willen zu tun und nicht, weil man schon irgendeinen zukünftigen Effekt im Sinn hat...
    Das würde doch keinen Sinn machen. Wenn man keine Handlung in der Absicht, ein Ziel zu verfolgen, durchführte, würde man letztlich auch verhungern. Bereits der Gang zum Kühlschrank ist eine Handlung, die auf ein bestimmtes Ziel gerichtet ist.
    Nach meinem Verständnis bedeutet "wu wei", dass man nicht bei seiner Handlung verweilen soll, wenn sie bereits ausgeführt und abgeschlossen ist. So wird das bei Laotse ja auch häufig formuliert. Wenn ich z.B. etwas gebaut habe, dann benutze ich es und rühme mich nicht, es gut gebaut zu haben.

    Ein Mönch (z.B.), der gelernt hat, mit Enthaltsamkeit umzugehen, mag damit gut leben können- aber ein "Suchender", der nicht so recht weiß wohin und der deshalb meint, enthaltsam leben zu müssen, wird damit kaum positive Effekte erzielen???
    Naja, irgendeine Absicht wird er wohl schon haben. In der Regel wird wohl keiner aus Jux und Dollerei enthaltsam leben wollen. Wenn es nichts für ihn ist, wird er schon wieder damit aufhören. Problematisch ist die Sache m.E. nur, wenn er z.B. aufgrund irgendwelcher Ängste, die man ihm eingeredet hat, auf Sexualität verzichtet, wenn er also nicht unmittelbar aus eigenem Willen so lebt, sondern quasi aus (innerem) Zwang.

    Ich finde den Zusammenhang zwischen Buddhismus und Wu Wei auch interessant, weil der Buddhismus in den allermeisten Richtungen auch die Askese als falschen Weg sieht.
    In unserer Sprache wär dann wohl der "goldene Mittelweg" gemeint, also Achtsamkeit und Maß halten.
    Das würde ich so nicht sagen. Der Buddha hat es abgelehnt, sich unnötig Schmerzen zuzufügen, was manche Asketen zu seiner Zeit zu tun pflegten, um die Welt zu überwinden.
    Jedoch zielt der buddhistische Weg ja darauf ab, sich von Anhaftungen zu befreien und das tut man, indem man seine Begierden überwindet, also nicht mehr als nötig isst und trinkt, auf unnötigen Besitz verzichtet und eben auch auf Sexualität. Somit ist der Buddhismus in seiner ursprünglichen Form, bzw. in der, wie sie in den Reden, die man dem Buddha zuschreibt, zutage tritt, durchaus eine Anleitung zur Askese.
    Geändert von berg (12-04-2007 um 14:53 Uhr)

  3. #138
    Siddhartha Gast

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    Zitat Zitat von berg Beitrag anzeigen
    Das würde ich so nicht sagen. Der Buddha hat es abgelehnt, sich unnötig Schmerzen zuzufügen, was manche Asketen zu seiner Zeit zu tun pflegten, um die Welt zu überwinden.
    Jedoch zielt der buddhistische Weg ja darauf ab, sich von Anhaftungen zu befreien und das tut man, indem man seine Begierden überwindet, also nicht mehr als nötig isst und trinkt, auf unnötigen Besitz verzichtet und eben auch auf Sexualität. Somit ist der Buddhismus in seiner ursprünglichen Form, bzw. in der, wie sie in den Reden, die man dem Buddha zuschreibt, zutage tritt, durchaus eine Anleitung zur Askese.
    ich hätte es nicht treffender formulieren können...

    gruß

  4. #139
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    Ich behaupte Enthaltsam sein führt zu nicht viel .

    Ich behaupte man muss genügsam sein . Von der Enthaltsamkeit redet man nur

    weil die meißten Anfänger alles andere , als Rechtfertigung für alles erdenkliche

    nehmen !

    Gruß!!!


    Ps: Der Buddhismus ist alles andere als Ursprünglich .

  5. #140
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    Zitat Zitat von Siddhartha Beitrag anzeigen
    ich hätte es nicht treffender formulieren können...

    gruß

    Man kann auch an Askese anhaften...
    nicht Anhaften bedeutet nicht, auf alles zu verzichten.
    Man darf nur nicht zum "Sklaven" seiner Besitztümer oder Gewohnheiten werden. So ist das wahre Anhaften gemeint.
    Denn das lenkt uns von unserem wahren Kern und der Wahrheit an sich ab!

    Übertreibungen sollen darum auch vermieden werden- sowohl was Fülle, als auch, was Askese betrifft.

