Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 1 bis 15 von 33

Thema: Die Stücke nach meyer!

  1. #1
    Baltasar Gast

    Standard Die Stücke nach meyer!

    Hallo Fechtfreunde!

    ich wollte mal in die Runde fragen, wie ihr es mit den Stücken nach Meyer haltet, sofern ihr diese denn trainiert. Ich bin gerade dabei diese zu interpretieren, hab aber so einige Schwierigkeiten, mit dem Sinn hinter der ganzen Sache.
    Sind das jetzt Kataartige Bewegnungsabläufe, oder was anderes?
    Was versteht ihr darunter?
    Wie praktiziert ihr diese (am ebsten mit Beschreibung, so kann ich es mir besser vorstellen)?

    Danke im Voraus!

  2. #2
    Alte Kampfkunst Gast

    Standard

    Habe mich eingehend mit Meyer beschäftigt.
    Bei den komplexeren Stücken, bei denen die Handlungen des Gegners nichgt genannt werden, kann man wohl von Katas, Formen etc. ausgehen.

    Die wesentliche Frage, die du klären musst um den Sinn "deiner" Aktionen zu verstehen, ist, was der Gegner machen würde . Solange das nicht klar ist, ist die Form witzlos, warscheinlich sogar kontraproduktiv, da du dir höchstwarscheinlich Fehler antrainieren würdest. Du hast ja keinen Lehrer deines Vertrauens, der auf korrekte Umsetzung der Formen achtet, solange sich dir der Sinn noch nicht erschlossen hat.

    Auf welche Waffe beziehst du dich denn?

    Gruß

    Stefan

  3. #3
    Baltasar Gast

    Standard

    Ich beziehe mich auf das Lange Schwert.
    Mit den Bewegungsabläufen hast du antürlich recht, das kenne ich aus dem Karate.

  4. #4
    Registrierungsdatum
    10.12.2004
    Ort
    Nahe Bonn
    Alter
    44
    Beiträge
    3.741
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Stefan hat recht... Glücklicherweise ist Meyer aber eigentlich ziemlich gründlich mit seiner Instruktion, und daher würden sich viele Fragen erübrigen, wenn man nach seiner Reihenfolge lernt - wirklich von Anfang an - und sich erst dann an die etwas komplexeren Stücke wagt.

    Ansonsten würde ich jedem historischen Fechter empfehlen, eine Ortsangabe in das Profil mit einzubauen, damit man sich ggf effektiv austauschen kann.

    Gruss, Thomas
    Erschrickstu gern / keyn fechten lern

  5. #5
    Alte Kampfkunst Gast

    Standard

    Wie Thomas schon sagt, ist Meyer sehr präzise. Was aber im Zusammenhang mit der alten Sprachstufe durchaus auch problematisch sein kann. Man muss erst mal lernen, mit Meyers Darstellung dieser Präzision zu arbeiten.

    Gerade für das Lange Schwert halte ich Meyer eher (oder bestenfalls) als Ergänzung zu den Quellen des 14. u. 15. Jh. sinnvoll, denn als Hauptwerk. Es sei denn, man möchte gezielt "Schulfechten" erlernen.

    Gruß

    Stefan

  6. #6
    M.Hampel Gast

    Standard

    Da habe ich mal eine Frage.

    Zitat Zitat von T. Stoeppler Beitrag anzeigen
    Glücklicherweise ist Meyer aber eigentlich ziemlich gründlich mit seiner Instruktion, und daher würden sich viele Fragen erübrigen, wenn man nach seiner Reihenfolge lernt - wirklich von Anfang an - und sich erst dann an die etwas komplexeren Stücke wagt.
    Also von "Langes Schwerdt" bis "Stangenwaffen"? Das habe ich auch schon mehrfach gehört, dass man so vorgehen solle.

    Zitat Zitat von Alte Kampfkunst Beitrag anzeigen
    Gerade für das Lange Schwert halte ich Meyer eher (oder bestenfalls) als Ergänzung zu den Quellen des 14. u. 15. Jh. sinnvoll, denn als Hauptwerk. Es sei denn, man möchte gezielt "Schulfechten" erlernen.
    Hiesse das, da Rapier auf Langes Schwert folgt, Rapier auch "Schulfechten" ist? Oder heisst das eher, dass die Lehre im ersten Teil halt weniger Aspekte umfasst als die des zweiten, dritten (...) Teils und man nach der eher harmlosen "Grundschule" mit den spannenden Dingen beginnt?

  7. #7
    Registrierungsdatum
    10.12.2004
    Ort
    Nahe Bonn
    Alter
    44
    Beiträge
    3.741
    Blog-Einträge
    1

    Standard

    Also so wie ich verstanden habe, bilden die jeweiligen Waffengattungen je ein abgeschlossenes Kapitel, aber das lange Schwert enthält alle Grundlagen und Mechaniken für Meyer´s Fechtsystem allgemein. Das lange Schwert ist Schulfechten - die Stücke sind komplex und Stiche werden (fast) immer bewusst ausgelassen.

    Das lange Schwert war damals vom Aspekt der Selbstverteidigung ein bischen aus der Mode gekommen, dafür sind die Rappier Stücke aber direkt Ernstfall-tauglich.

    Ich denke, wenn man das lange Schwert nach Meyer gründlich trainiert hat, kann man sich auch ohne Schwierigkeiten an die anderen Sachen heranwagen.
    Mit "gründlich" ist dann aber auch die ganze Bewegungsmechanik und Athletik gemeint, die man sich irgendwie aus den Abbildungen ziehen muss, gemeint. Ich habe das mal probiert, bin dann aber doch lieber bei meinem bewährten früheren Lichtenauer geblieben.

