beides richtig: 9-11 ist anders und es ist wurscht. Technisch finde ich die Unterschiede nicht sonderlich groß. Da geht es mehr um persönliche Vorlieben der Interpreten. Im Originalsystem nach Dizon und Cabales gibt es z. B. keine Sinawalli.
Die großen unterschieden bestehen eigentlich eher von der Variante nach Dizon zur Variante nach Cabales. Dieser <<Cabales>> hat z. B. das Schlagsystem stark gekürzt. Dizo hatte 52 Schlagwinkel und aus Zeitgründen bei Unterrichten hat Cabales 12 daraus gemacht. Auch gab es bei Dizon kein lock & block. Das hat Cabales eingeführt und woher er das hat weiss man nicht genau. Ähnliche Übungen kennt man aus dem Doce pares und man weiss, das Cabales in Manila mit Cacoy Canete trainiert hat.
Jimmy Tacosas Serrada Variante unterscheidet sich zu der von Cabales und Inay wesentlich mehr als beide erstere sich voneinander unterscheiden. das liegt wohl daran, dass Jimmy sehr groß und schlank war/ ist und dadurch, dass er auf Hawaii mit der Largusa-Villabrille-Schule Austausch hatte. Entsprechend gibt es im Tacosa Serrada zwei sayaw:
Das Serrada Sayaw (in X-Varianten) und das Espada y Daga Sayaw nach Ben Largusa.
Was beide, Tacosa und Inay, ebenfalls verändert haben, ist die Progression. Cabales unterrichtete (und sein Sohn Vincent tut das heute immer noch) einen Winkel nach dem anderen. Das heißt, dass es alle Konter für Winkel 1 gezeigt wurden und dan erst Winkel 2, 3, 4 usw. behandelt wurde. Jeder Winkel stellte auch einen Schülergrad dar. Diese methode ist nicht schlecht, da man nach Winkel 1 bereits fast alle Konter kennt und diese nur den neuen Winkeln anpassen muss (das anpassen lernen ist schließlich auch ein Wesenszug des Systems).
Weitere Änderungen/ Ergänzungen sind das Larga Mano, das de Cuerdas und das Cadena. Jimmy und Mike haben beide Systeme integriert. Den wesentlichen Einfluss für Larga Mano und de Cuerdas muss wohl Dentoy Revillar gegeben haben, der seinerzeit nebst Cabales auch bei Giron (Larga Mano) und Tenio (de Cuerdas) lernte und wohl für beide Männer der Motor, die treibende Kraft in bezug auf diese system war.
In bezug auf Cadena de Mano waren beide Herren direkte Schüler von Max Sarmiento und fügten deshalb dieses System in ihre Version der Kunst ein.
Natürlich gibt es noch einige spezifische Änderungen, aber diese aufzuführen habe ich keine Lust, da es dabei speziell um technische Details handelt, die, um sie zu verstehen, Kenntnis in obig genannten Systemen (Giron Larga Mano, Tenio de Cuerdas*, Villabrille-largusa Kali und Cadena de Mano) voraussetzen.
* Zum Tenio de Cuerdas sei soviel gesagt, dass Jimmy Tacosa wie auch Vincent Cabales meinen, es habe niemals ein solches System gegeben. Vielmehr habe Gilbert Tenio mit Angel Cabales und einem japanischen Jiu Jitsu-Meister (Name ist mir entgangen) trainiert und dabei habe er dem Serrada Escrima das enge Blocken (flesh blocking) entnommen. De Cuerdas war anscheinend nie der Name einer Kunst. Vielmehr sei es eine Beschreibung der Technik gewesen:
Der Stock müsse dabei so eng am Körper gehalten werden, als sei er ein Teil davon und die Schläge erfolgen primär aus der Hüftrotation, die beim Blocken den ganzen Körper wie an einer Schnur aufgewickelt aufzieht und dann beim Schlagen die aufgezogene Kraft entlädt.
Diese "Triumvirat" hatte auch Einfluss auf das waffenlose Serrada, die Stick Translation. Unter Dizon gab es eine solche nicht. In erster Linie ist Serrada ein Espada y Daga, Macheten und Messerssystem gewesen. Dizon passte den Stock einfach der Situation an. In den USA war die Nachfrage nach waffenlosen Konzepten aber groß und so setzte Cabales die Waffentechniken einfach ohne waffe um. Jedoch fehlten ihm Hebel et cetera und diese entnahm er dem jap. Jiu Jitsu. So komplettierte er die Stick Translation.
Ciao
Roberto
Geändert von roberto (09-03-2007 um 18:33 Uhr)
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