    Und wenn ich den Begriff Wu Wei richtig verstanden habe, geht es vor allem auch darum, im Hier und Jetzt ganz in seiner jeweiligen Tätigkeit aufzugehen- was allzu starkes Anhaften an Vergangenheit oder Zukunft automatisch ausschließt.
    Geändert von scarabe (12-04-2007 um 18:08 Uhr)

  6. #141
    Siddhartha Gast

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    Zitat Zitat von scarabe Beitrag anzeigen
    Man kann auch an Askese anhaften...
    genausogut könntest du dann auch behaupten, dass das anhaften an der nichtanhaftung leidvoll ist, was ins ad absurdum führt.
    du kannst anhand von puzzleteilchen nur ein bild erahnen, wenn du dir mehrere anguckst.
    der herr gotama hat sehrwohl ganz konkret dargelegt, was seiner ansicht nach ins verderben führt.
    (frei schnauze aus dem palikanon (lehre der ordensältesten) wiedergegeben)
    der gewöhnliche weltling (den herman hesse so schön als kinder/tier/affenmenschen bezeichent hat :)
    würdigt dinge, durch die neuer irr/wunscheswahn gezeitigt wird.
    sprich : gier (kompensations*/arterhaltungs und sexualtriebe)...
    bezogen auf dieses thema : zuneigung/beliebtheit** (anerkennung, attraktivität, status, usw...)
    (**die unsinnigkeit dessen zeigt sich schon in dem umstand, dass lediglich eine auswertung im gehirn stattfindet, infolge der dann diese positiven empfindungen ausgeschüttet werden... es ist also gar nicht das vom partner emittierte licht (anwesenheit) oder dessen berührung(tastimpuls/reizübertragung) bzw. seine einstellung ("liebe") zu dir... thats all in your brain)
    die freude daran ist eine verblendung...
    wobei wir auch beim lösungsweg (rechte einsicht in verbindung mit der rechten achtsamkeit... : kurzum würdigung des würdigenswerten) sind, der zu einer neutralisiation der (ungebändigten / von trieben durchzogenen) hirnw*chserei führt (die immer neues leid : sprich ärger, unausgeglichenheit, hass/dualistische abneigung(bsp. bei eifersucht*), sorgen, angst, trauer (wenn man das nicht bekommt, was man wertschätzt / bzw. es verliert) zorn/gewalt* und und und zeitigt).

    wenn du wissen willst, was es mit dem mittleren pfad wirklich auf sich hat... musst du dich mit der lebensgeschichte des buddhas (und den damaligen lehrmeinungen) beschäftigen.

    gruß

  7. #142
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    Nein,es führt nicht ad absurdum, es ist so.

    Wenn Dir die Nicht-Anhaftung so wichtig wird, daß sich alles darum dreht, haftest Du an-
    anstatt einfach zu leben und zu sein.

    Das Problem hierbei ist unsere starke Veratandesbetonung, die stellt uns ein Bein...
    also vielleicht doch mal darüber nachdenken, welches Geräusch EINE Hand macht, die klatscht...
    der Buddhismus fügt sich oft nicht unserer westlichen Logik...

  8. #143
    berg Gast

    Standard

    Mit dem Zen kenne ich mich nicht so gut aus (und daher stammen ja die Koans, z.B. das mit der klatschenden Hand), die Lehre, die in den Reden Buddhas enthalten ist, ist m.E. jedoch durchaus logisch nachvollziehbar (wenn man von einzelnen Aspekten, wie dem Prinzip der Wiedergeburt, absieht, welches sich mir nicht so recht erschließen will). Ich halte sie sogar für äußert konsequent zuende gedacht. Der Buddha betont auch oftmals, dass er nicht verlangt, dass irgendetwas blind geglaubt wird, oder die Vernunft abgeschaltet werden soll.

    Prinzipiell hast du aber natürlich recht; man kann auch an seinem Streben nach Befreiung anhaften. Cioran hat das treffend formuliert: "Jedes planmäßige Streben auch nach dem Nirwana selber ist eine Fessel, wenn man nicht bereit ist, davon abzusehen." Das sollte aber, so sehe ich das zumindest, nicht so verstanden werden, dass gar nichts planmäßig überwunden werden soll, nur muss letztlich auch der Plan zu überwinden überwunden werden, womit die Lehre selbst quasi transzendiert wird. Die Lehre ist, nach einem Gleichnis des Buddha (mir fällt jetzt nicht ein, in welcher Rede das steht), ein Floß, welches man, wenn man den Fluss damit überquert hat, nicht mit sich herumtragen, sondern liegen lassen soll.
    Man kann sich auf der anderen Seite sicherlich auch im Rahmen der Buddhalehre seine "weltliche Heimat" einrichten und im Verzicht Genugtuung suchen, wodurch das Ganze seinen Sinn verliert.
    Geändert von berg (13-04-2007 um 21:02 Uhr)

  9. #144
    TheGrandSlam Gast

    Standard enthaltsamkeit

    Hallo,

    die Enthaltsamkeit der Shaolins würde ich mit folgendem erklären:

    Shaolins sind ja buddhistische Mönche, die durch ihre Meditation dem weltlichen Bedürfnissen entkommen wollen um dadurch die Erleuchtung zu erlangen.
    In der buddhistischen Lehre werden alle Lebewesen, die nicht die Erleuchtung erreichen, wiedergeboren.
    Die Wiedergeburt ist im Buddhismus demnach eine Chance durch gutes Karma und Meditation ins Nirvana zu gelangen.
    Welche Wesen sind es denn, die gebären und damit die Wiedergeburt gewährleisten?
    Richtig es sind Frauen.
    Deshalb ist die Enthaltsamkeit bei den Shaolins nicht nur auf sexueller Ebene sonder auch auf spiritueller Ebene zu verstehen.

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