    Gruss, Thomas
    Erschrickstu gern / keyn fechten lern

  8. #8
    Registrierungsdatum
    20.08.2002
    Ort
    NRW
    Alter
    53
    Beiträge
    3.244

    Standard

    Die methodische Reihung bei Meyer sieht IMO wie folgt aus:

    1) Schwert - Basiswaffe, mit der die Grundlagen der Fechtkunst, sowie natürlich auch mechanische und athletische Grundlagen erabeitet werden; vergleichbar mit dem Florett im klassischen Fechten.

    2) Dusack - Einführung der einhändigen Waffe, teilweise Übertragung der Grundkonzepte des Schwerts auf die kurze Wehr, immer noch primär Übungswaffe.

    3) Rappier - die Hauptwaffe in Meyers Zeit, 100% 'ernstfalltauglich', manche Stücke bewußt 'verschult', um dem Fechter möglichst viele Handlungsalternativen zu zeigen.

    4) Dolch - neben dem Rapier die zweitwichtigste Waffe, manche Stücke schon etwas 'funky', aber zum Großteil schnörkellos; die Stücke waffenlos gegen Dolch stammen zum Großteil von Marozzo

    5) Stangenwaffen - die Stange als Basis für alle langen Wehren, z.T. noch kriegsrelevant (Hellebarde, Pike) *sehr* kraftvoll und nicht wirklich frei fechtbar.
    Geändert von Jörg B. (14-02-2007 um 14:38 Uhr)
    Es wird zuviel erzählt von zu wenig Erlebtem

  9. #9
    Registrierungsdatum
    13.08.2002
    Ort
    Burgau
    Alter
    45
    Beiträge
    1.738

    Standard

    Inwiefern lassen sich die Techniken des langen Schwerts mal abgesehen von Fußarbeit direkt auf´s Rappier umstellen?
    http://www.krav-maga-nordschwaben.de
    KRAV MAGA, KICKBOXEN + MMA im Landkreis Günzburg/Bayerisch Schwaben

  10. #10
    Registrierungsdatum
    20.08.2002
    Ort
    NRW
    Alter
    53
    Beiträge
    3.244

    Standard

    Die Fußarbeit ist bei Meyer so unterschiedlich nicht.

    Eine direkte Übertragung fand aber eher nicht statt, hierfür wurde der 'Umweg' über den Dusack genommen.

    Meyer's Rappier enthält Hiebe und Stiche etwa im Verhältnis 50:50 und einige der Handarbeiten sind z.T. nur minimal vom Schwert unterschiedlich.
    Es wird zuviel erzählt von zu wenig Erlebtem

  11. #11
    Registrierungsdatum
    13.09.2005
    Ort
    Nürnberg
    Alter
    55
    Beiträge
    533

    Standard

    Hat mal jemand nen Link zum Meyer, am besten zum runderladen mit bilderle wenns beliebt
    Danke!

  12. #12
    M.Hampel Gast

    Standard

    Ja, hier isser:

    Transkription auf der Freifechter-Seite.
    Hat damals Stefan "Alte Kampfkunst" Dieke mit vorrangetrieben, weitere Transkriptoren sind genannt.

    Hier im Netz gibt's auch noch PDFs von der Kopien vom Orignal, Auflage 1600.
    Geändert von M.Hampel (14-02-2007 um 15:17 Uhr) Grund: Link zu PDFs eingefügt.

  13. #13
    Registrierungsdatum
    13.09.2005
    Ort
    Nürnberg
    Alter
    55
    Beiträge
    533

    Standard

    SSSSSSSSSSSuper!!
    Danke!

  14. #14
    Registrierungsdatum
    13.08.2002
    Ort
    Burgau
    Alter
    45
    Beiträge
    1.738

    Standard

    Hehe,

    ebenfalls danke, werd gleich mal drin stöbern...
    http://www.krav-maga-nordschwaben.de
    KRAV MAGA, KICKBOXEN + MMA im Landkreis Günzburg/Bayerisch Schwaben

  15. #15
    Registrierungsdatum
    13.08.2002
    Ort
    Burgau
    Alter
    45
    Beiträge
    1.738

    Standard

    Zitat Zitat von Jörg B. Beitrag anzeigen
    Die Fußarbeit ist bei Meyer so unterschiedlich nicht.

    Eine direkte Übertragung fand aber eher nicht statt, hierfür wurde der 'Umweg' über den Dusack genommen.

    Meyer's Rappier enthält Hiebe und Stiche etwa im Verhältnis 50:50 und einige der Handarbeiten sind z.T. nur minimal vom Schwert unterschiedlich.
    Was mir jetzt gerade aufgefallen ist: Das Rappierfechten wurde ja von "anderen Völckern" importiert und das Stechen war wohl mit dem Schwert nicht so oft üblich und wurde oft verschmäht, zumindest hab ich das gerade beim Überfliegen des Textes rausgelesen. Was aber den Dolch angeht, da wurde offensichtlich viel gestochen, was dann offensichtlich weniger schmählich war. Das verwirrt mich jetzt leicht .
    Geändert von El Loco (14-02-2007 um 22:14 Uhr)
    http://www.krav-maga-nordschwaben.de
    KRAV MAGA, KICKBOXEN + MMA im Landkreis Günzburg/Bayerisch Schwaben

Seite 1 von 3 123 LetzteLetzte

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. 18./19. März Rappierfechten nach Meyer (1570)
    Von Alte Kampfkunst im Forum Termine & Infos zu Lehrgängen und Seminaren
    Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 01-02-2007, 14:54

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •